DE2411528C3 - Wäßrige, flüssige Seifenzusammensetzung - Google Patents
Wäßrige, flüssige SeifenzusammensetzungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft flüssige, konzentrierte Nairiumseifenlösungen.
Flüssige, konzentrierte Natriumseifenlösungen sind zur Herstellung von Vorratslösungen, z. B. in der
WiTchereiindustrie, in der Textilindustrie, zum Zusammenmischen
von flüssigen Reinigungsmittelmassen, Hand- und Körperreinigungsmitteln und für verschiedene
andere mögliche Anwendungen brauchbar. Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus wäre eine hochkonzentrierte
Lösung von großem Vorteil, bislang war es jedoch nicht möglich, eine wirklich konzentrierte
Natriumseifenlösung in Form einer gieöbaren Flüssigkeit
herzustellen, weiche ohne Schwierigkeit bei Zimmertemperatur gehandhabt werden kann.
Die Herstellung von konzentrierten wäßrigen Lösungen von Kaliumseife bereitet keine Schwierigkeiten,
da bekanntlich Kaliumseifen eine viel bessere Wasserlöslichkeit zeigen als Natriumseifen. Konzentrierte
Kaliumseifenlösungen waren daher bereits aus dem Stand der Technik bekannt.
Die US-PS 27 92 347 beschreibt konzentrierte flüssige Seifenlösungen, die lediglich auf der Basis von
Kaliumseifen aufgebaut sind (siehe insbesondere die Beispiele in Verbindung mit Spalte 2, Zeilen 8—111 und
Spalte 3, Zeilen 64-69).
Es wurde auch bereits beschrieben, die Viskosität reduzierende Mittel wie Alkyloleate, Mineralöl und
Emulgatoren zu verwenden, wobei gemäß der US-Patentschrift 26 76 152 Lösungen erhalten wurden, welche
20 Gew.-Vo Natriumoleat enthalten. Versuche haben jedoch gezeigt, daß reines Natriumoleat und Wasser bei
einer Kon7entration von 20 Gew.-% eine feste Masse
ist. Die Zugabe von 2% Butyloleat veränderte die Konsistenz des Systems nicht.
Die Erfindung betrifft die in den Patentansprüchen gekennzeichnete Zusammensetzung.
Beispiele von geeigneten Quellen für gesättigte Cg-Ci4-Fettsäuren zur Verwendung bei der Erfindung
sind reine oder technische Sorten von im Handel erhältlicher
Myristinsäure, Laurinsäure, Caprinsäure, Caprylsäure,
Kokosnuß- und Palmkernfettsäuren sowie Mischungen hiervon. '
Beispiele von geeigneten Quellen für mono- und/oder di-ungesättigte Qe-CxrFettsäuren zur Verwendung in
der Erfindung r-ind reine oder technische Sorten von im
Handel erhältlicher Ölsäure, Ricinolsäure, aus Rizinusöl und Rapsöl abstammende Fettsäuren sowie Mischungen
hiervon.
Der Ausdruck »ungesättigte Fettsäuren«, wie er in der Beschreibung verwendet wird, schließt ungesättigte
Hydroxyfettsäuren ein."
Gemäß der Erfindung wurde gefunden, daß die Kettenlängenverteilung der Fettsäure in einem gewissen
Ausmaß und ebenfalls das Vorliegen anderer Fettsäureseifen sowohl in der Seife (A) als auch in der
Seife (B) die Löslichkeit der Seifenzusammensetzung beeinflußt. Im allgemeinen kann gesagt werde .1, daß die
Menge der vorhandenen, anderen Fettsäureseifen nicht höher als 20 Gew.-% der Seifenzusammensetzung betragen
sollte.
Gegebenenfalls können andere grenzflächenaktive Mittel in solchen Anteilen eingemischt werden, daß die
Löslichkeit der Seife im wesentlichen durch die Zusammensetzung nicht beeinflußt wird.
Beispiele solcher anderen, an sich bekannten, grenzflächenaktiven
Mittel sind Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate,
Alkensulfonate, Alkylsulfate, Alkyläthersulfate, Polyoxyäthylenkondensationsprodukte von primären
oder sekundären Alkoholen, Polyäthylenoxidkondensationsprodukte von Alkylphenolen, Fettsäureamide
und Blockpolymerisate von Äthylenoxid und Propylenoxid.
Vorzugsweise stammt die Seife (A) von gesättigten Ce-Ci4-Fettsäuren ab, welche einen Anteil von
Cs-Ci2-Fettsäuren von größer als 50 Gew.-% aufweisen,
und die Seife (B) stammt vorzugsweise von mono- und/oder di-ungesättigten C16—Cn-Fettsäuren
ab, welche einen Anteil von ungesättigten Cis-Fettsäuren von mehr als 50 Gew.-% aufweisen. Für diese
Seifentypen liegt das optimale Verhältnis im Bereich von etwa 4:1 bis 1 :4.
Bei der Anwendung der Erfindung können hochkonzentrierte, wäßrige Seifenlösungen erhalten werden,
welche wenigstens 20 Gew.-% Natriumseife enthalten und in Form einer gießbaren Flüssigkeit bei Zimmertemperatur
stabil bleiben. Es ist selbstverständlich, daß solche hochkonzentrierten Seifenlösungen beträchtliche
Vorteile gegenüber verdünnten oder weniger konzentrierten Lösungen im Hinblick a.A den Transport
und die Lagermöglichkeiten besitzen.
Cie erfindungsgemäße Flüssigseifenlösung kann gegebenenfalls andere übliche Zusatzstoffe in kleineren
Mengen zur Anpassung an die Gebrauchseigenschaften oder zur Verbesserung ihrer Eigenschaften enthalten.
Beispiele solcher Zusatzstoffe oder Hilfsstoffe sind Farbstoffe, Duftstoffe, bakteriostatische Mittel,
Schmutzsuspendiermittel, Antioxidantien, Schaumverstärker und Konservierungsmittel.
Darüber hinaus können Reinigungskraftverstärker (Builder) und Chelatbildner oder Sequestriermittel wie
Alkalimetalltripolyphosphate, Alkalimetallpyrophosphate, Alkalimetallnitrilotriacetat, -äthylendiamintetraacetat,
-äthylendiamintetraphospHonat usw., die in der
Flüssigseifenlösung verträglich sind, in angemessenen Mengen ohne Hervorrufung einer Phasentrennung eingegeben
werden.
Die erfindungsgemäße Seifenlösung kann durch
normale Verseifung der ausgewählten Fettsäuregemische mit kaustischem Alkali und Verdünnung der
Seifenmasse je nach Wunsch mit der gewünschten Menge Wasser hergestellt werden.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert, wobei sich die Angaben in Prozent auf
Gewicht beziehen, falls nichts anderes angegeben ist
B eispiel 1
In einem 200-1-Seifenmischer wurde ein Gemisch von
61,5% Ölsäure und 38,5% Laurinsäure mit einer 30%igen Lösung yon NaOH neutralisiert Während der
Neutralisation wurde Frischdampf eingeführt Die Masse wurde mit NaOH ausgesalzt und abgetrennt
Nachdem die Alkalilauge verworfen worden war, wurde die Seifenmasse bis zur Neutralreaktion mit einer
kleinen Menge Fettsäure neutralisiert
Schließlich wurde die Seifenmasse mit Wasser verdünnt,
das eine kleine Menge eines Konservierungsmittels enthielt, bis ein klares, flüssiges Produkt erhalten
wurde, das beim Stehen flüssig blieb. Das wäßrige Flüssigkonzentrat enthielt bei der Analyse 40%
Natriumseife, welche aus 39% gesättigter Q0-C14-Fettsäureseife,
4% gesättigter Cie—C|8-Fettsäureseife
und 57% ungesättigter Ci6- C18-Fettsäureseife bestand.
Die Eigenschaften der verwendeten Fettsäuren waren:
ölsäure | ölsäure | Laurinsäure | |
I Titer | 60C | _ | 40,5-420C |
I Säurezahl | 197-203 | 04 | - 277'-282 |
I Verseifungszahl | 195-205 | 3,0 | 277-282 |
I Jodzahl | 90-?5 | 4,0 | <0,5 |
I Nichtverseifbares ■'I |
<2% | 6,0 | Spuren |
I Kettenlängenverteilung der Fettsäure: | 05 | ||
Λ | Laurinsäure | ||
,V Cio | 3 | ||
I ς,2 | 92 | ||
■ι Ch | 5 | ||
■·■ C16 | |||
'■; c16r | — | ||
;c Cn |
Ölsäure
Laurinsäure
c,8r
73,0 8,0
Beispiel 2 und 3
Nach der Methode von Beispiel 1 wurden Sei'enlösungen
angesetzt, weiche 45% der folgenden Natriumseifenmischungen enthielten:
Bsp. 2:
a) Ein Gemisch von
30% technischer ölsäureseifen und 70% technischer Caprinsäureseifen;
b) ein Gemisch von
45% technischer ölsäureseifen und 55% technischer Caprinsäureseifen.
Bsp. 3:
a) Ein Gemisch von
20% technischer ölsäureseifen und 80% technischer Caprylsäureseifen;
b) ein Gemisch von
35% technischer Ölsäureseifen und 65% technischer Caprylsäureseifen.
Alle diese Seifenlösungen waren leicht gießbare· Flüssigkeiten bei 20 bis 25° C und waren beim Stehenlassen
stabil.
Beispiele 4 und 5
Flüssige Lösungen, welche 40% Seife enthielten, waren aus folgenden Seifenmischungen erhältlich:
Bsp. 4:
a) 75/25 Natriumoleat/Natriumcapfat> b) 85/15 Natriumoleat/Natriumeaprat.
Bsp. 5:
85/15 Natriumoleat/Natrium-Cg-fettsäureseife.
Diese Seifenlösungen waren bei 200C leicht gießbare
Flüssigkeiten und blieben beim Stehen stabil.
Beispiele 6 bis 10
In den folgenden Beispielen sind weitere hochkonzentrierte, flüssige Natriumseifenlösungen aus verschiedenen
Systemen gezeigt
Na-Seifenverhähnis
Na-Seifenkonzemration
6 ölsäure/KokosnuDfettsäure
7a Rapsölfettsäure/Laurinsäure
7b Rapsölfettsäure/Laurinsäure
7c Rapsölfettsäure/Laurinsäure
8a Rapsölfettsäure/Kokosnußfettsäure
8b Rapsölfetlsäure/Kokcsnußfettsäure
8c Rapsölfettsäure/Kokosnußfettsäure
9a Rizinusölfettsäure/Laurinsäure
9b Rizinusölfettsäure/Laurinsäure
9c Rizinusölfettsäure/Laurinsäure
1 Oa Rizinusölfettsäure/Kokosnußfettsäure
1 Ob Rizinusölfettsäure/Kokosnußf ettsäure
10c Rizinusölfettsäure/Kokosnußfettsäure
60:40 | 40% |
60:40 | 38% |
45:55 | 40% |
30:70 | 40% |
60:40 | 45% |
45:55 | 45% |
30:70 | 40% |
60:40 | 45% |
45:55 | 38% |
75:25 | 45% |
60:40 | 40% |
45:55 | 35% |
75:25 | 45% |
24 11 | Kettenlänge | Laurinsäure | 528 | 6 | 1,5 | Rapsöl | |
C8 | |||||||
Die Fettsäureverteilung der in den Systemen verwendeter | ClO | ι Rohmaterialien | |||||
5 | C 12 | 99,5 | ölsäure | ist in der folgenden Tabelle angegeben. | 1,4 | ||
Caprylsäure | C 14 | 0,3 | KokosnuBöl Rizinusöl | 4,0 | 0,1 | ||
Caprinsäure | C 16 | 02 | 63 | 3,6 | 5,4 | ||
Laurinsäure | C 16 | 0,7 | 5,8 | 0,4 | 03 | ||
Myristinsäure | 43 | 48,5 | 87,7 | ||||
Palmitinsäure - | C 18 | 6,6 | 18,5 | 0,1 | 1,9 | ||
Palmitinsäure, mono- ' | C'.8 | 6,8 | 9,0 | 08 | 33,0 | ||
ungesättigt | C 18 | 14,6 | |||||
Stearinsäure | C 18 | 1,0 | sä | ||||
ölsäure | C 18 | 66,2 | 2,5 | ||||
Linolsäure | C 20 | 9,5 | 6,9 | 0.8 | |||
Linolensäure | C 20 | 0,7 | 23 | 11.8 | |||
Hydroxy-ölsäure | |||||||
Arachidinsäure | C 22 | 0,2 | 0,6 | ||||
Arachidinsäure, mono | C 22 | 0,7 | 25,0 | ||||
ungesättigt | |||||||
Behensäure | |||||||
Behensäure, mono | |||||||
ungesättigt | |||||||
Claims (3)
1. Wäßrige, flüssige Seifenzusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentli-
chen 20 bis 50 Gew.-% eines Gemisches von (A) wenigstens einer Natriamseife von gesättigten Qr
bis (!-,,»-Fettsäuren und (B) wenigstens einer Natriumseife
von mono- und/oder di-ungesättigten Ciebis
C22-Fettsäuren in einem Verhältnis von 9:1 bis 1 :9 enthält, wobei maximal 20 Gew.-% der Seifen
(A) und (B) als andere Natriumseifen vorhanden sein können.
2. Wäßrige, flüssige Seifenzusammensetzung nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß die Seife
(A) hierin von gesättigten Cg-Cu-Fettsäuren abstammt,
welche einen Anteil von Ce-Ci2-Fettsäuren
von mehr als 50 Gew.-% aufweisen, und daß die Seife (B) hierin von mono- und/oder di-ungesättigten
C16—CzrFettsäuren abstammt, weiche einen
Anteil von mono-ungesättigten Cie-Fettsäuren von
mehr als 50 Gew.-% aufweisen.
3. Wäßrige, flüssige Seifenzusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seife
(A) und die Seife (B) hie.rin in einem Verhältnis von 4 :1 bis 1 :-4 vorliegen.
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