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Fadenschärvorrichtung und Fadenschärverfahren.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Fadenschärvorrichtung, insbesondere
für Muster- und Kurzketten, mit einer Schärmaschine, die mehrere nacheinander zu
bewickelnde Wickelträger hat, welche jeweils bandweise bewickelbar sind, und mit
einer Umwickeleinrichtung, welche die Fäden der bewickelten Wickelträger gemeinsam
auf einen einzigen Kettbaum umzuwickeln gestattet.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art werden als Wickelträger
kurze Konustrommeln benutzt, die derart bewickelt werden, daß die Wickelbreite aller.
Konustrommeln zusammengenommen die Kettbaumbreite ergibt. Die Bewicklung einer Konustrommel
erfolgt derart, daß eine Fadenschar zu einem Band aufgewickelt wird. Nach Fertigstellung
eines Bandes werden weitere Bänder direkt daneben aufgewickelt, bis die Konustrommel
voll ist. Die Bänder mehrerer voller Konustrommeln werden gemeinsam auf einen Kettbaum
umgewickelt. Bei dieser bekannten Vorrichtung soll ein Fadenband der jeweiligen
Rapportgröße entsprechen. Dies führt z.B. bei sehr großen Rapporten P t entsprechend
vielen Fäden dazu, daß die Fadenanzahl sehr groß sein muß. Dementsprechend viele
Spulstellen müssen vorhanden sein. Es
ist aber gerade die Aufgabe
bzw. der Vorteil derartiger Fadenschärvorrichtungen, mit einer geringen Anzahl von
Spulstellen eines Spulenablaufgatters auskommen zu können.
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Dies ist erwünscht, um den Herstellungsaufwand klein zu halten, z.
B. wenn Ketten für Gewebemuster hergestellt werden, oder wenn lediglich vergleichweise
kurze Ketten von z. B. 100 Meter Länge benötigt werden. Bei extrem breiten Rapporten
würde eine Rapportaufteilung auf mehrere Fadenbänder dazu führen, daß die Spulen
bei einem Bewicklungsvorgang einer Trommel oder am Ende eines jeden Bandes umgesteckt
werden müßten, was zu einer erheblichen Mehrarbeit führen würde. Darüber hinaus
können mit der bekannten Fadenschärvorrichtung nur vergleichsweise kurze Fadenketten
hergestellt werden, da bei einem größeren Wickelauftrag die bei zur Produktion von
langen Ketten mit Konusschärmaschinen bekannten Schwierigkeiten auftreten, welche
insbesondere auf der Inhomogenität des Wickelaufbaus beruhen, die z. B. durch die
Art des Fadens und die Wickelgeschwindigkeit bestimmt wird, was über ungleiche Bandlängen
bis zum Fadenbruch führen kann.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fadenschärvorrichtung
der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß sie weitgehend unabhängig von dem
Kettfadenrapport ist und auch größere Kettlängen zu schären vermag.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Wickelträger jeweils auf
einer dem Kettbaum im wesentlichen entsprechenden Breite mehrere mit vorzugsweise
einstellbarem Abstand voneinander angeordnete und durch im Abstand voneinander einstellbare
Seitenscheiben begrenzte Schärkörper haben, die jeweils ein Band aufnehmen und daß
die Bewicklungsbreiten aller Schärkörper zusammengenommen die Wickelbreite des Kettbaums
abdecken.
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Für die Erfindung ist wesentlich, daß eine Aufteilung der zu schärenden
Fäden bzw. des Fadenbandes auf mehrere mit
Abstand voneinander angeordnete
Schärkörper erfolgt. Je nach Kettenrapport und Fadendichte kann eie Aufteilung der
zu schärenden Fäden vorgenommen- werden. Beispielsweise wird ein sehr breiter Rapport
in vier gleich breite Abschnitte aufgeteilt und die Fäden eines Abschnitts werden
jeweils ausschließlich auf die Schärkörper eines einzigen Wickelträgers gewickelt.
Die Breite der Schärkörper bzw. deren Bewicklungsbreite muß so bemessen sein, daß
die Wickelbreite des Kettbaums abgedeckt wird. Die Fadenschärvorrichtung ist dadurch
praktisch rapportunabhängig und es können mit durchmessergroßen Schärkörpern vergleichsweise
große Kettlängen gewickelt werden, da die einzelnen Bänder durch die Scheiben des
Schärkörpers gut abgestützt sind. Je nach Fadenstärke und Fadendichte können z.
B. zwischen 10 und 1000 Meter lange Ketten hergestellt werden, so daß die Fadenschärvorrichtung
nicht nur zur Herstellung von Musterketten, sondern auch- zur Herstellung von Produktionsketten
verwendet werden kann, wie sie für die Herstellung kleiner und mittlerer Stückserien
benötigt werden. Ein einstellbarer Abstand der Schärkörper und/oder der Seitenscheiben
zueinander bewirkt, daß die Zahl der beim für unterschiedliche Bandbreiten benötigten
Wickelträger verändert wird, da diese den Erfordernissen entsprechend umgerüstet
werden können. Eine solche Umrüstung bzw. Anpassung der Wickelträger an das zu schärende
Fadengut wird vorzugsweise dadurch erreicht, daß die Bewicklungsbreite der Schärkörper
einstellbar ist. Bei einer vorteilhaften Ausbildung der Schärvorrichtung zur Anpassung
der Wickelträger bzw. der Schärkörper an das zu schärende Fadengut hat ein Wickelträger
eine durchgehende Achse, auf der mehrere gleich ausgebildete Seitenscheiben verstellbar
sind, die einen eine der Scheiben bildenden Radialflansch mit eine auf der Scheibenachse
sitzend-en Hülse aufweisen, auf der die z-weite Scheibe verstellbar befestigt ist.
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In Weiterbildung der Erfindung hat die Schärmaschine eine Steuerungsvorrichtung
zum längsgerichteten Relativverschieben der Wickelträger und eine die bandweise
Zuführung
der Fäden bewirkenden Legeeinrichtung, mit der ein Fadenband
selbsttätig nacheinander in alle Schärkörper eines Wickelträgers einwickelbar ist.
Es ist also nicht erforderlich, nach dem Wickeln eines Bandes bzw. Spulenbandes
manuelle Eingriffe zu machen, um das nächste Spulenband eines Wickelträgers aufwickeln
zu können, vielmehr erfolgt dies selbsttätig über die gesamte Wickelträger- bzw.
Kettbaumbreite.
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Die Legeeinrichtung hat ein in seiner Breite auf die Schärkörperbreite
abgestimmtes, von einem Support getragenes Fadenführungswalzenpaar, relativ zu dem
alle Schärkörper positionierbar sind und das mit einer Bandraffeinrichtung zusammenwirkt.
Ein Fadenband wird also über das Fadenführungswalzenpaar auf einen Schärkörper aufgewickelt,
bis dieser voll ist, wonach die Legeeinrichtung relativ zu einem noch unbewickelten
Schärkörper positioniert wird.
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Diese Positionierung wird von der oben genannten Steuerungsvorrichtung
bewirkt, welche auch die mit der Legeeinrichtung zusammenwirkende Bandraffeinrichtung
steuert. Diese dient der Erleichterung des Einlegens eines Fadenbandes in einen
noch unbewickelten Schärkörper und hat vorteilhafterweise einen Schwenkhebel, der
beim Bandwickeln in der Relativverschieberichtung des Fadenbandes vor diesem Band
angeordnet und beim Bandumlgen zum nächsten Schärkörper in die Fadenbahn fadenraffend
einschwenkbar ist. Durch die Umschlingung des Schwenkhebels durch das Fadenband
erfolgt dessen Bündelung. Diese wird zum Einlegen des Fadenbandes in einen noch
unbewickelten Schärkörper ausgenützt, wozu mindestens einer der Seitenscheiben eine
in Scheibenumfangsrichtung von Fanghaken begrenzte Fadenbandführungsausnehmung hat
und die in Relativverschieberichtung des Fadenbandes erste Seitenscheibe einen bis
zur Scheibenhülse reichenden Einlegeschlitz aufweist. Mit der Fadenbandführungsausnehmung
wird das gebündelte Fadenband eingefangen und von dem Einlegeschlitz bis auf den
Bodenumfang des Schärkörpers geführt. Es versteht sich, daß zum Bewickeln mehrerer
Schärkörper
und zum Einlegen des Fadenbandes in diese Schärkörper
eine entsprechende Steuerung der längsgerichteten Relativverschiebung von Schärkörper
zu Schärkörper vorhanden ist, sowie ein abschnittweises Drehen des Wickelträgers
zum Einfangen des gebündelten Fadenbandes.
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In Ausgestaltung der Erfindung sind die Schärmaschine bzw. die Wickelträger
im wesentlichen parallel zu der zulaufenden Fadenschar angeordnet, welche eine kurz
vor der Fadenlegeeinrichtung vorhandene Umlenkeinrichtung durchläuft, die ein geringfügig
von der Senkrechten zum Wickelträger abweichend angeordnetes Riet mit in Fadenlaufrichtung
davor übereinander angeordneten Querstäben aufweist. Die Parallelanordnung von Schärmaschine
und zulaufender Fadenschar sowie die Anordnung eines geringfügig von der Senkrechten
zum Wickelträger abweichend angeordneten Riets, das zum Einstellen um eine vertikale
Achse verschwenkbar ist, bewirkt eine einfache Einstellung der Breite des der Legeeinrichtung
zugeführten Fadenbandes. Vort-eilhafterweise ist diese Umlenkeinrichtung zu einer
Kreuzschlageinrichtung ausgebildet, deren Riet als Kreuzriet höhenverstellbar ist
und deren Querstäbe für vertikalbewegliche fadenscharraffende Führungsstäbe vom
Riet entfernbar sind. Die Ausbildung der Umlenkeinrichtung als Fadenkreuzeinrichtung
ermöglicht also zugleich auch das Kreuzsch-lagen" welches am Anfang und am Ende
eines Spulenbandes eines Schã-rk-ör-pers erfolgen-muß, um die Fäden zu gegebene-r
Zeit abbinden und damit bzw. danach voneinander trennen zu können.
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Darüber hinaus wird aber durch die Umlenk- bzw. Kreuzschlageinrichtung
auch noch das sonst zwischen den bekannten Kreuzschlageinrichtung-en u-nd einem
Wioke-lträger benötigte Fadenleitxiet eingespart.
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Die Krenzzschlageinrichtung wirkt mit einer ein von ihr ein- oder
mehrfach gebildetes Fach durchgreifenden und dabei einen grenz-fa-den :Legenden
Greifeinrichtung zusammen. Dieses Zusammenwirken ist be-sonders dann vorteilhaft,
wenn eine Vielzahl von Schärkörpern bewickelt und dementsprechend bei
einer
Vielzahl von Bändern Kreuzschlagen stattfinden muß. Im Sinne einer Automatisierung
bzw. im Sinne eines häufigen Kreuzschlagens ist die Greifeinrichtung vorteilhafterweise
supportseitig angeordnet und entnimmt den bedarfsweise abtrennbaren Kreuz faden
automatisch gesteuert einem auf der anderen Fadenbandseite gelegenen Fadenvorrat.
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Zum Umwickeln hat die Umwickeleinrichtung ein alle Wickelträger aufnehmendes
Ablaufgestell, in dem die Schärkörper in die Wickelbreite des Kettbaums abdeckender
Weise versetzt zueinander angeordnet sind. Die Fäden sind dem Kettbaum über eine
Leitwalze zugeführt, die von allen Wickelträgern denselben Abstand hat. Durch eine
derartige Ausbildung der Umwickeleinrichtung wird ein gleichmäßiger Ablauf der umzuwickelnden
Fäden begünstigt. Es erübrigt sich ein zusätzlicher Expansionskamm.
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Zum Umwickeln ist ein Wickelträger bei seinem bandweisen Bewickeln
von einem auch mit der Umwickeleinrichtung zusammenwirkenden Lagergestell gehalten.
Mit einem derartigen Lagergestell wird ein aufwendiges Umlegen des bewickelten Wickelträgers
aus seiner Wickelstellung in ein Ablaufgestell der Umwickeleinrichtung vermieden.
Das wird für mehrere Wickelträger erreicht, wenn alle Wickelträger gemeinsam in
dem Lagergestell angeo.rdnet sind und nacheinander von einer Transporteinrichtung
in eine relativ zur-Schärmaschine festgelegte Bewickelungslage zu transportieren
sind.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Fadenschärverfahren, insbesondere
zur Herstellung von Muster- und Kurzketten, bei der mehrere Wickelträger jeweils
bandweise nacheinander bewickelt und ihre Fäden anschließend gemeinsam auf einen
einzigen Kettbaum umgewickelt werden. Dieses Verfahren wird mit der vorbeschriebenen
bekannten Fadenschärvorrichtung durchgeführt, wobei die einzelnen Bänder der bewickelten
Konustrommeln zunächst voneinander getrennt werden, indem die äußere Lage eines
jeden Wickels durchschnitten wird. Die einzelnen
Bänder werden
über eine Umlenkwalze und eine Kluppe auf einen Bürstenbaum abgelegt, bis die Kluppe
geschlossen wird und die so gebildete Kette nunmehr manuell über ein Expansionsriet
mit dem Kettbaum verbunden werden kann. Dieses umständliche Verfahren führt zu einer
wesentlichen Verlangsamung des Umwickelns, was erfindungsgemäß dadurch vermieden
wird, daß die Bänder auf jeden der etwa kettbaumbreiten Wickelträger mit Abstand
zueinander aufgewickelt und dabei zwischen je zwei Bändern deren Abstand überbrückende
Bandabschnitte hergestellt werden, mit denen alle Bänder eines Wickelträgers gemeinsam
am Kettbaum angelegt werden. Das wird beispielsweise dadurch erreicht, daß die Bandabschnitte
durchtrennt, abgeknotet, gemeinsam von einer Stange durchgriffen und von den Wickelträgern
über den Kettbaum gelegt werden, so daß die Bänder aller Wickelträger in zutreffender
Anordnung mit dem Kettbaum einfach verbunden werden können.
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Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigt: Fig. 1 die schematische Aufsicht eines ersten Teils einer Schärvorrichtung
mit Schärmaschine und Spulenablaufgatter, Fig. 2 die Seitenansicht I der in Fig.
1 dargestellten Vorrichtung, Fig. 3 die Stirnansicht II der in Fig. 1 dargestellten
Vorrichtung, Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts der Fig. 3, Fig.
4a eine Aufsicht auf die in Fig. 4 dargestellten Teile der Schärvorrichtung, Fig.
5 eine Seitenansicht eines Schärkörpers mit Legeeinrichtung als vergrößerte Darstellung
eines Teils der Fig. 4, Fig. 5a eine vergrößerte Darstellung eines Teils der Fig.
4a, Fig. 6 bis 8 eine Darstellung einer Kreuzschlageinrichttung mit um ca. 90° versetzt
dargestelltem Wickelträger mit Legeeinrichtung in Seitenansicht bei verschiedenen
Funktionslagen,
Fig. 9 eine Seitenansicht eines eine Umwickeleinrichtung
betreffenden zweiten Teils der Fadenschärvorrjchng in schematischer Darstellung,
Fig. 10 eine Aufsicht auf die Umwickeleinrichtung der Fig. 9, ohne über dem Kettbaum
und den Wickelträgern befindliche Einrichtungen und Fig. 11 einen Längsschnitt durch
einen Teil eines Wickelträgers zur Erläuterung der Einstellung der Anordnung der
Schärkörper und ihrer Bewicklungsbreite auf dem Wickelträger, Fig. 12 eine der Fig.
1 ähnliche Darstellung mit einer zweiten Umwickeleinrichtung, Fig. 13 eine Stirnansicht
der Schärvorrichtung der Fig. 12, Fig. 14 die Ansicht III der Fig. 12 und Fig. 15
den Schnitt 15-15.
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Die erfindungsgemäße Fadenschärvorrichtung besteht im wesentlichen
aus einer Schärmaschine 10, mit der auf einen Wickelträger 11 eine z. B. von einem
Spulenablaufgatter 13 herrührende Fadenschar 12 geschärt, also auf den Wickelträger
11 aufgewickelt wird. Des weiteren ist eine Umwickeleinrichtung 14 vorhanden, mit
der die Fäden mehrerer bewickelter Wickelträger 11 auf einen Kettbaum 15 umgewickelt
werden.
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Die Schärmaschine 10 hat ein Maschinengestell 16 zur Aufnahme des
Wickelträgers 11. Die Aufnahme des Wickelträgers muß so erfolgen, daß dieser aus-
und eingelegt werden kann, was durch das Verstellen der schematisch angedeuteten
Spannvorrichtung 17 erfolgt. Bei schwergewichtigen Wickelträgern 11 versteht es
sich, daß diese selbsttätig mit entsprechend gesteuerten Einlege- und Ausrichteinrichtungen
bewegt werden.
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Die hierzu erforderlichen konstruktiven Bauteile bzw.
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Steuerungen sind an sich bekannt und daher nicht dargestellt.
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Das Maschinengestell 16 hat einen Support 19, der auf Führungsstangen
18 des Maschinengestells 16 längsverschieblich gelagert ist und relativ zum Maschinengestell
mit einer elektromotorisch angetriebenen Verstellspindel 20 verstellt werden
kann.
Diese Relativverschiebung zwischen Support 19 und Maschinengestell 16 wird am zweckmäßigsten
derart ausgefuhrt, daß das Maschinengestell 16 über Fahr- bzw. Antriebsräder 21
verfahren wird und der Support 19 seine Relativlage zum Spulenablaufgatter 13 beibehält.
Dies hat den Vorteil, daß die Ablaufwinkel der Fäden der Fadenschar 12 vom Spulengatter
13 bzw. dessen Fadenführungsvorrichtung 22 und die Einlaufwinkel in eine vom Support
19 getragene Umlenkeinrichtung 23 für alle Schärkörper 24 jedes Wickelträgers 11
gleich sind, so daß eine entsprechend gleichmäßige Bewicklung aller Schärko-rper
24 erfolgt.
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Das Spulenablaufgatter 13 hat ein Gestell 25, von dem z. B. 120 Spulen
26 aufgenommen werden. Die Fäden 27 dieser Spulen werden durch Fadenbremsen 28 und
die Fadenführungseinrichtung 22 als Fadenschar 12 der Umlenkeinrichtung 23 zugeführt.
Die Fadenbremsen 28 sind vorzugsweise als Rollenbremsen ausgebildet, deren Rollen
von dem durchlaufenden Faden angetrieben werden und dabei einen elastischen Rollenüberzug
walken, was eine für alle Fadenarten und Fadenlaufgeschwindigkeiten gleichmäßige,
gegebenenfalls einstellbare Fadenspannung gewährleistet, die für eine gleichmäßige
Bewicklung der Schärkörper 24 erforderlich ist. Das Spulenablaufgatter 13 ist vorzugsweise
als Wendegatter ausgebildet, was durch die Doppelpfeile angedeutet wird. Infolgedessen
können während des Abwickelns der Fäden 27 von den Spulen 26 bereits weitere Spulen
29 aufgesteckt werden, die nach Ablauf des Fadenvorrates der Spulen 26 durch Verschwenken
in Abzugslage gebracht werden, so daß der Schärvorgang alsbald fortgesetzt werden
kann.
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Die der Umlenkeinrichtung 23 zugeführte Fadenschar 12 wird als Fadenband
51 über die Legeeinrichtung 31 dem Wickelträger 11 bzw. den einzelnen Schärkörpern
24 zugeführt.
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Die Bewicklung des Wickelträgers 11 erfolgt so, daß zunächst der erste
Schärkörper 24' und danach die weiteren Schärkörper 24 bis zum letzten Schärkörper
24'' bewickelt werden.
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Gemäß Fig. 1 sind bis auf diesen letzten Schärkörper 24'' alle Schärkörper
bewickelt. Die Bewicklung erfo-lgt so, daß die aufgewickelten Spulenbänder 32 durch
Bandabschnitte 33 miteinander verbunden sind, und zwar ist jeweils das Wickelende
des zuerst bewickelten Scharkörpers 24' mit dem Wickelanfang des danach bewickelten
Schärkörpers 24 durch einen Bandabschnitt 33 verbunden.
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Jeder Wickelträger 11 besteht aus einer durchgehenden tragenden Achse
34, deren Enden von der Spannvorrichtung 17 zur Lagerung des Wickelträgers 11 im
Maschinengestell 16 erfaßt werden. Jeder Schärkörper 24 hat zwei Seitenscheiben
35, 35', die in einer Bewicklungsbreite 36 von einander angeordnet sind und zwischen
sich einen Wickelraum 37 einschließen. Die Seitenscheibe 35 jedes Schärkörpers 24
sitzt als Radialflansch auf einer die Scheibenachse 34 umgebenden Hülse 69, die
auf dieser Achse in nicht dargestellter Weise längsverschieblich und feststellbar
ist, z. B. mit einer in die Hülse eingelassenen Klemmschraube. Infolgedessen kann
der Abstand 38 zwischen zwei Schärkörpern 24 durch Verstellen der Hülse 69 auf der
Scheibenachse 34 eingestellt werden. Die zweite Scheibe 35' ist auf der Hülse 69
der ersten Scheibe 35 verstellbar angeordnet, was durch einen Befestigungsflansch
39 angedeutet wird. Nach dem Lösen einer Spannschraube 40 des Befestigungsflansches
39 kann die Seitenscheibe 35' axial verstellt werden, so daß die Bewicklungsbreite
des Wickelraums 37 bzw. des Schärkörpers 24 entsprechend verstellbar ist.
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Gemäß Fig. 5, 5a hat die in der Relativverschieberichtung 41 des
Fadenbandes 51 vorne liegende Seitenscheibe 35 jedes Schärkörpers 24 einen Einlegeschlitz
42, der gegen einen Radius der Seitenscheibe 35 in Drehrichtung 43 geneigt ist.
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Der Einlegeschlitz 42 mündet in eine Fadenbandführungsausnehmung 44
am Umfang der Seitenscheibe 35, welche eine der Bandbreite angepaßte größere Umfangserstreckung
hat, als der Einlegeschlitz. An den in Drehrichtung vorne und hinten liegenden
Enden
dieser Fadenbandführungsausnehmung 44 sind jeweiis Fanghaken 45 vorhanden, welche
das Einfangen und das Lagesichern eines einen Strang bildenden Bandabschnittes 33
in die Fadenbandführungsausnehmung 44 erleichtern bzw. ermöglichen. Die zweite Seitenscheibe
35' hat vorteilhafterweise ebenfalls eine Fadenbandführungsausnehmung 44, damit
der einen Strang bildende Bandabschnitt 32 gemäß Fig. 5a flacher in den Fangbereich
der Fadenbandführungsausnehmung 44 dem unteren Schärkörper 24'' geführt werden -kann.
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Die Bündelung des Bandabschnitts 32 erfolgt beim Relativverschieben
von Wickelträger 11 und Support 19 bzw.
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Legeeinrichtung 31. Die Legeeinric-htung 31 hat ein Führungswalzenpaar
46, zwischen dessen mit Führungsrändern versehenen Walzen das Fadenband 51 gemäß
Fig. 5 zugeführt wird. Außerdem weist die Legeeinrichtung 31 eine Bandraffeinrichtung
47 auf, die einen Schwenkhebel 48 hat, der von einem Kolbenzylinderantrieb 45- mit
einem Hebelgestänge 50 betätigt wird.
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Der Schwenkhebel 48 bzw. dessen in die Bahn des Fadenbandes 51 eingreifender
Teil liegt beim Wickeln gemäß Fig. 5a in der Relativverschieberichtung des Fadenbandes
51 vor diesem und behindert so dessen Aufwickeln nicht. Wird ein Bandabschnitt 33
gebildet und ist die Legeeinrichtung 31 vor des noch unbewickelten Schärkörpers
24'' in die korrekte Lage gebracht worden, wird der Schwenkhebel 48 der Bandraffeinrichtung
so in Pfeilrichtung geschwenkt, daß das Fadenband 51 zusammengerafft und bei einem
in der Richtung 43 erfolgenden Drehen des Wickelträgers 11 von einem Fanghaken 45
erfaßt und bei weiterem Drehen des Wickelträgers vom Einlegeschlitz 42 dem Wickelgrund
des Wickelraums 37 zugeführt wird. Danach wird der Schwenkhebel 48 der Bandraffeinrichtung
47 wieder aus der Bahn des Fadenbandes geschwenkt, so daß der Wickelraum 37 in voller
Bewicklungsbreite 36 mit einem Spulenband 32 bewickelt werden kann.
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Die auf die Bewicklungsbreite 36 des Schärkörpers 24 abgestimmte
Breite des Fadenbandes 51 wird 1urcb eine q<rinqr
Schrägstellung
der Umlenkeinrichtung 23 gegenüber der Längsachse des Wickelträgers 11 erreicht.
Die Umlenkeinrichtung 23 besteht im wesentlichen aus einem Riet 52, welches die
zulaufenden Fäden des Fadenbandes 51 in horizontaler Richtung voneinander trennt,
um einen einwandfreien Fadenzulauf zu erreichen. Das Riet 52 ist um eine vom Support
19 vertikal gehaltene Achse 30 verschwenkbar, so daß die Breite des Fadenbandes
51 auf eine geänderte Bewicklungsbreite 36 durch Verschwenken des Riets 23 eingestellt
werden kann. In vertikaler Richtung sind die zulaufenden Fäden der Fadenschar 12
durch Querstäbe 53 voneinander getrennt, wobei ein Querstab mit mehreren Rietstäben
entsprechend viele Fadenumlenkstellen bildet. Fig. 4 läßt die vertikale und horizontale
Trennung der Fäden 27 voneinander erkennen.
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Entsprechend den Fig. 6 bis 8 ist die Umlenkeinrichtung 23 zu einer
Kreuzschlageinrichtung ausgebildet, wobei das Riet als Kreuzriet 52' mit jeweils
auf zwei horizontalen Ebenen angeordneten Ablötungen 52'' ausgebildet ist. Das Kreuzriet
ist vertikal verstellbar. Die Querstäbe 53' sind von dem Kreuzriet 52' so weit entfernbar,
daß Zwischenraum 54 für Führungsstäbe 55 geschaffen wird, welche vertikalbeweglich
sind und die Fäden 27 der Fadenschar 12 in der Nähe des Kreuzriets 52' zusammenfassen.
Bei Verstellung des Kreuzriets 52' nach oben werden gemäß Fig. 7 ein erstes Fach
56 und bei Verstellung des Kreuzriets 52' nach unten gemäß Fig. 8 ein zweites Fach
57 gebildet, in die jeweils ein Kreuzfaden 61 eingelegt werden kann. Das Kreuzschlagen
erfolgt, wenn ein Spulenband 32 eines Schärkörpers 24 angefangen oder fertiggestellt
ist.
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Das Einlegen des Kreuz fadens erfolgt durch eine Greifeinrichtung
59, die supportseitig angeordnet ist. Die Greifeinrichtung 59 durchgreift ein gebildetes
Fach und zieht von einem beispielsweise als Spule ausgebildeten Fadenvorrat 60 die
erforderliche Kreuzfadenlänge ab. Der Kreuzfaden 61 wird dann von einer Trennvorrichtung
62 durchschnitten
und die Greifeinrichtung läßt den Kreuzfaden
61 los, der bei einem Weiterdrehen des Wickelträgers 11 in Drehrichtung 43 zwischen
die Fäden des Spulenbandes 32 bzw. die Seitenscheiben 35, 35' gezogen wird. Das
gesamte Kreuzschlagen und das Einziehen eines Kreuzfadens erfolgt automatisch, was
einer Vielzahl von Schärkörpern entgegenkommt, bei der ein entsprechend vielzähliges
Kreuz schlagen von Hand zeitraubend wäre. Die selbsttatige Durchführung dieses vorbeschriebenen
Vorganges erfolgt beim Anfang oder Ende eines Spulenbandes 32 und bevor eine Relativverschiebung
zwischen dem Wickelträger 11 und dem Support 19 erfolgt.
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Ein fertig gewickelter Wickelträger 11 wird in ein Ablaufgestell
63 der Umwickeleinrichtung 14 gelegt. Die Bandabschnitte 33 zwischen zwei Schärkörpern
24 werden durchtrennt, abgeknotet und alle Bänder werden ergriffen, z. B. nacheinander
durch eine durchgesteckte Stange, und gemeinsam an den Kettbaum 15 gelegt. Dies
wird mit allen Spulenbändern 32 aller Wickelträger 11 durchgeführt, welche auf diese
Weise zutreffend nebeneinander angeordnet dem Kettbaum 15 leicht angelegt werden
können. Der Bandverlauf ergibt sich aus Fig. 9, aus der ersichtlich ist, daß alle
Wickelträger 11 denselben Abstand von einer Leitwalze 64 haben, so daß gleichmäßiges
Abwickeln gewährleistet ist. Zwischen dieser Leitwalze 64 und einer gegebenenfalls
erforderlichen weiteren Umlenkwalze 65 ist eine Fadenbehandlungsvorrichtung 66 vorhanden,
z. B. zum Ölen oder zum Schlichten mit Trocknung.
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Aus Fig. 10 ist ersichtlich, daß die Wickelträger 11 bzw. die auf
den Achsen 34 angeordneten Schärkörper 24 mit ihrer Bewicklungsbreite 36 so angeordnet
sind, daß alle Bewicklungsbreiten 36 zusammengenommen die Kettbaumbreite 67 abdecken.
Die Wickelträger 34 sind also etwa kettbaumbreit und besitzen eine Anzahl von Schärkörpern,
die einem Kettenrapport entsprechend auf der Achse 34 angebracht sind. Auf jedem
Schärkörper wird ein Rapport oder ein Teil eines Rapportes gewickelt, je nach Fadendichte
und Farbstellung.
Die Einstellung der Schärkörper erfolgt gemäß
Fig. 11, und zwar mit einer Lehre 58 bezüglich der Bewicklungsbreite 36 des Schärkörpers
24 und bezüglich des Abstandes zweier Schärkörper 24 mit der in Fig. 11 oben dargestellten
Lehre 68, mit der beispielsweise der gewünschte Abstand aller Schärkörper 35' durch
Messung an denselben Bauteilen eingestellt wird.
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Die Fadenschärvorrichtung wird folgendermaßen betrieben: Zunächst
werden die Schärmaschine 10 und das Spulenablaufgatter 13 in eine Lage zueinander
gefahren, in der der Support 19 vor dem ersten Schärkörper 24 eines Wickelträgers
11 steht. Dann wird von dem mit Spulen 26 bestückten Spulenablaufgatter 13 eine
Fadenschar 12 durch die Fadenbremsen 28, die Fadenführungseinrichtung 22, die Umlenkeinrichtung
23 und die Fadenlegeeinrichtung 31 dem Schärkörper 24 als Fadenband 51 zugeführt
und an deren Wickelgrund in an sich bekannter Weise befestigt. Danach wird ein Spulenband
32 gewickelt und das Kreuzschlagen gemäß den Fig. 6 bis 8 mit dabei erfolgendem
Einlegen zweier Kreuzfäden 61 unter schrittweisem Drehen des Wickelträgers durchgeführt.
Nach dem Bestimmen der Lage der Kreuzbänder durch bekannte Längenmessung des Spulenbandes
wird der Wickelträger 11 längsverschoben, bis die Legeeinrichtung 31 vor dem nachfolgenden
Schärkörper 24 zu liegen kommt, worauf der Verschiebevorgang des Wickelträgers 11
beendet wird. Danach wird die Bandraffeinrichtung 47 betätigt und der Wickelträger
11 verdreht, bis der zwischen den beiden vorgenannten Schärkörpern sich erstreckende
geraffte Bandabschnitt 33 von der Fadenbandführungsausnehmung 44 eingefangen und
durch weiteres Drehen des Wickelträgers 11 durch den Einlegeschlitz 42 nach innen
gezogen wird. Dann erfolgt eine erneute Wicklung eines Spulenbandes 32, wobei diese
und alle weiteren Bewicklungen.von Schärkörpern 24 infolge der Messung der Länge
des zuerst gewickelten Spulenbandes 32 und entsprechender Steuerung der Verschiebe-
und Wickelvorgänge automatisch ablaufen können, und zwar einschließlich des Kreuzschlagens.
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Die in den Fig. 12 bis 15 dargestellte Fadenschärvorrichtung entspricht
bezüglich der Schärmaschine 10 weitgehend dem in Fig 1 Dargestellten. Zusätzlich
ist eine Umwickeleinrichtung 14' vorgesehen, die den Kettbaum 15 lagert, auf den
die Fäden der Schärkörper 24 umgewickelt werden.
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Fig. 13 läßt erkennen, daß in das Maschinengestell 16 der Schärmaschine
10 ein Lagergestell 70 integriert ist, das mit diesem Maschinengestell 16 in Richtung
des Pfeils 71 der Fig. 12 verfahren werden kann, während der Support 19 seine Relativlage
zum Spulenablaufgatter 13 und zur Umwickeleinrichtung 14' beibehält. Des weiteren
läßt Fig. 13 erkennen, daß mehrere Wickelträger 11, nämlich vier Wickelträger im
Lagergestell 70 übereinander angeordnet sind. Diese kennen vertikal nacheinander
in eine Bewicklungslage vor der Legeeinrichtung 31 gebracht werden, so daß der oberste
Wickelträger 11 bei Anordnung des untersten Wickelträgers 11 vor der Legeeinrichtung
31 die aus Fig 13 ersichtliche strichpunktierte Lage hat. Nach dem Bewickeln aller
Wickelträger 11 werden diese wieder nach unten gefahren, nachdem zunächst jeweils
alle Bänder eines Wickelträgers an den Kettbaum 15 gelegt wurden. Vor dem Umwickeln
mit der Umwickeleinrichtung 14 erfolgt dann der Verlauf der Fäden von den Wickelträgern
11 in der in Fig. 13 dargestellten Weise über die Leitwalze 64 und die Umlenkwalze
65, wobei zwischen beiden eine Fadenbehandlungsvorrichtung 66 vorhanden sein kann,
die in Fig-. 13 nur schematisch angedeutet ist. Dabei versteht es sich, daß die
Umwickeleinrichtung 14' auch mit größerem Abstand von dem Lagergestell.70 bzw. der
Schärmaschine 16 angeordnet sein kann, falls dies z. B. zu Fadenbehand-lungszwecken
erwünscht ist.
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Fig. 14 zeigt, daß alle Wickelträger 11 derart übereinander angeordnet
sind, daß die Bewicklungsbreiten 36 ihrer Schärkörper 24 die Wickelbreite des Kettbaums
15 vollständig abdecken. Jeder Wickelträger 11 ist an seinen beiden Enden von einer
nicht näher dargestellten, an sich bekannten Spannvorrichtung drehbar gelagert und
von einer nur schematisch
angedeuteten Bremsvorrichtung 72 gebremst,
mit der die beim Umwickeln erforderi Lche Fadenspannung erzielt wird.
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In der Bewicklungslage eines Wickelträgers 11 vor der Fadenlegeeinrichtung
31 wird zwischen dem betreffenden Wickelträger 11 und dem in Fig. 15 schematisch
dargestellten Drehantrieb des Wickelträgers 11 ein Kraftschluß hergestellt, der
ebenfalls an sich bekannt ist und daher nicht näher dargestellt wurde.
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Um die Wickelträger 11 in die Bewicklungslage vor der Fadenlegeeinrichtung
31 bringen zu können, ist eine Transporteinrichtung vorhanden, die im wesentlichen
aus einer Gleitlagerung 74 besteht, bei der ein mit einem Ende des Wickelträgers
11 verbundener Gleitschuh 75 in einem Gleitprofil 76 des Lagergestells 70 gleiten
kann. Die Verstellbewegungen der Gleitschuhe 75 werden durch Gewindespindeln 77
bewirkt, welche beispielsweise im oberen Querholm 78 des Lagergestells 70 kraftübertragungsmäßig
miteinander verbunden und durch einen dort angeordneten, nicht dargestellten Elektromotor
angetrieben werden. Dementsprechend können die Wickelträger 11 im erforderlichen
Maße in Pfeilrichtung 79 nach oben und nach erfolgtem Bewickeln in entgegengesetzter
Richtung nach unten transportiert werden.