DE3215566C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Antrieb zur Höheneinstellung des Ob­ jekttisches oder Objektivträgers eines Mikroskopes zwecks Scharf­ einstellung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der DE-PS 22 62 614 ist ein motorischer Antrieb für die Scharfeinstellung von Mikroskopen mit einer Grob- und Feineinstel­ lung bekannt, welche über eine gemeinsame Spindel erfolgt, wobei der Antrieb für die Feineinstellung mit der Spindel ein- und aus­ kuppelbar ist. Es sind zwei drehrichtungsumpolbare Motore vorge­ sehen, von denen der eine Motor für die Grobeinstellung und der andere Motor für die Feineinstellung dient. Ein Schaltelement be­ wirkt über eine Kurvenscheibe das Einkuppeln des mit dem Feinein­ stellmotor verbundenen Antriebsmittels und auch das Ein- und Aus­ schalten der Motore. Der Motor für die Grobeinstellung trägt auf seiner zur Spindel parallelen Welle ein Zahnrad, das mit einem auf der Spindel befestigten Zahnrad ständig kämmt. Der Motor für die Feineinstellung ist auf einem gegen den Zug einer Feder schwenkba­ ren Träger mit seiner Welle senkrecht zur Spindel gelagert; er trägt auf der Welle eine Schnecke, die nach dem Einkuppeln mit einem auf der Spindel sitzenden Schneckenrad kämmt.

Aus der japanischen Schutzschrift 41-9420 ist eine Grob- und Fein­ einstellung bekannt, die sowohl manuell als auch motorisch erfol­ gen kann. Die Anordnung benötigt keine Kupplung, erfordert jedoch für den Motorantrieb ein zusätzliches Zahngetriebe. Außerdem fin­ det bei Betätigung des Antriebs gleichzeitig eine Höhenverstellung der Bedienungsknöpfe für die manuelle Einstellung statt.

In der FR-PS 13 16 033 ist u.a. ein Scharfeinstellmechanismus für ein Mikroskop beschrieben, der gleichfalls sowohl manuell als auch motorisch betätigbar ist. Die beiden getrennten, jeweils auf sepa­ rate Führungen wirkenden Antriebswellen der manuellen Grob- und Feineinstellung sind über zwei Rutschkupplungen und biegsame Wel­ len mit zwei Motoren verbunden, welche die motorische Grob- und Feineinstellung bewirken. Auch hier wandert der Bedienungsknopf zur Feineinstellung bei Betätigung der Grobverstellung nach oben oder unten aus.

Aus der DE-OS 26 27 486 ist ein Grob- und Feineinstellungsgetriebe für Mikroskope bekannt, welche manuell über ein Planetengetriebe betätigbar ist und zur automatischen Scharfstellung zusätzlich ei­ nen motorischen Antrieb zur Feineinstellung aufweist. Diese ist zwar unabhängig von der manuellen Feineinstellung über das Plane­ tengetriebe, erfolgt jedoch über dieselbe getriebliche Verbindung, wie die Grobtriebbewegung und erfordert außerdem noch ein Schneckengetriebe sowie einen zusätzlichen Winkelhebel. Zur manu­ ellen Grob- und Feineinstellung sind bei dieser bekannten Einrich­ tung getrennte, parallele Antriebswellen vorgesehen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des bekannten Standes der Technik zu vermeiden und einen gattungsge­ mäßen Antrieb im Hinblick auf einen einfachen Aufbau zu verbes­ sern.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegen­ stand der Unteransprüche.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen im wesent­ lichen darin, daß für die motorische, automatisch durchführbare Feineinstellung ein relativ einfaches, funktionssicheres Getriebe verwendet ist, wobei das für die manuelle Einstellung vorhandene Getriebe ausschließlich zu diesem Zweck in Gang gesetzt wird.

Anhand der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels der Erfindung wird diese näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Teil des Mikroskops mit dem erfindungsgemäßen Antrieb und

Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie A-A von Fig. 1.

Das in Fig. 1 teilweise dargestellte Mikroskop weist ein manuell betätigbares Zahngetriebe - generell mit 10 bezeichnet - auf, wel­ ches mit koaxial zueinander angeordneten Bedienungsknöpfen verse­ hen ist. Dieses Getriebe entspricht einem aus der Leitz-Druck­ schrift "Das Planetengetriebe des Orthoplan, ein Präzisionsantrieb im Mikroskopbau", Einlegeblatt zur Liste 512-82b, bekannten Plane­ tengetriebe, weswegen auf eine nähere Beschreibung desselben hier verzichtet wird (Orthoplan ist eingetragenes Warenzeichen).

Dieses manuell betätigbare Zahngetriebe 10 ist am Mikroskopgehäuse ortsfest montiert und überträgt die jeweilige manuelle Stellbewe­ gung auf ein Endzahnrad 11, das mit einer Zahnstange 15 kämmt, die auf einer Führungsplatte 16 montiert ist. Letztere ist vertikal gleitend gelagert (Stangen 17). An ihrem oberen Ende ist die Füh­ rungsplatte 16 mit einer Aussparung 18 versehen, in welcher ein als Exzenter ausgebildetes Steuerglied 19 drehbar angeordnet ist. An diesem ist eine Drehachse 20 fest montiert, deren anderes Ende mittels einer hier durch Kugelgelenke 21 sowie einer längs­ variablen Welle realisierten knickbaren Antriebswelle 22 mit der Antriebswelle eines drehrichtungsumkehrbaren Motors 23 verbunden ist. Am Steuerglied 19 stützt sich ein Führungselement in Form ei­ nes am Geräteteil 13 eines Objekttisches 12 fest montierten Füh­ rungselements 25 ab, das ein Kugellager 26 trägt.

Bei der manuellen Verstellung kämmt das Endzahnrad 11 des Getrie­ bes 10 mit der auf der Führungsplatte 16 montierten Zahnstange 15. Die entsprechende Vertikalbewegung der Führungsplatte 16 wird über das stillstehende Steuerglied 19 und das Führungselement 25 auf das in einer Führungsbahn 14 gleitenden Geräteteil 13 und damit auf den Objekttisch 12 übertragen. Mit der Höheneinstellung des­ selben ist bei manuellem Antrieb also gleichzeitig eine entspre­ chende Bewegung der Führungsplatte 16, des Steuergliedes 19 und des Führungselementes 25 verbunden. Bei Feineinstellung mittels des Motors 23 wird die Drehung der Antriebswelle 22 lediglich auf das in der Führungsplatte 16 drehbar gelagerte Steuerglied 19 übertragen. Dieses hebt oder senkt durch seine Exzentrizität sei­ nerseits das mit dem Geräteteil 13 verbundene Führungselement 25 samt Kugellager 26 und bewirkt auf diese Weise die Höheneinstel­ lung des Objekttisches 12. Der maximale Einstellbereich ergibt sich dabei durch den gewählten Exzenterhub. Ein Eingriff in das Zahngetriebe 10 erfolgt bei der motorischen Feineinstellung eben­ sowenig wie eine Vertikalbewegung der Führungsplatte 16.

Wenngleich beim Ausführungsbeispiel ein Objekttisch in vertikaler Richtung verstellt wird, so ist es doch einleuchtend, daß der er­ findungsgemäße Antrieb in gleicher Weise für den Objektivträger verwendet werden kann. Als Steuerglied kann auch eine anders ge­ formte Kurvenscheibe vorgesehen sein, beispielsweise eine solche mit einer Herzkurve.

Es ist auch denkbar, daß die Kurvenscheibe in einer Aussparung in der Führungsbahn 14 für den Objekttisch 12 angeordnet ist, so daß sich diese direkt auf der Kurvenscheibe abstützt.

Es kann auch eine starre Antriebswelle zwischen Motor und Steuer­ glied verwendet werden, falls die räumlichen Gegebenheiten eine Vertikalbewegung des Motors zusammen mit der Führungsplatte und dem Steuerglied zulassen.

Ein mit dem erfindungsgemäßen Antrieb versehenes Mikroskop eignet sich außerdem wegen des über eine Kurve gesteuerten motorischen Feintriebs und der daraus ableitbaren Scan-Bewegung des Schärfe­ punktes längs der z-Achse auch zur kontinuierlichen Beobachtung nicht ebener Objekte in unterschiedlichen Höhenlagen.

Claims (3)

1. Antrieb zur Höheneinstellung des Objekttisches oder Objektiv­ trägers eines Mikroskopes zwecks Scharfeinstellung, welcher zur manuellen Grob- oder Feineinstellung des auf scharfe Abbildung einzustellenden Geräteteils (13) ein Zahngetriebe (10) aufweist, das von lagefest an dem Mikroskop angebrachten Bedienungsknöpfen betätigt wird und ein Endzahnrad (11) besitzt, das mit einer Zahn­ stange (15) kämmt und dabei dieses Geräteteil (13) in Einstell­ richtung verschiebt, und welcher zur zusätzlichen, motorischen Feineinstellung des einzustellenden Geräteteils (13) einen Motor (23) aufweist, der ein als Exzenter ausgebildetes Steuerglied (19) antreibt und dabei dieses Geräteteil (13) in Einstellrichtung ver­ schiebt, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnstange (15) mit einer Führungsplatte (16) fest verbunden ist, welche in Einstellrichtung an lagefesten Führungsstangen (17) gleitet und die Drehachse (20) des an der Führungsplatte (16) drehbar montierten Steuergliedes (19) trägt, das durch seine exzentrische Form seinerseits ein starr mit dem einzustellenden Geräteteil (13) verbundenes Führungselement (25) betätigt, wodurch sich die manuelle Grob- oder Feineinstellung mit der zusätzlichen, motorischen Feineinstellung in Einstellrichtung überlagert und so­ mit eine additive Höheneinstellung des einzustellenden Gerätetei­ les (13) zustandekommt.

2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Bedienknöpfe für die manuelle Grob­ oder Feineinstellung des manuell zu bedienenden Zahngetriebes (10) koaxial zueinander angeordnet sind.

3. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Motor (23) lagefest an dem Mikroskop befestigt ist und seine Lage während der Verschiebung der Führungsplatte (16) beibehält und daß er das Steuerglied (19) über eine knickbare und in der Lage verschiebbare Antriebswelle (22) hinweg antreibt, welche die relative Verschiebbarkeit des Steuer­ gliedes (19) gegenüber dem Motor (23) gewährleistet.