DE4309045C2 - Verfahren zur simultanen Bestimmung von organisch gebundenen Halogeniden in Wasser und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur simultanen Bestimmung von organisch gebundenen Halogeniden in Wasser und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Info

Publication number
DE4309045C2
DE4309045C2 DE19934309045 DE4309045A DE4309045C2 DE 4309045 C2 DE4309045 C2 DE 4309045C2 DE 19934309045 DE19934309045 DE 19934309045 DE 4309045 A DE4309045 A DE 4309045A DE 4309045 C2 DE4309045 C2 DE 4309045C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
halides
plasma
helium
water
organically bound
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE19934309045
Other languages
English (en)
Other versions
DE4309045A1 (de
Inventor
Wolfgang Dipl Chem Dr Buscher
Karl Prof Dr Cammann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Institut fuer Chemo und Biosensorik Muenster eV ICB
Original Assignee
Institut fuer Chemo und Biosensorik Muenster eV ICB
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Institut fuer Chemo und Biosensorik Muenster eV ICB filed Critical Institut fuer Chemo und Biosensorik Muenster eV ICB
Priority to DE19934309045 priority Critical patent/DE4309045C2/de
Publication of DE4309045A1 publication Critical patent/DE4309045A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE4309045C2 publication Critical patent/DE4309045C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N31/00Investigating or analysing non-biological materials by the use of the chemical methods specified in the subgroup; Apparatus specially adapted for such methods
    • G01N31/12Investigating or analysing non-biological materials by the use of the chemical methods specified in the subgroup; Apparatus specially adapted for such methods using combustion
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N21/00Investigating or analysing materials by the use of optical means, i.e. using sub-millimetre waves, infrared, visible or ultraviolet light
    • G01N21/62Systems in which the material investigated is excited whereby it emits light or causes a change in wavelength of the incident light
    • G01N21/71Systems in which the material investigated is excited whereby it emits light or causes a change in wavelength of the incident light thermally excited
    • G01N21/73Systems in which the material investigated is excited whereby it emits light or causes a change in wavelength of the incident light thermally excited using plasma burners or torches
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N33/00Investigating or analysing materials by specific methods not covered by groups G01N1/00 - G01N31/00
    • G01N33/18Water
    • G01N33/1826Organic contamination in water

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Pathology (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Nuclear Medicine, Radiotherapy & Molecular Imaging (AREA)
  • Plasma & Fusion (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Investigating, Analyzing Materials By Fluorescence Or Luminescence (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur simultanen Bestimmung von organisch gebundenen Halogeniden wie Fluor, Chlor, Brom und Jod, in Wasser mittels Plasmaemissionsspektroskopie sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist bekannt, daß Spuren organischer Wasserinhaltsstoffe quantitativ an Aktivkohle adsorbiert und nach deren Verbrennung die enthaltenen Halogene in die gasförmigen Halogenwasserstoffe überführt werden können. Dieses Verfahren wird zur Bestimmung des AOX-Wertes (adsorbierbare organische Halogene (Cl, Br, I), berechnet als Chlor) nach DIN 38409, Teil H14, angewendet, wobei die entstehenden Gase im Grundelektrolyten einer coulometrischen Meßzelle gelöst und anschließend elektrochemisch bestimmt werden.
Die konventionelle Bestimmung des AOX-Wertes sieht eine summarische Erfassung der in Wasser enthaltenen organisch gebundenen Halogene (Cl, Br, I) vor. Das ökotoxikologisch sehr interessante Halogen Fluor wird hierbei nicht erfaßt. Für dessen Bestimmung muß eine spezielle Detektionsmethode angewendet werden, die entweder selektiv auf Fluor reagiert (Fluoridsensitive Elektrode) oder nach deren Trennung die einzelnen erzeugten Halogenwasserstoffe anzeigt. Eine solche Möglichkeit bietet die ionenchromatographische Detektionsmethode. Hierbei werden die Verbrennungsprodukte in einer wäßrigen Vorlage gelöst, welche nach verhältnismäßig aufwendiger Vorkalibration auf die enthaltenen Halogenide analysiert wird.
Weiter ist bekannt, daß Plasmen als Anregungsquellen für spektroskopische Analysemethoden Verwendung finden. Hierfür werden Gase oder zerstäubte Flüssigkeiten in die Anregungszone der Plasmen geleitet, wo die enthaltenen Elemente zur Emission elektromagnetischer Strahlung einer scharf begrenzten charakteristischen Wellenlänge angeregt werden. Diese Strahlung stellt die eigentliche Meßgröße dar. Ihre Wellenlänge gibt Aufschluß über die Art des Elements während die Intensität Informationen über die Menge des zu analysierenden Elements enthält.
Als Anregungsquelle sind verschiedene Plasmatypen einsetzbar. Als gebrächlichste sind das induktiv gekoppelte (ICP), das kapzitiv gekoppelte Mikrowellen- (CMP) sowie das mikrowelleninduzierte Plasma (MIP) zu nennen.
Zur Detektion der Strahlung werden üblicherweise Polychromatoren verwendet, bei welchen mit Hilfe dispergierender Elemente (Gitter, Prisma) das Licht in seine Wellenlänge zerlegt wird. Besondere Bedeutung kommt in der Emissionsspektroskopie der spektralen Untergrundkorrektur zu. Die Strahlung extrem heißer Emissionsquellen unterliegt einem starken Rauschpegel, so daß bei jeder Art der Emissionsmessung kontinuierlich der spektralen Untergrund mitgemessen und das Meßsignal entsprechend korrigiert werden muß. Dies geschieht entweder durch direkte Simultanmessung von Element- und benachbartem Untergrundsignal oder durch periodische Verschiebung der Wellenlänge durch geeignete Mittel (Interferenzfilter, Quarzplatte).
Das Licht wird mit Hilfe von Photomultipliern in elektrische Signale umgewandelt, welche nach entsprechender elektronischer Aufbereitung ein direktes Maß für die Menge oder die Konzentration der zu untersuchenden Elemente darstellen.
Aus DE 29 34 561 A1 ist ein Verfahren zur Umwandlung von organischen Halogeniden in bestimmbare Halogenide bekannt, bei dem die Menge organisch gebundener Halo­ genide in Wasser bestimmt werden soll. Dabei werden die bei der Verbrennung entstehenden, gasförmigen Produkte in einer Lösung aufgefangen und coulome­ trisch titriert. Mit diesem Verfahren ist jedoch eine differenzierte Erfassung der einzelnen Halogenide nicht durchführbar und es ist außerdem nicht möglich, organisch gebundenes Fluor zu bestimmen.
Von E. Bulska und P. Tschöpel ist im Artikel "Different sample introduction systems for the simultaneous deter­ mination of As, Sb and Se by microwave-induced plasma atomic emission spectrometry", Analytica Chimica Acta, 271, 1993, Seiten 171-181, eine Möglichkeit zur Be­ stimmung von As, Sb und Se mit einem Mikrowellenplasma, bei dem eine Kühlfalle verwendet wird, beschrieben.
Ein flammenspektrophotometrischer Schnelltest zum Nachweis von organischen Chlorverbindungen, insbesondere von chlorhaltigen Insektiziden, ist von B. Gutsche, R. Herrmann und K. Rüdiger in "Fresenius - Zeit­ schrift für Analytische Chemie", 241, Heft 1, 1968, Seiten 54-66, beschrieben.
Des weiteren ist eine Vorrichtung zur Bestimmung ge­ ringer Mengen von Kohlenmonoxid oder Wasserstoff in atmosphärischer Luft aus US 3 871 827 bekannt. Dabei wird Kohlenmonoxid und Wasserstoff durch eine Reaktion mit gelbem Quecksilberoxid bei erhöhter Temperatur und einer anschließenden optischen Bestimmung des elementaren Quecksilbers im Luftstrom hinter einer Reaktionskammer bestimmt. Des weiteren ist ein Verfahren zur Selektivitätsverbesserung spektrometrischer Messungen sowie eine Vor­ richtung dazu in EP 0 227 766 B1 beschrieben. Hierbei wird eine Filteranordnung verwendet, um ein Spektral­ band herauszufiltern und der entsprechende Spektral­ bereich einem Detektor zugeführt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Verfahren vorzuschlagen, mit dem es in vereinfachter Form und mit wenig Aufwand möglich ist, die adsorbierbaren organisch gebundenen Halogene elementselektiv unter Anwendung der Plasmaemissionsspektroskopie simultan zu messen und die Mengen oder Konzentrationen zu bestimmen. Dabei soll die Detektion des Elements Fluor ebenfalls zugänglich sein. Aufgabe der Erfindung sind es weiterhin eine entsprechende Vorrichtung anzugeben.
Die Aufgabe wird im Bezug auf das Verfahren durch die Merkmale des Anspruches 1 und im Bezug auf die Vorrichtung durch die Merkmale des Anspruches 3 gelöst.
Um eine möglichst schnelle, präzise, praktisch einfach handhabbare und kostengünstige Bestimmung des AOX-Wertes unter wesentlich erhöhtem Informationsgehalt durch Elementspezifität zu erreichen, arbeitet das erfindungsgemäße Verfahren mit einer Kombination des herkömmlichen AOX-Bestimmungsverfahrens und der plasmaemissionsspektroskopischen elementselektiven Detektion.
Die bei der Verbrennung der Probe gemäß dem herkömmlichen AOX-Bestimmungsverfahren entstehenden Pyrolyseprodukte werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht naßchemisch analysiert, sondern zunächst weitgehend von enthaltenem Kohlendioxyd befreit, anschließend getrocknet und schließlich in einer Kühlfalle zwischengefroren, bevor sie entsprechend der erfindungsgemäßen Vorgehensweise mit einem Heliumstrom in das analytische Plasma geleitet werden.
Nach dem Einwurf der mit organischen Halogenverbindungen aus wäßrigen Proben angereicherten Aktivkohlepatronen in einen auf 1000°C beheizten Verbrennungsofen werden die gasförmigen Pyrolyseprodukte im Sauerstoffstrom durch ein neuartiges Mikrokondensorsystem geleitet, wo sich die Halogenwasserstoffe im dort kondensierenden Wasser lösen. Das bei der Verbrennung der Kohle in erheblichem Maße anfallende Kohlendioxyd wird hierbei größtenteils von den zu bestimmenden Halogenwasserstoffen getrennt. Nach vollendeter Pyrolyse der Probe werden die Halogenwasserstoffe durch Verdampfen des Wassers freigesetzt und nach Trocknung mittels konzentrierter Schwefelsäure im Heliumstrom in eine neuartige Kryoeinheit geleitet, wo sie durch Ausfrieren bei Flüssig-Stickstoff-Temperatur zwischenangereichert werden. Nach vollständiger Überführung wird bei unterbrochenem Helium-Fluß (Stop-Flow-Verfahren) die Kryoeinheit erhitzt, so daß die gasförmigen Halogenwasserstoffe im Heliumstrom zur atomemissionsspektroskopischen Detektion in ein Heliumplasma geleitet werden können. Die spektroskopische Detektion der Halogene kann wahlweise mit dem in EP 02 27 766 B1 beschriebenen Plasma-Emissions-Detektor (PED) erfolgen.
Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens werden nun anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Ausgestaltungsform eines Systems zur elementselektiven AOX-Bestimmung in der Art einer schematischen Darstellung des Gesamtsystems;
Fig. 2 zeigt eine Ausgestaltungsform des Mikrokondensorsystems als Bestandteil der in Fig. 1 dargestellten Ausgestaltungsform
Fig. 3 zeigt eine Ausgestaltungsform der beheizbaren Kryoeinheit als Bestandteil der in Fig. 1 dargestellten Ausgestaltungsform
Fig. 4 zeigt die Auftragung des am Detektor gemessenen Signals gegen die Zeit bei der Analyse von 10 µg AOCl.
Fig. 5 zeigt eine Auftragung der Wiederfindungsrate gegen die Anreicherungszeit nach Anwendung des Mikrokondensors zur Anreicherung von jeweils 10 µg AOCl.
Fig. 6 zeigt eine Auftragung der Wiederfindungsrate gegen die Anreicherungszeit nach Anwendung der Kryo-Einheit zur Anreicherung von jeweils 10 µg AOCl.
Phase 1: Probenverbrennung
Die gebräuchlichen mit Aktivkohle gefüllten Quarzsäulen werden über den Einwurfhahn (1) in den auf 1000°C beheizten Verbrennungsofen (2) gebracht, wo die Kohle sowie die adsorbierten organischen Verbindungen im Sauerstoffstrom (3) verbrennen. Die Pyrolyseprodukte werden durch einen Mehrwegehahn (5) in einen auf 0°C gekühlten Mikrokondensor (6) geleitet, wo die enthaltene Feuchtigkeit kondensiert und somit als Lösungsphase für die bei der Verbrennung entstehenden Halogenwasserstoffe dient. Die Ausgestaltung des Mikrokondensors (Fig. 2) ermöglicht einen optimalen Lösungsvorgang der Halogenwasserstoffe bei den herrschenden hohen Gasflüssen. Der Mehrwegehahn (9) ist in dieser Phase so geschaltet, daß der Sauerstoffstrom zusammen mit der bei der Verbrennung entstandenen Menge CO₂ aus dem System herausströmt. Bis zur vollständigen Verbrennung der Probe wird der Sauerstoffstrom durch den Mikrokondensor und das Sicherheitsvolumen (7) geleitet.
Phase 2: Kryoanreicherung
Nach quantitativer Überführung der entstandenen Gase wird mittels Mehrwegehahn (5) der Sauerstoffstrom durch einen Heliumstrom (4) ersetzt und der Mikrokondensor zur Verdampfung des Wassers auf über 100°C erhitzt. Der Mehrwegehahn (9) ist nun so geschaltet, daß der Gasstrom durch die Kryoeinheit geleitet wird. Mit dem Heliumstrom gelangt das Gasgemisch in ein Trocknungsgefäß (8), wo der Wasseranteil mittels konzentrierter Schwefelsäure entzogen wird. Nach diesem Trocknungsschritt strömen die nunmehr reinen Halogenwasserstoff mit dem Heliumstrom in die Kryoeinheit (10), welche mittels flüssigem Stickstoff auf -196°C gekühlt wird. Die Ausgestaltung der Kryoeinheit (Fig. 3) ermöglicht das quantitative Ausfrieren der Halogenwasserstoffe auch bei den erforderlichen hohen Gasflüssen. Kernstück der Kryoeinheit bildet eine Füllung aus Keramikwolle, die einerseits eine genügend große Oberfläche für die Kristallisation der gefrierenden Halogenwasserstoffe sowie andererseits ein Filter für die entstandenen Kristalle bildet, welche ohne Keramikwolle durch die Kühlfalle hindurch geblasen werden können.
Phase 3: Stop-flow-Verfahren
Nach vollständiger Überführung der Analysengase wird der Heliumstrom durch Schalten des Hahnes (9) unterbrochen und der Mehrwegehahn (11) auf Durchlaß zum Plasma geschaltet, so daß jetzt kein Gasfluß mehr herrscht. Nun wird die Kryoeinheit mit Hilfe eines hohen Heizstroms durch eine Widerstandsdrahtwicklung schnell auf 120°C erhitzt, wodurch die gefrorenen Halogenwasserstoffe verdampfen.
Durch Schalten des Hahnes (9) lassen sich die freigesetzten Gase in die Plasmaanregungsquelle leiten, wo die Anregung der Halogene zur Lichtemission erfolgt. Die spektroskopische Analyse der Lichtemission kann mit bekannten Methoden vorgenommen werden, beispielsweise mit einem Plasma-Emissions-Detektor (PED) gemäß: EP 02 27 766 B1.
In Fig. 2 ist die Zeichnung des Mikrokondensorsystems dargestellt. Seine Ausgestaltung erlaubt einen optimalen Wirkungsgrad bei der Auflösung der gasförmigen Halogenwasserstoffe aus dem Sauerstoffstrom. Der Sauerstofffluß ist für eine AOX-Analyse der geschwindigkeitsbestimmende Faktor. Deshalb ist ein hoher Gasfluß sehr wichtig. Bei der Entwicklung des Mikrokondensorsystems wurde dieser Aspekt besonders berücksichtigt, so daß die Ausgestaltung zu einem gerade bei hohen Gasflüssen sehr guten Wirkungsgrad führt.
Die Gase strömen durch eine Verengung in den konisch zulaufenden Kondensor, der auf 0°C temperiert ist. Die spezielle Formgebung führt einerseits zu starken Verwirbelungen und damit zu gutem Wandungskontakt der Gase, andererseits trotz hoher Gasflüsse zu großen Verweilzeiten im Kondensor, so daß enthaltener Wasserdampf hier nahezu vollständig auskondensiert. Hat sich im Mikrokondensor ein hinreichend großer Wassertropfen gebildet, so ist der Gasstrom gezwungen, durch diesen hindurch zu strömen. Dabei führt die Ausgestaltung des Mikrokondensors zu sehr kleinen Gasblasen, welche eine große Kontaktzeit mit der wäßrigen Phase haben. Durch diesen Effekt sowie bedingt durch die extrem gute Löslichkeit der Halogenwasserstoffe werden diese quantitativ aus dem Gasstrom herausgewaschen.
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung der Kryoeinheit. Die Gase strömen durch die obere Zuleitung (12) in das Zentralrohr der Kühlfalle hinein, welche mittels flüssigem Stickstoff auf eine Temperatur von -196°C heruntergekühlt wird. Im unteren Teil der Kryoeinheit befindet sich eine Füllung aus Keramik- oder Quarzwolle (13). Die Gase kühlen auf dem Weg hierher stark ab und die enthaltenen Halogenwasserstoffe schlagen sich als Feststoffe auf der Keramikwolle nieder bzw. werden durch diese aufgefangen, wenn schon vor Erreichen der Kühlfalle feste Partikel entstanden sind. Das Trägergas Helium strömt ungehindert durch das äußere Rohr (14) aus der Kryoeinheit heraus. Nach vollständiger Überführung der Halogenwasserstoffe wird nach entsprechender Schaltung der Systemhähne ein starker Heizstrom durch den Widerstandsdraht (15) geleitet, wodurch die Kryoeinheit innerhalb weniger Sekunden auf eine Temperatur von 120°C gebracht und mit Hilfe des Thermoelementes (16) sowie einer entsprechenden Regelelektronik eingeregelt werden kann. Danach lassen sich die Analyten zur Anregung ins Plasma leiten. Die Ausgestaltung der Kryoeinheit entstand speziell gemäß dem Problem des quantitativen Ausfrierens bestimmter Bestandteile aus einem starken Gasfluß. Wie im Fall des Mikrokondensors ist auch hier der Gasfluß wesentlich für die Geschwindigkeit der Analysendurchführung verantwortlich. In Fig. 4 ist das am Detektor entstandene und elektronisch aufgearbeitete Signal gegen die Zeit aufgetragen, welches sich bei der Analyse von 10 µg organisch gebundenen Chlors (AOCl) ergibt. Man erkennt die vorteilhaft kurze Signaldauer, durch die eine extreme Empfindlichkeit des Systems ermöglicht wird. Bei herkömmlichen Verfahren beträgt die Gesamtdauer der Analyteinleitung bis zu 15 Minuten.
Zur Kontrolle der Vorrichtung sowie des Analysenverfahrens wurden die Wiederfindungsraten für den Lösungsvorgang im Mikrokondensor (Fig. 2) und für die Kryoanreicherung in der Kryo-Einheit (Fig. 3) bestimmt. Als Beispielelement diente hierzu organisch gebundenes Chlor (AOCl). Die Verbindung Chlorwasserstoff weist von den Halogenwasserstoffen die geringste Löslichkeit und den niedrigsten Gefrierpunkt auf, so daß sie als Repräsentant der anderen Halogenwasserstoffe angesehen werden darf. Es wurde jeweils 10 µg des Analyten vorgelegt und entsprechend dem beschriebenen Verfahren behandelt.
Zur Bestimmung der Wiederfindungsrate nach Durchlaufen des Mikrokondensors wurden die entstehenden Gase nach Phase 1 des Verfahrens in die elektrochemische Zelle eines Mikrocoulometers geleitet, wo mit dem Absolutmengenverfahren der Coulometrie die Menge an AOCl bestimmt werden konnte, die sich im Mikrokondensor befunden hatte.
Zur Bestimmung der Wiederfindungsrate nach Durchlaufen der Kryoeinheit wurden die Analysengase nach Phase 2 des beschriebenen Verfahrens auf die gleiche Weise analysiert.
Die gefundenen Mengen wurden jeweils mit den vorgelegten Standardmengen ins Verhältnis gesetzt, so daß sich die in Fig. 5 und Fig. 6 dargestellten Wiederfindungsraten ergaben.
Hier wird die analytische Leistungsfähigkeit der beschriebenen Vorrichtung und des beschriebenen Verfahrens dokumentiert.

Claims (3)

1. Verfahren zur simultanen Bestimmung von organisch gebundenem Fluor, Chlor, Brom und Jod in Wasser mittels Plasmaemissionsspektroskopie mit folgenden Schritten:
  • - Abtrennen von anorganischen Halogeniden
  • - Anreichern der organisch gebundenen Halogenide an Aktivkohle
  • - Verbrennen der an der Aktivkohle gebundenen organischen Halogenide im Sauerstoffstrom bei 1000°C
  • - Kondensieren der Pyrolyseprodukte, wobei die in Form eines Lösungstropfens kondensierte Wasserphase als Lösungsphase für die bei der Verbrennung entstehenden Halogenwasserstoffe dient
  • - Zuführen eines Heliumstromes und Verdampfen der kondensierten Wasserphase
  • - Trocknen und Entfernen der gasförmigen Wasserphase
  • - Ausfrieren der reinen Halogenwasserstoffe
  • - Unterbrechen des Heliumstroms und Verdampfen der Halogenwasserstoffe und Überführen in ein Plasma und
  • - Auswerten der Emissionsspektren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach erfolgtem Verdampfen der Heliumstrom wieder eingeschaltet wird, um die Halogenwasserstoffe schlagartig direkt in das Plasma zu leiten.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit
einem Verbrennungsofen (2),
einer als Mikrokondensor (6) ausgebildeten Kondensationseinrichtung, die einen sich konisch verjüngenden Gaseinlaß mit kleinem Querschnitt aufweist, der bodenseitig in einen Behälter einmündet, der einen Gasauslaß aufweist,
einem Trocknungsgefäß (8),
einer Kryoeinheit (10) sowie
einem Plasmaemissionsspektrometer, wobei die einzelnen Bauteile über Gaszu- und -abführungen mit Hähnen verbunden sind.
DE19934309045 1993-03-20 1993-03-20 Verfahren zur simultanen Bestimmung von organisch gebundenen Halogeniden in Wasser und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Expired - Lifetime DE4309045C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19934309045 DE4309045C2 (de) 1993-03-20 1993-03-20 Verfahren zur simultanen Bestimmung von organisch gebundenen Halogeniden in Wasser und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19934309045 DE4309045C2 (de) 1993-03-20 1993-03-20 Verfahren zur simultanen Bestimmung von organisch gebundenen Halogeniden in Wasser und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE4309045A1 DE4309045A1 (de) 1994-09-22
DE4309045C2 true DE4309045C2 (de) 1997-07-03

Family

ID=6483383

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19934309045 Expired - Lifetime DE4309045C2 (de) 1993-03-20 1993-03-20 Verfahren zur simultanen Bestimmung von organisch gebundenen Halogeniden in Wasser und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE4309045C2 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10138428B4 (de) * 2001-08-06 2004-07-22 Ech Elektrochemie Halle Gmbh Verfahren zur summarischen Bestimmung von Organochlor-, Organobrom-, Organoiod- und/oder Organoschwefelverbindungen
DE10321357B4 (de) * 2002-05-13 2007-02-22 Ech Elektrochemie Halle Gmbh Verfahren und Vorrichtung zur quantitativen Bestimmung von Einzelstoffen in durch oxidative oder reduktive Mineralisierung von organischen Verbindungen erhaltenen Gasmischen

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
NL1026878C2 (nl) * 2004-08-19 2006-02-21 Thermo Euroglas B V Analyse-inrichting en werkwijze voor het analyseren van een monster, alsmede injectiesamenstel voor toepassing bij een dergelijke analyse-inrichting.
CN117388426B (zh) * 2023-12-12 2024-02-23 山东海强环保科技有限公司 一种全自动在线燃烧裂解吸收系统及方法

Family Cites Families (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2224408B2 (de) * 1972-05-18 1980-09-04 Max-Planck-Gesellschaft Zur Foerderung Der Wissenschaften E.V., 3400 Goettingen Einrichtung zum Messen der relativen Konzentration einer Gaskomponente
GB2029014A (en) * 1978-08-28 1980-03-12 Envirotech Corp A method of determining total organic halides in water
DE3617123C2 (de) * 1985-07-04 1997-03-20 Cammann Karl Verfahren zur Selektivitätsverbesserung spektrometrischer Messungen sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10138428B4 (de) * 2001-08-06 2004-07-22 Ech Elektrochemie Halle Gmbh Verfahren zur summarischen Bestimmung von Organochlor-, Organobrom-, Organoiod- und/oder Organoschwefelverbindungen
DE10321357B4 (de) * 2002-05-13 2007-02-22 Ech Elektrochemie Halle Gmbh Verfahren und Vorrichtung zur quantitativen Bestimmung von Einzelstoffen in durch oxidative oder reduktive Mineralisierung von organischen Verbindungen erhaltenen Gasmischen

Also Published As

Publication number Publication date
DE4309045A1 (de) 1994-09-22

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1707253B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung von Isotopenverhältnissen leichter Elemente in einem Analyseablauf
Paul et al. Mineral assay in atomic absorption spectroscopy
DE102017004633A1 (de) Elementaranalysesystem und -verfahren
EP1143234A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Nachweisen von Quecksilber
EP0448816B1 (de) Vorrichtung zur Bestimmung flüchtiger Stoffe in einer Flüssigkeit
Manjusha et al. Direct determination of impurities in high purity chemicals by electrolyte cathode discharge atomic emission spectrometry (ELCAD-AES)
DE4309045C2 (de) Verfahren zur simultanen Bestimmung von organisch gebundenen Halogeniden in Wasser und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE2322293A1 (de) Vorrichtung und verfahren zur analyse von organischem kohlenstoff in waessrigen systemen
CA1195597A (en) Analysis of substances which form volatile hydrides
Frech Rapid determination of antimony in steel by flameless atomic-absorption
Kagaya et al. Determination of cadmium in river water by electrothermal atomic absorption spectrometry after internal standardization-assisted rapid coprecipitation with lanthanum phosphate
Langmyhr et al. Atomic-absorption spectrometric determination of copper, lead, cadmium and manganese in pulp and paper by the direct-atomization technique
DE102007004339B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Phosphorgehaltes einer wässrigen Probe
EP3108240B1 (de) Analysator für die analyse von kohlenstoff (c) und schwefel (s) in metallen
EP0368358B1 (de) Verfahren und Messgerät zur kontinuierlichen Messung von Quecksilber und anderen Schwermetallen in Abgasen
DE102014002266B3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Analyse von Stickstoff (N) in einer Probe
EP0388589B1 (de) Verfahren zum Bestimmen von zersetzungsfähigen Kohlenstoffverbindungen in Wasser
Shizhong Study on volatilization of ytterbium as 1-(2-pyridylazo)-2-naphthol chelate from electrothermal vaporizer for sample introduction in inductively coupled plasma atomic emission spectrometry
Aikoh et al. Determination of mercury levels in human urine and blood by ultraviolet–visible spectrophotometry
Tesfalidet et al. Generation and enrichment of AsCl 3 for interference-free determination of trace levels of arsenic in steel by atomic absorption spectrometry
DE2643650C2 (de) Verfahren zur quantitativen Bestimmung leicht zu verflüchtigender Elemente
JP5585786B2 (ja) 全有機炭素量の測定方法
Angyus et al. Simultaneous determination of Cd, Pb, Cu and Zn as total and labile fractions in soil using a small-sized electrothermal vaporization capacitively coupled plasma microtorch optical emission spectrometer after diffusive gradients in thin-film passive accumulation
DE19802863A1 (de) Atomabsorptions-Analysator und in diesem verwendete Vorrichtung zum Erzeugen von Atomdampf einer metallischen Probe
Lagesson Analysis by means of atomic-absorption spectroscopy, using a tantalum boat

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8125 Change of the main classification

Ipc: G01N 33/18

D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8330 Complete disclaimer