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Tintenleiter für Füllfederhalter
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Die Erfindung betrifft einen Tintenleiter für Füllfederhalter mit
im Innern des Halterschaftvorderteiles zu beiden Seiten des Tintenleiterkerns angeordneten
kapillaren Tintenkammern und mit einem die Tintenkammern mit der Außenluft verbindenden
Belüftungskanal.
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Bekannt sind Füllfederhalter mit im Innern des Halterschaftvorderteiles
angeordneten, in den Tintenleiter eingearbeiteten kammartigen Tintenkammern, wobei
jede einzelne Kammer für sich mit einem für alle Kammern gemeinsamen nach außen
führenden Belüftungskanal verbunden ist. Der Belüftv gskKnal iiberschneidet die
kammartigen Tintenkammern und verbindet diese so mit der Außenluft. Bei derartigen
Füllfederhaltern kann es leicht vorkommen, daß überschüssige Tinte über die vorderen
Tintenkammern direkt in den Belüftungskanal gelangt, wiesen vorne verschließt und
dadurch die Entlüftung der hinten liegenden Kammern verhindert. Die hinteren Kammern
sind dann nicht mehr in der Tage, überschüssige Tinte aufzunehmen. Auch besteht
bei derart ausgebildeten Füllfederhaltern die Gefahr, aaß bei unkontrollierten ungleichförmig
schnellen Bewegungen des üllfederhalters Tinte über den Belüftungskanal aus den
TinteSkrummern herausspritzt.
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Ein weiterer Nachteil dieser Art von Tir.-enleitern besteht darin,
daß die im Tintenzuführungskanal und ge£=benenfalls auch in den Tintenkammern befindliche
Tinte bei geöffnetem Füllfederhalter zu rasch verdunstet, ein Aussetzen des Tintenflusses
beim Schreiben daher stets zu befürchten ist.
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Um diese Nachteile zu beseitigen, wurde schon vorgeschlagen, den Belüftungskanal
durch ein Rohr zu bild, das in eine kurze Längsbohrung im vorderen Teil des die
ündung des Halterschaftes verschließenden Tintenleiters oder direkt in die Mündung
des Halt er schaftes mit Paßsitz gesteckt ist. Die Tintenkammern stehen hierbei
nur hinten über das lange hinten offene Belüftungsrohr mit der Außenluft in Verbindung
(z.B. deutsche Ctfenlegungsschrift 1461628 und amerikanische Patentschrift Nr. 2,5'2,004).
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Solche Belüftungsrohre haben den Vorteil, daß Uberschußtinte nicht
von der Seite her in den Belüftungskanal eindringen und ihn verschließen kann. Die
Gefahr eines Verschlusses der hinteren Öffnung des Belüitungsrohres durch Tinte,
die sich in den engen Verbindungswegen zwischen den Tintenkammern und dem hinteren
Rohrende sehr leicht festsetzen kann, ist bei den bekannten Yüllrederhaltern mit
BelSiftungsrohr jedoch nicht behoben.
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Außerdem sind Füllfederhalter der oben angeführten Art wegen ihres
komplizierten Aufbaus schwer herzustellen.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines mit vergleichsweise
einfachen Formwerkzeugen herzustellenden Tintenleiters mit kapillaren Tintenkammern,
die über einen funktionssicheren Belüftungs- und Entlüftungskanal mit der Außenluft
verbunden sind. Auch soll die Funktion der kapillaren Tintenkammern selbst durch
die Erfindung verbessert werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Belüftungskanal
durch eine in die Unterseite des Tintenleiters eingearbeitete, mit den Tintenkammern
weder vorne noch an den Längsseiten in Verbindung stehende, längsverlaufende Nut
gebildet ist, und daß die den Tintenleiter umschließende Hülse an ihrer Unterseite
mit einer nach innen vorstehenden Längsrippe versehen ist, die in die Nut im rintenleiter
der Länge nach mit seitlicher Passung eingreift irnd damit den durch die Nut gebildeten
Belüftungskanal an seinen beiden Längs seiten tintendicht verschließt. Die längsseit
ge Abdichtung des Belüftungskanals gegen die Tintenkammern wird erfindungsgemäß
auch dadurch erreicht, daß der an seiner Unterseite mit der Längsnut versehene,
in der Symmetrieebene des Tintenleiters schmal ausgebildete Tintenleiterkern ir
die nach innen zu verstärkte Hülsenwand außenseitig mit Paßsitz eingelassen ist.
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Eine optimale längsseitige Abdichtung ces Belüftungskanals wird dadurch
erreicht, daß die den Tinaenleiter umschließende, an ihrer Unterseite nach innen
zu verstärkte Hülsenwand mit zwei parallelen Längsnuten versehen irt, in die der
an seiner Unterseite im Profil gabelförmige Tintenleiterkern eingreift und innenseitig
und außenseitig mit Ps sitz eingefügt ist.
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Um zu verhindern, daß Tinte den Belüftungskanal an seinem hinteren
offenen Ende verschließt und dadurch die Entlüftung der Tintenkammern verhindert,
ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die den Belüftungskanal enthaltende
untere Tintenleiterhälfte gegenüber der oberen Hälfte bis oder bis fast zuu Mittelebene
des Tintenleiters abgesetzt und hinten soweit gekürzt, daß über dem hinten offenen
Ende des Belüftungskanals ein freier, praktisch kapillaritätsfreier Raum entsteht,
in dem die Tinte keinen kapillaren Halt findet.
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Gegenstand der Erfindung sind in Verbindung mit dem Belüftungskanal
auchdie kapillaren Tintenkammern. Diese bestehen meistens aus quer zur Längsachse
des Tintenleiters gerichteten schmalen kammartigen Einschnitten, die beispieleise
entweder um einen zentralen Tintenleiterkern herumgefiihrt oder nur an beiden Seiten
des Tintenleiterkerns angeordnet sind. Tintenleiter mit solchen' Tintenkammern sind
nicht nur spanabhebend sondern auch im Spritzgießverfahren schwer herzustellen.
Entsprechende Formwerkwerzeuge sind kompliziert und sehr teuer. Dieser Nachteil
wird erfindungsgemäß dadurch behoben, daß zu beiden Seiten des Tintenleiterkerns
längsgerichtete Tintenkammern angeordnet sind, die durch die parallel zur Symmetrieebene
des Tintenleiters verlaufenden Seitenflächen des Tintenleiterkerns einerseits und
die inneren ebenfalls parallel verlaufender Seitenflächen von zu beiden Seiten des
Tintenleiters angeorcneten Längsrippen andererseits gebildet sind. Die beiden seitlichen
Längsrippen sind vorne und hinten mit dem Tintenleiterköper verbunden.
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Der im Tintenleiter für die Tintenaufnshme zur Verfügung stehende
Raum ist dadurch besser ausgenutzt, daß zwischen den beiden seitlichen Längsrippen
und der den Tinçenleiter umschließenden Hülse kapillare Tintenkammern angeordnet
sind, die durch die äußeren Seitenflächen der beiden Längsrippen einerseits und
die diesen beiden Seitenflächen gegenubrlle6enden seitlichen Innenflächen der Hülse
andererseits gebildet sind. Sowohl die innen seitigen" als auch die n auBenseitigent
Längskammern stehen an ihren oberen Längsseiten über kurze ence Querkanäle mit dem
Tintenaufuhuungskanal in Verbindung.
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Die Anordnung und Ausbildung der Tintenkammern in der vorgezeichneten
Art erleichtert erheblich die Herstellung des Tintenleiters im Spritzgießverfahren.
Infolge der geringeren Reibungeilächen zwischen Form und gespritztem Tintenleiter
und der von der Mittelebene aus gesehen nach oben und nach unten sich verjüngenden
Längsrippen läßt sich der Tintenleiter nach Beendigung des Spritzvorganges viel
leichter aus den beiden Formhälften herauslösen, als dies bei den mit vielen Querrippen
versehenen Tintenleitern der Fall ist. Dies führt zu einer Vereinfachung und Verbilligung
der Formwerkzelge insbesondere dadurch, daß Auswerferstifte in der oberen Formltalfte,
wo sie wegen des auszuformenden Tintenzuführungskanals njctht in der Symmetrieebene
der Form eingearbeitet werden körnern, nicht erforderlich sind.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
für einen Patronenfüllfede-halter dar. Es zeigt: Fig. 1 das strichpunktiert angedeutete
'Jorderteil eines FUllfederhalters mit eingesetzter Hülse im Schnitt und innenliegendem
Tintenleiter in EPitenansicht, Fig. 2 bis 5 Querschnitte durch den Tirvenleiter
mit Hülse und Schreibfeder nach den Schnittlinien II-II, III-III, IV-IV und V-V
in der Fig. 1.
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Der Tintenleiter ist in der Zeichnung Lit 1, die ihn umschliesende
Hülse mit 2 und die Schreibfeder mit 3 bezeichnet. Die Hülse 2 ist an ihrem hinteren
Ende für die Aufnahme von Tintenpatronen eingerichtet. Halterschaftvorcarteil und
Hülse können auch aus einem Stück gefertigt sein. Ar der Oberseite des Tintenleiters
befindet sich der zur Schrefofeder führende Tintenzuführungskanal 4 und der zum
Tintenbeälter führende Luftkanal 5 zu entgegengesetztem Austausch von Luft und Tinte
beim Schreiben. Die Befestigung der Schreibfeder geschieht durch Festsitz des Tintenleiters
im Miindungsbereich der Hülse 2. Zu beiden Seiten des Tintenleiterkerns 10 befinden
Eich die kapillaren Längskammern 7.1 und 7.2 . Die innen liegencen Längskammern
sind durch die Seitenflächen des Tintenleiterkerns einerseits und die inneren Seitenflächen
der zu beiden Seiten ces Tintenleiters angeordneten Längsrippen 9 andererseits gebildet.
Die Längsrippen 9
sind Bestandteile des Tintenleiters. Sie sind
vorne und hinten mit dem Tintenleierkärper fest verbunden. Zwischen den Längsrippen
9 und der Hülse 2 befinden sich die außenseitigen Langskammern 7.2 . Die Längskammern
7.1 und 7.2 stehen oben über die engen Querkanäle 16 mit dem Tintenzuftthrungskanal
4 in Verb in dung. Fällt Uberschußtinte an, so fließt diese von dem Tintenzuführungskanal
4 aus über die Querkanäle 16 in die Tintenkammern. Um den Übertritt der Tinte aus
dem Tintenzuführungskanal heraus und in die Tintenkammern hinein sicherzustellen,
sind im vorderen Bereich der Tintenkammern mehrere solche Querkanäle 16 in den Tintenleiterkern
eingearbeitet.
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Der Belüftungskanal ist ringsum geschlossen. Er ist gebildet durch
die in die Unterseite des Tintenleiterkerns 10 eingearbeitete Längsnut 11 in Verbindung
mit der hülse 2. Die Hülse besitzt eine nach innen vorspringende Längsrippe 12,
die mit Paßsitz in die Längsnut 11 eingreift und sie in ihrer ganzen Länge verschließt.
Außerdem ist die Hülse 2 zti beiden Seiten des Tintenleiterkerns 10 mit einer den
Tintenlaiterkern einfassenden, den Belüftungskanal zusätzlich abdichtenden Wandverstärkung
13 versehen, die auch für sich allein angewendet, also ohne die Längsrippe 12, eine
ausreichende längsseitige Abdichtung des Belüftungskanals bewirkt. Zusammen angewendet
bilden, wie'in der Zeichnung dargestellt, die Längsrippe 12 und die verstärkte Hülsenwand
13 zwei parallele Längsnuten in der Hülsenwand, in die der an seinem unteren Ende
im Profil gajelförmige Tintenleiterkern 10 tintendicht eingefügt ist.
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Im hinteren Bereich des Tintenleiters ist der untere, den Belüftungskanal
enthaltende Teil des Tintenleiterkerns 10 zusammen mit den die Tintenkammern 7.1
und 7.2 bildenden Längsrippen 9 bis fast zu der auf der Symmetrieebene x senkrecht
stehenden Mittelebene y abgesetzt und gegenüber cem oberen, den Tintenzuführungskanal
4 enthaltenden Teil um etwa 4 mm gekürzt. Auf diese Weise entsteht über dem hinten
offenen rXnde des Beliiftungskanals ein praktisch kapillaritätsfreier Raum 14, in
dem die Tinte sich nicht festsetzen und den Belüftungskarr1 verschließen kann.
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Um zu verhindern, daß Tinte von den inrenseitigen oder außenseitigen
Tintenkammern 7.1 oder 7.2 her über die Stirnfläche des im unteren Teil gekdrzten
Tintenleiterkerns hinweg in den Belüftungskanal gelangt, sind die beiden Längsrippen
9 in ihrem unteren Teil kiirzer bemessen als der abgesetzte, den Belüftungskanal
enthaltende Tintenleiterkern 10. Um ferner zu verhindern, daß Tinte von oben, von
den innenseitigen Tintenkammern 7.1 her über die Stirnfläche des abgesetzten Tintenleiterkerns
10 in den Belüftungskanal gelangt, sind die innenseitigen Tintenkammern 7.1 im Bereich
des Tintenleiterkernabsatzes an ihreizunteren Längsseite durch in der Mittelebene
y des Tintenleiters angeordnete, die Längsrippen 9 mit dem Tintenleiterkern 10 verbindende
Querstege 15 über eine Länge von mehreren N.illimetern geschlossen. dadurch ist
auch der Raum 14, wie Fig. 2 zeigt, nicht nur nach unten, sondern auch nach oben
durch eine glatte kapillaritätsfreie Fläche begrenzt, was für die Funktion des Raumes
14 von Bede-atung ist.
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Der Tintenleiter nach der Frfindung besitzt eine hohe Tintenaufnahmefähigkeit,
er ist sicher in der Funktion, insbesondere was seine stetige Schreibbereitschaft
betrifft, und er ist im Spritzverfahren mit vergleichsweise einfachen Formwerkzeugen
herzustellen.
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L e e r s e i t e