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Vorrichtung zum Vorführen von Reklamen in Fahrzeugen, bei der die
Reklamevorrichtung von der Radachse aus durch einen Fliehkraftregler bei einer bestimmten
Geschwindigkeit des Fahrzeuges zur Schaustellung gelangt. Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Vorführen von Reklamen in Fahrzeugen, insbesondere
Eisenbahn- und Straßenbahnwagen, bei welcher die Reklamevorrichtung von der Radachse
aus durch einen Fliehkraftregler bei einer bestimmten Geschwindigkeit des Fahrzeuges
zur Sehau -Stellung gelangt. Das Erfindungsmerkmal besteht darin, daß die Muffe
des Fliehkraftreglers bei ihrem Anheben durch Reibung eine Muffe in Drehung versetzt,
die mittels Zahnradübertragung mit dem Antrieb der lZeklamevorrichtung verbunden
ist. Hierbei wird die dem Fliehkraftregler nach dem Entfalten der Reklame vom Fahrzeug
erteilte überschüssige Kraft durch zwei in den Antrieb der Reklamevorrichtung eingeschaltete
Reibungsrollen ausgeschaltet, von denen die eine nach einer Umdrehung der anderen
mit einer anderen am Umfang drehbar angebrachten losen Rolle in Berührung kommt
und das Weiterdrehen der anderen Rolle und damit die Weiterbewegung der mit dieser
verbundenen Reklamevorrichtung verhindert.
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Auf den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform
beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigen: Fig. r die teilweise geschnittene
Vorderansicht des Rahmens der Reklamevorrichtung, Fig. za eine schaubildliche Ansicht
der Hakenglieder der Blende, Fig.2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht, Fig.3
eine teilweise geschnittene Ansicht des Reglers, Fig. q. eine Ansicht der -Reibungsrollen,
Fig. 5 eine teilweise geschnittene Ansicht des Schwingarmes, und Fig. 6 schematisch
die Art der Kraftübertragung von der Radachse aus.
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In dem Rahmen a, der vor einem Fenster oder einem anderen Teil des
Fahrzeuges angebracht ist, befindet sich eine die Reklameanzeigen tragende Blende.
Der Rahmen besteht aus einem Rückenteil, in welchem der Antrieb untergebracht ist,
und aus einem Vorderteil, welcher als Abschlußdeckel dient. Beide Teile können vor
und hinter der Blende mit je einer Glasscheibe ausgerüstet sein. Die Walze b der
Blende ist lose drehbar auf einer Spindel c angeordnet, die auf ihren beiden Enden
je eine feste Rillenscheibe d trägt, an denen die Enden der Schnur _e befestigt
sind. Die letztere ist über die Scheiben f und -durch die Hakenglieder g einer an
der Blende befestigten Stange geführt (s. Fig. ra). Die Hakenglieder sind auf der
Stange so angeordnet, daß ihre Öffnungen abwechselnd nach beiden Seiten hin gerichtet
sind, damit die Schnur a sicher gehalten wird. Sie kann sich in dem Haken beliebig
verschieben und hierdurch ohne weiteres alle Unregelmäßigkeiten beim Aufwinden der
Blende ausgleichen, so daß keinerlei Verletzungen der einzelnen Teile möglich sind.
Die Spindel c erhält ihren Antrieb durch eine Hauptschnur h;
«-elche
über eine Scheibe hl- geführt ist, bei deren Drehung die Spindel und die Scheiben
mitgenommen werden, so daß also auch durch die Schnur e die Blende abgerollt wird.
Die Blende ist auf der Walze b in derselben Richtung wie .das Seil auf den Scheiben
d aufgewickelt, so daß bei Drehung der Spindel c die Schnur h die Blende nach oben
zieht unter Aufwickeln der Schnur e auf den Scheiben d, während die Blende sich
von der Walze b abrollt. Walzeh und Scheiben d werden sich hierbei also in entgegengesetzter
Richtung drehen.
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Um die Blende nach dem Entfalten in ihre nicht sichtbare Stellung
zurückzuführen, ist eine Feder i vorgesehen, die einerseits an der Walze b und anderseits
an der Spindel c befestigt ist. Sie wird beim Entfalten der Blende gespannt.
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Zwecks Antreibens der Vorrichtung trägt die Radachse eine Seilscheibe
j; über diese Scheibe ist eine endlose Schnur nach einer zweiten, am Fahrzeuggestell
befestigten Seilscheibe j1 geführt, die am unteren Ende der Walze j2 eines Fliehkraftreglers
befestigt ist (Fig. 3 und 6). Die endlose Schnur ist hierbei im Winkel über ein
Paar Seilscheiben k3, k4 geführt, die in dem freien Ende eines Schwingarmes k gelagert
sind, der seinerseits auf einem festen Zapfen des Untergestelles lose drehbar sitzt
und von einer Feder kl gehalten wird, so daß also bei einer Verschiebung des Radgestelles
zum Wagenkasten oder der Scheibe j1 ein selbsttätiger Ausgleich der Spannung im
Seil erfolgt, damit letzteres ständig in sicherem Eingriff verbleibt und so eine
ununterbrochene Kraftübertragung ermöglicht.
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Beim Antrieb der Reglerwelle j2 wird der Regler j3 entgegen der Wirkung
einer Schraubenfeder j4 mit seiner Muffe j6 angehoben, bis eine weitere Fläche j"
der letzteren mit einer ähnlichen Reibfläche einer Muffe L in Berührung tritt. Die
Muffe 1 ist mit einem Ringteil ausgestattet, welcher ein die Reglerw eile abstützendes
Kugellager abstützen hilft. Auf der Muffel ist ferner ein Zahnrad 12 angeordnet,
welches mit einem Rade 13 einer Gegenwelle 14 kämmt, die gleichzeitig eine
kleine Lederrolle l' trägt. Die letztere steht mit einer größeren Lederrolle l6
in Berührung, die auf ihrem Umfange eine weitere Rolle l' in einer entsprechenden
Aussparung hält und auf - einer Welle 1s angeordnet ist, die gleichzeitig eine Seilscheibe
11 trägt, an der das freie Ende der Hauptschnur h angreift. Bei einem Antrieb
der Reglerwelle wird also auch durch das Zahnradgetriebe die Rolle l5 in Umdrehung
versetzt, und sie nimmt die Rolle 1B mit, bis sie auf deren Umfangsrolle 1' trifft,
wobei dann selbst bei 'Weiterer Steigerung der Geschwindigkeit des Reglers eine
weitere Bewegungsübertragung auf die Rolle l" nicht mehr stattfindet, sondern nur
noch auf die Rolle l', so daß eine Art Leerlauf erzielt wird, welcher einen weiteren
Antrieb der angeschlossenen Anzeigevorrichtung ausschließt.
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Zur genauen Regelung des Antriebes der Anzeigevorrichtung kann die
Schnur k noch über eine Stellvorrichtung 1c2 geführt sein. Sie ist außerdem am Umfange
der Scheibe l9 zweckmäßig an einer Stelle befestigt, welche .derjenigen Stelle entspricht,
an welcher die Rolle l' gelagert ist. Die Scheibe 1s kann ferner einen solchen Durchmesser
besitzen, daß eine halbe Umdrehung derselben vier Umdrehungen der Blendenspindel
entspricht, wodurch ein vollkommenes Abrollen der Blende vermittelt wird. Hat die
Achsgeschwindigkeit eine vorher bestimmte Grenze erreicht, so greift der Regler
an der Klemmvorrichtung an und bewirkt eine halbe Umdrehung der Scheibe 1s in der
einen oder anderen Richtung. Mit Abnahme der Achsgeschwindigkeit gibt der Regler
-die Klemmvorrichtung wieder frei, und es kommt dann die Rolle l7 wieder in ihre
in Fig. q. punktiert dargestellte Anfangslage, in welcher die Blende wieder durch
die Feder eingezogen ist.
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An Stelle des Fliehkräftreglers kann auch ein Regler treten, der mit
einem Druckmittel arbeitet, das durch von der Radachse aus bewegten Kolben beeinflußt
wird, derart, daß bis zur Erreichung einer bestimmten Ge-@:chwindigkeitsgrenze die
Anzeigevorrichtung bewegt und unmittelbar beim Erreichen der vorher bestimmten Geschwindigkeitshöhe
durch eine Hemmung der beschriebenen oder einer anderen Art außer Tätigkeit gesetzt
wird.
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Außerdem kann die Blende durch ein schwingbares Segment, einen drehbaren
Zylinder oder eine bewegbare Scheibe ersetzt sein.