DE732142C - Masse und Verfahren zum Herstellen von Kernen und Formen - Google Patents
Masse und Verfahren zum Herstellen von Kernen und FormenInfo
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Description
- Masse und Verfahren zum Herstellen von Kernen und Formen Zwecks Vermeidung der Trocknung_ der in Eisen-- und Metallgießereien verwendeten Formen und Kerne, welche aus Sand oder Lehm gegebenenfalls unter Verwendung von Bindemitteln hergestellt sind, hat man auch schon vorgeschlagen, diese Formen und Kerne aus einem unterhydratisierten Mörtel herzustellen (vgl. beispielsweise Patent 520 175 und 545 123).
- Bei solchen aus Mörtel bestehenden Formen sind nun aber insbesondere bei großen Gußstücken verhältnismäßig dicke Formwandungen und infolgedessen große Mörtelmengen erforderlich bzw. die einzelnen Teile der Formwandungen müssen aus Mörtelmasse in besonderen Formen geformt und anschließend daran zusämmengesetzt werden.
- Zufolge ihrer großen Wandstärke erstarren insbesondere beim Guß großer und schwerer Gußstücke diese Formen unter der Wirkung der Gießhitze in ihrem gesamten Querschnitt zu derart harten Körpern, daß sie nur sehr schwierig und unter Aufwand großer Kräfte von den dabei leicht Beschädigungen ausgesetzten Gußstücken- zu entfernen sind, ganz abgesehen davon, daß diese Betonformen auch das Schwinden der Gußstüeke verhindern und dadurch leicht zu Rissen in den Gußstücken Veranlassung geben.
- Man hat ferner auch schon vorgeschlagen, die inneren Wandungsteile der Gießformen aus Koks-Zement-Beton und die äußeren Teile der Gießform aus normalem Sand-Zement-Beton herzustellen, wobei die innere Schicht stärker hydratisiert ist als der übrige Teil der Formmasse (Patent 571 6o2). Hierdurch werden zwar besondere Wandwirkungen erzielt, dagegen lassen sich auch durch diese Formausbildung die vorstehend geschilderten Nachteile nicht vermeiden.
- Zur Herstellung von Kernen, und zwar insbesondere solcher größerer Abmessungen hat diese bekannte Mörtelmasse in der Praxis bisher überhaupt kaum Anwendung finden können. Wenn auch die Porosität und damit die Gasaufnahmefähigkeit von aus solchen Betonmassen hergestellten Kernen an sich in den meisten Fällen den diesbezüglich gestellten Anforderungen genügen dürfte, so liegt doch die zum Zerfall dieser Massen erforderliche Temperatur so hoch, daß der Zerfall der daraus hergestellten Kerne erst viel zu spät erfolgt und daß die Kerne beim Erstarren des Gußstückes nicht zeitig genug den Schrumpfspannungen nachgeben können, wo-' durch Schrumpfrisse in den Gußstiicken. hervorgerufen werden.
- Um in allen diesen Fällen bei Verwendung von mörtelartigen Massen sowohl für Kerne als auch für Formen den diesen Massen anhaftenden Übelständen nun Abhilfe zu schaffen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß bei diesen Massen die Zuschlagstoffe ganz oder zum Teil aus Schlackenwolle in an sich bekannter Form einzelner loser Bällchen oder Klümpchen bestehen.
- Außer Formmassen, in welchen fein geinahlener bzw. feinfaseriger kurzer Asbest als Bestandteil Verwendung finden soll, hat man zwar auch schon solche Formmassen vorgeschlagen, in welchen neben Asche und Gips bzw. neben Schamotte gemahlene Schlackenwolle als Bestandteil benutzt werden soll.
- Wenn durch gemahlenen oder feinfaserigen kurzen Asbest sowie durch gemahlene Schlakkenwolle zwar auch eine gewisse Auflockerung der Formmasse eintritt, so wird doch eine ungleich größere Porosität dann erzielt, wenn erfindungsgemäß die Schlackenwolle in an sich bekannter Form einzelner Bällchen oder Klümpchen Anwendung findet, da diese einzelnen Bällchen verhältnismäßig große Luftmengen enthalten.
- Die Verwendung von Schlackenvolle gerade in Form von einzelnen losen Bällchen oder Klümpchen bedingt jedoch nicht nur eine außerordentlich gesteigerte Porosität der Masse, welche bis an 50°1o und mehr betragen kann, und damit eine hohe Gasaufnahmefähigkeit, sondern sie hat weiterhin noch den erheblichen Vorteil, daß gerade bei der Herstellung von Formmassen aus hydraulischen Bindemitteln die Nachgiebigkeit der Formmasse bedeutend verbessert und den jeweiligen Gießverhältnissen angepaßt werden kann, so daß das ungehinderte Schrumpfen der Gußstücke gewährleistet ist, ohne daß dabei die Masse unter der Wirkung der Gießhitze frühzeitig zerfällt. Je nach dein Anteil an Schlackenvolle und je nach dem Anteil an hydraulischen Bindemitteln lassen sich Kerne und Formen der verschiedensten Festigkeit ierstellen, so daß beispielsweise für Kerne eine Zusammensetzung gewählt werden kann, .welche dein Gießdruck vollauf genügt, dabei jedoch unter der Wirkung der Schrumpfung der Gußstücke rechtzeitig genügend nacheben kann, ohne daß bereits ein völliger Zerfall der :lasse unter der Wirkung (-]er Gießhitze eingetreten ist.
- Für Formen selbst bietet die neue Masse elen Vorteil, daß sie bei außerordentlich hoher Gasaufnahmefähigkeit lediglich als Innenschicht in einer normalen beispielsweise nicht getrockneten Sandform in entsprechender Stärke vorgesehen zu werden braucht. Sie kann jedoch beispielsweise auch als Innenschicht in einem porösen Dauerforingehätise Anwendung finden.
- An Stelle von Schlackenwolle kann selbstverständlich auch andere Mineralwolle, wie beispielsweise Glaswolle o. dgl. Verwendung finden; wesentlich ist in allen Fällen, daß die :Mineralwolle in Klümpchen- oder Bällchen-oder kügelchenartiger Form bzw. in Form kleiner zusammengeballter Nester in der :blasse enthalten ist, da hierdurch einerseits die große Porosität der Masse und andererseits die insbesondere für Kerne wichtige Nachgiebigkeit gewährleistet ist.
- Die besten Ergebnisse werden in dein Fall erzielt, wenn die Herstellung der Formen und Kerne bzw. die Herstellung der Masse derart erfolgt, wie es durch das Patent 02 384 für die Herstellung von Wärmeisolierkörpern o. dgl. im Baugewerbe bekannt ist, d. h. zu der vorzugsweise in an sich bekannter Weise zu einzelnen losen Klümpchen oder Bällchen zusammengeballten Schlackenwolle wird das mit der Abbindefdüssigkeit bereits versetzte hydraulische Bindemittel, beispielsweise in einer Trommel, zugemischt, und aus dieser Mischung werden die Formen und Kerne hergestellt.
- Dabei können der Schlackenwolle oder dem Bindemittelgemisch oder auch beiden Streckstoffe, wie Sand o. dgl., oder auch Treibmittel oder gelbildende Stoffe zugegeben sein, um die Richtigkeit und Festigkeit der :Masse zu regeln. Für den vorliegenden Zweck eignet sich beispielsweise mit Schmelzperlen durchsetzte Schlackenwolle minderer Qualität, da hier die Schmelzperlen gleich einen Teil der Streckstoffe bilden.
- Für die neue Form- und Kernmasse kann so viel Wasser benutzt werden, wie es zur völligen Hydratisierung des hydraulischen Bindemittels erforderlich ist; es kann jedoch in an sich bekannter Weise auch eine geringere, zur vollständigen Hydratisierung des Bindemittels nicht ausreichende Wassermenge benutzt werden, so daß ein Trocknen der auf die Formen oder Kerne aufgebrachten Schlichtschichten, denen das Wasser von dein noch nicht hydratisierten Bindemittel entzogen wird, nicht erforderlich ist.
- Die als Zuschlagstoff Verwendung findende bällchenartige o. dgl. Form besitzende Schlakkemwollekann im übrigen gegebenenfalls auch ganz oder zum Teil durch Schlacke in ähnlich hochporöser Form, wie beispielsweise durch granulierte körnige Schlacke, ersetzt werden.
Claims (1)
- i. Masse zum Herstellen von Kernen und Formen für Eisen- oder Metallguß unter Verwendung von unter Wasserentziehung erhärtenden Bindemitteln und Schlackenwolle, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlackenwolle in Form loser Bällchen oder Klümpchen in der mit hydraulischen Bindemitteln angemachten Formmasse enthalten ist. z. Verfahren zur Herstellung von Formen oder Kernen aus Massen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zu der in an sich bekannter Weise zu einzelnen losen Klümpchen oder Bällchen zusammengeballten Schlackenwolle das mit der Abbindeflüssigkeit bereits versetzte hydraulische Bindemittel, beispielsweise in einer Trommel, zugemischt wird, wobei den Schlackenwollbällchen oder Klümpchen oder dem Bindemittelgemisch oder auch beiden Streckstoffe, wie Sand o. dgl. oder auch Treibmittel oder gelbildende Stoffe beigegeben sein können.
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