DE3218697C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung
eines Xanthan-Harzes zur Verbesserung der Filtrierbarkeit
seiner wäßrigen Lösungen, wobei man eine wäßrige
Lösung des Xanthan-Harzes mit einer Konzentration an
gelösten Alkali- und/oder Erdalkali-Salzen von mindestens
10-2 Äquivalenten/Liter enzymatisch behandelt.
Xanthan-Harze sind hydrophile Polysaccharide, die man
durch Fermentation geeigneter Nährmedien auf Basis von
Kohlehydraten unter der Einwirkung gewisser Mikroorganismen
erhält, insbesondere Bakterien aus der Gattung Xanthomonas.
Das Xanthan-Harz hat sowohl im Bereich der Ernährung
als auch des Petroleums zahlreiche Anwendungen gefunden.
Eine wichtige Anwendung besteht darin, daß man
Xanthan-Harze zur Verdrängung des Öls aus teilweise erschöpften
Petroleum-Lagerstätten einsetzt.
Xanthan-Harze sind ein für die letztgenannte Verwendungsart
besonders brauchbares Verdickungsmittel. Sie zeichnen
sich nämlich durch eine große Unempfindlichkeit gegenüber
dem Salzgehalt und der Art der Salze aus - insbesondere
werden sie nicht ausgefällt und verlieren unter den
normalen Verwendungsbedingungen ihre Viskosität nicht -
und gleichzeitig durch eine große Stabilität gegenüber
mechanischer Beanspruchung.
Die Anwesenheit dieser Aggregate, die man auch als
Mikrogele bezeichnet, wird anscheinend durch unzureichende
Bedingungen der Isolierung und Ausfällung des pulverförmigen
Polysaccharids aus der Fermentationsbrühe begünstigt.
Man kennt Einspritz-Versuche, mit denen man die Fähigkeit
der Rohlösung von Xanthan-Harzen, die ersten Zentimeter
der Formation in der Umgebung des Einspritzschachtes zu
durchdringen, bestimmen kann; die genauen Versuchsbedingungen
sind z. B. in dem Artikel von G. G. Tinker, R. W. Bowman
und G. A. Pope "Determination of In-situ Mobility and Wellbore
Imprairment from Polymer Injectivity Data", Journal
of Petroleum Technology, Mai 1976, S. 586 bis 596 beschrieben.
Eine erste Durchführungsform des Tests besteht darin, daß
man in Abhängigkeit von der Zeit das angesammelte Volumen
des Filtrats der Polysaccharid-Lösung bestimmt, welche
durch ein geeichtes Filter mit dem Durchmesser von 47 oder
142 mm läuft, wobei die Porengröße 0,45 bis 5,0 µm und
der Manometerdruck konstant 10 bis 30 kPa ist; auf diese
Weise werden gleichzeitig die Porengrößen der Formation
in der Umgebung des Einspritzschachtes und die erhöhten
Chargen-Verluste simuliert, die man dort antrifft. In den
folgenden ausführlichen Beispielen wird im allgemeinen ein
Einspritz-Test durch ein Millipore-Filter von 0,8 µm mit
47 mm Durchmesser unter einem konstanten Manometerdruck
von 10 kPa verwendet.
Der Nachweis der in den wäßrigen Lösungen der Xanthan-
Harze vorhandenen Mikrogele kann mit Hilfe des sogenannten
Fließ- oder Filtrationstestes durchgeführt werden, wie er
im Artikel von N. Kohler und G. Chauveteau "Xanthan Polysaccharide
Plugging Behavior in Porous Media - Preferential
Use of Fermentation Broth", Journal of Petroleum Technology,
Februar 1981, S. 349 bis 358, beschrieben ist.
Dieser Test besteht darin, daß man eine geklärte Lösung
von Xanthan-Harz mit Hilfe einer doppeltwirksamen Pumpe
in konstanter Menge durch ein oder mehrere geeichte Filter
mit einem Porendurchmesser von mehr als 0,8 µm z. B. durch
Filter mit einem Porendurchmesser von 3 µm einspritzt. Diese
Injektion erfolgt vorzugsweise mit einer Geschwindigkeit,
die derjenigen entspricht, die man auf dem Feld im
Inneren der Formation antrifft, im typischen Fall ist
sie kleiner als 1 m pro Tag. Mit Hilfe eines Differential-
Druckgebers registriert man in Abhängigkeit von der Zeit
die Chargen-Verluste zu beiden Seiten des Filters bei
einer Polymeren-Lösung, bezogen auf die wäßrige Phase,
die man zur Auflösung des letzteren verwendet hat:
Δ P Polymer/Δ P Wasser. Dieses Verhältnis der Chargenverluste der Polymerenlösung bezogen auf diejenigen des Wassers während der Zirkulation durch ein gleiches poröses Milieu (Filter oder natürliches poröses Milieu) wird auch als Mobilitätsverminderung R λ bezeichnet. Eine weitere charakteristische Größe, die man zweckmäßig während dieses Fließens der Polymeren-Lösung durch poröse Milieus kontrollieren sollte, ist die relative Viskosität η r , das Viskositäts-Verhältnis der Polymeren-Lösung zum Lösungswasser; dieser Wert sollte sich während dieser Fließversuche nur wenig oder gar nicht ändern.
Δ P Polymer/Δ P Wasser. Dieses Verhältnis der Chargenverluste der Polymerenlösung bezogen auf diejenigen des Wassers während der Zirkulation durch ein gleiches poröses Milieu (Filter oder natürliches poröses Milieu) wird auch als Mobilitätsverminderung R λ bezeichnet. Eine weitere charakteristische Größe, die man zweckmäßig während dieses Fließens der Polymeren-Lösung durch poröse Milieus kontrollieren sollte, ist die relative Viskosität η r , das Viskositäts-Verhältnis der Polymeren-Lösung zum Lösungswasser; dieser Wert sollte sich während dieser Fließversuche nur wenig oder gar nicht ändern.
Eine genaue Bestimmung der Durchdringungs- und Zirkulations-
Fähigkeit einer Polysaccharid-Lösung im Inneren einer
petroleumhaltigen Formation muß mit Hilfe der zwei oben
genannten Tests erfolgen, d. h. ein Einspritztest, mit
dem man die Verstopfung am Formationseingang durch unlösliche
Teilchen bestimmt, sowie ein Fließ- oder Filtrationstest
mit konstanten, aber geringen Mengen, mit dem man
gegebenenfalls die Verstopfung durch Mikrogele in einem
bestimmten Abstand vom Einspritzschacht feststellt.
Es wurde bereits die Verwendung von Enzymen vorgeschlagen,
um die Beschränkungen bei der Verwendung von wäßrigen
Lösungen von Xanthan-Harzen zu beseitigen und ihre Einspritzbarkeit
und Filtrierbarkeit zu verbessern.
Im US-Patent 40 10 071, 41 19 491 und 41 65 257 sind
Klärverfahren für rohe Fermentationsbrühen oder wäßrige
Lösungen beschrieben, die man durch Dispergierung von
pulverförmigen Xanthan-Harzen erhält, und zwar mit Hilfe
eines Enzyms vom Typ Protease. Die Behandlung erfolgt
vorzugsweise in stark basischem Milieu (7,5 < pH < 13)
und bei Temperaturen unter 60°C. Es wird ein schwacher
Salzgehalt des Wassers, insbesondere ein Gehalt an zweiwertigen
Ionen von weniger als 100 ppm empfohlen. Außerdem
ist es ratsam, die auf diese Weise behandelten Lösungen
der Xanthan-Harze zu filtrieren, z. B. über Diatomeen-Erde,
um Verluste der Einspritzbarkeit durch Verstopfung der
Formationen mit unvollständig solvatisierten Protein-Materialien
zu vermeiden. Durch diese Behandlung mit einem
Enzym vom Protease-Typ kann man zwar beträchtliche Verbesserungen
im Vergleich zu nicht-behandelten Lösungen
erzielen, aber nicht ohne abschließendes Filtrieren die
Verstopfungsprobleme überwinden, die auf der Anwesenheit
von anorganischen oder unlöslichen nicht-proteinischen
organischen Materialien beruhen; es wird auch nichts über
eine mögliche Einwirkung dieser Enzyme vom Protease-Typ
auf die Mikrogele erwähnt. Übrigens besteht bei der Verwendung
von stark basischen pH-Werten (pH < 9) das Risiko
einer Umwandlung der Trimer-Struktur des Xanthan-Harzes
und einer Depolymerisation.
Gemäß dem US-Patent 40 94 739 wird die Klärung von
Fermentationsbrühen beschrieben, die man aus Xanthomonas
campestris erhalten hat; dessen Mikrobenzellen werden
zuerst durch Pasteurisieren entaktiviert, bevor man eine
zweite Fermentation mit Hilfe eines Mikroorganismus vom
Pilz-Typ durchführt, wodurch die restlichen Zellen
von Xanthomonas in Gegenwart von zugesetzter Glucose
gelöst werden, welche ursprünglich wegen ihrer geringen
Größe schwer filtrierbar sind; hierdurch erhält man unlösliche
Zellen, die viel größer und daher leichter filtrierbar
sind. Bei dieser Behandlung muß man also diese
Zellen vorher einer Filtration unterwerfen und es ist
nichts bezüglich einer verbesserten Einspritzbarkeit
und Filtrierbarkeit der erhaltenen Lösungen angegeben.
Gemäß der FR-Patentanmeldung 80/21 395 kann man die
Einspritzbarkeit und Filtrierbarkeit von Xanthan-Harz-
Lösungen in petroleumhaltigen Formationen mit Hilfe eines
enzymatischen Systems vom Typ Cellulase
verbessern. Dieses enzymatische Verfahren erfolgt
vorzugsweise in einem leicht sauren pH-Milieu und in
einem Wasser mit erhöhtem Salzgehalt, wobei man durchscheinende
Lösungen dieser Xanthan-Harze erhält, deren Einspritzbarkeit
und Fließen durch petroleumhaltige Formationen
ohne Verlust der echten Eigenschaften des Polysaccharids
erfolgt, insbesondere seiner Verdickungswirkung.
Es wurde festgestellt, daß diese enzymatische Behandlung
sich als besonders wirksam bei Xanthan-Harz-
Zubereitungen mit geringem oder mittlerem Gehalt an Mikrogelen
erweisen; jedoch ist sie relativ weniger wirksam,
wenn dieser Gehalt hoch ist, insbesondere bei den im Handel
erhältlichen pulverförmigen Xanthan-Harzen. Diese
Beschränkung der Behandlung mit Cellulase stellt sich
insbesondere dann heraus, wenn man Dispersionen von pulverförmigen
Xanthan-Harzen in komplex zusammengesetzten Wassern
klären will, insbesondere in Lagerwasser mit starkem
Salzgehalt und hohem Gehalt an zweiwertigen Metallionen.
Die Verfahren des Standes der Technik bewirken eine
für viele Anwendungsfälle unzureichende Änderung der
Eigenschaften von Xanthanen bzw. Xanthan-haltigen
Fermentationsbrühen hinsichtlich Eignung zur Verbesserung
der tertiären Erdölförderung.
Demgegenüber liegt vorliegender Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zur Klärung von Xanthan-Lösungen
und Xanthan-haltigen Fermentationsbrühen sowie von
Xanthan-Dispersionen zu liefern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren
der eingangs genannten Gattung dadurch gelöst,
daß die enzymatische Behandlung mit Hilfe einer Cellulase
und einer Protease unter Bedingungen, die mit der Aktivität
dieser Enzyme verträglich sind, durchgeführt wird.
Die Unteransprüche 2 bis 7 betreffen bevorzugte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Erfindung betrifft somit eine Verbesserung der Klärung
von rohen Fermentationsbrühen sowie wäßrigen Dispersionen
von pulverförmig vorliegenden Xanthan-Harzen.
Die Erfindung betrifft auch die Entfernung von unlöslichen
Zellabfällen, die aus dem Fermentationsprozeß dieser
Xanthan-Harze stammen. Nach der Erfindung wird die Einspritzbarkeit
der Lösungen von Xanthan-Harzen verbessert,
welche zur Petroleumgewinnung verwendet werden sollen.
Es werden auch Mikrogele entfernt und deshalb die
Fließeigenschaften der Xanthan-Harz-Lösungen im Inneren
einer petroleumhaltigen Formation in einem gewissen Abstand
vom Injektionsschacht verbessert. Die Erfindung
betrifft somit ein Verfahren,
mit dem man die Durchsichtigkeit, die Einspritzbarkeit
und das Fließen von Xanthan-Harz-Lösungen verbessern kann.
Es handelt sich bei der vorliegenden Erfindung um eine Verbesserung
hinsichtlich der Einspritzbarkeit und Filtrierbarkeit
von wäßrigen Lösungen von Xanthan-Harzen bei
ihrer Injektion und Zirkulation durch petroleumhaltige
Formationen, mit dem Ziel, die Gewinnung von Rohöl zu
verbessern; es handelt sich insbesondere um eine geeignete
Behandlung mit zwei aufeinanderfolgenden enzymatischen
Systemen vom Typ Cellulase bei saurem oder praktisch neutralem
pH-Wert einerseits und vom Typ Protease bei basischem,
neutralem oder saurem pH-Wert andererseits, wobei
man klare Lösungen dieser Xanthan-Harze erhält, so daß
die Injizierbarkeit und der Fluß durch die petroleumhaltigen
Formationen ohne Verlust der echten Eigenschaften des Polysaccharids,
insbesondere seiner Verdickungswirkung erfolgt.
Es wurde gefunden, daß man die Filtrierbarkeit von wäßrigen
Xanthan-Harz-Lösungen beträchtlich verbessern kann,
wenn man die enzymatische Behandlung dieser Lösungen mit
zwei Enzymen verschiedenen Aktivitätstyps durchführt;
die Filtrierbarkeit ist besser als wenn man die Behandlung
isoliert mit dem einen oder dem anderen Enzym durchführt.
Die auf diese Weise geklärten wäßrigen Xanthan-Harz-Lösungen
können direkt als Spülflüssigkeiten in petroleumhaltigen
Formationen eingesetzt werden, nachdem man sie
auf die gewünschte Konzentration und Viskosität verdünnt
hat, ohne daß irgendeine Endbehandlung durchgeführt werden
muß.
Die erfindungsgemäße enzymatische Behandlung kann entweder
so durchgeführt werden, daß ein Enzym vom Cellulase-Typ
und ein Enzym vom
Protease-Typ gleichzeitig bei einem pH-Wert vorhanden sind,
der mit einer ausreichenden Aktivität der zwei Enzym-Typen
verträglich ist; man kann aber auch zunächst ein Enzym
des einen der zwei obengenannten Typen bei einem für
diesen gewählten Typ verträglichen pH-Wert und anschließend
ein Enzym des anderen Typs bei einem für diesen anderen
Typ verträglichen pH-Wert der Reihe nach einsetzen, z. B.
Cellulase bei einem sauren pH-Wert und anschließend
Protease bei einem leicht sauren, neutralen oder basischen
pH-Wert (je nach dem Protease-Typ), oder umgekehrt. Die
besten Resultate erhält man, wenn man in zwei aufeinanderfolgenden
Stufen zunächst mit Cellulase und anschließend
mit Protease arbeitet.
Die erfindungsgemäße enzymatische Behandlung wird in
einem wäßrigen Milieu mit einer Konzentration an gelösten
Salzen der Alkali-Metalle und/oder Erdalkali-Metalle von
mindestens 10-2 Äquivalenten/Liter, vorzugsweise mindestens
10-1 Äquivalenten/Liter durchgeführt. Der erhaltene synergistische
Effekt ist jedoch umso größer, je höher der Salzgehalt
des Behandlungswassers ist. Ein spezieller Aspekt
der vorliegenden Erfindung beruht in der Tatsache, daß
die synergistische Wirkung der zwei Enzym-Typen auch in
Anwesenheit von zweiwertigen Ionen erhalten wird, z. B.
Ca++ oder Mg++, insbesondere im Lagerwasser.
Die gleichzeitige oder in zwei Stufen durchgeführte, erfindungsgemäße
enzymatische Behandlung findet vorzugsweise
in einer Inkubationszeit von insgesamt 0,5 bis 60 Stunden,
vorzugsweise 4 bis 48 Stunden bei Temperaturen von
Raumtemperatur (25°C) bis zu etwa 65°C, vorzugsweise 40
bis 60°C statt. Kurze Behandlungsdauern sind vorzugsweise
mit erhöhten Temperaturen verbunden und umgekehrt. Will
man eine enzymatische Behandlung bei höherer Temperatur
verwenden, so sollte die optimale Zeit relativ kurz sein,
z. B. 16 bis 24 Stunden bei 50°C, 5 bis 10 Stunden bei
60°C. Bevorzugte Temperaturen sind 40 bis 60°C, zweckmäßig
nicht höher als 65°C; bei höheren Temperaturen können
die Enzyme in beträchtlichem Umfang entaktiviert werden.
Eine Enzym-Art, die erfindungsgemäß brauchbar ist, besteht
aus den Cellulasen, d. h. Enzymen, welche Polysaccharide
hydrolysieren können; vergl. den Artikel von
M. Rinaudo und M. Milas "Enzymatic hydrolysis of the
bacterial polysaccharide xanthan by cellulase" Int. J. Biol.
Macromol. 1980, Band 2, S. 45 bis 48. Diese Enzyme, die
im Handel unter der Bezeichnung Cellulasen erhältlich sind,
werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren jedoch unter
solchen Bedingungen (pH-Wert: 3 < pH < 7), Temperatur:
(25 bis 65°C), Salzkonzentration (<10-2 Äquivalent/Liter)
eingesetzt, daß die Eigenschaften des Xanthan-Harzes selbst
nicht wesentlich beeinflußt werden. Diese Bedingungen sind
in der FR-Patentanmeldung 80/21 395 näher erläutert.
Unter der Bezeichnung Cellulase versteht man Enzyme,
welche eine Cellulase-Aktivität besitzen. Diese
Enzyme erhält man im allgemeinen durch aerobe Züchtung
von Pilzen aus der Klasse der Basidiomyceten oder aus
Pilzen der folgenden Arten: Aspergillus, Fusarium, Myrothecium,
Penicillium, Polyporus, Rhizopus, Sclerotinia,
Sporotrichum, Trichoderma, etc. Im allgemeinen ist es
nicht nötig das Enzym zu reinigen, die rohen Zubereitungen
sind völlig ausreichend. Beispiele für industrielle Zubereitungen
sind insbesondere (ohne daß diese Aufzählung
als Einschränkung gewertet werden soll) die als
Cellulasen bezeichneten enzymatischen Extrakte, die man
aus den Stämmen Aspergillus oder Trichoderma sowie aus
den Basidiomyceten erhält.
Eine weitere Art Enzyme, die komplementär zu der vorherigen
Kategorie verwendet werden kann, besteht aus der
Klasse der bakteriellen Proteasen. Diese Proteasen erhält
man im allgemeinen durch Mikroorganismen der Gattung Bacillus,
wie B. subtilis, B. licheniformis, B. amyloliquifacius
und B. pumilis oder auch der Gattung Streptomyces, wie S.
fradiae, S. griseus und S. rectis. Die Enzymquelle ist
jedoch nicht kritisch. Diese Proteasen haben eine optimale
Aktivität - je nach dem Fall - bei leicht saurem, neutralem
oder basischem pH-Wert und werden daher als saure,
neutrale oder alkalische Proteasen bezeichnet. Im Fall
einer gleichzeitigen Behandlung mit einer Cellulase
und einer Protease wählt man natürlich Enzym-Arten, deren
Aktivitätsbereiche sich hinsichtlich des pH-Wertes überdecken.
Die erfindungsgemäße synergistische Behandlung bezieht
sich zwar vorzugsweise auf Dispersionen von pulverförmig
vorliegenden Xanthan-Harzen in salzhaltigem Wasser; selbstverständlich
gilt sie auch für Fermentationsbrühen, insbesondere
solche, mit einem wesentlichen Gehalt an Mikrogelen.
Wenn der Gehalt der Brühen an Mikrogelen gering
ist, sind die Resultate mehr irregulär, ohne daß sich
das völlig befriedigend erklären lassen würde.
Die aus den auf diese Weise behandelten Fermentationsbrühen
isolierten Xanthan-Harze benötigen keine abschließende
enzymatische Behandlung und die Filtrierbarkeit
ihrer wäßrigen Lösungen ist beträchtlich verbessert.
Die Methoden zur Isolierung eines Xanthan-Harzes im
pulverförmigen Zustand aus einer Fermentationsbrühe sind
übrigens wohlbekannt und bestehen z. B. darin, daß man
eine Fällung mit einem Alkohol durchführt, der mit der
Fermentationsbrühe mischbar ist, ferner eine Trocknung
durch Lyophilisation oder durch Abdampfen des Lösungsmittels.
Durch das synergistische erfindungsgemäße Verfahren, bei
dem man mit einer Cellulase und einer Protease gleichzeitig
oder aufeinanderfolgend behandelt, kann man zunächst
einen Abbau der Zelltrümmer und der festen Bakterien, die
in den Xanthan-Harz-Lösungen suspendiert sind, erreichen,
wobei sie so in wasserlösliche Verbindungen umgewandelt
werden, daß man schließlich eine klare Lösung erhält. Ferner
kann man überraschenderweise durch diese synergistische
Behandlung die durchsichtigen Mikrogele entfernen,
welche für die Verstopfung der petroleumhaltigen Formationen
in einem bestimmten Abstand vom Einspritzungsschacht
verantwortlich sind. Bei diesem ganzen Verfahren der Klärung
und Entfernung der Mikrogele wird die Verdickungskraft
des Xanthan-Harzes bewahrt und die erhaltenen klaren Lösungen
können anschließend nach einfacher Verdünnung und
ohne abschließende Filtrationsbehandlung in petroleumhaltigen
Formationen eingespritzt werden. Die Einspritzbarkeit
und die Fließeigenschaften dieser Lösungen durch
diese Formationen sind beträchtlich verbessert im Vergleich
zur Behandlung mit isoliert genommenen Enzymen; dies kann
leicht durch die entsprechenden Tests durch geeichte
Filter gezeigt werden.
Zur Durchführung der gleichzeitigen synergistischen Behandlung
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man wie
folgt vorgehen, wobei man als Ausgangsprodukt Dispersionen
von pulverförmigen Xanthan-Harzen in einer wäßrigen
Phase mit dem erforderlichen Salzgehalt oder Verdünnungen
einer rohen Fermentationsbrühe in der gleichen wäßrigen
Phase einsetzt: Der pH-Wert der Lösung wird erforderlichenfalls
auf den Wert eingestellt, welcher der optimalen
Aktivität der zwei Enzym-Typen entspricht, worauf man diese
zwei Enzyme zusetzt. Man hält die Temperatur eine wechselnde
Zeit auf 25 bis 65°C, um die oben beschriebene
Verbesserung der Filtrierbarkeit zu erreichen.
Falls nötig wird der pH-Wert der Lösung wieder auf den
pH-Wert der Verwendung eingestellt und nach Verdünnung
auf die gewünschte Konzentration und Viskosität ist die
so behandelte Lösung gebrauchsfertig.
Falls man die erfindungsgemäße enzymatische Behandlung
in zwei Stufen durchführen will, kann man wie folgt verfahren:
Der pH-Wert der Xanthan-Harz-Lösung wird erforderlichenfalls
auf einen Wert von weniger als 7 und
höher als 3, vorzugsweise auf 3 bis 6 eingestellt; hierzu
verwendet man z. B. Salzsäure, Essigsäure oder Schwefelsäure.
Man gibt das Cellulase-Enzym zu, und hält die
Temperatur während der oben näher beschriebenen nötigen
Zeit auf 25 bis 65°C, worauf man den pH-Wert der Lösung
mit Hilfe einer Base, z. B. Natronlauge oder Kalilauge, auf
einen Wert von mehr als 6 und weniger als 12, vorzugsweise
6,5 bis 9 einstellt. Nach Zugabe der Protease hält man
erneut die Temperatur während der oben näher definierten
nötigen Zeit auf 25 bis 65°C. Nachdem man den pH-Wert
der Lösung auf den pH-Wert der Verwendung eingestellt und
auf die gewünschte Konzentration und Viskosität verdünnt
hat, ist die so behandelte Lösung gebrauchsfertig.
Eine Variante der enzymatischen Behandlung in zwei Stufen
besteht darin, daß man zunächst den pH-Wert der Lösung
auf einen Wert einstellt, der vorzugsweise zwischen 6,5
und 9 liegt, und die enzymatische Behandlung mit Protease
durchführt, bevor der pH-Wert auf einen leicht sauren Wert
eingestellt wird, vorzugsweise 3 bis 6, worauf man die enzymatische
Behandlung mit Cellulase durchführt.
Bei der erfindungsgemäßen enzymatischen Behandlung beträgt
die Menge Xanthan-Harz z. B. 0,01 bis 4 Gew.-%,
vorzugsweise 0,04 bis 1,5 Gew.-% (bezogen auf Wasser);
die Menge jedes Enzyms ist z. B. 0,001 bis 0,5 Gew.-%,
vorzugsweise 0,0025 bis 0,1 Gew.-% (bezogen auf das
Wasser), wobei diese Mengenverhältnisse nicht als Begrenzung
gewertet werden sollen. Die minimale Menge der zu
verwendenden Enzyme ist offensichtlich abhängig von der
Menge des aktiven Faktors in den gewählten enzymatischen
Zubereitungen.
Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung
können feste Zubereitungen, welche das Xanthan-Harz und
die beiden Enzym-Typen enthalten, direkt dem Lagerwasser
zugesetzt werden, so daß keine getrennte Zugabe der
Enzyme zur Xanthan-Harz-Lösung nötig ist (dies bezieht
sich auf die gleichzeitige enzymatische Behandlung).
Diese festen Kompositionen sind besonders interessant,
wenn die enzymatische Klärung z. B. am gleichen Ort
wie die Ölgewinnung stattfinden soll. Die enzymatische
Reaktion erfolgt so je nach der Auflösung des Polysaccharides
und - wenn Temperatur und pH-Wert des
Auflösungswassers entsprechend gewählt werden - wird durch
die enzymatische Behandlung die übliche Herstellungsdauer
der eingespritzten Xanthan-Harz-Lösung nicht
verlängert. Man kann auf diese Weise direkt eine klare
Lösung erhalten, welche die gewünschte Viskosität hat
und direkt ohne zusätzliche Behandlung, insbesondere
Filtration, eingesetzt werden kann; sie hat für ihre
Verwendung bei der Ölgewinnung beträchtlich verbesserte
Einspritz- und Filtrier-Eigenschaften.
Eine solche feste Komposition kann z. B. 1 bis 100,
vorzugsweise 2 bis 30 Gewichtsteile Xanthan-Harz pro
Gewichtsteil Enzymgemisch enthalten.
In den folgenden Beispielen wird die Erfindung näher
erläutert. In diesen Beispielen bedeutet c p die Konzentration
an Polymeren, c e die Konzentration an Enzymen und
R λ und R k die Verminderung der Mobilität bzw.
Permeabilität.
Eine Lösung von 1,6 g/l pulverförmiges Polysaccharid
(Rhodopol 23 R) wird mit Hilfe von Wasser hergestellt, das 20 g/l
Natriumchlorid und 0,4 g/l Natriumazid als bakteriostatisches
Mittel enthält. Nachdem man das Polymere
mehrere Stunden lang unter Rühren aufgelöst hat, teilt
man die Lösung in drei gleiche Teile:
- a) Man bringt den pH-Wert des ersten Teils auf 5 und versetzt ihn mit 500 mg/l (ppm) eines Cellulase- Enzyms, das man aus einem Basidiomyceten der Gattung Poria erhalten hat. Man stellt die Temperatur auf 43°C ein und läßt 3 Stunden reagieren, worauf man einen Teil der Lösung für den Schnellfiltriertest entnimmt. Die restliche Lösung bringt man auf pH 9, versetzt mit 500 mg/l (ppm) alkalischer Protease, die man aus Bacillus licheniformis erhalten hat, worauf man die Behandlung bei 43°C fortsetzt. Es werden erneut Proben nach einer Stunde und nach dreieinhalb Stunden dieser Behandlung entnommen.
- b) Der zweite Teil der Polysaccharid-Lösung wird ebenfalls auf pH 5 gebracht und mit 500 mg/l (ppm) Cellulase versetzt, worauf man 16 Stunden auf 43°C erwärmt. Man entnimmt eine Probe und stellt den pH-Wert auf 9 ein, worauf man 500 mg/l (ppm) alkalische Protease zusetzt und erneut Proben nach viereinhalb und 23 Stunden Behandlung bei 43°C entnimmt.
- c) Der dritte Teil der Mutterlösung wird direkt auf pH 9 gebracht und mit 500 mg/l (ppm) alkalischer Protease versetzt. Die Probeentnahme erfolgt nach 4 bzw. 21 Stunden enzymatischer Behandlung bei 43°C.
Alle aus den verschiedenen Lösungen aus den Teilmengen
a, b, c entnommenen Proben werden dem Schnellfiltriertest
unterworfen. Dieser Test besteht darin, daß man
die erhaltenen Lösungen nach Verdünnung auf eine
Polymeren-Konzentration von 400 ppm (mit Hilfe von
Wasser mit 20 g/l Natriumchlorid) und nach Einstellung
ihres pH-Wertes auf 7 durch ein Filter (Millipore)
von 0,8 µm (⌀ = 47 mm) unter einer konstanten Belastung
von 10 kPa leitet. Die erhaltenen Resultate, in Form
von Kurven, welche die Entwicklung des angesammelten
Filtratvolumens (A) in cm³ in Funktion zur Zeit (B)
in Minuten darstellen, sind in Fig. 1 zusammengestellt.
Man stellt folgendes fest:
- 1) Die enzymatische Behandlung mit alkalischer Protease allein hat nur einen geringen Effekt auf die Filtrierbarkeit, unabhängig von der Behandlungsdauer bei pH 9: Fig. 1, Kurve 0 (4 Stunden bei 43°C) und Kurve 0′ (21 Stunden bei 43°C) sind praktisch miteinander verschmolzen.
- 2) Die enzymatische Behandlung mit Polysaccharase bei pH 5 ist schon wirksamer, aber die Steigerung der Behandlungsdauer bei 43°C verbessert die Filtrierbarkeit nur schwach: Fig. 1, Kurve 1 (3 Stunden bei 43°C) und Kurve 1′ (16 Stunden bei 43°C).
- 3) Die gemischte enzymatische Behandlung, Cellulase bei pH 5 und anschließend Protease bei pH 9, hat einen synergistischen Effekt auf die Filtrierbarkeit. Dieser synergistische Effekt ist beträchtlich größer bei der Lösung, welche eine längere Behandlung mit Cellulase durchlaufen hat: Fig. 1 Kurve 2′ (16 Stunden Cellulase + 4½ Stunden Protease) und Kurve 2 (3 Stunden + 1 Stunde Protease). Die Steigerung der Behandlungsdauer mit Protease verbessert die Filtrierbarkeit nur schwach: Fig. 1, Kurve 3′ (16 Stunden Polysaccharase + 23 Stunden Protease) und Kurve 3 (3 Stunden Cellulase + 3½ Stunden Protease).
Die kombinierte Wirkung Cellulase-Protease hat
also einen synergistischen Effekt auf die Filtrierbarkeit.
Es hat sich übrigens gezeigt, daß bei all diesen
enzymatischen Behandlungen die Viskosität der Lösungen
kaum beeinflußt wird und maximal um 3%, bezogen auf
die nicht-behandelte Lösung, schwankt.
Eine analoge enzymatische Behandlung wie im Beispiel
1 wird mit dem gleichen pulverförmigen Polysaccharid
(Rhodopol 23 R) wiederholt, wobei alle Versuchsbedingungen
identisch sind, mit Ausnahme des Salzgehaltes des
Wassers, welches auf 1 g/l Natriumchlorid eingestellt
wurde.
Die Versuchsergebnisse des Schnellfiltriertests durch
ein Filter (Millipore) von 0,8 µm unter einer konstanten
Belastung von 10 kPa bei verschiedenen Lösungen nach
enzymatischer Behandlung (c p = 400 ppm, pH 7, 1 g/l
NaCl) sind in Tabelle 1 in Form des angesammelten
Filtratvolumens in Abhängigkeit von der Filtrationsdauer
zusammengestellt.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen synergistischen
Behandlung sind also anscheinend auch dann offensichtlich,
wenn der Salzgehalt des Lösungswassers des pulverförmigen
Polysaccharids geringer ist. Es genügt, wenn man hierzu
die Zeilen 3, 5 und 6 sowie die Zeilen 4, 7 und 8 von
Tabelle 1 miteinander vergleicht. In jedem Fall ist die
kombinierte Behandlung der Behandlung mit Cellulase
allein überlegen und derjenigen mit alkalischer
Protease allein sehr überlegen.
Die Versuchsbedingungen von Beispiel 1 werden bei einem
pulverförmigen Polysaccharid von Nahrungsmittelqualität
(Rhodigel 23) wiederholt, welches in Wasser mit einem Gehalt von 20 g/l
Natriumchlorid (Konzentration c p = 1600 ppm) gelöst
ist.
Die Resultate des Schnellfiltriertests durch Filter
Millipore von 0,8 µm unter konstanter Belastung von
10 kPa sind in Tabelle 2 in Form von Filtratvolumen
in Funktion zur Zeit wiedergegeben (c p = 400 ppm, pH 7,
30°C).
Man stellt fest, daß ein synergistischer Effekt auf die
Filtrierbarkeit erhalten wird, sowohl bei Behandlung
mit basischer Protease (24 Stunden bis 50°C, pH 9, Zeile 2)
mit vorheriger Behandlung mit Cellulase
(c e = 500 ppm, 22 Stunden bei 50°C, pH 5), als auch
bei Behandlung mit Cellulase (24 Stunden bei
50°C und pH 5, Zeile 4) mit vorheriger Behandlung
mit basischer Protease (c e = 500 ppm, 24 Stunden bei
50°C, pH 9). Die gesammelten Filtratvolumen sind
beträchtlich größer als bei ähnlicher Behandlungsdauer
entweder mit Cellulase oder mit basischer Protease
(Zeile 1 bzw. 3).
Die Versuchsbedingungen von Beispiel 1 werden bei
einer industriellen Fermentationsbrühe (Flocon 1035)
wiederholt, die auf c p = 1600 ppm mit
Hilfe von Wasser verdünnt wurde, das 20 g/l Natriumchlorid
enthält.
Die Versuchsergebnisse des Filtrationstests durch
Filter (Millipore) von 0,8 µm unter konstanter Belastung
von 10 kPa sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
Man kann sehen, daß die synergistische Behandlung
mit Cellulase - alkalischer Protease (Zeile 2)
bei einer Xanthan-Harz-Brühe, welche übrigens eine
sehr schlechte Filtrierbarkeit hat, viel wirksamer
ist als die Behandlung mit Cellulase allein
(Zeile 1).
Ein pulverförmiges Xanthan-Harz wird aus dieser mit
Enzymen behandelten Brühe durch Ausfällung mit Isopropylalkohol,
erneute Auflösung in Wasser und Trocknen
durch Lyophilisieren isoliert. Das anschließend erneut
in Wasser mit 20 g/l Natriumchlorid gelöste Pulver
(Konzentration c p = 400 ppm) wird dem gleichen Filtrationstest
über Filter (Millipore) von 0,8 µm unter 10 kPa
unterworfen und zeigt keine Neigung zur Verstopfung.
Dies zeigt, daß die erfindungsgemäße synergistische
Behandlung nicht nur die Filtrierbarkeit der Fermentationsbrühen
beträchtlich steigert, sondern auch, daß die
Neigung zur Bildung von Mikrogelen während der Stufe
der Isolierung der Pulver aus der Brühe vermieden
werden kann, wenn eine solche Behandlung vorher mit
der gleichen Fermentationsbrühe durchgeführt wurde.
Dieses Beispiel soll einerseits die synergistische
Wirkung anderer Enzyme und insbesondere einer
neutralen Protease zeigen und andererseits beweisen,
daß die synergistische enzymatische Behandlung in einer
einzigen Stufe bei einem pH-Wert nahe des Neutralpunktes
(pH 6,0) durchgeführt werden kann.
Man stellt zwei Lösungen mit 1600 ppm pulverförmiges
Polysaccharid (KELZAN)
in einem Wasser mit einem Salzgehalt von 1 g/l bzw.
20 g/l Natriumchlorid her. Jede dieser Mutterlösungen
wird anschließend erneut in drei praktisch gleiche
Teile aufgeteilt und man führt für jeden Salzgehalt die
folgenden aufeinanderfolgenden Operationen durch:
- a) Der pH-Wert eines ersten Teils jeder Mutterlösung wird auf 7 eingestellt, worauf man 500 mg/l neutrale Protease zugibt, die man aus Bacillus subtilis erhalten hat; dann führt man 22 Stunden eine thermische Behandlung bei 50°C durch. Nach dieser Zeit entnimmt man eine Probe der Lösung, deren pH-Wert man mit Hilfe von Salzsäure auf 5 einstellt und die man mit 500 mg/l Cellulase versetzt, die man aus Aspergillus niger erhalten hat. Die beiden auf diese Weise erhaltenen Lösungen werden dann erneut 22 Stunden auf 43°C erhitzt, worauf sie mit Wasser verdünnt werden, dessen Kochsalz- Gehalt der polymeren Konzentration von 400 ppm entspricht, wobei der pH-Wert auf 7 eingestellt wird. Diese Lösungen werden anschließend in üblicher Weise über Filter (Millipore) von 0,8 µm unter 10 kPa getestet (Zeilen 1 und 2 der Tabellen 4 und 5).
- b) Der pH-Wert eines anderen Teils jeder Mutterlösung wird auf 5 eingestellt, worauf man 500 mg/l der gleichen Cellulase wie oben zusetzt und eine 22stündige thermische Behandlung bei 50°C durchführt. Nach dieser Zeit bringt man den pH-Wert der Lösung auf 7, fügt 500 mg/l der obigen neutralen Protease zu und führt die thermische Behandlung weitere 22 Stunden fort. Nach Verdünnung auf c p = 400 ppm wird die Filtrierbarkeit der Lösung getestet (Zeilen 3 der Tabelle 4 und 5).
- c) Der pH-Wert des letzten Teils jeder Mutterlösung wird auf 6 eingestellt und man versetzt mit 500 mg/l Cellulase aus Aspergillus niger sowie 500 mg/l neutraler Protease aus Bacillus subtilis. Nach einer 66stündigen thermischen Behandlung bei 50°C bringt man die Lösung auf eine Konzentration c p = 400 ppm und auf den gewünschten pH-Wert von 7, bevor man den Filtrationstest durchführt (Zeilen 4 der Tabellen 4 und 5).
Die Resultate des Filtrationstests zeigen folgendes:
- 1) Die Wirkung der neutralen Protease auf die Filtrierbarkeit ist bei einem Wasser mit 20 g/Liter Natriumchlorid vernachlässigbar, erweist sich aber besser, wenn der Salzgehalt geringer ist.
- 2) Die synergistische Wirkung von Cellulase-neutraler Protease ist für die Filtrierbarkeit von Xanthan-Harz- Lösungen in den zwei Arten Wasser günstig, wobei jedoch im Falle Cellulase-neutrale Protease die Filtrierbarkeit besser ist, als im Falle neutraler Protease- Cellulase. Diese synergistische Wirkung ist bei Wasser mit geringem Salzgehalt besser.
- 3) Die gleichzeitige Behandlung mit den zwei Enzym-Typen ist wirksamer als die Wirkung eines einzigen dieser beiden Enzym-Typen, aber die erhaltene Verbesserung ist im allgemeinen geringer als bei der aufeinanderfolgenden Behandlung. Die letzte Beobachtung steht zweifellos mit der Tatsache in Zusammenhang, daß man die Behandlung nicht beim optimalen pH-Wert jedes Enzyms durchführt.
Dieses Beispiel soll die synergistische Wirkung zeigen, die
man mit einer Cellulase und einer sauren Protease
erhalten kann. Eine Lösung mit 1600 ppm pulverförmigem
Polysaccharid von Nahrungsmittelqualität Rhodigel 23a
wird zunächst in Wasser mit 20 g/Liter Natriumchlorid hergestellt.
Der pH-Wert der Lösung wird dann auf 5 eingestellt
und man versetzt mit 500 mg/Liter einer Cellulase, die
man aus Trichoderma viride erhalten hat. Nach 16stündiger
thermischer Behandlung bei 43°C wird die erhaltene klare
Lösung in zwei praktisch gleiche Teile aufgeteilt:
- a) Der pH-Wert der ersten Lösung wird auf 6 eingestellt und man versetzt mit 500 mg/Liter alkalischer Protease, die man aus Bacillus licheniformis erhalten hat. Nach 6stündiger Behandlung bei 43°C wird der pH-Wert der erhaltenen Lösung auf 7 eingestellt und die Lösung mit Wasser mit 20 g/Liter Natriumchlorid (Konzentration c p = 400 ppm) verdünnt, worauf man sie dem üblichen Filtrationstest unterwirft (Zeile 2 von Tabelle 6).
- b) Der pH-Wert der zweiten Lösung wird auf 6,5 eingestellt und man versetzt mit 500 mg/Liter saurer Protease, die man aus Bacillus subtilis erhalten hat. Nach 6, 23 bzw. 43 Stunden Behandlung bei 43°C werden Proben entnommen, auf eine Konzentration von 400 ppm an Polymerem verdünnt und auf pH 7 eingestellt, worauf man testet (Zeilen 3, 4 und 5 von Tabelle 6).
Die Resultate des Filtrationstests durch ein Filter (Millipore)
von 0,8 µm unter 10 kPa werden in Tabelle 6 verglichen
mit denjenigen, die man mit einer Lösung erhalten
hat, die einer 30stündigen Behandlung mit Cellulase
bei 43°C und pH 5 unterworfen wurde (Zeile 1).
Man stellt fest, daß die Behandlung mit saurer Protease
im Anschluß an eine Behandlung mit Cellulase weniger
wirksam ist, als die entsprechende Behandlung mit
basischer Protease. Jedoch wird der synergistische Effekt
bedeutend, wenn man die Dauer der enzymatischen Behandlung
steigert.
Dieses Beispiel soll zeigen, daß die erfindungsgemäße
synergistische enzymatische Behandlung auch in Anwesenheit
von Lagerwasser durchgeführt werden kann. Es werden zwei
Fälle untersucht:
- a) Direkte Dispergierung des Xanthan-Harz-Pulvers (Rhodopol 23 R) (c p = 1600 ppm) im Lagerwasser, das etwa 30 g/Liter Gesamt-Salzgehalt besitzt, davon 8,6 g/Liter Natriumionen, 1,3 g/Liter Kalziumionen und 0,29 g/Liter Magnesiumionen. Einstellung des pH-Werts auf 5 und Behandlung mit 500 mg/Liter Cellulase, die man aus Basidiomyceten der Art Poria erhalten hat, und zwar 22 Stunden bei 43°C; erneute Einstellung des pH-Wert auf 9 und Behandlung mit 500 mg/Liter alkalischer Protease, die man aus Bacillus licheniformis erhalten hat, und zwar während unterschiedlicher Zeitdauern, 22 bzw. 80 Stunden. Die erhaltenen Lösungen werden mit Hilfe von Lagerwasser auf c p = 400 ppm verdünnt, auf pH 7 gebracht und nach der üblichen Weise getestet (Zeilen 2 und 3 von Tabelle 7). Die Resultate werden mit denjenigen verglichen, die man durch Einwirkung von Cellulase allein erhält (48 Stunden bei 43°C, pH 5; Zeile 1, Tabelle 7).
- b) Vorherige Dispergierung des gleichen Pulvers in einer Konzentration c p = 4000 ppm in Wasser mit 1 g/Liter Natriumchlorid, anschließende aufeinanderfolgende enzymatische Behandlung mit Cellulase bei pH 5 und mit Protease bei pH 9, wobei die Enzymtypen und ihre Konzentrationen die gleichen sind, wie bei Teil a) oben. Die Verdünnung auf c p = 400 ppm Xanthan-Harz für den Filtrationstest erfolgt ebenfalls mit Lagerwasser; nach Einstellung des pH-Wertes auf 7 werden die Lösungen 22 bzw. 40 Stunden bei 43°C der Einwirkung von alkalischer Protease und außerdem der Einwirkung von Cellulase unterworfen, worauf sie getestet werden (Zeilen 2 und 3 von Tabelle 8). Die Resultate werden mit denen der gleichen Ausgangslösung verglichen (c p = 4000 ppm, 1 g/Liter Natriumchlorid), welche nur der Behandlung von Cellulase unterworfen wurde (48 Stunden bei 43°C, pH 5; Zeile 1, Tabelle 8).
Man stellt fest, daß man durch vorherige Dispergierung
und synergistische enzymatische Behandlung in Wasser mit
geringem Salzgehalt im allgemeinen bessere Resultate
beim Filtrationstest mit der endgültigen Lösung erhält;
der synergistische Effekt wird aber auch mit sehr guten
Ergebnissen des Filtrationstests erhalten, wenn die direkte
Einwirkung auf die Polysaccharid-Lösung im Lagerwasser
stattfindet.
Um die Verbesserung zu zeigen, die man mit der synergistischen
Behandlung Cellulase-Protease erhält, wird
ein vergleichender Fließtest mit geringer, aber konstanter
Menge (q = 3 cm³/Stunde) durch Filter Millipore von
8 µm durchgeführt, und zwar mit Lösungen, die entweder
einer Behandlung mit Cellulase (48 Stunden bei 43°C)
oder der synergistischen Wirkung von Cellulase (22
Stunden bei 43°C) und alkalischer Protease (40 Stunden
bei 43°C) unterworfen wurden.
Die Resultate des Fließtests bei 43°C in Anwesenheit
von Lagerwasser zeigen die anhaltende beträchtliche Verstopfung
von zwei aufeinanderfolgenden Filterserien bei
der alleinigen Behandlung mit Cellulase (R λ < 100),
welche aber weniger stark als diejenige, die man bei
einer nicht mit Enzymen behandelten Lösung antrifft
(R λ < 800); bei der Lösung, welche der synergistischen
Behandlung unterworfen war, kann man keine Verstopfung
finden, vielmehr tritt eine Stabilisierung der Werte
der Mobilitätsverminderung (R λ = 20) bei den zwei Filterserien
ein. Hieraus kann man schließen, daß bei der kombinierten
Behandlung Cellulase-Protease in Anwesenheit
von Lagerwasser eine praktisch völlige Entfernung
der Mikrogele stattfindet.
In diesem Beispiel soll eine Erklärung für die verbesserte
Filtrierbarkeit gefunden werden, die man durch
die erfindungsgemäße synergistische Behandlung erhält;
insbesondere soll die spezifische Wirkung der zwei Enzym-
Typen auf die zwei Hauptursachen der Verstopfung
der petroleumhaltigen Formationen durch wäßrige Lösungen
von Xanthan-Harzen bzw. unlösliche Zellrückstände einerseits
und durchsichtige Mikrogele andererseits differenziert
werden.
Eine Lösung mit 400 ppm in (Gew.-Teile) pulverförmiges
Polysaccharid Rhodopol 23 R in Wasser mit 20 g/Liter
Natriumchlorid wird zunächst durch Filtrierung nach
Standardbedingungen durch aufeinanderfolgende Millipore-
Filter mit 3 µm und 0,8 µm unter einer Belastung von
100 kPa geklärt. Ein Teil der erhaltenen, leicht opalisierenden
Lösung wird dem üblichen Filtrationstest unterworfen
(Zeile 1 von Tabelle 9), die übrige Lösung wird
in drei praktisch gleiche Teile geteilt. Die folgenden
enzymatischen Behandlungen werden dann durchgeführt und
die erhaltenen Lösungen werden anschließend gleichfalls
getestet:
- a) Behandlung mit 500 mg/Liter alkalischer Protease, die man aus Bacillus licheniformis erhalten hat, und zwar 48 Stunden bei 43°C und pH 9, anschließend Test bei pH 7 (Zeile 2 von Tabelle 9).
- b) Behandlung mit 500 mg/Liter Cellulase, 48 Stunden bei 43°C und pH 5, dann Test bei pH 7 (Zeile 3 von Tabelle 9).
- c) Aufeinanderfolgende Behandlung mit Cellulase (23 Stunden bei 43°C, pH 5) und alkalischer Protease (23 Stunden bei 43°C, pH 9), dann Test bei pH 7 (Zeile 4 von Tabelle 9).
Die Wirkung der alkalischen Protease verbessert die
Filtrierbarkeit leicht im Vergleich zur nur durch Filtration
geklärten Lösung. Diese Wirkung ist auf die
Dispergierung der unlöslichen Teilchen proteinischen Ursprungs
zurückzuführen, die durch die Filtration nicht
völlig entfernt wurden.
Die Wirkung der Cellulase scheint insbesondere für
die Entfernung der Mikrogele günstig zu sein, welche
wegen ihrer Deformierbarkeit die Hauptursache für die
Verstopfung der Filter sind, wenn der Druck sinkt.
Durch die synergistische Behandlung Cellulase-Protease
kann man eine Lösung mit praktisch vollkommener Filtrierbarkeit
erhalten. Die praktisch völlige Entfernung der
Mikrogele wird durch den Fließtest mit konstanter Menge
bestätigt, der durch verschiedene geeichte Filter von
3 µm (Filter Millipore und Membran Nuclepore) durchgeführt
wird, wobei die Werte der Permeabilitätsverminderung (R k )
nahe der Einheit sind; das gleiche gilt beim Fließen
durch ein nicht-gesichertes poröses Volumen aus Carborundum
der folgenden Eigenschaften:
Länge 3,60 cm, Durchmesser 1,30 cm, Permeabilität 97 mD, Porosität 51,7%. Die Werte R λ = 5,2 und R k = 1,25 in der erhaltenen Newton-Zone während des letzten Fließversuches sind charakteristisch für eine sehr beträchtliche Verminderung des Gehalts an Mikrogelen und der Fluß durch ein poröses Milieu geringer Permeabilität erfolgt ohne irgendeine Verstopfung.
Länge 3,60 cm, Durchmesser 1,30 cm, Permeabilität 97 mD, Porosität 51,7%. Die Werte R λ = 5,2 und R k = 1,25 in der erhaltenen Newton-Zone während des letzten Fließversuches sind charakteristisch für eine sehr beträchtliche Verminderung des Gehalts an Mikrogelen und der Fluß durch ein poröses Milieu geringer Permeabilität erfolgt ohne irgendeine Verstopfung.
- In dieser Offenbarung steht der Ausdruck "Petroleum" für "Rohöl" -
Claims (7)
1. Verfahren zur Behandlung eines Xanthan-Harzes zur
Verbesserung der Filtrierbarkeit seiner wäßrigen Lösungen,
wobei man eine wäßrige Lösung des Xanthan-Harzes mit einer
Konzentration an gelösten Alkali- und/oder Erdalkali-Salzen
von mindestens 10-2 Äquivalenten/Liter enzymatisch behandelt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die enzymatische Behandlung mit Hilfe einer Cellulase
und einer Protease unter Bedingungen, die mit der Aktivität
dieser Enzyme verträglich sind, durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Enzyme gleichzeitig unter solchen pH-Bedingungen verwendet
werden, daß die Enzyme gleichzeitig aktiv sein
können.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die enzymatische Behandlung in zwei aufeinanderfolgenden
Stufen durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Stufe eine Behandlung mit einer Cellulase und
die zweite Stufe eine Behandlung mit einer Protease darstellt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Stufe mit einer Cellulase bei einem pH-Wert von
3 bis 7 und die zweite Stufe mit einer alkalischen Protease
bei einem pH-Wert von 7 bis 12 durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dauer der enzymatischen Behandlung
0,5 bis 60 Stunden bei einer Temperatur von 25 bis 65°C
beträgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Enzymmenge jedes Typs 0,001 bis 0,5 Gew.-%,
bezogen auf das Wasser der wäßrigen Lösung des
Xanthan-Harzes, beträgt.
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FR8110403A FR2506328A1 (fr) | 1981-05-22 | 1981-05-22 | Procede enzymatique de traitement de gommes xanthanes en vue d'ameliorer la filtration de leurs solutions aqueuses |
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