DE3202760A1 - Waessrige suspensionen von peroxydisulfaten und ihre verwendung als oxidative entschlichtungsmittel fuer mit staerke geschlichtetes textilgut - Google Patents
Waessrige suspensionen von peroxydisulfaten und ihre verwendung als oxidative entschlichtungsmittel fuer mit staerke geschlichtetes textilgutInfo
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Description
BASF Aktiengesellschaft 0.Z. 0050/35720
Wäßrige Suspensionen von Peroxydisulfaten und ihre Verwendung
als oxidative Entschlichtungsmittel für mit Stärke geschlichtetes Textilgut
Peroxydisulfate sind als oxidativ wirkende Mittel zur Entschlichtung
von mit Stärke geschlichtetem Textilgut schon lange bekannt. Aus der AT-PS 28 17 U3 ist bekannt, mit
Alkali- oder Ammoniumperoxydlsulfatlösungen bei pH-Werten
von ca. 10 solche Entschlichtungsprozesse durchzuführen.
Aus der DE-OS 29 13 177 ist ein oxidatives Entschlichtungsmittel bekannt, das aus 10 bis 80 Gew.i eines Tensids
und 20 bis 90 Gew.% Kaliumperoxydisulfat besteht. Aus
der DE-AS 28 14 35U kennt man schließlich ein oxidatives
Entschlichtungsverfahren, bei dem man Peroxydlsulfät zusammen
mit wasserlöslichen Polymerisaten der Acrylsäure als Entschlichtungsmittel einsetzt.
Allen diesen Verfahren ist gemein, daß die Mittel in fester Form gelagert und dosiert werden müssen, da Peroxydisulfate,
wenn sie in wäßriger Lösung vorliegen, infolge Zersetzung ihre Aktivität ziemlich rasch verlieren, auch
wenn die Lösung schwach alkalisch eingestellt wird, wie dies zum Beispiel mit den Mitteln gemäß der DE-AS 28 l4 35^
der Fall wäre.
Feste Produkte, wie Peroxydisulfat, oder halbfeste (pastöse)
Produkte gemäß der DE-OS 29 13 177 sind aber wegen der schwierigen Dosiertechnik bei der Kundschaft nicht sonderlich
beliebt, und so bestand die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, das Peroxydisulfat in eine lagerstabile,
möglichst dünnflüssige und leicht dosierbare Form zu überführen, die vie die bisher vorgeschlagenen festen
Spezifikationen eine einwandreie oder möglichst noch bessere oxidative Entschlichtung gewährleistet.
BASF AMhngwHictaft .j,.
at 0050/35720
Die Lösung der Aufgabe stellen nun wasserhaltige Suspensionen von Kaliumperoxydisulfat dar, wie sie in den Patentansprüchen
1 und 2 definiert sind.
Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß sich
das Peroxydisulfat in dieser Suspension trotz der Anwesenheit von Wasser nicht zersetzt, wenn dieses Wasser zusätzliche
Kaliumionen enthält. Diese Kaliumionen wirken offenbar auf das Löslichkeitsprodukt, das für Kaliumperoxy-
X3 disulfat gilt, in einer Weise ein, daß das Peroxydisulfat unter den Bedingungen der Lagerung in Wasser praktisch
unlöslich wird, somit in feindisperser Form vorliegt und durch das Wasser nicht angegriffen wird. Erst unter den
Bedingungen der Entschlichtung, unter denen das Teroxydisulfat in großer Verdünnung vorliegt, löst es sich auf und
kann im bestimmungsgemäßen Sinn ciktiv werden.
Die, frf^ndungsgemäßen Suspensionen enthalten zwingend
Kaliumperoxydisulfat, Polymerisate oder Copolymerisate der Acrylsäure und/oder Maleinsäure und das zusätzliche
Kaliumionen enthaltende Wasser. Das Kaliumperoxydisulfat ist in der Suspension vorzugsweise zu 15 bis 40, speziell
20 bis 30 Gew.* - bezogen auf die Suspension - enthalten.
Unter den Polymerisaten oder Copolymerisaten der Acrylsäure oder Maleinsäure versteht man solche, die wasserlöslich
sind, und zwar Polyacrylsäure und Polymaleinsäure selbst, sodann als Copolymerisate vorzugsweise solche,
die bis zu 50 C-ew.JS mit Acrylsäure oder Maleinsäureanhydrid
copolymerisaierbare monoethyler.isch ungesättigte Verbindungen einpolymerisiert enthalten, z.B. "ethacrylsäure,
Acrylsäure-, Methacryls^.ure-C^- bis-C^-alkylester,
Copolymerisate der Maleinsäure mit tfethylvinylether,
Vinylacetat, Styrol, Acrylsäure oder Methacrylsäure. Weitere Copolymerisate sind in der eingangs genannten DE-AS 23 14
genannt, auf die hier ausdrücklich Bezug genommen wird.
Von technisch besonderem Interesse sind aber Polyacrylsäure und Pölymaleinsäure.
Alle Polymerisate sollen K-Werte nach Pikentscher von
8 bis 30, vorzugsweise 10 bis 20 aufweisen. Sie kommen vorzugsweise in Mengen von 2 bis 35, speziell 9 bis
30 Gew.% zum Einsatz.
An Wasser, das die zusätzlichen K -Ionen enthält, benötigt man vorzugsweise 5 bis 35 Gew.*. Die zusätzlichen K -Ionen
stammen bevorzugt von solchen Kaliunionen liefernden . Verbindungen, welche den geforderten pH-Wert von mindestens
5 einstellen zu helfen in der Lage sind, also vornehmlich KOH, Pottasche oder KjO. Daneben können auch andere, wie
KpSOh, Kaliumphosphat oder KCl eingesetzt werden. Die
Kaliumverbindungen sind in der wäßrigen Phase zu 12 bis 65 Gew.% enthalten. Dies entspricht im wesentlichen mindestens
der Sättigungskonzentration, d.h. die genauen prozentualen Anteile richten sich innerhalb der oben
angegebenen Grenzen nach der jeweils eingesetzten Kaliumverbindung.
Dieses System stellt bereits eine lagerstabile und gut dosierbare flüssige Suspension dar, die in Entschlichtungsflotten
mit Erfolg einsetzbar ist.
Zu noch besser dosierbaren und sogar pumpbaren Suspensionen gelangt man, wenn den obengenannten Suspensionen
noch - hpzosjen auf die neu entstehende Suspension - vorzugs-.
weise bis zu 75 Gew.3, speziell 25 bis ^5 Gew.*, an definitionsgem^Sen
anionischen Tensiden zugesetzt werden. Es sind dies vor allem saure Phosphor- oder Schwefelsäureester
von Cg- bis CpQ-Alkanolen oder deren Sthoxylaten mit
ι bis 7 Sthylenoxid-Einheiten. Auch C10- bis C20-Alkansul-
**fonate und Alkylbenzolsulfonate sowie sulfatiert^ Alkylphenolethoxylate
können als anionische Tenside eingesetzt werden. Schließlich können, jedoch nicht ausschließlich,
auch nichtionische Tenside anwesend sein, (vorzugsweise bis zu 1JO Gew.?,), und es seien hier vor allem Cp- bis
CpQ-Alkanolethoxylate mit 1 bis 10 Ethylenoxldgruppen
genannt,
Die so aufgebauten Suspensionen sind als oxidative Ent-X)
Schlichtungsmittel von mit Stärke geschlichtetem Textilgut sehr gut brauchbar. Man setzt sie im allgemeinen den
Entschlichtungsflotten in Mengen von 4 bis 20, vorzugsweise 6 bis 13 g/l Entschlichtungsflotte zu. Die Entschlichtungsflotten
enthalten je nach ^ensidanteil in den Persulfat-Suspensionen noch zusätzliche Netz- und Waschmittel.
Wenn der Tensidanteil _." den Suspensionen relativ
hoch ist, so kann auf die zusätzlichen Netz- und Waschmittel YffBlGSitet werden.
In den nun folgenden Beispielen soll die Erfindung erläutert
werden.
Die Mischungen wurden zur überprüfung ihrer Stabilität bei
50 bzw. 30° gelagert. Der jeweilige Persulfatgehalt wurde
titrinietrisch bestimmt. Dabei wurde 1 g der .Mischung in
5C ml Lösung aus HjO/Isopropanol (2IO : 10) gelöst und mit
50 ml KJ-Lösung (Konzentration: 300 g/l) versetzt. Mach fünfzehn Minuten bei Raumtemperatur wurde mit 0,1 N Matriumthlosulfatlösung
bis zum Umschlag nach farMos titriert.
BASF Aktiengesellschaft - / - 0.2.0050/35720
'"Beispiel 1
35 Teile C10H21-O-(CH2-CH2O)3PO3H2
35 Teile C10H21-O-(CH2-CH2O)3H
15 Teile Polyacrylsäure (K-Wect 15 bis 25)
6631g in H2O
15 Teile K2S2Og
7 Teile KOH (pH-Wert 6,1) = 32 % Gew. J? in wäßriger Phase
Wassergehalt: 6,9
Der KpSpOg-Gehalt wurde bei einer Lagertemperatur von
500C verfolgt.
1 Tag 7 Tage IA Tage 21 Tage K2S2Og-Gehalt 100 98,3 96
in Prozent des Ausgangswertes
Die Probe nach dreiwöchiger Lagerung bei 50 zeigte bei der Entschlichtung von Bw-Nessel hei einem Zusatz von
10 g/l in der Entschlichtungsflotte und 15 Minuten Verweilzeit
des Gewebes bei 100° den gleichen Entschlichtungseffekt wie die Ausgangsprobe. In beiden Fällen wurde ein
Tegewa-Wert von 3 erzielt.
Vergleichsbeispiel zu Beispiel 1:
35 Teile C10H21-O-(CH2CH2O)3-PO3H2
35 Teile C10H21-O-(CH3-CH2O)3-H
15 Teile Polyacrylsäure (X-Wert 15 bis 25) 663ig in H3O
15 Teile K2S2O8
5 Teile NaOH (pH-Wert 6,1)
0.2. 0050/35720
rLagerung bei 500C:
1 Tag 7 Tage I^ Tage
91 JS kl % 4,5 % K2S2Og-Oehalt in Prozent
des Ausgangswertes
die Vergleichsprobe zeigte nur unmittelbar nach der Herstellung
bei einer Einsatzmenge von 10 g/l in der Entschlichtungsflotte bei sonst gleichen Bedingungen wie in
TO Beispiel 1 einen ausreichenden Entschlichtungseffekt (Tegewa Wert 8). Nach sieben Tagen Lagerung wurde nur noch
ein Tegewa-Wert von k bei der Entschlichtung erzielt.
Beispiel 2 15
70 Teile C13H27-O(CH2CH2O)5PO3^
3 Teile Polyacrylsäure (K-Wert 10 bis 26)
3 Teile Polyacrylsäure (K-Wert 10 bis 26)
75?ig in H2O 15 Teile K3S2O3
20 6 Teile KOH-Lösung 60$ig
2,5 Teile KOH (pH-Wert 6,2) ergibt 53 % in wäßriger Phase
Wassergehalt: 5,3 %
Lagerung bei 50 : 25 1 Tag 7 Tage Ii Tage 21 Tage
98,1 95 91 90,2 KgSgOg-Gehalt in
Prozent des Ausgangswertes 30
Die Mischung wurde zur oxi-^ativen Entschlichtung eingesetzt
ν.
<f
BASF Aktiensesellscha« - /T- 0.2. 0050/35720
^Rahmenrezept:
50 g/1 NaOH
3- 5 g/l Tensid (Typ Nonylphenolpolyethylenglykolether).
3- 5 g/l Tensid (Typ Nonylphenolpolyethylenglykolether).
Bei einem Zusatz von 12,5 g/l der Mischung in die Entschlichtungsflotte,·
100 % Plottenaufnähme und einer Verweilzeit
von 5 Minuten bei 100 bis 105°C wurde bei einem Bw-Nesselgewebe eine ausreichende Entschlichtung erzielt
(Tegewa-Wert 8), auch noch nach dreiwöchiger Lagerung der Mischung bei 50°.
70 Teile C13H27-O-(CH2-CH2-O)5PO3H
3 Teile Polyacrylsäure 75*is in H2O (K-Wert 10 bis 20)
15 Teile K3S2O3
6,5 Teile NaOH 65$ig (pH-Wert 6,2)
6,5 Teile NaOH 65$ig (pH-Wert 6,2)
2Q Lagerung bei 50 :
1 Tag 7 Tage 14 Tage 21 Tage 89 48,5 7,1 1,2 KgSgOg-Gehalt in
Prozent des Ausgangswertes
Mit den Vergleichsproben war nach l4-t£giger Lagerung bei
50° bei den unter Beispiel 2 angegebenen Mengenzusätzen und Bedingungen in der Entschlichtungsflotte keine Snt-Schlichtung
mehr möglich.
BASF Aktiengesellschaft
• * * I
9
-4-
JZUZ /DU
O.Z. 0050/35720
"Beispiel 3
54 Teile Polyacrylsäure (K-Wert 9 bis 1»»)
50?ig in H2O
16 Teile KOH (pH-Wert 7,9) ergibt 23 % in wäßriger Phase 30 Teile K2S2O8
Wassergehalt: 32 %
Wassergehalt: 32 %
Lagerung bei 80 C:
10 Std. 16 Std. 96
40 Std. K2S2Og-Gehalt in Prozent
des Ausgangsv/ertes
Lagerung bei 50 C:
1 Tag 7 Tage I1I Tage 98,1 95,8 91,3
21 Tage
91,2 K2S2Og-Oehalt in Prozent
des Ausgangsv/ertes
54 Teile Polyacrylsäure (K-Wert 9 bis
5O5ig in H2O
12 Teile NaOH (pH-Wert 8,0) 30 Teile K2S3O3
Lagerung bei 80 :
30 | 10 | Std. | 16 | Std. | 40 S | td. | K2S, | Ausganrrswert | Prozent |
79 | 65 | 3,0 | des | es | |||||
SASF Aktiengesellschaft -/- O.Z. 0050/35720
Lagerung | bei 50°: | 14 | Tage | 21 | Tage |
1 Tag | 7 Tage | 78 | 62 | ||
96 | 87 | ||||
Eelsoiel | 4 | ||||
45 Teile Polyacrylsäure (K-Wert 12 bis 16)
50Ug in H2O
14 Teile KOH (pH-Wert 8,3) 5 Teile K3SO1, ergibt 27,5 % in wäßriger Phase
5 Teile H3O
30 Teile K2S2O8
Wassergehalt: 32 %
30 Teile K2S2O8
Wassergehalt: 32 %
Lagerung von 50 :
1 Tag 7 Tage I1I Tage 21 Tage
97,8 96 94,1 91,7 K2S2Og-Gehalt in Prozent
des Ausgangswertes 20
Ersetzt man in der Mischung nur die 5 Teile K2SO1, durch
5 Teile Na3SO1,, so verringert sich schon die Stabilität.
Vergleichsbeispiel 4
25
25
45 Teile Polyacrylsäure (K-Wert 12 bis
5O3ig in H2O
14 Teile KOH (pH-Wert 8,3) 5 Teile Na2SC1,
5 Teile H3O
14 Teile KOH (pH-Wert 8,3) 5 Teile Na2SC1,
5 Teile H3O
30 Teile K2S2O8
mm
mm
·«
0.2. 0050/35720
20
Lagerung bei 50
1 Tag | 7 Tage | Ik | Tage | 21 | mage | KjSjjOg-Gehalt in |
95,1 | 90 | 81 | 72 | Prozent des Aus | ||
gangswertes | ||||||
Die Mischungen aus Beispiel 3 und Beispiel 1J ergaben bei
Zusätzen von β g/l in der Entschlichtungsflotce bei Bw-Nessei
und Be-Köpergewebe Tegewa-Werte von 8 bis 9. Dabei wurde mit einer Plottenaufnahme von 100 %t einer Flottentemperatur
von 100 bis 130 C und einer Verweilzeit von 10 Minuten gearbeitet.
30 35
Claims (3)
1. Wasserhaltige Suspensionen von Peroxydisulfaten enthaltend Kaliumperoxydisulfat, wasserlösliche PoIymerlsate
oder Copolymerisate der Acrylsäure und/oder Maleinsäure, gegebenenfalls anionische Tenside gegebenenfalls
in Mischung mit nichtionischen Tensiden, sowie Wasser, dadurch gekennzeichnet, daii die wäßrige
Phase 12 bis 65 Gew.*> mindestens einer sonstigen das
X) System auf einem pH-Wert von mindestens 5 haltenden Kaliumionen liefernden Verbindung gelöst enthält.
2. Suspensionen gemäÄ Anspruch 1, enthaltend bezogen auf
die Suspensionen -
10 bis'^O Gew.? Kaliumperoxydisulfat,
15 bis *J5 Gew.* des wasserlöslichen Polymerisats
0 bis 80 Gew.* eines sauren Phosphorsäure- oder
Schwefelsäureesters von Cg- bis C?o-Alkanolen
oder deren 1- bis 7-fachen Ethoxylierungsprodukten als anioni
sches Tens Id und
5 bis 55 Gew.*. Wasser, das einen pH-Wert von
5 bis 10 aufweist, 25
und deren wäßrige Phase 12 bis 65 Gew.*
an den Kaliumverbindungen gelöst ent-
3. Verwendung der Suspension gemäß Ansprüchen 1 oder 2 als Mittel zur oxidativen Entschlichtung von r.it
Stärke geschlichtetem celluloshaltigem Textilgut.
35
16/82 Ze/?ei 27.01.82
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