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Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Dezember 1922 ab. Um Bewegungen
von einer festgelagerten Achse auf eine iln einer oder mehreren Richtungen bewegliche
Spindel, welche beispielsweise durch einen Gelenkarm getragen wird, zu übertragen,
werden viel'ach mehrere endlose Rien-.en benutzt, deren Schnurscheiben jeweils an
den Ge:enkdreha:chsen angeordnet sind. Die wegen des geringen Achsenabstandes der
Gelenktei@e nur kurzen Riemen unterliegen stark dem Verscheiß und übertragen durch
ihre Verbindungsstellen Sch:äge und dadurch Schwingungen auf die angetriebene Spindel,
die sich bei hoher Drehzahl unangenehm bemerkbar machen.
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Es ist auch al'gemein bekannt, eine Spindel durch einen einzigen Riemen
über LeitroP_en von einer oben oder unten gelegenen Wel'_e anzutreiben. Die Leitrollen
werden in diesem Fal'_e durch ein Zwischenstück in gleichem Abstand von der Spindel
gehalten, und die Antriebsscheibe ist senkrecht über oder unter den Leitrol'en in
genügender Entfernung von denselben angeordnet. Bei dieser Ausführungsform tritt
bei größerer Bewegung der Spindel ein Riemenzug auf, der die Spindel in die Mittellage
zu verschieben trachtet.
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Diese Übelstände werden nach der Erfindung vollständig beseitigt,
und zwar geschieht dies in der Weise, daß bei einem Riementrieb, bei dein die anzutreibende,
in einer oder mehreren Richtungen bewegliche Spindel mit der Antriebswelle durch
eine gelenkige Kette in Verbindung steht, in den Verbindungsgelenkpunkten oder in
ihrer Nähe Leitrollen angeordnet sind, über die der Riemen endlos geführt wird.
Die Verbindungsgelenkpunkte können in diesem Fall verschieden ausgebildet werden
und sind oft, um eine allseitige freie Bewegung des Riemens zu ermöglichen, als
Kreuzge_enke ausgeführt. Die Anordnung der Scheiben an diesen Gelenkpunkten kann
je nach Ausbildung der Gelenkpunkte verschieden, durchgeführt werden. Wesentlich
für die verschiedenen Ausbildungsformen ist es, daß der Riemen in jeder Stellung
der Spindel gleichbleibende Spannung aufweist. Auf der Zeichnung ist der neue Riemenantrieb
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Ansicht desselben, Abb. 2 die Be:e@tigung
der wagerechten Vertindungsstarge, Abb.3 einen Grundriß zu Abb. i, und Ab!b. ¢ einen
Grundriß desselben Riemenantriebes in s:chematischer Darstel:ung, um die Schwenkmög_ichkeit
zu zeigen. Abb. 5 zeigt eine zweite Ausführungsform des Riemenantriebes.
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Die Schnurscheibe i dient zum Antrieb der Arbei:sspindel und wird
durch den Riemen h@:v. die Schnur 2 von der treibenden Schnurscheihe 3 in Drehung
versetzt. Die Schnurscheibe 3 ist auf einer Achse ,4 in einem Bocke 5 gelagert,
welcher beispielsweise am Ständer der betreffenden Maschine starr befestigt ist,
und wird durch eine Riemscheibe 6 (Abb. 3) von einem Elektromotor oder Vorgelege
angetrieben. Der Riemen 2 wird über zwei lose Scheiben 7 und 8 geführt, welche an
einem Tragarm 9 um einen Stift i o (Abb. i) drehbar gelagert sind. Der Arm 9 ist
drehbar um einen Stift i i, lotrecht zum Stift io, in einer feist durch die Tragstange
12 gehaltenn Gabel 13 gelagert. Die Stange 12 dreht sich um die Achse ¢, wie die
Antriebsscheibe 3. Drehbar um die angetriebene Spindel ist ein Arm 1q. vorgesehen,
welcher durch einen Stift 15, eine Stange 16 und zwei Spitzschrauben 17 mit
dem Tragarm 9 gelenkig verbunden ist. Die Stange 16 (Abb. i und 2) ist durch einen
Stift 35 und eine hal:)kre*s:örmige Eindrehung achshl fest, jedoch radial drehbar
mit dam Endstück 18 verbunden, welches um den Stift 15 in der Gabel i q. gelagert
ist, und zwar wird durch diese drehbare Befestigung der Stange 16 das Getriebe gegen
ungenaue Montage unempfindlich: Am anderen Ende wird in dem zur Verbindung mit dem
Arm 9 dienenden Endstück i 9 die Stange 16 durch eine Schraube 2o verstellbar gehalten,
um hierdurch bei eingetretener Dehnung des Riemens nachstehen zu können.
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Damit keine Verlängerung des Riemens 2 während der beliebigen Bewegung
der Arbeitsspindel
erfolgen kann, mußi die durch die beiden Spitzschrauben
17 gebildete Drehachse so angeordnet sein, daß sie den von den Leerscheiben 7, 8
zur Schnurscheibe i gehenden Riemen schneidet. Aus Abb. i und der punktiert daneben
gezeichneten Stellung der Arbeitsspindel und des Antriebes ist es leicht ersichtlich,
daß die Riemen:,änge von der Drehachse 17 um die Leerrollen 7 und 8 herunter zur
Antriebsscheibe 3 und zurück für jede beliebige Stellung der Tragstange dieselbe
bleiben muß. In- gleicher Weise muß die Riemenlänge von der Drehachse 17 nach und
um die Antriebsscheibe i zurück zur Drehachse ebenfalls dauernd gleich bleiben.
Auch wird diese Riemenlänge durch eine gewisse Verschiebung der Antriebsspindel
in lotrechter Richtung nicht beeinflußt. Falls größere Bewegungen in lotrechter
Rich-,ung erforderlich sind, ist es jedoch notwendig, die Drehachse 15 durch eine
Gabel über die Mitte der Schnurrolle i zu v°rl@gen. Eine wenn auch praktisch bedeutungslose
Ungenauigkeit wird bei größeren lotrechten Bewegungen dadurch hervorgerufen, daß
der Riemen 2 dann nicht mehr genau durch die Drehachse 17 geht. Aus der Abb. 4.
ist ersichtlich, daß ein Seitwärtsschwenken der Schnurscheibe i um de Drehachse
i i keine Veränderung der Riemenlänge bewirkt.
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Eine weitere Ausführungsform desselben Erfindungsgedankens ist in
der Abb. 5 sr-.hema,_isch gezeigt, und zwar ist --i die belie'-ig im Raum parallel
zur ursprünglichen Lage bewegbare Spindel, 22 die darauf befestigte Sch nurrolle,
23 der antreibende Riemen und 24. die um die Achse 25 gelagerte antreibende Scheibe.
Mit 26 sind die beiden Leitrollen bezeichnet, 27 ist die Verbindungsstange zwischen
dem Drehpunkt 28 der Leitrollen 26 und dem. Drehpunkt 29. 30 ist die Tragstang
für die beiden i.eit:roll2n, die uni die Achse 31 drehbar gelagert ist. Lotrecht
zur Richtung der Achse 31 drehbar ist ein Tragarm 32 mit der Stange 30 verbunden,
dieser trägt die Achse 28. In punktierter Stellung ist die Spindel um ein gewisses
Stück verschoben dargestellt.
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Damit die Riemenlänge bei dieser Anordnung bei Verstel=ung der Spindel
dauernd die gleiche bleibt, ist es notwendig, daß sowohl die Ent:ernung der Achsen
31 und 25 wie auch die Entfernung der Achse 29 von der Schnurscheihe 22 gleich dem
Radius der Leitrol'.en 26 ist.
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Um zu beweisen, daß in diesem Falle keine Veränderung der Riemenlänge
eintreten kann, sind die Verhindunglinien der Achsen 31 mit der Achse 28 und der
Achse 25 mit dem tangierenden Punkt der Scheibe 26 sowohl in der Hauptstel'ung wie
in der Nebenstellung eingezeichnet. Hieraus ist es ersich:lich, daß diese vier Limen
ein Paral'e:ogramm bi'-den und daß also bei einer Bewegung der Spindel nur Winkeländerungen,
a'--er keine Längenänderungen der Seiten eintreten können. Ebenso kann man sich
aus der Verbindungsstange 27 der Achsen 28 und 29, der Spindel 21, dem letzterer
paxalleen Radius der Scheibe 26 und der von dieser Seheibe 26 an die Mitte der Schnurscheibe
22 gezogenen Linie ein Parallelogramm gezeichnet denken, wclches beim Verschieben
der Spindel 21 ebenfal:s nur Winke_,änderungen zeigt. Solange die Spindel 21 parallel
verschoben bzw. gehoben wird und der Punkt 31 festlicgt, muß auch der durch die
der Achse 21 und der Strecke 31, 25 paral:e:en Radien eingeschlossene Bogen gleichbleiben.
Es kann also keine Längenveränderung des Riemens eintreten.
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Bei einer Schrägstellung der aufrechten Stange 12 bzw. 30 würde
durch ihr Gewicht und der daran befestigten Teile ein Drehmoment um die Achse -.
bzw-. 31 au_`tre:en, welches einen Druck auf die Spindel ausüben würde. Um dies
zu vermeiden, ist starr mit der Stange 12 auf der entgegengesetzten Seite der Drehachse
eine Verlängerung 33 mit einem verstellbaren Gegengewicht 34. angeordnet (Abb. i-').