DE3219005A1 - Verfahren zur herstellung von frischwurstwaren - Google Patents
Verfahren zur herstellung von frischwurstwarenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Frischwurstwaren, wobei vorerst der Fleischanteil mit dem entsprechenden Wasser- bzw. Eisanteil zu einem ürat
verarbeitet, danach in ein Drittel des Brats der entsprechende Fettsubstanzanteil eingearbeitet und hierauf der abgetrennte
zv/ei Drittelteii des Brats der Bratmasse wieder zugeschlagen wird, wobei bei der Herstellung des 3rats
bzw. bei der Einarbeitung der Fettsubstanz ein Zusatz von Emulgatoren unterbleibt, worauf das fertig zubereitete
Brat portioniert oder in Wurstdärme abgefüllt und schließlich gebraten, gekocht oder geselcht wird.
Zur Herstellung von Frischwürsten ohne Emulgatorzusatz wurden im wesentliehen bisher zwei Verfahren angewendet. Das
erste besteht darin, daß man Rindfleisch mit etwas Eis und der gesamten einzuarbeitenden Speckmenge bei einer bis 150C
ansteigenden Temperatur in einem Kutter verarbeitet. Daraufhin wird das restliche Eis entsprechend der ingesamt zuzusetzenden
Wassermenge beigemengt, wobei ein Temperaturabfall auf 12 bis 13 C auftritt; das bei dieser Temperatur fertiggekutterte
Brat wird dann der weiteren Verarbeitung, z.B. Abfüllen und Portionieren von Würsten, Abfüllen in Bratformen zur
Herstellung von Leberkäse, zugeführt.
Nach dem zweiten Verfahren wird das Brat aus Rindfleisch
plus Wasser- bzw. Eisanteil fertiggekuttert. Danach werden zwei Drittel des Brats aus dem Kutter entnommen; dem im Kutter verbleibenden
Brat wird der entsprechende Speckanteil zugesetzt und unter Erwärmung auf 2O0C und bei einem Schneidvorgang
in auf höchster Stufe arbeitenden Kutter eingearbeitet. Hierauf
werden die abgetrennten zwei Drittel des Brats der mit Speck versetzten Bratmasse wieder zugeschlagen, wobei schließlich
eine Endtemperatur von 18°C erreicht wird. Die weitere Ver arbeitung erfolgt dann wie bei dem oben geschilderten ersten
Verfahren.
Aufcabe der ErfindunG ist die Herstellung von bekömmlicheren
und leichter verdaulichen Wurstwaren als sie nach den beiden oben zitierten Verfahren hergestellt werden können,
wobei auch die Verfahrens führung selbst unter schonenderen Bedingungen für das zu verarbeitende Brat erfolgen soll, als
bei den bekannten Verfahren-
Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß in das Brat als Fettsubstanzanteil Pflanzenöl durch langsair.es
Vermengen mit dem Brat, vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 8 und 12 C, eingearbeitet wird.
Infolge der Tatsache, daß an Stelle von Schweinespeck als zugesetzter Fettsubstanzanteil pflanzliches öl verwendet
wird, sind die hergestellten Frischwurstwaren wesentlich verträglicher
und leichter verdaulich als die bisher hergestellten Wurstwaren, sodaß diesen Wurstwaren auch eine große diätetische
3edeutung zukommt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß Pflanzenöle geschmacksneutraler sind als Speck, sodaß der
spezifische Geschmack des im Brat verwende en Fleisches besser zur Geltung gelangt und auch der Zusatz von Salz und Gewürzen
sparsamer erfolgen kann. Durch die schonendere Verarbeitung bleibt auch die Faserstruktur des Fleisches besser erhalten,
was sich ebenfalls in einer geschmacklichen Verbesserung der VJurstwaren auswirkt. Die Konsistenz der fertigen Wurstwaren
ist zudem nach dem Kochen oder Selchen kompakter als bsi der Verwendung von Speck; dies dürfte einerseits darauf zurückzuführen
sein, daß das Pflanzenöl einen höheren Fettgehalt als Speck pro Mengeneinheit besitzt, sodaß in das Wurstbrät
niedrigere Mengenanteile Pflanzenöl gegenüber höheren Mengenanteilen
Fleisch sowie ein niedrigerer Fremdwasseranteil, bezogen auf den Fleischanteil, als bei den bisher mit Speck
hergestellten Wurstwaron eingearbeitet werden können. Anderseits ist das Pflanzenöl, selbst im gekühlten Zustand, leichter
und inniger mit den übrigen Bratbestandteilen vermischbar als Speck, auch wenn die Verarbeitungstemperatur für das Brat auf
20 C angehoben wird. Die niedrigen Verarbeitungstemperaturen wirken sich nicht nur auf den Energieverbrauch, sondern auch
auf die Haltbarkeit und den Geschmack der fertißen Wurstwaren vorteilhaft aus.
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...... O^ IJUJJ
Aus den DE-OS 2 639 177 und 2 317 0H5 sind Verfahren
zur Herstellung von Wurstwaren bzw. Fleischpasteten unter Zusatz von Pflanzenöl bekannt, doch ist in beiden Fällen
der Einsatz von Milcheiweiß als Emulgator vorgesehen. Demgegen- '-■
über war es völlig überraschend, daß man das von der Wurstherstellung
mit Speck bekannte Verfahren ohne den Einsatz von Emulgatoren auch auf Pflanzenöle übertragen kann und dadurch
nicht nur die gewünschten ernährungsphysiologischen Eigenschaften der Wurst erzielt, sondern auch deren Geschmack
verbessert, da das Mischen des Brats unter schonenderen Bedingungen für die Fleischbestandteile durchgeführt werden
kann.
Die Erfindung besteht ferner darin, daß Rindfleisch, Kalbfleisch, Putenfleisch oder Hühnerfleisch unter Zusatz des entsprechenden
Wasseranteils mit dem Pflanzenöl zu Brat verarbeitet wird. Die aus einem solchen Brat hergestellten Wurstwaren sind
z.B. infolge ihres niedrigen Colesterinanteiles, ihrer leichten Verdaulichkeit als echte Diätwurstwaren anzusprechen, was ganz
besonders für Hühnerfleischwurstwaren zutrifft.
Ein bevorzugtes Pflanzenöl ist erfindungsgemäß Sonnenblumenöl, das weitestgehend geschmacksneutral und leicht verträglich ist.
Es können aber praktisch alle pflanzlichen Speiseöle, z.B. Mais- ■
keimöl, Erdnußöl od.dgl. verwendet werden. i
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sind alle Frischwurst- 't
waren herstellbar, wie z.B. Frankfurter bzw. Wiener Würstl, Knackwürste, Fleisch- bzw. Leberkäse, Weißwürste, Stangen- und Kranz- :
extrawurst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Frisch- ,
wurstwaren erfolgt in der Weise, daß beispielsweise Rindfleisch j unter Zusatz des der herzustellenden Wurstware entsprechenden
Wasser- bzw. Eisanteiles in einem Kutter zu einem Brat verarbeitet^
wird. Daraufhin werden zwei Drittel des Brats aus dem Kutter genommen. Dem darin verbleibenden Drittel des Brats wird langsam
der Pflanzenölanteil beigemengt, wobei der Kutter auf niedrigster !
Stufe läuft, sodaß der Schneidvorgang durch die darin befindlichen Messer fast Null ist. Das Pflanzenöl wird vorzugsweise in gekühlte:
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I I
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ί Zustand in das Brat eingeführt, wobei die Verarbeitungstemperatur j
im Bereich zwischen 8 und 120C liegt. Daraufhin wird der zuvor aus
dem Kutter herausgenommene Bratteil wieder unter Zusatz von Salz, Gewürzen und Umrötungsstoffen mit dem übrigen Bratteil im Kutter
vereinigt. Das fertige Brat wird portionsweise in Wurstdärme abgefüllt.
Die Würste werden dann in üblicher Weise gekocht oder geselcht. Zur Herstellung von Leber oder Fleischkäse wird das
fertige Brat in Pfannen gefüllt und in diesen gebraten.
Nachfolgend wird beispielsweise die Zusammensetzung des Brats für Frankfurter bzw. Wiener Würstl sowie für eine Putenwurst, die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden, angegeben, Frankfurter bzw. Wiener Würstl:
50 Teile Rindfleisch
30 Teile Wasser bzw. Eis
20 Teile Sonnenblumenöl
Auf 1 kg Rindfleisch werden 3 g Salz und auf 1 kg öl 1 g
Salz verwendet.
Putenwurst:
60 Teile Putenfleisch
20 Teile Wasser bzw. Eis
20 Teile Sonnenblumenöl
Zum Vergleich werden bei Verwendung von Speck als Fettsubstanzanteil
für Frankfurter bzw. Wiener Würstl 43 Teile Rindfleisch
30 Teile Wasser
27 Teile Speck
30 Teile Wasser
27 Teile Speck
zu Brat verarbeitet, wobei auf 1 kg Rindfleisch
3 g Salz und auf 1 kg Speck 2 g Salz verwendet werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Frischwurstwaren,
wobei vorerst der Fleischanteil mit dem entsprechenden Wasserbzw. Eisanteil zu einem 3rat verarbeitet, danach in ein Drittel
des 3rats der entsprechende Fettsubstanzanteil eingearbeitet und hierauf der abgetrennte zwei Drittelteil des Brats der ßratmasse
wieder zugeschlagen wird, wobei bei der Herstellung des Brats bzw. bei der Einarbeitung der Fettsubstanz ein Zusatz
von Emulgatoren unterbleibt, worauf das fertig zubereitete Brat portioniert oder in Wurstdärme abgefüllt und schließlich
gebraten, gekocht oder geselcht wird, dadurch gekennzeichnet, daß in das Brat als Fettsubstanzanteil Pflanzenöl durch langsames
Vermengen mit dem Brat, vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 8 und 120C,eingearbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Rindfleisch, Kalbfleisch, Putenfleisch oder Hühnerfleisch
unter Zusatz des entsprechenden Wasseranteiles mit dem Pflanzenöl zu Brat verarbeitet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Pflanzenöl Sonnenblumenöl verwendet wird.
Deutsche Bank (München) KIo. St/βΐ 070 Dresdner Bnnk (München) KIo. 3939 844 Posischeck (München) KIo 670-43-804
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