AT87236B - Verfahren zum Pressen von Platten, Schalen oder andern festen Stücken von lockerem Gefüge aus Torffasern und einem schmelzbaren Bindemittel. - Google Patents

Description

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  Verfahren zum Pressen von Platten, Schalen oder andern festen Stücken von lockerem Gefüge aus Torffasern und einem schmelzbaren Bindemittel. 



    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung fester Körper von lockerem Gefüge aus Torffasern und einem schmelzbaren Bindemittel durch Pressen in geschlossenen Formen, wie z. B. zur Herstellung von Platten oder Schalen, wie dieselben als Wärmeisolationskörper u. dgl. verwendet werden. Bei Ausübung dieses Verfahrens werden die mit einem schmelzbaren Bindemittel vermischten Torffasern längere Zeit dem Druck geheizter hydraulischer Pressen ausgesetzt, so dass das Bindemittel Zeit hat, zu schmelzen und sich mit den Torffasern zu verbinden, was deswegen langsam vor sich geht, weil die Stoffe anfangs kalt und ausserdem schlechte Wärmeleiter sind.

   Bei diesem bekannten Verfahren wird ein Teil der im Rohprodukt enthaltenen Luft durch die Pressung aus dem Torf herausgedrückt, während andrerseits durch die Erhitzung das Volumen der in der Masse verbleibenden Luftteilchen vergrössert wird. Bei Aufhebung des Pressdruckes sucht nun diese Luft aus dem Pressgute herauszutreten, was aber durch die zusammengepresste und durch das Bindemittel teilweise ihrer Porosität beraubte Masse verhindert wird. 



  Die im Pressgut komprimierte Luft drängt infolgedessen bei der Öffnung der Pressen an diejenigen Stellen, wo der Widerstand der Masse am geringsten ist und sucht sich auszudehnen. Die Folge davon ist, dass Blasen und Löcher im Pressgut entstehen. Andrerseits wird an denjenigen Stellen, wo das Pressgut dichter ist, ein Hindurchtreten der Luftteilchen nicht stattfinden können, und es wird infolgedessen an diesen Stellen das Pressgut nicht diejenige Lockerheit des Gefüges erhalten, welche für Erzielung einer guten Isolierung erwünscht ist. Gemäss der Erfindung wird dieser Übelstand dadurch beseitigt, dass man zwischen das Pressgut und die Form vor dem Pressen Zwischenlagen aus Drahtgewebe, dünnen'Metallstäben o. dgl. anbringt, die nach Beendigung des Pressvorganges wieder entfernt werden.

   Diese Zwischenlagen werden bei der Behandlung des Gutes in der geheizten hydraulischen Presse in den Faserstoff eingedrückt und es bilden sich infolgedessen bei ihrer Entfernung nach Beendigung des Pressens Kanäle in dem Pressgut, die den Aus-und Eintritt von Luft in das letztere nach Aufhebung des Pressdruckes erleichtern. Die in dem Pressgut komprimierte Luft findet infolgedessen bei Aufhebung des Druckes bestimmte nach Belieben regelmässig angeordnete Wege für den Austritt, während andrerseits an denjenigen Stellen, wo die komprimierte Luft schon während des Pressens entwichen ist, bei Aufhebung des Pressdruckes Luft durch die Kanäle in das Innere des Pressgutes eindringen kann, so dass auf diese Weise ein gleichmässig mit Lufträume durchsetztes Gut erhalten wird.

   Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, dass das Bindemittel schneller erstarrt als es sonst der Fall sein würde, weil durch die in bestimmter Weise in die Pressmasse eintretende Luft eine Kühlung der Masse herbeigeführt wird, die das Erstarren des Bindemittels nach Beendigung des Pressvorganges beschleunigt. Die Ausführung des Verfahrens erfolgt beispielsweise etwa folgendermassen : Zur Ausführung der Pressung bedient man sich einer geschlossenen Form. Auf den Boden dieser Form legt man vor Einfüllung der zu pressenden Masse eine Zwischenlage aus Drahtgewebe, Drahtnetz oder anderen mit Abstand angeordneten oder sich kreuzenden Drähten, Metallstäben u. dgl. und füllt hierauf das aus einem Gemisch von lockeren Torffasern und schmelzbarem Bindemittel bestehende Gut in die Form bis zu einer Höhe von etwa 30 bis 40 cm ein.

   Auf die Oberfläche des eingefüllten Gutes wird vor dem Verschliessen der Form ebenfalls eine solche Zwisrhenlage aus Draht-   

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 gewebe o. dgl. gelegt. Alsdann wird das Gut in der Form mittels eines Pressdruckes von entsprechender Grösse, der je nach der Zusammensetzung des Pressgutes und dem Wassergehalt des Torfes sowie der gewünschten Dicke der herzustellenden Platte o. dgl. zwischen etwa 3 und 20 Atm. wechseln kann,   unteL   gleichzeitige'Erhitzung der Masse, zweckmässig also in einer geheizten hydraulischen Presse   zusammengepresst.

   Diese ZusammenpteSbung erfolgt teil-   weise dadurch, dass aus dem Innern   der To : fma., : e   Luft herausgepresst wird. vor allen Dingen aber dadurch, dass die in der Torfmasse enthaltene Luft darin   zusammengepresst.   also komprimiert wird. Die Zusammenpressung der Torfmasse in der Presse ist eine so starke, dass die fertige und 
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 Masse drücken sich die in die Form eingelegten Zwischenlagen in das Pressgut ein und erzeugen dadurch Vertiefungen und Kanäle darin. Werden nun nach Aufheben des Pressdrucks diese Zwischenlagen wieder entfernt, so kann die im Innern des Gutes komprimierte Luft durch jene Vertiefungen und Kanäle leichter austreten und es wird durch diese Kanäle zugleich eine gleichmässige Porosität der hergestellten Platte o. dgl. herbeigeführt.

   Dabei wird durch diese Kanäle verhindert, dass die zusammengepresste Torfplatte etwa infolge Ausdehnung der in ihrem Innern befindlichen komprimierten Luft, die beim Nichtvorhandensein derartiger Kanäle nicht entweichen könnte, gesprengt würde. Zugleich ermöglicht die Anbringung der Vertiefungen und Kanäle in der Pressmasse den Eintritt der Luft von aussen an solche Stellen, wo das Pressgut sehr dicht liegt und sich beim Erhitzen und Pressen keine Gase und Dämpfe entwickelt haben. 



  Es wird also auf diese Weise eine porösere und besser durchlüftete Pressmasse als nach dem bekannten Verfahren erhalten.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zum Pressen von Platten, Schalen oder anderen festen Stücken von lockerem Gefüge aus Torffasern und einem schmelzbaren Bindemittel in geschlossenen Pressen, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen das Pressgut und die Form vor dem Pressen Zwischenlagen aus Drahtgewebe, dünnen Metallstäben o. dgl. angebracht werden, die nach dem Pressen wieder entfernt werden, so dass Kanäle in dem Pressgut gebildet werden, die den Aus-und Eintritt von Luft aus dem bzw. in das Pressgut nach Aufhebung des Pressdruckes erleichtern.