DE3923983C2 - Vorrichtung zur Aufbereitung einer Probe für eine Vorrichtung zur Bestimmung von Elementen mittels Atomabsorptionsverfahren oder Röntgenfluoreszenzverfahren - Google Patents
Vorrichtung zur Aufbereitung einer Probe für eine Vorrichtung zur Bestimmung von Elementen mittels Atomabsorptionsverfahren oder RöntgenfluoreszenzverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufbereitung einer Probe für eine Vorrich
tung zur Bestimmung von Elementen mittels eines Atomabsorptionsverfahrens oder
eines Röntgenfluoreszenzverfahrens gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1, wie aus US 3 824 016 bekannt.
Bekannte Atomabsorptionsverfahren bestimmen die Elemente in kompliziert zusam
mengesetzten Materialien mittels Atomisierung der Proben in einer Flamme oder in
elektrothermischen Atomisierern. Diese Methoden haben deutliche Nachteile.
Ohne die vorherige Konzentration der direkt analysierten Elemente ist die
Nachweisgrenze zu niedrig. Geringe Präzision der Meßergebnisse ergibt sich durch
Matrix- und Interferenzeffekte anderer Elemente.
Ein Atomabsorptionsverfahren ohne chemische Probenvorbereitung ist aus der
DE 32 23 334 A1 bekannt. Bei diesem Verfahren werden die Proben gepreßt und in
einem Graphitbehälter mit einer Öffnung plaziert. Der Behälter wird in die Flamme
eines Plasmabrenners gebracht, wobei die Probe bei hohen Temperaturen verbrannt
wird. Bei diesem Verfahrensschritt tritt eine teilweise fraktionierte Evaporisation der
Elemente in der Gasphase auf.
Aus der eingangs genannten US 3,824,016 ist eine Vorrichtung zur Probenbereit
stellung und -verdampfung sowie eine Analyseeinheit im Wege spekrometrischer
Vermessung angegeben. Bei dieser Anordnung wird die zu untersuchende Probe im
Wege thermischer Erhitzung verdampft, die Verdampfungsprodukte in einem Filter
gesammelt und anschließend entsprechend spektrometrisch analysiert. Dabei erfolgt
das Sammeln entfernt von der Stelle des Verdampfens, was zu Fehlern infolge des
Transportweges führen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, die oben genannten Nachteile zu überwinden.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist für die Aufbereitung von Proben mit Elemen
ten oder deren Oxide, welche eine höhere Volatilität bei höheren Temperaturen als
die Matrix besitzt, anwendbar.
Dies betrifft folgende Elemente: Al, Ag, As, B, Ba, Bi, Ca, Cd, Ce, Ga, Ge, Hg, In, K,
Li, Mg, Mn, Na, Nb, Os, P, Pb, Rb, Re, Ru, Se, Si, Sn, Sr, Ta, Te, Zn.
Der für die erfindungsgemäße Vorrichtung benötigte Induktionsofen ist für diese Vor
richtung speziell angepaßt. Näheres kann der Figurenbeschreibung und den An
sprüchen entnommen werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird folgendermaßen betrieben:
- - Verflüchtigung der Proben bei gleichzeitiger Oxidation,
- - Auffangen der Oxide in einem Filter und
- - Messung der Elementkonzentrationen durch Veraschung des Filters in einem Atomabsorptionsspektrophotometer oder direkte Messung durch ein Röntgen spektrometer.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch den Induktionsofen; und
Fig. 2 ein Flußdiagramm der Verfahrensschritte.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch einen Induktionsofen, welcher in seinen Grundele
menten an sich bekannt ist.
Ein Keramiktiegel 16 zur Aufnahme der zu untersuchenden Probe sitzt auf einem
Sockel 18 innerhalb einer Quarzröhre 12. Um den Keramiktiegel 16 herum befindet
sich eine Erwärmungsvorrichtung 14, welche induktiv wirkt. Die Quarzröhre 12 wird
nach oben durch den Metallzylinder 24 sowie nach unten durch die Bodenabdeckung 20
abgeschlossen, wobei die Dichtungen 34 zwischen der Quarzröhre 12 und dem Me
tallzylinder 24 bzw. der Bodenabdeckung 20 einen dichten Abschluß gewährleisten.
Über die Röhre 22, welche in der Bodenabdeckung 20 angeordnet ist, wird ein Trä
gergas in den Innenraum des Induktionsofens 10 geleitet. Über die Röhre 26, welche
durch eine Öffnung im Metallzylinder 24 in den Innenraum des Induktionsofens 10
oberhalb des Keramiktiegels ragt, wird als Reaktionsgas Sauerstoff (O2) eingeleitet.
Im oberen Abschnitt des Metallzylinders 24 ist ein Filter 30 angebracht, welcher mit
tels der Wechselvorrichtung 28 entnommen und erneuert werden kann. Der Filter 30
dient zum Auffangen der bei dem Verbrennungsvorgang entstehenden Oxide. Eine
im Deckelbereich des Metallzylinders 24 angebrachte Ableitung 32 dient zur Ablei
tung des Trägergases sowie des Reaktionsgases.
Fig. 2 zeigt ein Flußdiagramm der einzelnen Verfahrensschritte zur Bestimmung von
Elementen mittels des Atomabsorptionsverfahrens.
Es werden einige Gramm der zu untersuchenden Probe in den Keramiktiegel 16 ein
gebracht. Man gibt 0,8-1,2 g Wolframpulver zu. Der Keramiktiegel 16 wird auf den
Sockel 18 gestellt und in das Innere der Quarzröhre 12 gebracht. Die Zuleitungen für
das Trägergas und das Reaktionsgas werden zugeschaltet. Als nächster Schritt wird
nach Einschalten des Induktionsofens die Probe bei 2100 Grad Kelvin geschmolzen.
Die Elemente werden als Ergebnisse der Verbrennung in einem Reaktionsgasstrom
(Sauerstoff) in Form flüchtiger Oxide mittels des Trägergases transportiert und sind
folglicherweise kondensiert. In Form von festen Partikeln werden sie vom Filter 30,
einem aschefreien Papierfilter, einem keramischen oder anderen Filter aufgefangen.
Nach Beendigung des Verbrennungsvorgangs wird der Filter 30 aus dem Metallzy
linder 24 herausgenommen und steht zur Analyse ganz oder teilweise zur Verfügung.
Anschließend wird ein Aliquot des Filters oder der ganze Filter in den Graphittiegel
eines Atomabsorptionsspektrophotometers eingebracht und bekannterweise analy
siert bzw. auf dem RF-Spektrometer analysiert.
Optimale analytische Bedingungen und Ergebnisse werden beispielhaft für die Ele
mente As, Sn, Sb und Pb in den Tabellen 1 und 2 beschrieben.
Tabelle 1 zeigt das bestmögliche Verhältnis 1/d (Fig. 1), d. h. das Verhältnis zwischen
dem Filterabstand zur Verbrennungszone (l) und dem Quarzröhrendurchmesser (d),
welcher den Verbrennungsraum begrenzt. Die in Tabelle 1 angeführten Ergebnisse
wurden experimentell erarbeitet.
Während des Veraschungsprozesses im Graphitofen eines Atomabsorptionsspektro
photometers wird die Filtermatrix des aliquoten Filterteiles verbrannt und vom Ofen
weggeführt. Dadurch kann die unselektive Lichtabsorption in der Atomisierungspha
se deutlich verringert oder sogar ganz ausgeschaltet werden.
Bei niedrigeren Veraschungstemperaturen erhöht sich die unselektive Lichtabsorpti
on während der Atomisierungsphase. Bei zu hohen Temperaturen wird aufgrund von
Evaporisation ein Elementverlust beobachtet.
Die experimentell erbrachten Daten betreffend die optimale Veraschungstemperatur
in einem Graphitofen eines Atomabsorptionsspektrophotometers, sie können der Ta
belle 2 entnommen werden.
In Tabelle 3 werden die analytischen Ergebnisse unter Verwendung der beschriebe
nen Vorrichtung mit denen des nach dem Stand der Technik am nächsten stehenden
Verfahrens verglichen.
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Aufbereitung einer Probe für eine Vorrichtung zur Bestimmung
von Elementen dieser Probe mittels eines Atomabsorptionsverfahrens oder eines
Röntgenfluoreszenzverfahrens
mit einem rohrförmigen Ofen zur Zersetzung
der Probe, einer Zuleitung für ein Trägergas zur Abführung der Zersetzungsprodukte,
einem Filter zur Aufnahme der Zersetzungsprodukte der Probe, einer Ableitung für
das Trägergas nach dem Filter,
dadurch gekennzeichnet, daß der rohrförmige Ofen ein senkrechtstehender, eine
Quarzröhre aufweisender Induktionsofen ist, eine Röhre als Zuleitung für Sauerstoff
als Reaktionsgas vorgesehen ist, im oberen Teil des Induktionsofens ein Metallzylin
der angeordnet ist, welcher eine Wechselvorrichtung für das als Papierfilter oder Ke
ramikfilter ausgebildete Filter und die Ableitung für die jeweiligen Gase enthält, und
daß das Verhältnis zwischen dem Abstand l des Filters zur Induktionszone und dem
Durchmesser d der Quarzröhre zwischen 3,5 und 5 liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Papierfilter (30) aus aschefreiem Papier besteht.
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