DE19924384A1 - Garnaustauschmechanismus in einer elektronisch gesteuerten Musterschärmaschine - Google Patents
Garnaustauschmechanismus in einer elektronisch gesteuerten MusterschärmaschineInfo
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Abstract
Ein Garnwechselmechanismus G1 zur Verwendung in einer elektronisch gesteuerten Musterschärmaschine W ist vorgesehen zum erheblichen Verringern eines beim Garnwechsel möglicherweise auftretenden Garnspiels, um im Vergleich zu konventionellen Verfahren einen effizienten Garnwechselvorgang zu ermöglichen. Die elektronisch gesteuerte Musterschärmaschine ist versehen mit einer oder einer Mehrzahl jeweils drehbar an einer Seitenoberfläche einer Schärtrommel zum Aufwickeln eines Garns oder von Garnen auf die Schärtrommel angebrachte Garneinführeinrichtungen 6 und einer Mehrzahl in einem Endabschnitt einer Basis zum Halten der Schärtrommel angeordneten Garnauswahlführungen, von denen jede so schwenkbar ist, daß sie in eine Garnwechselposition vorsteht, wenn ein Garn 22 zugeführt wird, und so schwenkbar ist, daß sie in eine Bereitschaftsposition zurückgezogen ist, wenn ein Garn abgelegt wird. Die elektronisch gesteuerte Musterschärmaschine ist ausgelegt zum automatischen Wechseln einer Mehrzahl von von einem Schärbaumständer B zugeführten Garnen und Aufwickeln der Garne auf die Schärtrommel in einer Garnreihenfolge entsprechend einem zuvor eingegebenen Design durch Verbringen der Garne zwische der/den Garneinführeinrichtung(en) und den jeweiligen Garnauswahleinführungen. Die Mehrzahl Garnauswahlführungen sind aufgeteilt in eine Mehrzahl Gruppen mit jeweils einem Garnentfernungselement 31a-31e.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf eine elektronisch gesteuerte
Musterschärmaschine mit einer oder einer Mehrzahl Garneinführeinrichtungen
zum Aufwickeln von Garnen auf eine Schärtrommel, die einen automatischen
Garnwechsel durchführen und die Garne auf die Schärtrommel in einer Garnrei
henfolge entsprechend einem zuvor eingegebenen Design aufwickeln kann, und
insbesondere auf einen Garnwechselmechanismus zur Verwendung in einer
elektronisch gesteuerten Musterschärmaschine, die ein Garnspiel beim Wechsel
erheblich verringert, um einen effizienten Garnwechsel im Vergleich zu einem
konventionellen Garnwechselmechanismus zu ermöglichen.
Eine bekannte konventionelle elektronisch gesteuerte Musterschärmaschine ist
beispielsweise dargestellt in dem japanischen Patent Nr. 1529104, wie in den
Fig. 9-13 gezeigt. Diese bekannte elektronisch gesteuerte Musterschärmaschine
W weist eine Hohlwelle 1 auf (Fig. 9). Von entgegengesetzten Enden der Hohl
welle 1 stehen zentrisch eine Antriebswelle 2 und eine angetriebene Welle 3 ab.
Ein an einem Riemenrad 4 befestigtes kleines Zahnrad 5 und ein Riemenrad 99
sind lose angebracht an der Antriebswelle 2, während ein kleines Zahnrad 7, an
dem eine Garneinführeinrichtung 6 befestigt ist, lose angebracht ist an dem Di
stalende der angetriebenen Welle 3. Es ist klar, daß, obwohl das dargestellte Bei
spiel nur eine Garneinführeinrichtung 6 zeigt, für ein Mehrfachwicklungssystem
zwei oder mehr Garneinführeinrichtungen 6 vorgesehen sein müssen.
Die kleinen Zahnräder 5, 7 sind miteinander über an entgegengesetzten Enden
einer sich durch die Hohlwelle 1 erstreckenden Verbindungswelle 8 angeordnete
kleine Zahnräder 9, 10 verbunden, wobei die kleinen Zahnräder 9, 10 mit den ent
sprechenden kleinen Zahnrädern 5, 7 in Eingriff stehen. Die Hohlwelle 1 ist an der
Antriebswelle 2 gehalten, und an der Seite der angetriebenen Welle 3 ist an der
Hohlwelle 1 eine Schärtrommel A lose angebracht.
Wie in Fig. 10 dargestellt, ist die Schärtrommel A gebildet aus Trommelrahmen
13, 14 mit einem Außenumfang entsprechender Form mit alternierend einem ge
krümmten Abschnitt 11 und einem geraden Abschnitt 12; einem Paar an dem ge
krümmten Abschnitt 11 jedes der Trommelrahmen 13, 14 angeordnete Walzen
15; und die Walzen 15, um die Transportriemen 17 (Fig. 9) gewickelt sind, tra
genden Horizontalträgern 16. Die Transportriemen 17 werden entlang einer durch
die Horizontalträger 16 gebildeten Ebene bewegt.
Die Transportriemen 17 sind gleichzeitig in einem gemeinsamen Maß einer Fein
bewegung angetrieben durch ein Antriebselement 21, das in Gewindeeingriff steht
mit Innengewindewellen 20 von gleichzeitig durch Eingriff mit einem Sonnenzahn
rad 18, das in geeigneter Weise von außen angetrieben wird, gedrehten Plane
tenzahnrädern 19. Das Distalende der Garneinführeinrichtung 6 ist nach innen
gebogen, um ein Garneinführelement 6' zu bilden, das dem Vorderende des Au
ßenumfangs der Schärtrommel A benachbart angeordnet ist. Es versteht sich von
selbst, daß die Bewegungen der Transportriemen 17 durch eine beliebige An
triebseinrichtung anstelle der oben beschriebenen Struktur durchgeführt werden
können. Ferner können als Transportriemen 17 auch endlose Transportriemen
verwendet werden.
In Fig. 9 wiederum bezeichnet B einen festen Schärbaum zum Halten einer
Mehrzahl Spulen, um die verschiedene Arten (verschiedene Farben oder ver
schiedene Zwirnungen) von Garnen 22 gewickelt sind; 24 eine Führungsplatte
zum Führen von den Spulen abgezogener Garne 22; 25 eine Spannungsregu
liereinrichtung zum Regulieren der Spannung der Garne 22; 26 einen Fadenrei
terring; 30 einen Führungsstab für die Garne 22; und E ein an einer Basis Y an
gebrachtes Garnbefestigungselement mit einem Permanentmagneten zum An
pressen und Festsetzen von Enden der von dem Schärbaumständer B zugeführ
ten Garne.
Ferner bezeichnet Fig. 9 die Bezugsziffer 27 eine Garnauswahlführungseinheit
mit einer Mehrzahl Garnauswahlführungen 27a-27j (Fig. 13) zum Auswählen und
Führen der Garne 22 entsprechend Befehlen von einer Programmeinstelleinheit
78 (Fig. 12). Die Garnauswahlführungen 27a-27j sind angebracht an ihren je
weils zugeordneten Rotationssolenoiden 29, so daß sie nach vorne geschwenkt
werden in eine Betriebsposition (Garnaustauschposition), wenn die Rotationsso
lenoide 29 eingeschaltet werden, und in entgegengesetzter Richtung geschwenkt
werden, um in eine Bereitschaftsposition zurückzukehren (Garnablageposition),
wenn die Rotationssolenoide 29 ausgeschaltet werden.
In Fig. 11 bezeichnen die Bezugsziffern 33, 34 und 38 Fachbildungsstäbe zum
gemeinsamen Bilden eines Fachs der Garne 22, wobei die Stäbe 33, 38 obere
Fachbildungsstäbe sind und der verbleibende Stab 34 ein unterer Fachbildungs
stab ist. 35 und 37 bezeichnen Schnittfachbildungsstäbe zum Auftrennen der Ab
wärtsfachbildungsgarne in untere Garne und obere Garne, wobei einer der Stäbe
35 ein Schnittaufwärtsfachbildungsstab ist und der andere Stab 37 ein Schnittab
wärtsfachbildungsstab. Zu beachten ist, daß in Fig. 12 die Darstellung des obe
ren Fachbildungsstabs 38 weggelassen ist.
Die Bezugsziffer 39 bezeichnet einen an dem Trommelrahmen 13 angebrachten
Garnstopper zum Stoppen eines Garns unmittelbar unter einem in Fachbildung
begriffenen gerissenen Garn (Fig. 10). Eine Rückwicklungseinrichtung C ist auf
gebaut aus einem Gerüst 40, einem Paar Walzen 41, 42, einem zickzackförmigen
Kamm 43, einer Walze 44 und einem Träger 45 für ein gewebtes Textil (Fig.
10 und 11).
in Fig. 9 bezeichnet die Bezugsziffer 46 einen Hauptmotor, der verkörpert sein
kann durch einen Invertermotor, und zwar zum Ermöglichen einer Geschwindig
keitsveränderung im Betrieb der Schärmaschine, der Beendigung einer Entspan
nung (relaxation) und zum Schrittbetrieb (jogging), wodurch die Wicklungsge
schwindigkeit erheblich erhöht wird.
Ferner bezeichnet in Fig. 9 die Bezugsziffer 47 ein Hauptgeschwindigkeitsverän
derungsriemenrad; 58 einen V-Riemen, der auf und zwischen einem Hauptge
schwindigkeitsveränderungsriemenrad 47 und einem Hilfsgeschwindigkeitsverän
derungsriemenrad 48 gewickelt ist; 49 ein Zählerriemenrad, das koaxial zu dem
Hilfsgeschwindigkeitsriemenrad 48 ist; und 50 ein Bremsbetätigungszahnstangen
rad zum Hin- und Herbewegen einer Zahnstange, um die Zahnstange in und au
ßer Eingriff mit einem Bremsloch (nicht gezeigt) in einer Bremstrommel D zu brin
gen, wodurch die Schärtrommel A beim Schären festgelegt ist, um Drehungen
derselben zu verhindern. 57 bezeichnet einen V-Riemen zwischen Riemenrädern
4 auf der Antriebswelle 2; 51 einen Riemenantriebsmotor (Wechselstrom
servomotor); 52 einen Verschiebungshebel; 57 ein Kettenrad; 55 eine Kette; 56
ein Kettenrad zum Antreiben des Sonnenrads 18; und 58 einen V-Riemen; 59 ei
ne Garneinführungsabdeckung; 59a einen vorderen Führungsstab; und D die
Bremstrommel.
Die Bezugsziffern 67a, 67b bezeichnen Sensoren zum Erfassen des Passierens
des Schlitzes der Schlitzplatte 28.
Die Schlitzplatte 28 ist ausgelegt zum Drehen synchron mit der Garneinführein
richtung 6, so daß die Drehung der Garneinführeinrichtung 6 ebenfalls von den
Sensoren 67a, 67b erfaßt wird durch Erfassen der Drehung des Schlitzes der
Schlitzplatte 28.
Im Fig. 12 bezeichnen die Bezugsziffern 69 einen Bewegungs-/Stoppum
schalthebel für den Transportriemen 17; 70 einen Verriegelungshebel zum Verrie
geln der Schärtrommel A; 47 einen Fachbildungsstabeinstellhebel; 75 einen
Fachbildungsstabverriegelungshandgriff; 78 die Programmeinstelleinheit; 79 eine
Steuerung; 80 eine mittig an dem geraden Teil 12 der Schärtrommel A angeord
nete Garnspannungseinheit; und S eine an der Basis Y entsprechend der
Garnauswahlführungseinheit 27 angeordnete längliche Führungsplatte.
Die Anmelderin hat ferner eine elektronisch gesteuerte Musterschärmaschine
entwickelt und vorgeschlagen, die gleichzeitig eine Mehrzahl Garne schären kann
(japanisches Patent Nr. 1767706 (entsprechend dem US-Patent Nr. 4 972 562
und der EP Nr. 0 375 480)). Diese elektronisch gesteuerte Musterschärmaschine
vermeidet die Notwendigkeit eines Garnwechselprozesses, um Zeitverluste durch
die Garnwechseloperation auf Null zu drücken. Da ferner eine Mehrzahl Garne
gleichzeitig auf eine Schärtrommel gewickelt werden können, kann auch die
Schärbetriebszeit verringert werden.
Da bei dieser gleichzeitig eine Mehrzahl Garne schären könnenden elektronisch
gesteuerten Musterschärmaschine eine Mehrzahl Garneinführeinrichtungen vor
gesehen ist, kann sie nicht mit einem konventionellen festen Schärbaum arbeiten.
Aus diesem Grund ist ein Drehschärbaum zum gleichzeitigen Schären einer
Mehrzahl Garne entwickelt worden zusammen mit der Entwicklung der gleichzeitig
eine Mehrzahl Garne schären könnenden elektronisch gesteuerten Musterschär
maschine. Die Entwicklung dieses Drehschärbaums ermöglicht die gleichzeitige
Schärung einer Mehrzahl Garne und führt folglich zu einer Verringerung der
Schärzeit.
Die Anmelderin hat ferner eine elektronisch gesteuerte Musterschärmaschine vor
geschlagen, die ausgerichtet wickeln kann, wobei nach Aufwickeln eines ersten
Streifens (column) Garne auf eine Schärtrommel der nächste Streifen Garne so
aufgewickelt wird, daß die Vorderenden der Garne der nächsten Reihe (line) vor
den Garnen des ersten Streifens angeordnet sind, wodurch eine wicklungsausge
richtete Schärung in einer Reihenfolge von den unteren Garnen auf der Schär
trommel aus ermöglicht wird und das Aufwickeln von Garnen auf einen Webbaum
(weawing beam) auch bei größerer Schärlänge erleichtert wird (japanisches Pa
tent Nr. 2854789 (entsprechend dem US-Patent Nr. 5 630 262 und der EP Nr. 0 652 310)).
Bei der oben beschriebenen vorgeschlagenen elektronisch gesteuerten Mu
sterschärmaschine wird der Garnwechsel wie folgt durchgeführt.
Eine Mehrzahl von den Spulen eines Schärbaumständers abgezogener Garne 22
wird durch eine Spannungsreguliereinrichtung 25 auf einer Spannungsbasis, ei
nen Doppelwicklungs-/Fehlwechselerfassungssensor und einen Fadenreiterring 26
geführt und eines um das andere auf Garnauswahlführungen 27a-27j an der
Garnauswahlführungseinheit 27 der elektronisch gesteuerten Musterschärma
schine W geführt.
Wenn ein Hochfahrschalter eingeschaltet wird, wird eine Garnauswahlführung
27a-27j der Garnauswahlführungseinheit 27 mit der durch zuvor eingegebene
Musterdaten bezeichneten Nummer betätigt, was eine gleichzeitige Drehung der
Garneinführeinrichtung bewirkt. Das Garn wird der Garneinführeinrichtung 6 zuge
führt, die dazu dient, das Garn 22 auf die Schärtrommel A zu wickeln. Nach einer
vorgegebenen Schärgarnzahl werden die Garnauswahlführungen 27a-27h mit der
oben erwähnten Nummer und ein Garnentfernungselement 31 betätigt, so daß
das Garn 22 durch das Garnentfernungselement 31 aus der Garneinführeinrich
tung 6 entfernt und in der zugeordneten Garnauswahlführung 27a-27j abgelegt
wird.
Als nächstes, in der Reihenfolge der Musterdaten, wird eine Garnauswahlführung
27a-27j mit der nächsten bezeichneten Nummer betätigt, um der Garneinführein
richtung 6 ein zugeordnetes Garn 22 zuzuführen, um das Garn auf die Schär
trommel A zu wickeln. Nach einer vorgegebenen Schärgarnzahl werden die
Garnauswahlführungen 27a-27h mit der oben erwähnten Nummer und das Garnentfernungselement
31 betätigt, so daß das Garn 22 durch das Garnentfernungs
element 31 aus der Garneinführeinrichtung 6 entfernt und in der zugeordneten
Garnauswahlführung 27a-27j abgelegt wird.
In dieser Weise werden die Garnauswahlführungen 27a-27j und das Garnentfer
nungselement 31 in der Reihenfolge der Musterdaten betätigt, um einen Garn
wechselvorgang zum Schären eines Streifenmusters auf der Schärtrommel A
durchzuführen. Der Garnwechselmechanismus G wird anhand der Fig. 13-20
genauer beschrieben.
Gemäß Fig. 13 weist eine Garnauswahlführungseinheit 27 eine Mehrzahl
Garnauswahlführungen 27a-27j zum selektiven Führen von Garnen 22 auf. Ein
Rotationssolenoid 29 ist befestigt an jeder der Garnauswahlführungen 27a-27j, so
daß die Garnauswahlführungen 27a-27j in eine Betriebsposition (Garnzuführ
position) vorwärts geschwenkt werden können, wenn die Rotationssolenoide 29
eingeschaltet werden, und sie in der entgegengesetzten Richtung in eine Bereit
schaftsposition zurückgeschwenkt werden können (Garnablageposition), wenn die
Rotationssolenoide 29 abgeschaltet werden. Der konventionelle Garnwechselme
chanismus verwendet die Garneinführeinrichtung 6 zum sequentiellen Wechseln
von Garnen und Aufwickeln der Garne auf die Schärtrommel A. Ein von einem
festen Schärbaum B zugeführtes Garn 22 läuft zwischen einer Vorderseitenab
deckung 59 und einer länglichen Führungsplatte S hindurch und wird von der
Garneinführeinrichtung 6 gehalten und auf die Schärtrommel A gewickelt. Wie in
Fig. 14 dargestellt (dargestellt ist eine Garnauswahlführung 27e), sind die kon
ventionellen Garnauswahlführungen 27a-27j jeweils gebildet aus einem geraden
Arm mit einem in die gleiche Richtung wie die Drehrichtung der Garneinführein
richtung 6 gebogenen Distalendabschnitt.
Als nächstes wird beschrieben, wie mit dem Garnwechselmechanismus G der
konventionellen elektronisch gesteuerten Musterschärmaschine beispielsweise
von einem Garn 22j an der Garnauswahlführung 27j zu einem Garn 22e der
Garnauswahlführung 27e gewechselt wird, und zwar anhand der Fig. 15-20.
Zunächst wird eine an der Basis Y angebrachte Garnentfernungseinrichtung 32
betätigt und ein Garn durch ein Garnentfernungselement 31 aus der Garneinführ
einrichtung 6 entfernt, nachdem die Garneinführeinrichtung 6 über der Garnaus
wahlführungseinheit 27 vorbeigelaufen ist (Fig. 15). Das entfernte Garn 22j wird
von einem an der Innenoberfläche eines unteren Abschnitts der Vorderseitenab
deckung 59 vorstehend gebildeten vorderen Führungsstab 59a zwischen der Ba
sis Y und einer länglichen Führungsplatte S geführt, und zwar durch die Fallwir
kung eines in einem Schärbaum B angeordneten Fadenreiterrings, zu der längli
chen Führungsplatte S gedreht, und von der einen Garnauswahlführung 27j ge
führt, die in die Garnzuführposition vorbewegt worden ist (Fig. 16). Der vordere
Führungsstab 59a dient zum Führen des entfernten Garnes in solcher Weise, daß
es zwischen der Basis Y und der länglichen Führungsplatte S durchläuft.
Wenn die Garnauswahlführung 27j auf die Basis Y zu geschwenkt und dort unter
gebracht wird, wird auch das entfernte Garn 22j von der Garnauswahlführung 27j
gehalten und damit zusammen in der Basis Y untergebracht (Fig. 17).
Die Garnauswahlführung 27e des als nächstes aufzuwickelnden Garnes 22e wird
von der Basis Y aus zu der länglichen Führungsplatte S geschwenkt, um die
Garnzuführposition zu erreichen (Fig. 18). Wenn dann die Garneinführeinrich
tung 6 die Position der Garnauswahlführung 27e passiert, wird das Garn 22e ge
halten von der Garneinführeinrichtung 6 und auf die Schärtrommel A gewickelt
(Fig. 19). Während das Garn 22e auf die Schärtrommel A gewickelt wird, ist die
Garnauswahlführung 27e auf die Basis Y zu geschwenkt worden und in der Be
reitschaftsposition untergebracht (Fig. 20). Der Garnwechselvorgang wird durch
die vorstehenden Arbeitsschritt durchgeführt.
Wenn jedoch bei diesem konventionellen Garnwechselmechanismus G der kon
ventionellen elektronisch gesteuerten Musterschärmaschine das Garn 22 aus der
Garneinführeinrichtung 6 entfernt wird, gleitet das durch das Garnentfernungs
element 31 von einer Bewegung in der Drehrichtung abgehaltene Garn 22 auf der
Garneinführeinrichtung 6 und kommt aus der Garneinführeinrichtung 6 heraus.
In anderen Worten: Wenn das Garn beim Garnwechselvorgang untergebracht
wird, hindert die Wirkung des Garnentfernungselements 31 das durch die Garn
einführeinrichtung 6 gefangene Garn 22 an einer Vorwärtsbewegung. Da das
Garn 22 ferner aus der Garneinführeinrichtung 6 entfernt wird, bekommt das Garn
22 physikalisches Spiel.
Insbesondere wenn ein Garn in einer von dem Garnentfernungselement 31 ent
fernten Garnauswahlführung untergebracht werden soll, beispielsweise in der
Garnauswahlführung 27j, ist das Spiel des Garns im Vergleich zu dem bei einem
in einer näheren Garnauswahlführung z. B. der Garnauswahlführung 27a, unter
gebrachten Garn doppelt so groß oder mehr. Zum Entfernen des Garnspiels und
Führen des Garns auf die Garnauswahlführungen 27a-27j zu, spielt die Fallkraft
des Fadenreiterrings 26 eine wesentliche Rolle. Konkret: Wenn der Fadenreiter
ring 26 physikalisch schwerer ist, kann das Garnspiel schneller entfernt werden.
Wenn jedoch der Fadenreiterring 26 schwerer ist, wird die Fallstrecke des Faden
reiterrings 26 länger, so daß das Gewicht der Spannungsreguliereinrichtung 25 an
dem festen Schärbaum B erhöht werden muß, um die Fallstrecke des Fadenrei
terrings 26 zu verringern.
Im Ergebnis wird das Garn mit größerer Spannung zugeführt, so daß ein Garnriß
wegen einer auf das Garn ausgeübten übermäßigen Spannung wahrscheinlicher
wird, während das Garn bei einem Garnwechselvorgang oder beim Schären der
Garneinführeinrichtung zugeführt wird.
Wenn jedoch das Gewicht des Fadenreiterrings 26 verringert wird und das Ge
wicht der Spannungsreguliereinrichtung 25 an dem festen Schärbaum B ebenfalls
verringert wird, um auf das Garn eine geringere Spannung auszuüben, wird mehr
Zeit benötigt, um das Garnspiel beim Unterbringen während eines Garnwechsel
vorgangs zu entfernen, wodurch fehlerhafte Garnwechsel und erhöhte Stoppzah
len einer Webeinrichtung verursacht werden, was schließlich in jedem Fall zu ei
ner verringerten Betriebseffizienz führt.
Aus diesem Grund wird bei einer konventionellen elektronisch gesteuerten Mu
sterschärmaschine die Drehgeschwindigkeit der Garneinführeinrichtung 6 oder die
Schärgeschwindigkeit (Garngeschwindigkeit) während des Garnwechselvorgangs
verringert gegenüber einer Schärgeschwindigkeit (Garngeschwindigkeit) außer
halb von Garnwechselvorgängen, um die Stoppzahl der Schärmaschine wegen
fehlerhafter Garnwechsel zu verringern, und zwar auch wenn ein leichter Faden
reiterring 26 verwendet wird.
Jedoch verursacht eine verringerte Schärgeschwindigkeit beim Garnwechselvor
gang das Problem einer entsprechenden Verlängerung der Schärzeit, und zwar
insbesondere eine außerordentlich lange Zeit zum Schären eines kreuzgestreiften
Musters, das häufige Garnwechselvorgänge erfordert. Ferner gibt es derzeit keine
Vorrichtung, die Garnspiel schnell und effizient entfernen oder vermeiden kann.
Die Erfinder haben gründlich eine Vorrichtung untersucht, die Garnspiel verringern
kann und sind schließlich zu der Erfindung gelangt.
Aufgabe dieser Erfindung ist es, einen Garnwechselmechanismus zur Verwen
dung in einer elektronisch gesteuerten Musterschärmaschine anzugeben, der bei
einem Garnwechselvorgang möglicherweise auftretendes Garnspiel erheblich
verringern kann im Vergleich zu konventionellen Verfahren, um einen effizienten
Garnwechselvorgang zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Garnwechselmechanis
mus zur Verwendung in einer elektronisch gesteuerten Musterschärmaschine mit
einem oder einer Mehrzahl jeweils drehbar an einer Seitenoberfläche einer
Schärtrommel zum Aufwickeln eines Garns oder von Garnen auf die Schärtrom
mel angebrachte Garneinführeinrichtungen und einer Mehrzahl in einem Endab
schnitt einer Basis zum Halten der Schärtrommel angeordnete Garnauswahlfüh
rungen, von denen jede so schwenkbar ist, daß sie in eine Garnwechselposition
vorsteht, wenn ein Garn zugeführt wird, und so schwenkbar ist, daß sie in eine
Bereitschaftsposition zurückgezogen ist, wenn ein Garn abgelegt wird. Die elek
tronisch gesteuerte Musterschärmaschine ist ausgelegt zum automatischen
Wechseln einer Mehrzahl von von einem Schärbaumständer zugeführten Garnen
und Aufwickeln der Garne auf die Schärtrommel in einer Garnreihenfolge entspre
chend einem zuvor eingegebenen Design durch Verbringen der Garne zwischen
der/den Garneinführeinrichtung(en) und den jeweiligen Garnauswahlführungen,
wobei die Mehrzahl Garnauswahlführungen aufgeteilt sind in eine Mehrzahl Grup
pen und der Garnwechselmechanismus gekennzeichnet ist durch ein für die
Garnauswahlführung oder -führungen in jeder der Aufteilungsgruppen vorgesehe
nes Garnentfernungselement.
Die Zahl der Garnauswahlführungen in jeder der Aufteilungsgruppen kann eine
Mehrzahl von zwei oder darüber sein, oder auch eins. Ferner können den jeweili
gen Garnauswahlführungen bzw. Garnauswahlführungsgruppen die gleiche Zahl
oder verschiedene Zahlen Garnauswahlführungen zugeordnet sein. Im
letzteren Fall können eine Garnauswahlführung, zwei Garnauswahlführungen, drei
Garnauswahlführungen usw. den Aufteilungsgruppen zugeordnet sein, ohne daß
Probleme entstehen.
Der Garnwechselmechanismus kann ferner eine für die Garnauswahlführung oder
-führungen in jeder der Aufteilungsgruppen vorgesehene kurze Führungsplatte
aufweisen, wodurch das von dem Garnentfernungselement entfernte Garn
gleichmäßig geführt wird.
Fig. 1 ist ein schematisches Diagramm eines Beispiels eines Garnwechselme
chanismus zur Verwendung in einer erfindungsgemäßen elektronisch gesteuerten
Musterschärmaschine;
Fig. 2 ist ein schematisches Diagramm zu einem Arbeitsschritt 1) des erfin
dungsgemäßen Garnwechselmechanismus, wobei ein von einer Garneinführein
richtung gehaltenes Garn durch ein Garnentfernungselement entfernt wird;
Fig. 3 ist ein schematisches Diagramm zu einem Arbeitsschritt 2) des erfin
dungsgemäßen Garnwechselmechanismus, wobei eine Garnauswahlführung in
eine Garnwechselposition geschwenkt worden ist, um das Garn aus der Garnein
führeinrichtung aufzunehmen und zu halten;
Fig. 4 ist ein schematisches Diagramm zu einem Arbeitsschritt 3) des erfin
dungsgemäßen Garnwechselmechanismus, wobei die das Garn haltende
Garnauswahlführung sich in eine Bereitschaftsposition geschwenkt hat und in ei
ner Basis untergebracht ist;
Fig. 5 ist ein schematisches Diagramm zu einem Arbeitsschritt 4) des erfin
dungsgemäßen Garnwechselmechanismus, wobei eine ein anderes Garn halten
de weitere Garnauswahlführung sich in die Garnwechselposition geschwenkt hat;
Fig. 6 ist ein schematisches Diagramm zu einem Arbeitsschritt 5) des erfin
dungsgemäßen Garnwechselmechanismus, wobei die Garneinführeinrichtung
vorbeiläuft um das Garn in dem in Fig. 5 dargestellten Zustand zu halten;
Fig. 7 ist ein schematisches Diagramm eines Arbeitsschritts 6) des erfindungs
gemäßen Garnwechselmechanismus, wobei die Garnauswahlführung in der Be
reitschaftsposition untergebracht ist und das andere Garn um eine Schärtrommel
gewickelt wird;
Fig. 8 ist ein schematisches Diagramm eines weiteren Beispiels für den erfin
dungsgemäßen Garnwechselmechanismus zur Verwendung in einer elektronisch
gesteuerten Musterschärmaschine;
Fig. 9 ist eine schematische Seitenansicht einer konventionellen elektronisch
gesteuerten Musterschärmaschine;
Fig. 10 ist eine schematische Frontansicht der in Fig. 9 dargestellten konven
tionellen elektronisch gesteuerten Musterschärmaschine;
Fig. 11 ist eine schematische Draufsicht auf die in Fig. 9 dargestellte konven
tionelle elektronisch gesteuerte Musterschärmaschine;
Fig. 12 ist eine schematische Seitenansicht der in Fig. 9 dargestellten konven
tionellen elektronisch gesteuerten Musterschärmaschine;
Fig. 13 ist eine Teilseitenansicht einer konventionellen Garnauswahlführung;
Fig. 14 ist ein schematisches Diagramm eines konventionellen Garnwechselme
chanismus;
Fig. 15 ist ein schematisches Diagramm zu einem Arbeitsschritt 1) des konven
tionellen Garnwechselmechanismus, wobei ein von einem Garneinführelement
gehaltenes Garn von einem Garnentfernungselement entfernt wird;
Fig. 16 ist ein schematisches Diagramm zu einem Arbeitsschritt 2) des konven
tionellen Garnwechselmechanismus, wobei die Garnauswahlführung in eine
Garnaustauschposition geschwenkt worden ist und ein Garn aus der Garneinfüh
reinrichtung empfangen hat und hält;
Fig. 17 ist ein schematisches Diagramm zu einem Arbeitsschritt 3) des konven
tionellen Garnwechselmechanismus, wobei die Garnauswahlführung mit einem
darin gehaltenen Garn sich in eine Bereitschaftsposition bewegt hat und in einer
Basis untergebracht ist;
Fig. 18 ist ein schematisches Diagramm zu einem Arbeitsschritt 4) des konven
tionellen Garnwechselmechanismus, wobei eine ein anderes Garn haltende weite
re Garnauswahlführung in die Garnwechselposition geschwenkt worden ist;
Fig. 19 ist ein schematisches Diagramm zu einem Arbeitsschritt 5) des konven
tionellen Garnwechselmechanismus, wobei die Garneinführeinrichtung durch die
Garnwechselposition läuft und das Garn in dem in Fig. 18 gezeigten Zustand
fängt; und
Fig. 20 ist ein schematisches Diagramm zu einem Arbeitsschritt 6) des konven
tionellen Garnwechselmechanismus, wobei eine Garnauswahlführung in der Be
reitschaftsposition in der Basis untergebracht worden ist, während ein anderes
Garn auf die Schärtrommel gewickelt wird.
Die Erfindung wird im Folgenden mit verschiedenen Ausführungsbeispielen an
hand der Fig. 1-8 der beiliegenden Zeichnungen beschrieben. Es versteht sich
jedoch von selbst, daß diese Ausführungsbeispiele nur zur Illustration dienen, so
daß ohne Abweichung von der technischen Idee der Erfindung eine Vielzahl von
Modifikationen vorgenommen werden kann. In den Fig. 1-8 sind Elemente, die
denjenigen in dem in den Fig. 9-20 dargestellten konventionellen Mechanis
mus identisch oder ähnlich sind, mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet. Fer
ner kann auf die Fig. 9-20 hinsichtlich der Grundstruktur der elektronisch ge
steuerten Musterschärmaschine Bezug genommen werden.
In Fig. 1 ist zunächst ein erfindungsgemäßer Garnwechselmechanismus G1 zur
Verwendung in einer elektronisch gesteuerten Musterschärmaschine dargestellt.
Da die erfindungsgemäße elektronisch gesteuerte Musterschärmaschine W im
Vergleich zu der zuvor in den Fig. 9-13 dargestellten konventionellen elektro
nisch gesteuerten Musterschärmaschine W vergleichbare Strukturen und Funktio
nen aufweist, und zwar mit Ausnahme der im Folgenden beschriebenen besonde
ren Strukturen und Funktionen, wird auf eine wiederholte Illustration und Be
schreibung verzichtet.
In dem in Fig. 1 dargestellten Garnwechselmechanismus ist eine Mehrzahl
Garnauswahlführungen 27a-27j aufgeteilt in fünf Gruppen, d. h. eine erste Gruppe
mit den Garnauswahlführungen 27a, 27b; eine zweite Gruppe 27c, 27d; eine dritte
Gruppe 27e, 27f; eine vierte Gruppe 27g, 27h; und eine fünfte Gruppe 27i, 27j.
In direkter Nähe zu einer Drehrichtung X einer entsprechenden, mit den ersten bis
fünften Garnauswahlführungsgruppen verknüpften Garneinführeinrichtungen 6
sind Garnentfernungseinrichtungen 32a; 32b, 32c, 32d, 32e und Garnentfer
nungselemente 31a, 31b, 31c, 31d, 31e angeordnet.
Auch ist entsprechend zu der ersten bis fünften Garnauswahlführungsgruppe eine
Basis Y vorgesehen mit einer ersten bis fünften kurzen Führungsplatte S1, S2,
S3, S4, S5. Die kurzen Führungsplatten S1-S5 sind entstanden durch eine Auftei
lung der in Fig. 13 dargestellten konventionellen länglichen Führungsplatte S, so
daß die Garne 22 mit Hilfe der fünf kurzen Führungsplatten S1-S5 besser geführt
werden können.
Als nächstes wird anhand der Fig. 2-7 eine Garnwechseloperation beschrie
ben, z. B. zum Wechseln von einem Garn 22j der Garnauswahlführungen 27j zu
einem Garn 22e der Garnauswahlführungen 27e in dem erfindungsgemäßen
Garnwechselmechanismus G1 zu der elektronisch gesteuerten Musterschärma
schine.
Zunächst wird die an der Basis Y angebrachte Garnentfernungseinrichtung 32e
betrieben und das Garn 22j durch das Garnentfernungselement 31e aus der Garn
einführeinrichtung 6 entfernt, nachdem die Garneinführeinrichtung 6 die erste
Garnauswahlführungsgruppe 27i, 27j passiert hat (Fig. 2). Das entfernte Garn
22j wird zwischen der Basis Y und der fünften kurzen Führungsplatte S5 von ei
nem vorderen Führungsstab 59a geführt, der an der Innenoberfläche eines unte
ren Abschnitts einer Vorderseitenabdeckung 59 vorstehend gebildet ist, und zwar
durch die Fallwirkung eines in einem Schärbaum B angeordneten Fadenreiter
rings, gegen die fünfte kurze Führungsplatte S5 gedrückt und von der einen
Garnauswahlführung 27j geführt, die in eine Garnzuführposition vorbewegt wor
den ist (Fig. 3).
Da der in der Erfindung verwendete vordere Führungsstab 59a dazu dient, ein
entferntes Garn (in dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel 22j) zwischen der Basis Y
und einer der kurzen Führungsplatten S1-S5 (in dem in Fig. 2 dargestellten Bei
spiel S5) zu führen, ist der vordere Führungsstab 59a so langgestreckt, daß er von
der Vorderseite der ersten kurzen Führungsplatte S1 zu der Hinterseite der fünf
ten kurzen Führungsplatte S5 reicht, damit der vordere Führungsstab 59a bezüg
lich aller kurzen Führungsplatten S1-S5 seine Führungsfunktion ausüben kann,
wie in den Fig. 1 und 8 dargestellt. Alternativ kann der vordere Führungsstab
59a aber auch in ähnlicher Weise wie die kurzen Führungsplatten aufgeteilt sein.
Wenn die Garnauswahlführung 27j auf die Basis Y zu geschwenkt und in einer
Bereitschaftsposition untergebracht wird, wird das entfernte Garn 22j ebenfalls
gehalten von der Garnauswahlführung 27j und gemeinsam in der Basis Y unter
gebracht (Fig. 4).
Die Garnauswahlführung 27e des als nächstes aufzuwickelnden Garnes 22e wird
von der Basis Y aus auf die dritte kurze Führungsplatte S3 zu geschwenkt, um die
Garnzuführposition zu erreichen (Fig. 5). Wenn dann die Garneinführeinrichtung
6 die Position der Garnauswahlführung 27e passiert, wird das Garn 22e von der
Garneinführeinrichtung 6 gehalten und um die Schärtrommel A gewickelt (Fig.
6). Während das Garn 22e auf die Schärtrommel A gewickelt wird, hat sich die
Garnauswahlführung 27e zu der Basis Y hin geschwenkt und ist in der Bereit
schaftsposition untergebracht (Fig. 7). Durch die vorstehenden Arbeitsschritte
wird die Garnwechseloperation durchgeführt.
Die Funktion des erfindungsgemäßen Garnwechselmechanismus G1 zum Aufwickeln
des Garns 22e auf die Schärtrommel A, die in den Fig. 5-7 dargestellt ist,
ist ähnlich dem in den Fig. 18-20 dargestellten konventionellen Garnwechsel
mechanismus G.
Jedoch tritt mit dem in den Fig. 2-4 dargestellten erfindungsgemäßen Garn
wechselmechanismus G1 beim Entfernen des Garnes 22j im Vergleich zu dem in
den Fig. 15-17 dargestellten konventionellen Garnwechselmechanismus G in
erheblich geringerem Umfang Garnspiel auf.
Bei dem erfindungsgemäßen Garnwechselmechanismus G1 verhindern die
Garnentfernungselemente 31a-31e, wenn sie betätigt werden zum Aufnehmen von
Garn 22, ferner, daß die von der Garneinführeinrichtung 6 gefangenen Garne 22
vorwärts bewegt werden, und entfernen die Garne 22 aus der Garneinführeinrich
tung 6.
Wie oben erwähnt, ist der konventionelle Garnwechselmechanismus G nur mit
einem einzigen Garnentfernungselement 31 für alle Garnauswahlführungen 27a-27j
versehen. Wenn somit ein Garn 22 in der Garnauswahlführung 27j fern von
dem Garnentfernungselement 31 untergebracht ist, wird das Garn 22 von der
Garneinführeinrichtung 6 um eine zu dem Abstand zwischen der Garnauswahlfüh
rung 27j und dem Garnentfernungselement 31 entsprechende Länge herausge
zogen und dann durch das Garnentfernungselement 31 gefangen und an einer
Vorwärtsbewegung gehindert, so daß das Garn 22 aus der Garneinführeinrichtung
6 entfernt wird. Da das von dem Garnentfernungselement 31 gefangene Garn 22
in dieser Weise aus der Garneinführeinrichtung 6 entfernt wird, wird folglich eine
größere Länge Garn entsprechend dem Abstand zwischen der Garnauswahlfüh
rung 27j und dem Garnentfernungselement 31 herausgezogen, so daß unver
meidlicherweise Garnspiel auftritt.
Im Gegensatz dazu sind bei dem erfindungsgemäßen Garnwechselmechanismus
G1 die Garnentfernungselemente 31a-31e in zugeordneten der Gruppen der
Garnauswahlführungen 27a-27j angeordnet, die in eine gewünschte Zahl von
Gruppen eingeteilt sind, d. h. in die erste Gruppe 27a, 27b; die zweite Gruppe
27c, 27d; die dritte Gruppe 27e, 27f; die vierte Gruppe 27g, 27h; und die fünfte
Gruppe 27i, 27j in dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel. Somit ist z. B. der Ab
stand zwischen den Garnauswahlführungen 27i, 27j in der fünften Gruppe und
dem entsprechenden Garnentfernungselement 31e im Vergleich zu dem Abstand
zwischen den Garnauswahlführungen 27i, 27j und dem einzelnen Garnentfer
nungselement 31 in dem in Fig. 13 dargestellten konventionellen Wechselme
chanismus G erheblich reduziert.
Man sieht, daß auch wenn das Garn 22j von dem Garnentfernungselement 31e
entfernt und in der Garnauswahlführung 27j des in den Fig. 2-4 dargestellten
erfindungsgemäßen Garnaustauschmechanismus G1 untergebracht wird, ein äu
ßerst kurzer Abstand zwischen der Garnauswahlführung 27j und dem Garnentfer
nungselement 31e, auch wenn er ein dem Abstand entsprechend geringes Garn
spiel verursacht, zu einer erheblichen Verringerung des Umfangs des Garnspiels
im Vergleich zu dem konventionellen Garnwechselmechanismus G führt.
Der Umfang des Garnspiels ist wie oben beschrieben erheblich verringert für die
zweite Gruppe 22c, 27d bis zur fünften Gruppe 27i, 27j der Garnauswahlführun
gen 27a-27j des erfindungsgemäßen Garnwechselmechanismus G1. Wie sich
jedoch aus einem Vergleich zwischen den in den Fig. 1 und 13 dargestellten
Beispielen ergibt, gibt es für die erste Gruppe 27a, 27b keinen Unterschied zwi
schen dem Abstand zwischen den Garnauswahlführungen 27a, 27b und dem
Garnentfernungselement 31 in Fig. 1 und dem Abstand zwischen den Garnaus
wahlführungen 27a, 27b und dem Garnentfernungselement 31 in Fig. 13, so daß
die Beträge des Garnspiels in den beiden Fällen nicht so verschieden sind. An
ders ausgedrückt: Wenn bei dem konventionellen Garnwechselmechanismus G
ein Garn in der Garnauswahlführung 27a, 27b oder dgl. in der Nähe des Garn
wechselelements 31 untergebracht wurde, ist das Garnspiel inhärenterweise nicht
so stark aufgetreten.
Es ergibt sich jedoch aus dem Vergleich der alle Garnauswahlführungen 27a-27j
beinhaltenden gesamten Garnverbringungsoperationen zwischen dem konventio
nellen Garnwechselmechanismus G und dem erfindungsgemäßen Garnwechsel
mechanismus G1, daß der Umfang des Garnspiels bei dem erfindungsgemäßen
Garnwechselmechanismus G1 erheblich verringert ist und die Garne entspre
chend schneller gewechselt werden können, so daß schließlich viel für die Garn
wechseloperation erforderliche Zeit eingespart wird.
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel sieht als bevorzugtes Strukturbei
spiel die Garnentfernungseinrichtungen 32a-32e vor, die die Garnentfernungs
elemente 31a-31e für Schwenkbewegungen zum Anheben und Absenken aufwei
sen, so daß die Garnentfernungselemente 31a-31e zu einer Anhebung innerhalb
entsprechender Garndrehungstrajektorien gebracht werden, um Garne bei einem
Garnentfernungsvorgang zu fangen, und die Garnentfernungselemente 31a-31e
anderenfalls abgesenkt bleiben.
Es versteht sich von selbst, daß eine beliebige andere Struktur als in Fig. 1 ver
wendet werden kann, solange ähnliche Funktionen ausgeübt werden können.
Fig. 8 zeigt ein Beispiel für eine Alternativstruktur. Der in Fig. 8 dargestellte
Garnwechselmechanismus G2 unterscheidet sich von dem Garnwechselmecha
nismus G1 aus Fig. 1 dadurch, daß die Garnentfernungselemente 31a-31e der
Garnentfernungseinrichtungen 32a-32e für Vor- und Rückbewegungen ausgelegt
sind, so daß die Garnentfernungselemente 31a-31e zu einem Vorragen in jeweili
ge Garndrehungstrajektorien zum Fangen von Garnen bei einem Garnentfer
nungsvorgang gebracht werden und anderenfalls die Garnentfernungselemente
31a-31e jeweils unter die Garnentfernungseinrichtungen 32a-32e zurückgezogen
bleiben.
Wenngleich bei den in den Fig. 1 und 8 dargestellten Beispielen die Garnaus
wahlführungen 27a-27j eingeteilt sind in fünf Gruppen aus jeweils zwei, kann die
Zahl der Aufteilungsgruppen auch kleiner oder auch größer als fünf sein. Die mi
nimale Anzahl von Aufteilungsgruppen ist zwei, wobei die Aufteilungsgruppen fünf
Garnauswahlführungen 27a-27e bzw. 27f-27j beinhalten. Andererseits ist die Ma
ximalzahl von Aufteilungsgruppen zehn, in welchem Fall jede Gruppe eine einzel
ne Garnauswahlführung enthält. Ferner können den jeweiligen Aufteilungsgrup
pen die gleiche Zahl Garnauswahlführungen oder verschiedene Zahlen Garnaus
wahlführungen zugeordnet sein. Im letzteren Fall beispielsweise können jeweili
gen Aufteilungsgruppen eine Garnauswahlführung; zwei Garnauswahlführungen,
drei Garnauswahlführungen usw. zugeordnet sein.
Ferner kann die Erfindung, wenngleich das vorstehende Ausführungsbeispiel der
Erfindung nur für eine Einzelschärung mit einem festen Schärbaum beschrieben
worden ist, in gleicher Weise angewendet werden auf eine Einzelgarnschärung
oder Simultanmehrfachgarnschärung unter Verwendung eines Drehschärbaums
oder auf eine Einzelgarnschärung oder Simultanmehrfachgarnschärung unter
Verwendung einer Kombination aus einem festen Schärbaum und einem Dreh
schärbaum.
Obwohl das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel als bevorzugte Ausführung
gezeigt hat, daß eine kurze Führungsplatte S1-S5 als Garnauswahlführung oder
-führungen in jeder der Aufteilungsgruppen vorgesehen ist, können die kurzen
Führungsplatten S1-S5 auch weggelassen werden. In diesem Fall wird das von
dem Garnentfernungselement 31 entfernte Garn 22 nicht von den kurzen Füh
rungsplatten S1-S5 geführt, sondern kann gewechselt werden durch die
Garnauswahlführung oder -führungen in jeder der Aufteilungsgruppen.
Wie oben beschrieben, kann der erfindungsgemäße Garnwechselmechanismus
zur Verwendung in einer elektronisch gesteuerten Musterschärmaschine ein bei
einem Garnwechselvorgang möglicherweise auftretendes Garnspiel im Vergleich
zum Stand der Technik erheblich verringern, wodurch ein effizienter Garnwechsel
möglich wird.
Offensichtlich sind verschiedene kleinere Änderungen und Modifikationen der Er
findung im Sinn der obigen Lehre möglich. Es ist daher klar, daß innerhalb des
Schutzbereichs der beiliegenden Ansprüche auch eine andere Ausführung der
Erfindung als die im einzelnen beschriebene vorgenommen werden kann.
Claims (3)
1. Garnwechselmechanismus (G1) zur Verwendung in einer elektronisch ge
steuerten Musterschärmaschine (W) mit einer oder einer Mehrzahl jeweils
drehbar an einer Seitenoberfläche einer Schärtrommel (A) zum Aufwickeln
eines Garns oder von Garnen auf die Schärtrommel angebrachte Garnein
führeinrichtungen und einer Mehrzahl in einem Endabschnitt einer Basis (Y)
zum Halten der Schärtrommel angeordnete Garnauswahlführungen (27a-27j),
von denen jede so schwenkbar ist, daß sie in eine Garnwechselpositi
on vorsteht, wenn ein Garn zugeführt wird, und so schwenkbar ist, daß sie
in eine Bereitschaftsposition zurückgezogen ist, wenn ein Garn abgelegt
wird, welche elektronisch gesteuerte Musterschärmaschine ausgelegt ist
zum automatischen Wechseln einer Mehrzahl von von einem Schärbaum
ständer (B) zugeführten Garnen (22) und Aufwickeln der Garne auf die
Schärtrommel in einer Garnreihenfolge entsprechend einem zuvor einge
gebenen Design durch Verbringen der Garne zwischen der/den Garnein
führeinrichtung(en) und den jeweiligen Garnauswahlführungen, wobei die
Mehrzahl Garnauswahlführungen aufgeteilt sind in eine Mehrzahl Gruppen
und der Garnwechselmechanismus gekennzeichnet ist durch ein für die
Garnauswahlführung oder -führungen in jeder der Aufteilungsgruppen vor
gesehenes Garnentfernungselement (31a-31e).
2. Garnwechselmechanismus zur Verwendung in einer elektronisch gesteuer
ten Musterschärmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
jede Aufteilungsgruppe eine oder zwei oder mehrere Garnauswahlführun
gen aufweist.
3. Garnwechselmechanismus zur Verwendung in einer elektronisch gesteuer
ten Musterschärmaschine nach Anspruch 1 oder 2, ferner gekennzeichnet
durch eine für die Garnauswahlführung oder -führungen in jeder der Auftei
lungsgruppen vorgesehene Führungsplatte (S1-S5).
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