DE3207733C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für ein Hub- oder Deckengliedertor mit Gegengewicht oder Federausgleich, mit einem im Antriebsstrang von einem Elektromotor zum Tor angeordneten selbsthemmenden Schneckengetriebe oder einer Bremseinrichtung sowie mit einem Kettenantrieb als Notantrieb, dessen an der Motorwelle angreifendes Kettenrad mittels einer endlosen Rundgliederkette von Hand betätigbar ist.

Eine derartige Antriebsvorrichtung für ein Tor ist aus dem DE-GM 80 28 769 bekannt. Sie besteht aus einem Elektromotor und einem auf der Motorwelle des Motors angeordneten selbst­ hemmenden Schneckengetriebe. Um bei einem Stromausfall dennoch ein Öffnen und Schließen des Tores zu ermöglichen, muß entweder auf das freie Ende der Motorwelle eine Kurbel gesteckt und von Hand betätigt werden, oder es ist ein von Hand betätigbarer Kettenantrieb vorgesehen. Dieser kann aus einem auf der Motorwelle drehfest gelagerten Kettenrad mit einer Kette bestehen.

Bei solchen Kettenantrieben besteht die Gefahr, daß bei schnellem Öffnen und Schließen des Tores die Kette nicht ordnungsgemäß auf das Kettenrad aufläuft und vom Kettenrad springt. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Kettenrad auch im Normalbetrieb mit der Motorwelle mitläuft.

Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu­ grunde, ein ständiges Mitlaufen des Kettenantriebes im Normal­ betrieb zu vermeiden sowie ein schnelles Öffnen oder Schließen des Tores bei Stromausfall zu ermöglichen, ohne daß die Kette vom Kettenrad springt oder sich verwirrt und so die Not­ betätigung verhindert wird.

Als Lösung wird mit der Erfindung vorgeschlagen,

• a) daß zwischen dem Kettenrad und der Motorwelle eine Kupplung angeordnet ist, mit der das Kettenrad im Notbetrieb mit der Motorwelle kuppelbar ist,
• b) daß vor und hinter dem Kettenrad auf einer zur Motorwelle im rechten Winkel verlaufenden Achse je eine Führungsrolle angeordnet ist und
• c) daß zwischen dem Kettenrad und jeder Führungsrolle eine Führung aus sich kreuzenden Nuten für die Rundgliederkette angeordnet ist.

Eine nach dieser technischen Lehre ausgebildete Antriebs­ vorrichtung hat den Vorteil, daß der Kettenantrieb im Normal­ betrieb von der Motorwelle nicht mitgedreht wird, so daß er bezüglich des Antriebsgehäuses ruht. Erst bei Stromausfall im Notbetrieb wird das Kettenrad mit der Motorwelle gekuppelt, so daß mittels der endlosen Rundgliederkette das Tor von Hand geöffnet oder geschlossen werden kann. Als Kupplung kann dafür eine Stiftkupplung dienen. Damit ein schnelles Öffnen oder Schließen des Tores von Hand im Notfall möglich ist, muß das Kettenrad einen verhältnismäßig kleinen Durchmesser besitzen. Damit verbunden ist aber eine hohe Kettengeschwindigkeit. Die Führungsrollen und die aus sich kreuzenden Nuten bestehende Führung verhindern ein Überspringen der endlosen Rundglieder­ kette am Kettenrad und damit eine Störung der Notbetätigung. Da die Führungsrollen und die sich kreuzenden Nuten sowohl vor als auch hinter dem Kettenrad, also in beiden Bewegungs­ richtungen der Rundgliederkette, angeordnet sind, wird die Rundgliederkette sowohl beim schnellen Öffnen als auch beim schnellen Schließen des Tores beruhigt und sortiert.

In einer vorteilhaften Weiterbildung wird vorgeschlagen, daß die Nuten der Führung im Antriebsgehäuse und in einer auf Bolzen federnd gelagerten Platte angeordnet sind. Dadurch wird gewährleistet, daß die Rundgliederkette nicht reißt, sondern doch noch durch die zusätzliche Führung hindurchschlüpft, wenn ihre Glieder nicht richtig vorsortiert sein sollten.

In der nachfolgenden Beschreibung wird an Hand der Zeichnungen eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungs­ gemäß ausgebildeten Antriebsvorrichtung erläutert. In den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 eine Antriebsvorrichtung in Seitenansicht,

Fig. 2 die Antriebsvorrichtung entlang der Linie II-II in Fig. 1 geschnitten,

Fig. 3 die Antriebsvorrichtung entlang der Linie III-III in Fig. 2 geschnitten in Draufsicht,

Fig. 4 die Antriebsvorrichtung entlang der Linie IV-IV in Fig. 3 geschnitten in Ansicht.

Mit dem Ende einer Motorwelle 1 kann mittels einer Stift­ kupplung 2 ein Kettenrad 3 gekuppelt werden. Über das Ketten­ rad 3 ist eine endlose Rundgliederkette 4 geführt.

Vor dem Kettenrad 3 sind auf einer Achse 5 Führungsrollen 6 gelagert, damit die Rundgliederkette 4 sowohl senrkecht von unten als auch um einen Winkel von 90° auf das Kettenrad 3 geführt werden kann.

Zwischen dem Kettenrad 3 und den Führungsrollen 6 ist eine aus sich kreuzenden Nuten 7 und 8 bestehende Führung 9 für die Rundgliederkette 4 vorgesehen. Die Nuten 7, 8 sind auf einer Seite im Antriebsgehäuse 10 und auf der anderen Seite in einer Platte 11 angeordnet. Die Platte 11 ist mit Bolzen 12 am An­ triebsgehäuse 10 gegen die Wirkung von Federn 13 elastisch gelagert.

Claims (2)

1. Antriebsvorrichtung für ein Hub- oder Deckengliedertor mit Gegengewicht oder Federausgleich, mit einem im Antriebs­ strang von einem Elektromotor zum Tor angeordneten selbst­ hemmenden Schneckengetriebe oder einer Bremseinrichtung sowie mit einem Kettenantrieb als Notantrieb, dessen an der Motorwelle (1) angreifendes Kettenrad (3) mittels einer endlosen Rundgliederkette (4) von Hand betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet,

• a) daß zwischen dem Kettenrad (3) und der Motorwelle (1) eine Kupplung angeordnet ist, mit der das Kettenrad (3) im Notbetrieb mit der Motorwelle (1) kuppelbar ist,
• b) daß vor und hinter dem Kettenrad (3) auf einer zur Motorwelle (1) im rechten Winkel verlaufenden Achse (5) je eine Führungsrolle (6) angeordnet ist und
• c) daß zwischen dem Kettenrad (3) und jeder Führungsrolle (6) eine Führung (9) aus sich kreuzenden Nuten (7, 8) für die Rundgliederkette (4) angeordnet ist.

2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Nuten (7, 8) der Führung (9) im Antriebs­ gehäuse (10) und in einer auf Bolzen (12) federnd gelagerten Platte (11) angeordnet sind.