-
Röntgengerät mit an einer umlegbaren Patientenlagerstatt unter Gewichtsausgleich
verstellbar angeordneten Geräteteilen
Bei einem bekannten Röntgengerät mit umlegbarer
Patientenlagerstatt ist das Gewicht eines in Längsrichtung der Lagerstatt verstellbaren
Geräteteils durch eine Feder ausgleichbar, die an einem von dem auszugleichenden
Gewicht belasteten Hebel angreift. Zur Anpassung des Gewichtsausgleichs an das beim
Umlegen der Lagerstatt sich ändernde Gewicht des Geräteteils wird die Federspannung
entsprechend dem Umlegwinkel, den die Lagerstatt mit der Horizontalen einschließt,
geändert. Da bei der bekannten Einrichtung der Lasthebel und der Träger der Ausgleichsfeder
fest miteinander und mit der Lagerstatt verbunden sind und die Ausgleichsfeder eine
bestimmte räumliche Anordnung besitzen muß, ist ein erheblicher baulicher Aufwand
für die erwähnte Anpassung des Gewichtsausgleichs erforderlich.
-
Die Möglichkeit eines Gewichtsausgleichs und dessen Anpassung an das
sich ändernde Gewicht eines senkrecht zur Lagerstatt verstellbaren Geräteteils ist
bei dem bekannten Gerät nicht vorgesehen.
-
Die Erfindung bringt eine Lösung, die unter Verringerung des Aufwandes.
und ohne Änderung der Federspannung sowie unabhängig von der bei der bekannten Einrichtung
verlangten räumlichen Federanordnung einen Gewichtsausgleich sowohl bei in Längsrichtung
einer umlegbaren Lagerstatt
als auch senkrecht zu ihr verstellbaren
Geräteteilen in gleich vorteilhafter Weise ermöglicht.
-
Gemäß der Erfindung ist dies dadurch erreicht, daß der Träger der
Ausgleichsfeder vom Lasthebel getrennt und relativ zu diesem derart verstellbar
angeordnet ist, Idaß der Abstand der am Lasfflebel angreifenden Ausgleichskraft
der Feder vom Lasthebeldrehpunkt dem jeweiligen Umlegwinkel entsprechend einstellbar
ist.
-
Gemäß einem Merkmal der Erfindung kann der Federträger, z. B. ein
Federwagen, selbsttätig in Abhängigkeit von der Umlegung der Patienten; lagerstatt
verschiebbar sein.
-
Zum Verschieben des Federwagens kann gemäß einem Merkmal der Erfindung
ein synchron mit der umlegbaren Patientenlagerstatt verstellbares Getriebe mit einem
auf einerKreisscheibe befestigten, mit dem Federwagen im Eingriff stehenden Kupplungsglied
vorgesehen sein. Die Kreisscheibe kann über eine in Abhängigkeit von der Umlegebewegung
der Patientenlagerstatt bewegbare Verstellvorrichtung jeweils um einen dem Neigungswinkel
der Patientenlagerstatt gegenüber der Horizontalen entsprechenden Winkelbetrag verstellt
werden. Zu diesem Zweck kann die Krei!sscheibe gemäß der Erfindung unmittelbar mit
der Patientenlagerstatt, beispielsweise mit deren Drehachse oder einem um die Achse
drehbaren Lagerteil, gekuppelt sein.
-
Bei umlegbaren Geräten, tbei denen zum Umlegen der Lagerstatt ein
motorischer Antrieb vorgesehen ist, kann das Verstellgetriebe mit dem Umlegemotor
gekuppelt sein, wobei die Verstellbewegung für das Umlegen der Lagerstatt und diejenige
für die Verstellung der Kreisscheibe einander entsprechen.
-
Bei einem Röntgengerät mit einem sowohl senkrecht zur Patientenlagerstatt
als auch in Längsrichtung der Patientenlagerstatt verschiebbaren Geräteteil, z.
B. einem von Hand verstellbaren Leuchtschirm bzw. Zielgerät, kann gemäß einem weiteren
Merkmal der Erfindung sowohl für den Gewichtsausgleich senkrecht zur Lagerstatt
als auch in Längsrichtung der Lagerstatt je eine in der vorerwähnten Weise ausgebildete
Ausgleichsvorrichtung vorgesehen sein. Die beiden Ausgleichsvorrichtungen können
bei einem motorisch umlegbaren Röntgengerät durch den Umlegemotor gemeinsam angetrieben
werden.
-
Die Verwendung der Ausgleichsvorrichtung ist nicht beschränkt auf
Geräte, die aus der Vertikallage in die Horizontallage umlegbar sind, sondern auch
für Geräte verwendbar, die über die Horizontallage hinaus gegebenenfalls in eine
Vertikallage nach unten umlegbar sind.
-
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Ausgleichsvorrichtung
an verschieden große Gewichte des verstellbaren Geräteteils anpaßbar sein. Zu diesem
Zweck kann das Kupplungsglied zwischen dem Federwagen und der Verstellvorrichtung
verstellbar gemacht sein. Beispielsweise kann der auf der Kreis scheibe angeordnete
Zapfen in Richtung zur Drehachse der Krefsscheibe kontinuierlich oder stufenweise
verstellbar sein.
-
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind nachstehend
an Hand des in den Fig. I bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es veranschaulicht Fig. 1 schematisch ein Rön.tgenuntersuchungsgerät mit längs der
Lagerstatt verschiebbarem Zielgerät, Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht der Gewichtsausgleichsvorrichtung,
Fig. 3 und 4 Einzelheiten zu Fig. 2.
-
Bei dem in Fig. 1 schematisch veranschaulichten, an sich bekannten
Röntgenuntersuchungsgerät ist in einem Lagerbock I mittels der horizontalen Achse
2 eine Patientenlagerstatt 3 gelagert, die mittels eines Schwenkgetriebes 4 durch
einen elektrischen Antriebsmotor 5 umlegbar ist. An der Patientenlagerstatt ist
ein in an sich bekannter Weise ausgebildetes Röhre-Bildfläche-System angeordnet,
bei welchem ein Zielgerät 6 mittels Führungsstangen 7, 8 in Muffen 9, 10 senkrecht
zur Lagerfläche verstellbar ist. Das System weist eine Röntgenröhre II auf, die
an dem gemeinsamen Träger 12 befestigt ist. Das System ist in an sich bekannter
Weise mittels Rollen in den Führungsschienen I3, 14 quer zur Lagerfläche und mittels
eines Wagens 15 in Längsrichtung der Lagerfläche verschiebbar.
-
Zur schwerelosen Verstellung des Zielgerätes 6 senkrecht zur Lagerfläche
ist eine Gewichts.ausgleichsvorrichtung vorgesehen, die in einem mit den beiden
Muffen 9, 10 verbundenen Gehäuse I6 angeordnet ist. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist,
weist die Gewichtsausgleichsvorrichtung einen an der linken Seitenwand des Gehäuses
16 mittels des Zapfens 17 angelenkten Hebel I8 auf, der an seinem freien, gabelförmig
ausgebildeten Ende 19 durch das Gewicht des Zielgerätes 6 und, dessen Tragvorrichtung
über eine in an der rechten Gehäusewand befestigten Führungsgliedern 20, 21 geführte
Zahnstange 22 und ein mit seiner Drehachse in dem gabelförmigen Hebelende drehbares
und gegen die mit den Gliedern, 20, 21 fest verbundene Zahnstange 23 sich abstützendes
Ritzel 24 belastet ist. Zum Ausgleich des Gewichtes der Last dient eine Feder 25,
die mittels des über eine Kurvenscheibe 26 geführten Zugorgans 27 an einem muffenförmigen
Glied 28 und mittels des mit dieser Muffe fest verbundenen Zapfens 29 an dem Lasthebel
I8 angreift. Über die Kurvenscheibe 26 wird mittels der Feder 25 eine gleichbleibende
Kraft erzeugt.
-
Das die als Druckfeder ausgebildete Ausgleichsfeder enthaltende Federgehäuse
30 ist an einem längs der mit dem Gehäuse i6 verbundenen Führungschienen 3I, 32
mittels Führungsmuffen 33, 34 verschiebbaren Wagen 35 befestigt, an dem auch die
unrunde Scheibe 26 drehbeweglich gelagert und eine Führungsschiene 36 für die Muffe
28 befestigt ist. Der Wagen 35 ist mittels eines Verstellgetriebes relativ zum Tasthebel
I8 verschiebbar, das eine am Gehäuse drehbar gelagerte
Kreisscheibe
37 enthält, auf der ein Zapfen 38 befestigt ist, der in eine am Wagen 35 angeordnete
Schlitzführung 39 eingreift. Die Kreisscheibe 37 ist über eine durch den Umlegemotor
5 antreibbare biegsame Welle 40 und ein ebenfalls am Gehäuser6 gelagertes Zwischengetriebe
mit einer Schnecke 41, einem Schneckenrad 42 sowie eine weitere, in eine an der
Kreisscheibe angeordnete Verzahnung 43 eingreifende Schnecke 44 synchron mit der
Patientenlagerstatt verstellbar. Beim Umlegen der Lagerstatt wird die Kreisscheibe
37 jeweils um den gleichen Winkelbetrag wie die Patientenlagerstatt gedreht und
dabei der Wagen 35 in Richtung zur Hebeldrehachse I7 verschoben, so daß der Abstand
des Angriffspunktes der Ausgleichskraft von der Drehachse 17 und damit das Ausgleichsdrehmoment
in Abhängigkeit von dem Umlegewinkel der Patientenlagerstatt geändert wird.
-
Zum Ausgleich des Gewichts des Röhre-Bildfläche-Systems in Längsrichtung
der Lagerstatt ist, wie in Fig. I gestrichelt angedeutet ist, eine weitere, in analoger
Weise ausgebildete Gewichtsausgleichsvorrichtung 46 vorgesehen, die an der Lagerstatt
3 befestigt und über die Stange 47 mit dem Systemwagen IS gekuppelt ist. Das Verstellgetriebe
dieser zweiten Ausgleichsvorrichtung ist mittels einer biegsamen, ebenfalls mit
dem Umlegemotor 5 gekuppelten Welle 48 antreibbar. Die Ausgleichsvorrichtung, die
in der Horizontallage sich in der Nullstellung befindet, ist für Umlegestellungen
in beiden Drehrichtungen verwendbar, da der Wagen 35 aus der Nullstellung sowohl
nach rechts als auch nach links verschiebbar ist.
-
Das Verstellgeftiebe für den Federwagen kann statt mit dem Umlegemotor
5 beispielsweise mittels eines Seil- oder Kettentriebes mit der Umlegeachse unmittelbar
gekuppelt sein oder mittels eines beispielsweise durch den Umlegwinkel elektrisch
steuerbaren Nachlaufmotors betätigt werden.
-
Zum Ausgleich verschiedener Lasten kann gemäß Fig.3 der zapfenförmige
Mitnehmer 38' an der Kreisscheibe 37' beispielsweise mit Hilfe eines Spindeltriebes
49 .in Richtung zur Drehachse dieser Scheibe kontinuierlich verstellbar sein. An
Stelle einer kontinuierlichen Verstellung kann eine stufenweise Verstellung des
Mitnehmerzapfens vorgesehen sein, in der Weise, daß auf der Kreisscheibe 37" spiralförmig
angeordnete Bohrungen 50 vorgesehen sind, in die der Mitnehmerzapfen einsetzbar
ist.