DE3217260A1 - Zusammensetzung zur herstellung von wasserbestaendigem waermeisolierenden isolationsmaterial auf wasserglas-basis und verfahren zur herstellung des isolationsmaterials - Google Patents
Zusammensetzung zur herstellung von wasserbestaendigem waermeisolierenden isolationsmaterial auf wasserglas-basis und verfahren zur herstellung des isolationsmaterialsInfo
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Description
Zusammensetzung zur Herstellung von v/asserbe ständigem
wärmeisolierenden Isolationsmaterial auf Wasserglasbasis
und Verfahren zur Herstellung des Isolationsmaterials
Die Erfindung betrifft eine Zusammensetzung zur Herstellung von wasserbeständigem wärmeisolierenden Silikatmaterial
in Blöcken und anderen geformten Erzeugnissen und gibt ein Verfahren zur Herstellung dieses Materials an.
Im Urheberschein Nr. 23622/25.07.1977 sind eine Zusammensetzung
und ein Verfahren zur Herstellung von porösen Silikaterzeugnissen besehrieben. Die Zusammensetzung
stellt ein Gemisch aus Natrium-Hydropolysilikat und fein
gemahlenen Füllstoffen wie Sand, Chalzedonolit, Schlacke, Steryl, Perlit, bei einem Komponentenverhältnis von 1:1
bis 1:10 dar.
Das bekannte Verfahren besteht darin, daß das Natrium-Hydropolysilikat
vorher durch Erhitzen des flüssigen Natriumsilikats (Wasserglases) in einem Wasserbad hergestellt
und mit festem Natriumsilikat in einem Verhältnis von 5:1 bis 1:1 vermischt wird. Anschließend wird die
erhaltene Masse bei 3030K einer Trocknung unterzogen, bis die Trockensubstanz der Masse 45% bis 55 % erreicht
hat, wonach die Letztere mit Silikat-Füllstoffen in
-S-
Gewichtsverhältnissen von 1:1 bis 1:10 vermischt wird. Das Gemisch wird danach in einer Kugelmühle auf einem
Sieb mit 900 Siebmaschen/cm bis zu einem Siebrest von
nicht mehr als 10 % gemahlen. Die erhaltene gemahlene Masse wird einer Granulation unterzogen, während der von
7 % bis 20 % Wasser zugefügt wird. Mit dem Granulat werden eiserne, unterschiedliche Ausmaße aufweisende
Formen gefüllt, wonach die Masse mit einem Druck von 0,2 bis 0,5 MPa gepreßt wird. Danach werden die eisernen
Formen mit der Masse in einem elektrischen Ofen bei einer Temperatur von 473°K gebracht. Das Backen wird bei einer
Temperatur von 823 bis 873°K während 2 Stunden vollzogen. Schwierigkeiten dieses Verfahrens sind das Ankleben (Anhaften)
des fertigen Erzeugnisses an die Metallform und die komplizierte Technologie. Die so hergestellten wärmeisolierenden
Erzeugnisse weisen z.B. eine hohe Volumenmasse und geringe wärmeisolierende Fähigkeit auf. Wenn
das Natrium-Hydropolysilikat nicht mit Silikat-Füllstoffen vermischt wird, besitzen die Erzeugnisse eine
kleine Raummasse (60 bis 200 kg/nr ) und kleine Wärmeleitzahl (λ = 0,05 - 0,1 W/m.deg), haben dann, aber schlechte
Wasserbeständigkeit und werden sogar von der Luftfeuchtigkeit zerstört.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine chemische Zusammensetzung
für die Herstellung von wasserbeständigem wärmeisolierenden Material mit kleiner Raummasse (100 bis
300 kg/m ), verbesserter wärmeisolierender Fähigkeit (λ= 0,04 bis 0,01 W/m.deg) und einer Druckfestigkeit von
0,3 bis 1 MPa, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Materials anzugeben.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Zusammensetzung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß dieselbe aus SiO2 62 bis 68 %, Al3O3 1,5
bis 5 %, B2O3 5 bis 10 %, CaO+MgO 0,1 bis 0,5 % und
21 bis 26 % besteht.
-S-
Vorzugsweise besteht das Wesen der Erfindimg darin, daß die Zusammensetzung der hergestellten leichten porösen
Silikat-Erzeugnisse aus den nachstehend angeführten Komponenten (in Gewichtsprozenten) hergestellt ist:
flüssiges Natrium-Silikat (Wasserglas mit einem Modul 2,5 Ms 3,5) 55 bis 65 %, gemahlenes Natrium-Silikat
11 bis 22 %, Borax 7,4 bis 14 % und Perlit 6 bis 17 %.
Es kann auch roher Perlit und eine feine Abfallfraktion von aufgequollenem geblähten Perlit benutzt werden.
Das Verfahren zur Herstellung von wasserbeständigem wärmeisolierenden
Erzeugnissen aus Silikat-Material ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch aus
flüssigem Natrium-Silikat, Borax und Perlit im Wasserbad bis zur Erreichung einer Trockensubstanz von 55 bis 60 %
erhitzt und anschließend abgekühlt wird, wonach es in eine vorerhitzte und mit Superphosphat bestrichene Metallform
gegeben und so bei einer Temperatur von 873° bis 9730K gebacken wird.
Vorzugsweise wird das flüssige Natrium-Silikat im Wasserbad
in einem Gefäß erhitzt, welches mit einem unterschiedliche Umdrehungen aufweisenden Rührwerk versehen ist, wonach
dann das gemahlene feste Natrium-Silikat zugegeben wird. Anschließend wird das Gemisch bis auf 350 bis 36O0K,
vorzugsweise auf 353°K erhitzt, wonach eine heiße 30%ige Borax-Lösung beigefügt und dann alles mittels schneller
Umdrehungen vermischt wird. Nach der Homogenisierung des Gemisches fügt man Perlit zu, danach wird das Gemisch bis
auf 365 bis 375°K, vorzugsweise auf 368°K erhitzt und anschließend auf einer Polyäthylen-Folie ausgebreitet und
bis auf Raumtemperatur abgekühlt. Mit dem auf diese Weise hergestellten homogenen Gemisch wird eine vorher mit Superphosphat
bestrichene, bis auf 873 bis 9730K erhitzte Metallform
gefüllt, wonach die gefüllte Form in einen bis auf dieselbe Temperatur erhitzten Ofen gebracht wird. Unter
der Wirkung der hohen Temperatur expandiert das Gemisch und füllt die Metallform aus. Das Erhitzen dauert
in Abhängigkeit von der Größe der Erzeugnisse 1 bis 4 Stunden. Danach wird die Form mit dem Erzeugnis langsam
bis auf Raumtemperatur gekühlt und das Erzeugnis von der Form befreit.
Das Backen, das das Expandieren des Materials und seine Verfestigung umfaßt, kann auch in einem Durchlaufofen
in Form eines ununterbrochenen Bandes durchgeführt werden, wonach das Letztere in bestimmten Größen geschnitten werden
kann.
Die Vorteile der Erfindung sind folgende:
- die Rohstoffe für die Herstellung des wasserbeständigen wärmeisolierenden Materials sind reichlich vorhanden;
- die Technologie kann leicht verwirklicht werden;
- den Eigenschaften nach ähnelt das hergestellte wärmeisolierende Material dem Schaumglas, es wird aber bei
niedrigeren Temperaturen hergestellt;
das erfindungsgemäße wärmeisolierende Material ist wasserbeständig und kann bei Temperaturen von 223° bis
823°K angewandt v/erden; es brennt nicht und fault auch nicht.
Anhand der nachstehend angeführten beispielsweisen Zusammensetzungen
wird die Erfindung näher erläutert.
32Ji>ige Natrium-Silikat-Lösung mit einem Modul 2,96 64,4 %
festes Natrium-Silikat (gemahlen) 21,4 %
Borax 7,7 %
aufgequollener (geblähter) Perlit
(feine Abfallfraktion) 6,5 %
Das Gemisch wird bei 923°K gebacken. Das hergestellte Erzeugnis
weist eine Raummasse von 200 kg/m , eine Druckfestigkeit von 0,4 MPa und eine Wärmeleitzahl λ = 0,06 W/m.
deg. auf.
-1 -
33%ige Natrium-Silikat-Lösung mit einem Modul 2,9 64 #
gemahlenes festes Natrium-Silikat 11 %
Borax 8 %
aufgequollener (geblähter) Perlit
(feine Abfallfraktion) 17 %
Das Backen des Gemisches wird bei 923°K durchgeführt. Das
hergestellte Erzeugnis weist eine Raummasse von 300 kg/m , eine Druckfestigkeit von 1 IiPa und eine Wärmeleitzahl
λ = 0,08 W/m.deg. auf.
30%ige Natrium-Silikat-Lösung mit einem Modul 3 60 %
gemahlenes festes Natrium-Silikat 20 %
Borax 14 %
aufgequollener (geblähter) Perlit
(feine Abfallfraktion) 6 %
Das Gemisch wird bei 9230K gebacken. Das erhaltene Erzeugnis
weist eine Raummasse von 180 kg/m , eine Druckfestigkeit von 0,5 MPa und eine Wärmeleitzahl λ = 0,05 W/m.deg.
auf.
3O?4ige Natrium-Silikat-Lösung mit einem Modul 3
gemahlenes festes Natrium-Silikat
roher Perlit (gemahlen)
Borax
roher Perlit (gemahlen)
Borax
aufgequollener (geblähter) Perlit (feine Abfallfraktion)
Das Gemisch wird bei 953°K gebacken. Das hergestellte Erzeugnis hat eine Raummasse von 150 kg/m und eine Druckfestigkeit
von 0,3 MPa. Die Wärmeleitzahl beträgt λ = 0,06 W/m.deg.
57 | % |
19 | % |
13 | ,3% |
3 | % |
35?6ige Natrium-Silikat-Lösung mit einem
Modul 2,8 61,7 %
festes Natrium-Silikat (gemahlen) 20,6 %
Borax 7,4 %
gemahlener roher Perlit 10,3 %
Das Backen des Gemisches wird bei 873°K vorgenommen. Das
Erzeugnis weist eine Raummasse von 240 kg/m , eine Druckfestigkeit von 0,6 MPa und eine Wärmeleitzahl λ =
0,07 W/nwdeg. auf.
Die gemäß der Rezepturen 1, 2, 3, 4 und 5 hergestellten
Probekörper wurden auf Wasserbeständigkeit mittels Auskochen in kochendem Wasser bei einer Temperatur von
100° bis 1050C (373 bis 3780K) während 42 Stunden geprüft.
Nach der so durchgeführten Prüfung weisen die Probekörper ihre Ursprungsausmaße auf, ohne Risse auf der Oberfläche
und ohne jegliche Volumenänderungen, wobei die poröse Silikat-Struktur auch ihre Festigkeit beibehalten hat.
Demgegenüber zerfallen in 10 bis 30 Minuten die nach Beispiel 5 (Urheberschein Nr. 23622) hergestellten und derselben
Prüfung unterzogenen Probekörper in kochendem Wasser zu breiartigen (gallertartigen) Stücken.
Dies zeigt, daß das Vorhandensein von rohem oder gebackenem Perlit (in den angegebenen Grenzen) und Borax bei
einer entsprechenden Wärmebehandlung zum günstigen Verlauf der chemischen Reaktionen, nachdem der Expansionsprozeß
beendet ist, beiträgt, wodurch eine wasserbeständige feinporöse Silikat-Struktur erreicht wird.
30
Claims (4)
- P--! E- 'JTAN-WAI 1 ESCHIFF ν. FÜNER STREHL SCHÜBEL-HOPF EBBINGHAUS FINCKMARIAHILFPLATZ 2 & 3, MÖNCHEN 90 POSTADRESSE: POSTFACH 95 O1 6O, D-800O MÜNCHEN 95ALSO PROFESSIONAL REPRESENTATIVES BEFORE THE EUROPEAN PATENT OFFICEKARL LUOWIS SCHIFF (19G4-1978)DIPL. CHEM. DR. ALEXANDER V. FÜNERDlPL. ING. PETER STREHLDIPL. CHEM. DR. URSULA SCHÜBEL-HOPFDIPL. ING. DIETER EBBINGHAUSDR. ING. DIETER FINCKTELEFON (ΟΒΘ) -48 2O 64TELEX 5-23 565 AURO DTELEGRAMME AUROMARCPAT MÜNCHENDEA - 22 752PATENTANSPRÜCHE.1. Zusammensetzung zur Herstellung eines wasserbeständigen wärmeisolierenden Silikat-Materials, dadurch gekennzeichnet , daß dieselbe aus SiOp 62 bis 68 %, Al2O3 1,5 bis 5 %, B2O3 5 bis 10 %,CaO+MgO 0,1 bis 0,5 % und Na2O 21 bis 26 % besteht.
- 2. Zusammensetzung zur Herstellung eines wasserbeständigen wärmeisolierenden Silikat-Materials nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß dieses Material aus flüssigem Natrium-Silikat (Wasserglas mit einem Modul 2,5 bis 3,2) 55 bis 65 %, festem Natrium-Silikat 11 bis 22 %, Borax 7,4 bis 14 % und Perlit 6 bis 17 % hergestellt ist.
- 3. Verfahren zur Herstellung von wasserbeständigen wärmeisolierenden Silikat-Materialien nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich net, daß das Gemischaus flüssigem Natrium-Silikat, Borax und Perlit im Wasserbad bis zur Erreichung einer Trockensubstanz von 55 bis 60 % erhitzt und anschließend abgekühlt wird, wonach es in eine vorerhitzte und mit Superphosphat bestrichene Metallform gegeben und so bsi einer Temperatur von 873° bis 9730K gebacken wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß zunächst das flüssige Natrium» Silikat in einem mit Rührer versehenen Gefäß erhitzt und dann das gemahlene feste Natrium-Silikat zugegeben wird, daß nach anschließendem Erhitzen auf 350 bis 360°K eine heiße 30 %ige Boraxlösung zugefügt wird, daß nach Homogenisierung des Gemisches der Perlit zugesetzt wird, daß das Gemisch auf 365° bis 3750K erhitzt und danach in als Schicht ausgebreiteter Form auf Raumtemperatur abgekühlt wird und daß das homogenisierte Gemisch in eine mit Superphosphat bestrichene und auf 873° bis 9730K vorerhitzte Metallform eingebracht und die Form in einem Ofen auf dieser Temperatur für 1 bis 4 Stunden gehalten wird, wonach langsam auf Raumtemperatur abgekühlt und die Form vom Erzeugnis entfernt wird.
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