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'Tintenleiter für Füllfederhalter'
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Beschreibung:
Die Erfindung betrifft einen Tintenleiter für Füllfederhalter
mit im Innern des Halterschaftvorderteiles angeordneten kapillaren Tintenkammern
zur Aufnahme des Tintenüberschusses und mit einem tief in das Innere des Vorderteiles
hineinreichenden, durch ein Rohr gebildeten Belüftungskanal.
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Tintenleiter mit einem durch ein Rohr gebildeten Belüftungskanal zur
Belüftung und Entlüftung der Tintenkammern sind bekannt. So zeigt zum Beispiel die
deutsche Offenlegungsschrift Nr. 1461628 einen solchen Tintenleiter. Das Belüftungsrohr
ist mit Paßsitz in eine axiale Bohrung im vorderen Teil des die Mündung des Ealterschaftvorderteiles
verschliesenden Tintenleiters gesteckt. Querverlaufende kammartig angeordnete Tintenkammern
umschließen bis auf eine nach oben offene U-förmige Aussparung das Belüftungsrohr.
Die einzelnen Tintenkammern stehen iiber die längsverlaufende Aussparung und den
durch das Rohr gebildeten Belüftungskanal mit der Außenluft Pn Verbindung. An der
Unterseite des Tintenleiters, an dessen tiefster Stelle, befindet sich als tragender
Teil ein Steg von segmentförmigem Querschnitt, welcher die die Tintenkammern bildenden
Querrippen des Tintenleiters trägt. Der Steg ist sozusagen das Rückgrat des Gerippes.
An der Unterseite des Steges befindet sich der Tintenzuführungskanal und der zum
Tintenbehälter führende luftkanal.
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Der in der genannten Offenlegungsschrift dagestellte Tintenleiter
ist im Spritzverfahren nicht oder nur äußerst schwer herzustellen. Der die Querrippen
tragende segmentförmige Steg zum Beispiel liegt tief in der unteren Formhälfte der
Spritzform, was bedeutet, daß die Stahllamellen in der Spritzform, welche die über
dem Steg liegenden Tintenkammern ausformen, zwangsläufig nicht fester Bestandteil
der unteren Formhälfte sein können. Sie müßten fester Teil der oberen Formhälfte
sein und mit kaum zu erreichender
Genauigkeit, in die untere Formhälfte
hineinpassen.
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Spritzformen fiir Tintenleiter sind in der Regel Backenformen.
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Die Formbacken schließen und öffnen sich in der Mittelebene des Tintenleiters.
Teile einer Formhälfte, die über die Kittelebene hinaus in die andere Formhälfte
hineinragen, komplizieren und erschweren außerordentlich die Anfertigung der Spritzform.
Bei dem in der genannten Offenlegungsschrift dargestellten Tintenleiter zum Beispiel
hat der Tintenleiter an seiner Oberseite die bereits erwähnte U-förmige Aussparung,
die von oben her, wie die Zeichnung zeigt, nicht unwesentlich über die Mittelebene
hinaus in die untere Hälfte des Tintenleiters hineinreicht. Dies bedingt, daß das
die Aussparung bildende Formelement in der Spritzform aus der oberen Formhälfte
herausragt, was ein Überschleifn der betreffenden Formeinsätze zwecks Erzielung
eines einwandfreien Formschlusses der Formbacken praktisch unmöglich macht.
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Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Tintenleiters der einleitend
genannten Art, der im Spritzverfahren durch relativ einfache FoSrmwerkzeuge herzustellen
ist, wobei lediglich die kurze Bohrung im vorderen Teil des Tintenleiters, in die
das Belüftungsrohr zu stecken ist, spanabhebend durch bohren herzustellen ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der zur Schreibfeder
führende Tintenzuführungskanal nicht an der Unterseite, sondern in an sich bekannter
Weise an der Oberseite des Tintenleiters angeordnet ist, wogegen das Belüf-, tungsrohr
in der unteren Hälfte des Tintenleiters, in einer nach unten offenen, nach oben
höchstens bis zur Mittelebene des Tintenleiters reichenden Aussparung angeordnet
ist, und daß die kurze axiale Bohrung im vorderen Teil des die Mündung des Halterschaftvorderteiles
verschließenden Tintenleiters, in die das Belüftungsrohr mit Paßsitz gesteckt ist,
soweit unterhalb der Mittelebene in den Tintenleiter gebohrt ist, daß die Bohrung
die Mittelebene nicht überschneidet sondern höchstens tangiert.
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Zu beiden Seiten des TintenleitC1rs8emäß der Erfindung sind vorzugsweise
an sich be annteulängsverlaufende kapillare Tintenkammern angeordnet. Diese Tintenkammern
sind leichter herzustellen als die kammartigen Querkammern. Außerdem ermöglichen
sie in Kombination mit dem Belüftungsrohr eine günstigere Raumaufteilung und eine
bessere Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raumes. Die Aussparung ist erfindungsgemäß
etwas breiter bemessen als der Durchmesser des Belüftungsrohres, sodaß auch unmittelbar
um das Belüftungsrohr herum Tinte aufnehmende kapillare Kammern vorhanden sind.
Der Durchmesser des Belüftungsrohres ist kleiner bemessen als der halbe Innendurchmesser
des Vorderteiles, sodaß auch unterhalb des Belüftungsrohres zwischen Belüftungsrohr
und Innenwand des Vorderteiles Raum für die Aufnahme von überschüssiger Tinte zur
Verfügung steht.
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Um zu verhindern, daß Tinte nicht in das hinten offene Ende des Belüftungsrohres
gelangt, reicht dieses nach hinten zu nicht bis an das Ende der Aussparung, sondern
endet ein kurzes Stück vor dem Ende der Aussparung. Außerdem ist die Aussparung
in ihrem hinteren Teil nach den Seiten zu erweitert, wobei die Erweiterung schon
etwas vor dem Ende des Belüftungsrohres beginnt, sodaß das Belüftungsrohr in den
erueiterten Teil der Aussparllng hineinragt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erindungrsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 einen tängsschnitt durch das Halterschaftvorderteil
mit eingesetztem Tintenleiter in Seitenansicht, Fig. 2 einen Querschnitt durch das
Vorderteil mit Tintenleiter nach den Schnittlinien II-II der Fig. 1, Fig. 3 einen
Querschnitt nach den Schnittlinien III-III, Fig. 4 einen Querschnitt nach den Schnittlinien
IV-IV, Fig. 5 einen Querschnitt nach den Schnittlinien V-V und Fig. 6 einen Querschnitt
nach den Schnittlinien VI-VI der Fig. 1.
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In der Zeichnung ist der Tintenleiter mit 1, das Halterschaftvorderteil
mit 2 und die Schreibfeder mit 3 bezeichnet. An der Oberseite des Tintenleiters
1 befindet sich der zur Schreibfeder führende Tint enzufüh rungskar al 4 und darüber
der zum Tintenbehälter führende, in das Vorderteil 2 eingelassene Luftkanal 5. Der
Belüftimgskanal 6, der die Tintenkammern mit der Außenluft verbindet, ist durch
das Rohr 7 gebildet. Das Rohr 7 (Belüftungsrohr) steckt mit Paßsitz in der Bohrung
8, die von vorne her in den Tintenleiter 1 gebohrt ist. Um das anbohren zu erleichtern,
ist an der Unterseite des aus dem Vorderteil 2 hersusragenden, abgeschrägten Teiles
des Tintenleiters 1 eine bis zur Mittelebene ME reichende Aussparung 9 angebracht.
An beiden Seiten des Tintenleiters 1 sind die an sich bekannten längsverlaufenden
Tintenkammern 11 und 12 angeordnet. Unterhalb des Belüftungsrohres 7 befindet sich
die, Tintenkammer 13. Die Tintenkammern insgesamt stehen über den Quereinschnitt
16 im Tintenleiter 1 mit dem Tintenzuführungskanal 4 und dem Luftkanal 5 in Verbindung.
Das Belüftungsrohr 7 ist kürzer bemessen als die Aussparung 10, es wird einige Millimeter
vor seinem Ende durch die schmalen Rippen 15 in der Aussparung 10 in der vorgegebenen
Lage gehalten. Hinter dem Belüftungsrohr befindet sich der nach den Seiten zu erweiterte
Freiraum 14, in den die Tinte unter normalen Umständen nicht eindringt.
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Der Tintenleiter ist, wie die Figuren 2 bis 6 der Zeichnung erkennen
lassen, im Spritzverfahren leicht herzustellen. Das Anbringen der kurzen Bohrung
im Tintenleiter ist einfach zu bewerkstelligen, ebenso auch das Einführen des Belüftungsrohres
in die Bohrung. Der durch die Nachbearbeitung erforderliche Mehraufwand bei der
Herstellung des Tinten'eiters wird aufgewogen durch die Qureh das Belüftungsròhr
erzielten guten funktionellen Eigenschaften des Tintenleiters.