DE3205580A1 - Vorrichtung und verfahren zur analyse von feuerfesten substanzen - Google Patents
Vorrichtung und verfahren zur analyse von feuerfesten substanzenInfo
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Description
VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUR ANALYSE VON FEUERFESTEN SUBSTANZEN
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Elementenanalyse von Proben und insbesondere auf eine
Vorrichtung und ein Verfahren zum Analysieren von feuerfesten Substanzen.
Eine herkömmliche Sparte der Elementenanalyse von unbekannten Proben umfaßt die Oxidation der zu untersuchenden
Proben und danach das Weiterleiten des
Probengases zu einer Meßzelle. Eine besonders schwie-15
rige Gruppe von Materialien für diese Analyse sind Materialien/ die als feuerfeste Materialien bekannt
sind. Die Schwierigkeit besteht darinr daß feuerfeste
Materialien stabil im Festkörperzustand bei ziemlich hohen Temperaturen sind.
Nach dem Stande der Technik weisen Instrumente zum Analysieren von feuerfesten Materialien einen Induktionsofen
auf, der dazu dient, die nötigen Temperaturen.
zur Oxidation dieser Substanzen zu erreichen. Gegenwär-25
tig verwendete öfen zur Analyse von feuerfesten Materialien
sind so ausgelegt, daß sie Temperaturen in der Größenordnung von etwa 20000C erreichen. Diese
Instrumente sind für den beabsichtigten Zweck geeignet,
QQ sie sind jedoch groß, teuer und erfordern komplizierte
Verbindungen für die Verarbeitung des Pr'obengases: Darüber hinaus sind diese Instrumente allein auf die
Analyse von feuerfesten Materialien beschränkt und sind völlig ungeeignet zur Analyse von Substanzen,
die bei wesentlich niedrigeren Temperaturen schmelzen oder oxidieren.
-
Es.besteht daher ein Bedürfnis nach einem einzigen Instrument, das sowohl zur Analyse von nicht-feuerfesten
Substanzen als auch von feuerfesten Substanzen geeignet ist/ ohne daß es mit dem Nachteil von hohen
Kosten oder einem Verlust an Effektivität behaftet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zur Analyse von feuerfesten Substanzen zu schaffen, die auch an konventionelle Elementaranalysatoren
anpaßbar ist.
Diese Aufgabe ist zumindest teilweise durch eine Vorrichtung gelöst, die ein Mittel zur lokalen Erhöhung
der Temperatur der zu analysierenden Probe aufweist.
Weitere Aufgaben und Vorteile werden aus der nachfolgenden Beschreibung und der beigefügten Zeichnung
deutlich.
20
20
Es zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt (nicht maßstabsgetreu)
einer Vorrichtung gemäß der Erfindung, 25
Fig. 2 einen Teilquerschnitt der in Fig. 1
gezeigten Vorrichtung, wobei der Schnitt längs der Schnittlinie 2-2
genommen ist.
30
30
Ein Elementenanalysator, der allgemein mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet ist, weist einen Ofen 12, eine
Inertgasträgerquelle 14, eine Reaktionsgasquelle 16 und eine Analysenzelle 18 auf. Wie in der Technik bekannt
ist, wird eine typische Analyse einer Probe dadurch durchgeführt, daß eine Menge 20 der Probe aus-
gewogen wird und die Probenmenge 20 in ein Probengefäß 22 gebracht wird. Das Gefäß 22 besteht gewöhnlich aus
Platin oder einem anderen Material, das bei ziemlich hohen Temperaturen, d.h. in der Größenordnung von
,. etwa 10000C stabil und reaktionsträge ist. Das Gefäß
wird dann in eine Quarzpfanne 24 gebracht, die dazu verwendet wird, das Gefäß 22 vom Rohreingang 26 in den
Ofen 12 zu bringen. Vorzugsweise erfolgt diese Beförderung dadurch, daß ein Magnet (nicht dargestellt) außen
,Q entlang dem Eingangsrohr 26 geführt wird, wodurch durch
Anwesenheit eines magnetischen Eisenkerns 28 in einem Ende der Quarzpfanne 24 diese in die gewünschte Position
bewegt wird.
IQ Wenn sich die Pfanne 24 an der vorgesehenen Stelle befindet
wird der Ofen 12 in Gang gesetzt, um die Probe 20 auf eine gewünschte Temperatur, bei der sie
oxidiert wird, zu erhitzen, üblicherweise liegt die
obere Temperaturgrenze von konventionellen Elementanalysatoren
in der Größenordnung von etwa 10000C. Während
des Erwärmens strömt ein Inertgas durch den Ofen 12, wodurch das Probengas in eine Analysenzelle 18 geführt
wird.
Die oben beschriebene Vorrichtung und das Verfahren sind im wesentlichen nicht zu gebrauchen, wenn beispielsweise
eine Probe aus Siliziumkarbid analysiert werden soll. Siliziumkarbid sublimiert, d.h. zeigt
einen Phasenübergang aus der Festkörperphase in die Dampfphase auf, ohne daß es den Flüssigphasenzustand
annimmt, bei einer Temperatur von etwa 22000C. Selbst wenn jedoch das Siliziumkarbid sublimiert ist, muß
es noch dissoziiert werden, d.h. die Silizium und
Kohlenstoffatome müssen getrennt werden, um analysiert
werden zu können. Da eine solche Dissoziation im Bereich zwischen 30000C und 40000C stattfindet, ist die
oben beschriebene Vorrichtung und das oben beschriebene
Verfahren ungeeignet. Die Ungeeignetheit resultiert nicht nur aus der oberen Temperaturgrenze für konventionelle
öfen, d.h. 10000C, sondern auch von der Tatsache,
daß die Quarzpfanne 24 bei einer erhöhten Temperatur von etwa 1100 oder 12000C aufweicht.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung umfaßt auch ein Wärmeeinschlußteil 30 und Mittel 32 zum lokalen
2Q Erhitzen der Probe 20- Im Folgenden werden die Ausdrücke
"lokal", "örtlich" oder "örtlich begrenzt" im Zusammenhang mit der Temperaturerhöhung der Probe 20
in dem Sinne verstanden, daß die Erhitzung am Ort der Probe, d.h. konzentriert lediglich auf den Bereich
in oder ringsum die Probe 20 erfolgt. Das Wärmeeinschlußteil 30 ist in der bevorzugten Ausführungsform
eine zylindrische Keramikröhre. Das Teil 30 kann aus purem Aluminiumoxid (Al2O3), Zirkonoxid oder dgl. gefertigt
sein und dient nicht nurdazu/iie örtliche
Wärme, die durch die Mittel 32 erzeugt wird,einzuschließen, sondern dient auch zum Schutz der Pfanne
24 und des Ofens 12 vor den örtlich erzeugten hohen Temperaturen. Das Mittel 32 für die örtliche Temperaturerhöhung
der Probe 20 ist vorzugsweise mindestens eine Schicht aus Metallpulver, die eine exothermische
chemische Reaktion durchführen kann. In einem Beispiel wird eine einzige Zinnpulverschicht, die bei einer
Temperatur von etwa 9000C in eine exotherme Reaktion
übergeht, über die Probe 20 verteilt. Um die exotherme Reaktion zu erleichtern und zu beschleunigen und so
eine örtliche Erhitzung der Probe 20 zu erzeugen, die durch die Reaktionswärme bei der Entstehung von Zinnoxid
freigesetzt wird, wird eine Sauerstoffgasströmung von etwa 4 bis 6 1 pro Minute, vorzugsweise etwa 5 1
pro Minute durch das Teil 30 aus der Reaktionsgasquelle
16 geleitet. Die zylindrische Form des Teiles 30 ist
j^ somit insbesondere vorteilhaft, um die Sauerstoff gasströmung
über der Probe 20 zu konzentrieren.
Alternativ zu der Verwendung eines Mittels 32, das nur P- aus einer einzigen Schicht aus pulverisiertem Zinn
besteht, kann ein Mittel 32 mit mehr als einer Schicht aus pulverisiertem Metall verwendet werden. In diesem
Fall wird eine erste Schicht 34 aus pulverisiertem Aluminium über der Probe 20 und eine zweite Schicht
^q 34 aus pulverisiertem Zinn über der ersten Schicht
verteilt. Es wurde ermittelt, daß im Falle r in dem
pulverisiertes Aluminium verwendet wird, das Aluminium pulver in einer inerten, nicht oxidierenden Atmosphäre
aufbewahrt werden muß, um die Bildung von Aluminiumoxid zu verhindern. Diese würde nachfolgend die Wirksamkeit
des Aluminiumpulvers in jedem exothermisehen
Prozeß verringern. Eine Alternative zur Verwendung von pulverisiertem Aluminium ist die Verwendung von pulverisiertem
Magnesium. Vorteilhaft ist, daß pulverisiertes Magnesium nicht so leicht oxidiert wie Alümninium
und die Aufbewahrung somit kein größeres Pro- ■ blem darstellt.
In jedem Fall erfordert jedoch die Verwendung der Mittel 32 im wesentlichen die Verwendung eines Aluminiumprobengefäßes
22 an Stelle eines gewöhnlichen Platingefäßes. Dieser Materialwechsel· wird vorzugsweise
zuerst vorgenommen, da im Bereich der erhöhten Temperatur das Gefäß 22 zerstört würde. Es wird jedoch
darauf hingewiesen, daß es wesentlich billiger ist ein Aluminiumgefäß statt eines Platingefäßes vorzusehen.
Des weiteren spielt eine Rolle, daß bei der Verwendung von Aluminium das Material des Gefäßes
an der exothermen Reaktion teilnehmen kann. 35
Nach einem besonderen Beispiel wird eine Probe 20 von etwa 1 bis 5 mg Siliziumkarbid präzise abgewogen
und in ein Aluminiumprobengefäß 22 gebracht. Dann werden etwa 100 bis 150 mg Zinnpulver oder alternativ
etwa 50 mg Aluminiumpulver und 50 mg Zinnpulver über
der Probe 20 verteilt. Im Falle, in dem die Aluminium/
Zinn-Kombination verwendet wird, sollte das Aluminiumpulver über die Probe 20 zuerst und dann das Zinnpulver
über dem Aluminiumpulver verteilt werden. In jedem Fall ^q sollte jede Schicht die Probe 20 vollständig bedecken.
Die Probenmenge variiert in Abhängigkeit von der zu analysierenden Substanz.
Das Probengefäß 22 wird danach in das Keramikrohr 30
gesetzt/ das auf die Quarzpfanne 24 geladen wird. Eine konventionelle Quarzpfanne kann leicht so modifiziert
werden, daß sie das Rohr 30 aufnehmen kann. Eine solche Änderung erfolgt nach den üblichen Methoden der Herstellungstechnik.
Die Pfanne 24 wird dann in das Innere des Ofens 12 bewegt,
der sodann in üblicher Weise geheizt wird. Für das Verfahren nach der Erfindung ist es unwesentlich,
ob die Probe in einen vorgeheizten Ofen gebracht wird oder ob der Ofen nach dem Einführen der Probe 20 beheizt
wird. Wie oben erwähnt, muß eine Sauerstoffströmung vorgesehen werden, nicht nur um die exotherme
Reaktion zu erleichtern, sondern auch um diese zu beschleunigen. Die gewünschte Strömung kann in kon^-
ventioneilen Geräten dadurch eingestellt werden, daß
Sauerstoff von einer Quelle, die einen'Druck von etwa 50 bis 6O.p.s„i. (cirka 3,45 bar bis 4,13 bar)
aufweist, verwendet wird. Die erzeugten dissoziierten und im wesentlichen zur gleichen Zeit oxidierten Gase, die aus dem
oben beschriebenen Verfahren hervorgehen, werden in der üblichen Art und Weise analysiert.
Wenngleich die Erfindung hier unter Verwendung eines speziellen Ausführungsbeispieles beschrieben ist, sind
zusätzliche Anordnungen und Modifikationen möglich. Die Beschreibung ist somit nur erläuternd jedoch nicht
beschränkend. Der Gegenstand der Erfindung ist somit nur durch die beigefügten Ansprüche und deren vernünftige Interpretation und Erweiterungen bestimmt.
Claims (14)
- ./PATENTANWALT E A. GRÜNECKERDIPL-ING.H. KINKELDEYDFl-(NGW. STOCKMAIRDR.-INO. · AiE (CAlTECH)THE PEEETJT-ETiIER CORPORATION x. Schumann. " DRRER NAT. · OfL-PHYSHain Avenue ρ. η. jako'bHPU-ING.Forvialk,. Connecticut 06856 g. bezoldTT Ο Λ · - - ' OfIBERNWr-DlPL-CHBIiI.8 MÜNCHENMAXIMILIANSTRASSEPH 1617. Februar 1982VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUR ANALYSE VON FEUERFESTEN SUBSTANZENPATENTAN S P R Ü C H EVorrichtung zur Oxidation einer feuerfesten Probe, gekennzeichnet durch: ein Wärmeeinschlußteil (30) , in dem die feuerfeste Probe (20) untergebracht werden kann, Mittel (32) zur örtlichen Erwärmung der feuerfesten Probe (20), um daraus ein dissoziiertes Gas zu bilden und Mittel zum Ingangsetzen der Mittel zum örtlichen Erwärmen.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet . durch ein Mittel zur Beschleunigung der Oxidation.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zur Beschleunigung Sauerstoff gas ist.TELEFON (OBB) 333882 TELEX OS-SSSao TELEGRAMME MONAPAT TELEKOPIERER-st.""
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Sauerstoffgas mit einer Durchsatzmenge zwischen 4 bis 6 1 pro Minute strömt.
- § 5. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Probenbehälter (22) , der die feuerfeste Probe trägt, wobei die Probe in das Wärmeeinschlußteil einsetzbar ist.
- IQ 6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (32) zur örtlichen Erwärmung aus einer exothermen Reaktion(smischung) bestehen.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn-zeichnet, daß durch die exotherme Reaktion eine Schicht aus pulverisiertem Zinn, die die Probe überdeckt, im wesentlichen vollständig in Zinnoxid umgesetzt wird.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht aus pulverisiertem Zinn(36) eine Schicht aus pulverisiertem Aluminium (34) überdeckt, und daß die Schicht aus pulverisiertem Aluminium während der exothermen Reaktion im wesentlichen vollständig in Aluminiumoxid umgewandelt wird. 25
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Ingangsetzen der Heizmittel einen Ofen umfassen.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Ofen eine obere Temperaturgrenze von größenordnuncfsmäßig etwa 10000C aufweist,
- 11. Verfahren zum Oxidieren einer feuerfesten Probe, gekennzeichnet durch folgenden Schritt: die feuerfeste Probe wird in ein Wärmeeinschlußteil gesetzt, die feuerfeste Probe wird dann mit einem Mit-tel für ihre örtliche Erwärmung auf Dissoziationstemperatur versehen und die örtliche Erwärmung wird in Gang gesetzt.c
- 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet/ daß bei dem Versehen der Probe mit Mittel zur örtlichen Erwärmung die feuerfeste Probe mit pulverisiertem Metall bedeckt wird, das in der .Lage ist, an einer exothermen Reaktion teilzunehmen.
- 13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß beim Bedecken der Probe diese mit einer Schicht aus pulverisiertem Zinn bedeckt wird.
- 14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß beim Bedecken der feuerfesten Probe diese mit einer Schicht aus pulverisiertem 7iluminium und die Schicht aus pulverisiertem Aluminium mit einer Schicht aus pulverisiertem Zinn bedeckt wird.
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