DE1087738B - Reinigungsmittel mit bleichender, oxydierender und desinfizierender Wirkung - Google Patents
Reinigungsmittel mit bleichender, oxydierender und desinfizierender WirkungInfo
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- DE1087738B DE1087738B DEF20239A DEF0020239A DE1087738B DE 1087738 B DE1087738 B DE 1087738B DE F20239 A DEF20239 A DE F20239A DE F0020239 A DEF0020239 A DE F0020239A DE 1087738 B DE1087738 B DE 1087738B
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- C11D—DETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
- C11D3/00—Other compounding ingredients of detergent compositions covered in group C11D1/00
- C11D3/395—Bleaching agents
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- C11D3/395—Bleaching agents
- C11D3/3955—Organic bleaching agents
Description
Es sind verschiedene Verbindungen bekannt, die »aktives« Chlor enthalten, d. h. Chlor, welches in Verfahren
zur Oxydation, zum Bleichen und bei der Anwendung für sanitäre Zwecke usw. wirksam ist. Solche
Verbindungen enthalten gewöhnlich ein Chloratom, welches an ein Sauerstoff- oder Stickstoffatom gebunden
ist. Verbindungen dieser Art sind in der technischen Textilbleiche als Keimtötungsmittel, als Bestandteile
für Bleich- und Reinigungspräparate und für sanitäre Zwecke, sowie für andere Zwecke
brauchbar.
Bezüglich dieser Verbindungen wird manchmal auch der Ausdruck »verfügbares Chlor« an Stelle der
Bezeichnung »aktives Chlor« verwendet. Dieselbe Art von Chlor wird auch mit beiden Ausdrücken bezeichnet,
jedoch gibt—quantitativ ausgedrückt—»aktives
Chlor« das tatsächlich vorhandene Chlor an, während der Ausdruck »verfügbares Chlor« die Menge an
elementarem Chlor angibt, welcher die in der Verbindung enthaltene Menge Chlor bezüglich der Oxydationsfähigkeit
äquivalent ist. Der zahlenmäßige Wert für das verfügbare Chlor ist zweimal so groß wie der
für das aktive Chlor.
Eine der bekanntesten und wirksamsten aktiven
Chlorverbindungen ist das Natriumhypochlorit. Diese Verbindung wie auch andere Alkalihypochlorite besitzen
jedoch den Nachteil, daß sie nur in verhältnismäßig verdünnten Lösungen stabil sind. Das macht es
notwendig, mit einer Menge an Material arbeiten zu müssen, die ein Vielfaches größer ist als das darin
enthaltene aktive Chlor. Außerdem ist es für viele Zwecke wünschenswert, statt einer Flüssigkeit ein
trockenes Pulver als Präparat mit aktivem Chlor zu besitzen.
Eine andere bekannte Quelle für aktives Chlor ist das Calciumhypochlorit, das in trockener Form mit
verhältnismäßig hohem Gehalt an aktivem Chlor erhältlich ist und in größerem Ausmaß technisch hergestellt
wird. Dieses ist jedoch unter bestimmten Bedingungen instabil; außerdem ist in manchen Fällen,
wenn das Material in wäßrigen Lösungen verwendet wird, die Anwesenheit von Calcium unerwünscht, da
dies die Härte des Wassers vergrößert.
Es sind auch bereits verschiedene feste organische Verbindungen, die aktives Chlor oder andere Halogene
enthalten, zur Verwendung in trockenen Präparaten vorgeschlagen worden, und manche von ihnen haben
eine begrenzte Anwendung gefunden. Als solche seien genannt: Ν,Ν-Dichlorazodicarbonamidin, N,N'-Dichlordimethylhydantoin,
chlorierte Amide der Cyanursäure, Trichlorcyanursäure u. a. Keine dieser Verbindungen
war in der technischen Herstellung und Verwendung völlig zufriedenstellend. Einer der wesentlichsten
Nachteile war der Mangel an der genügenden; Reinigungsmittel mit bleichender,
oxydierender und desinfizierender
Wirkung
.5 '■
Anmelder:
FoodMachinery and Chemical Corporation, New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. W. Schalk und Dipl.-Ing. P. Wirth,
Patentanwälte,
Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39
Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom &. Mai 1955
V. St. v. Amerika vom &. Mai 1955
Robert Joseph Fuchs, Claik Township, N. J.,
und Raymond August Olson, Westfield, N. J.
(V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
Stabilität während der Verarbeitung in Handelsprodukte und während der Lagerung. Andere Nach-
teile waren die hohen Herstellungskosten und die geringe Löslichkeit. Für alle diese Verbindungen ist
natürlich das erste Erfordernis eine gute Bleichwirkung und eine gute keimtötende Wirksamkeit.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein neues Reinigungsmittel mit bleichender, oxydierender und desinfizierender Wirkung herzustellen, das sowohl in trockener Form als auch in Lösung eine verbesserte Beständigkeit zeigt und leicht und wirtschaftlich hergestellt werden kann. Das neue Reinigungsmittel soll auch mit anorganischen und organischen Verbindungen, wie z. B. den üblichen organischen oberflächenaktiven Verbindungen gemischt werden können. Beim Trocknen, z. B. durch Sprühtrocknung, soll das neue Reinigungsmittel keinen wesentlichem Verlust an Chlor erleiden und auf diese Weise leicht in frei fließende, staubfreie, beständige Produkte übergeführt werden können.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein neues Reinigungsmittel mit bleichender, oxydierender und desinfizierender Wirkung herzustellen, das sowohl in trockener Form als auch in Lösung eine verbesserte Beständigkeit zeigt und leicht und wirtschaftlich hergestellt werden kann. Das neue Reinigungsmittel soll auch mit anorganischen und organischen Verbindungen, wie z. B. den üblichen organischen oberflächenaktiven Verbindungen gemischt werden können. Beim Trocknen, z. B. durch Sprühtrocknung, soll das neue Reinigungsmittel keinen wesentlichem Verlust an Chlor erleiden und auf diese Weise leicht in frei fließende, staubfreie, beständige Produkte übergeführt werden können.
Es sollte erwartet werden, daß die brauchbarste Verbindung mit aktivem Chlor die wäre, die den
maximalen in ein Molekül einführbaren Gehalt an Chlor besitzt. So sollte im Falle der Cyanursäure,
welche drei durch Chlor ersetzbare Wasserstoffatome besitzt, angenommen werden, daß die als Quelle für
aktives Chlor geeignetste Verbindung die Trichlor-
009 588/405
3 4
verbindung· wäre. Diese Verbindung ist bereits viele daß 2 Wasserstoffatome der Cyanursäure sehr leicht
Jahre bekannt, und deren Verwendung als Quelle für durch Chlor ersetzt werden können, ohne daß ein
aktives Chlor wurde bereits vorgeschlagen. Jedoch Überschuß an Rohmaterial eingesetzt werden muß.
waren zahlreiche Versuche, diese Verbindung in tech- Das dritte Wasserstoffatom kann nur ersetzt werden,
nischen, aktives Chlor enthaltenden Präparaten zu 5 wenn ein Überschuß an Chlor verwendet wird und die
verwenden, besonders wegen der Unbeständigkeit der Chlorierung sehr lange durchgeführt wird. Der UnterVerbindung
nicht erfolgreich. schied in der Leichtigkeit der Chlorierung ist so
Es wurde nun gefunden, daß das Dichlorderivat groß, daß Cyanursäure quantitativ in Dichlorcyanur-
der Cyanursäure in guter Ausbeute in kristalliner säure umgewandelt werden kann, ohne daß sich dabei
Form hergestellt und isoliert werden kann und daß io wesentliche Mengen an Trichlorcyanursäure bilden.
es bei der Verwendung in Reinigungsmitteln mehrere Die letztere beginnt sich erst zu bilden, wenn prak-
unerwartete, wesentliche Vorteile gegenüber der Tri- tisch die gesamte Cyanursäure in die Dichlorverbin-
chlorcyanursäure und anderen bekannten, aktives dung umgewandelt worden ist.
Chlor enthaltenden Verbindungen besitzt. Die Dichlorcyanursäure kann in gut ausgebildeten
Das erfindungsgemäße; Reinigungsmittel ist nun 15 Kristallen durch Kristallisation aus einer sauren wäßdadurch
gekennzeichnet, daß es ein Chlorierungs- rigen Lösung oder aus verschiedenen organischen
produkt der Cyanursäure mit nicht mehr als 38% Lösungsmitteln, wie Aceton, Acetonitril usw., eraktivem
Chlor oder ein Salz eines solchen Chlorie- halten werden. Der theoretische Gehalt an aktivem
rungsproduktes enthält. Chlor beträgt 35,8% gegenüber 45,8e/o bei der Tri-
Die in dem neuen Reinigungsmittel enthaltene Ver- 20 chlorcyanursäure.
bindung kann hergestellt werden, indem man elemen- Überraschenderweise waren Versuche, kristalline
tares Chlor auf ein Alkalisalz der Cyanursäure unter Monochlorcyanursäure, welche einen theoretischen
geregelten Reaktionsbedingungen, wie sie durch die Chlorgehalt von 21,7% besitzt, durch das obige Vernachfolgende
Gleichung dargestellt werden, einwirken fahren herzustellen, nicht erfolgreich. Das Produkt,
läßt: 25 das erhalten wurde, wenn die zugeführte Menge an r at r\ TT 4.9¥,ητΐ4-9Π Chlor geringer ist als die, die zur Umwandlung der
ΓΜηΐΐπ χοή ru9TTn gesamten Cyanursäure m die Dichlorverbmdung not-
^3-N8 O8 H U2+ 2NaU+2ri2O wendig ist, scheint nur aus unchloriertem Produkt
Cyanursäure wird gewöhnlich als in den folgenden und Dichlorcyanursäure zu bestehen. Vermutlich stei-
zwei tautomeren Formen bestehend dargestellt: 30 gert die Einführung eines Chlors die Reaktionsfähig-
keit so stark, daß ein zweites Chlor sofort in das Molekül eintritt. Wie oben angegeben, kann die Ein-
i führung des dritten Chlors jedoch nur mit beträcht-
/ \ /V liehen Schwierigkeiten erreicht werden.
HN NH N X N 35 Das bevorzugte Verfahren zur Herstellung der Di-
I [ [[ j chlorcyanursäure und Mischungen, die diese enthalten,
O=C C=O HO C C OH besteht darin, daß man die Cyanursäure in einer ver-
\ / \ ■/ hältnismäßig verdünnten Lösung eines Alkalis, wie
-·. Natriumhydroxyd, welche etwa 1 Mol Alkali für jedes
40 verwendete Mol Chlor enthält, löst und dann bei einer
Diese und andere tautomere Formen können in der verhältnismäßig niederen Temperatur, wie 5° C, gas-
Dichlorcyanursäure anwesend sein. förmiges Chlor in die Lösung mit einer Geschwindig-
Es wurde gefunden, daß der wesentliche Vorteil der keit, die die Absorption der gesamten Chlormenge erneuen
Verbindung gegenüber der Trichlorcyanursäure laubt, einleitet. Das Alkali wird in dem Maße neutra-
und anderen bekannten, aktives Chlor enthaltenden 45 lisiert, wie die Chlorierung fortschreitet, und es
Verbindungen in ihrer besonderen Stabilität gegen erfolgt, wenn das dem anwesenden Alkali äquivalente
Chlorverluste liegt. Eine aktives Chlor enthaltende Chlor reagiert hat, nur mehr eine sehr geringe ChIo-Verbindung
muß, wenn sie zu Bleich- oder Desinfek- rierung. Diese Tatsache erleichtert die Kontrolle der
tionszwecken oder anderen Zwecken verwendet wird, Chlorierung, da das zugefügte Alkali leichter genotwendigerweise
Chlor abgeben, ein Chlorverlust 50 messen werden kann als das gasförmige Chlor,
während der Herstellung, der Verarbeitung .und La- Dichlorcyanursäure ist in neutralen oder sauren ., gerung ist jedoch ein ernster Nachteil. Ein Verlust an Lösungen nur wenig löslich, und sie fällt daher aus, Chlor bedeutet einen wirtschaftlichen Verlust, und wenn das Alkali während der Chlorierung verbraucht verursacht Korrosionen und eine Gefährdung des Per- wird. Das chlorierte Material wird durch Abfiltrieren sonals. So hat die Unbeständigkeit die technische Ver- 55 des Niederschlages und Auswaschen der anhaftenden wendung bestimmter, aktives Chlor enthaltender Ver- Mutterlauge in guter Ausbeute erhalten,
bindungen, die andererseits sehr brauchbar sind, ver- Die Temperatur der zu chlorierenden Lösung kann hindert. Im Gegensatz dazu wurde gefunden, daß die vom Gefrierpunkt bis etwa 100° C reichen. Wenn im Dichlorcyanursäure eine ausgezeichnete Beständigkeit oberen Teil dieses Bereiches gearbeitet wird, ist es besitzt. . . 60 zweckmäßig, unter Druck zu chlorieren, um eine gute
während der Herstellung, der Verarbeitung .und La- Dichlorcyanursäure ist in neutralen oder sauren ., gerung ist jedoch ein ernster Nachteil. Ein Verlust an Lösungen nur wenig löslich, und sie fällt daher aus, Chlor bedeutet einen wirtschaftlichen Verlust, und wenn das Alkali während der Chlorierung verbraucht verursacht Korrosionen und eine Gefährdung des Per- wird. Das chlorierte Material wird durch Abfiltrieren sonals. So hat die Unbeständigkeit die technische Ver- 55 des Niederschlages und Auswaschen der anhaftenden wendung bestimmter, aktives Chlor enthaltender Ver- Mutterlauge in guter Ausbeute erhalten,
bindungen, die andererseits sehr brauchbar sind, ver- Die Temperatur der zu chlorierenden Lösung kann hindert. Im Gegensatz dazu wurde gefunden, daß die vom Gefrierpunkt bis etwa 100° C reichen. Wenn im Dichlorcyanursäure eine ausgezeichnete Beständigkeit oberen Teil dieses Bereiches gearbeitet wird, ist es besitzt. . . 60 zweckmäßig, unter Druck zu chlorieren, um eine gute
Trotz der Beständigkeit während der Herstellung Ausnutzung des Chlors zu erhalten. Beim Arbeiten
und Lagerung ist die neue Verbindung eine hochwirk- bei atmosphärischem Druck wird eine Temperatur
same Quelle für aktives Chlor, die sie zur Verwen- von etwa 50C bevorzugt.
dung in der Bleicherei und anderen Anwendungs- Bei einem anderen Herstellungsverfahren für die
zweigen, wo aktives Chlor benötigt wird, sehr geeig- 65 Dichlorcyanursäure werden an Stelle von freiem Chlor
net macht. anorganische Hypochlorite, wie Natriumhypochlorit,
Überraschenderweise besitzt die neue Verbindung oder ein organisches Hypochlorit, wie t-Butylhypo-
einen weiteren wesentlichen Vorteil darin, daß sie viel chlorit, verwendet. Ebenso können andere Verbindun-
leichter und wirtschaftlicher als die Trichlorverbin- gen, die leicht Chlor oder Hypochloritionen abgeben,
dung hergestellt werden kann. Es wurde gefunden, 7° verwendet werden.
5 6
Die Dichlorcyanursäure kann auch hergestellt wer- rials, welches zur Erzeugung des notwendigen Gehalts
den, indem Trichlorcyanursäure und Cyanursäure, an aktivem Chlor benötigt wird, verhältnismäßig
vorzugsweise in wäßrigem Medium, gemischt werden. groß. Daher ist es gewöhnlich unwirtschaftlich, chlo-Unter
diesen Bedingungen gibt die Trichlorcyanur- rierte Cyanursäure zu verwenden, die weniger als 5 %
säure ein Drittel ihres Chlors ab, und dieses Chlor 5 aktives Chlor enthält.
wandelt die Cyanursäure in die Dichlorcyanur- Für die handelsmäßige Verwendung wird das Prosäure um. dukt, das etwa die Zusammensetzung der Dichlor-
Salze der Dichlorcyanursäure können hergestellt cyanursäure besitzt, bevorzugt. An diesem Punkt bewerden,
indem Hydroxyde, Oxyde oder Salze der sitzt die Cyanursäure einen hohen Gehalt an aktivem
verschiedenen Metalle mit der Säure in Wasser oder io Chlor bei gleichzeitiger ausgezeichneter Beständigkeit,
einem anderen flüssigen Medium gemischt werden. Die Anwesenheit alkalischer A^erbindungen unter-
Unlösliche Salze können hergestellt werden, indem stützt die Abgabe von Chlor aus der Dichlorcyanurdie
entsprechenden Metallverbindungen zu einer Lö- säure und macht die letztere daher zum Bleichen und
sung eines löslichen Salzes der Dichlorcyanursäure, für andere Anwendungszwecke, bei denen eine alkaz.
B. des Natriumsalzes, zugegeben werden. 15 lische Lösung von Hypochlorit benötigt wird, wirk-
Salze der Dichlorcyanursäure können auch direkt samer. Eine ziemlich hohe Alkalität, wie z. B. ein
durch Chlorierung der Cyanursäure in Gegenwart pH-Wert von 12 und mehr, ist im allgemeinen uneiner
alkalischen Verbindung hergestellt werden, erwünscht, und falls freie Hydroxyde, wie Natriumwobei
die Reaktionsteilnehmer im Verhältnis von hydroxyd, verwendet werden, muß deren Menge daher
2 Mol Chlor und wenigstens 3 Äquivalenten alkali- 20 sorgfältig geprüft werden.
scher Verbindungen pro Mol Cyanursäure verwendet In Verbindung mit der chlorierten Cyanursäure
werden. Durch Abdunsten des Wassers aus der chlo- können alkalische Salze verwendet werden, z. B.
rierten Mischung wird eine Mischung aus dem Salz Natriumpyrophosphat, Natriumtripolyphosphat, Trider
Dichlorcyanursäure und dem entsprechenden natriumphosphat, Dinatriumphosphat, Natriumbi-Metallchlorid
erhalten. Die beiden Salze können durch 25 carbonat, verschiedene Natriumsilikate usw. Ebenso
geeignete Maßnahmen getrennt werden. Andererseits können an Stelle der Natriumsalze die entsprechenden
können unlösliche Salze aus der Chlorierungsmischung Salze der anderen Alkalimetalle verwendet werden,
ausgefällt werden, indem eine geeignete Verbindung Zusätzlich zu den alkalischen Verbindungen des
des entsprechenden Metalls zur Dichlorcyanursäure obengenannten Typs ist so manchmal wünschenswert,
zugegeben wird. 3° neutrale lösliche Salze, die als Füllmittel dienen, zu
Die Herstellung der erfindungsgemäß zuzusetzen- verwenden. Als Beispiel für eine solche Verbindung
den chlorierten Cyanursäure ist nicht Gegenstand des sei das Natriumsulfat erwähnt. Ebenso können für
vorliegenden Schutzbegehrens. · andere Zwecke unlösliche Materialien, wie gewisse
Die Alkalimetallsalze der Dichlorcyanursäure und Tone, Bimsstein oder andere milde Abschleifmittel,
auch das Calciumsalz besitzen eine verhältnismäßig 35 zugefügt werden.
hohe Löslichkeit, während das Bariumsalz weniger Als oberflächenaktive Stoffe werden der chlorierten
löslich ist. Die Alkalisalze sind löslicher als die Säure Cyanursäure vorzugsweise solche des anionischen und
selbst und bilden Lösungen, die ungefähr neutral sind. nichtionischen Typs zugefügt. Beispiele für geeignete
Die Salze können in vielen Fällen an Stelle der Di- anionische oberflächenaktive Mittel sind die Alkylchlorcyanursäure
verwendet werden und sind dieser 40 arylsulfonate und die Alkylsulfate, für nichtionische
in manchen Fällen, z.B. dann, wenn eine verhältnis- oberflächenaktive Mittel die Polyalkylenoxyd-Kondenmäßig
hohe Löslichkeit verlangt wird, überlegen. sationsprodukte.
Die große Stabilität der Dichlorcyanursäure gegen- Die Anteile der verschiedenen Komponenten in den
über der Trichlorcyanursäure ist durch die in der aktives Chlor enthaltenden Präparaten können über
Zeichnung angegebenen Werte dargestellt. Die Ab- 45 einen beträchtlichen Bereich variieren. Die chlorierte
szissen stellen dabei den Chlorgehalt der bis zur Tri- Cyanursäure kann den Hauptteil der Mischung bis zu
chlorcyanursäure chlorierten Cyanursäure dar, und 90% oder mehr der Gesamtmenge bilden, oder sie
die Ordinaten geben die Prozente des ursprünglich kann auch weniger als 1% der Gesamtmenge beanwesenden aktiven Chlors wieder, welche unter den tragen. Gewöhnlich wird sie in einer solchen Menge
Versuchsbedingungen verlorengingen. Die Zeichnung 50 verwendet, daß die Gesamtmischung einem Gehalt an
zeigt eine ausgezeichnete Stabilität der Dichlorcyanur- aktivem Chlor von 0,2 bis 8% besitzt. Meist wird
säure und der weniger chlorierten Cyanursäure und eine solche Menge verwendet, daß der Gehalt an
die geringe Stabilität der über die Dichlorcyanursäure aktivem Chlor 4% beträgt.
hinaus chlorierten Cyanursäure, wobei bei dieser ein Die oberflächenaktiven Mittel stellen gewöhnlich
starker Abfall der Beständigkeit eintritt. 55 den kleineren Teil der Gesamtmischung dar, etwa
Vom praktischen Standpunkt aus ist die chlorierte 1 bis 40%, vorzugsweise 1 bis 25%.
Cyanursäure bis zu einem Gehalt von etwa 38 % Die alkalischen Verbindungen, die löslichen inerten
aktivem Chlor von Interesse. Dieser Bereich schließt Salze und die unlöslichen Produkte können einzeln
Produkte mit einem geringen Gehalt an Trichlor- oder in Kombination in solchen Verhältnissen vercyanursäure
ein, jedoch ist, wie aus der Figur zu er- 60 wendet werden, daß sie von weniger als 1 bis mehr
sehen, die Stabilität an der oberen Grenze dieses Be- als 99% der aktives Chlor enthaltenden Mischung bereiches
im Vergleich mit den höherchlorierten Pro- tragen.
dukten noch gut. Der Verlust an Chlor aus chlorierter Bei der Herstellung der trockenem, aktives Chlor
Cyanursäure, die etwa 38% aktives Chlor enthält, be- enthaltenden Präparate ist es manchmal.zweckmäßig,
trägt unter den Versuchsbedingungen der Figur etwa 65 zuerst eine Aufschlämmung der verschiedenen Kom-8%
gegenüber von mehr als 30% für Trichlorcyanur- ponenten unter Zugabe einer begrenzten Menge
säure. Wasser herzustellen und das freie Wasser dann vor-
Produkte, die weniger als 5% aktives Chlor ent- zugsweise durch Sprühtrocknen zu entfernen. Dieses
halten, können zum Bleichen und für andere Zwecke Verfahren ergibt eine innige Mischung der Kompoverwendet
werden, jedoch ist das Gewicht des Mate- 70 nenten und liefert ein frei fließendes, staubfreies Ma-
terial. Die große Stabilität der Dichlorcyanursäure in
Lösung und beim Erhitzen macht diese besonders geeignet zur Verwendung von durch Sprühtrocknen hergestellten
Präparaten.
Anstatt eine Aufschlämmung herzustellen und diese zu trocknen, können ähnliche Präparate hergestellt
werden, indem die gut gemischten Komponenten bloß angefeuchtet und dann in geeigneter Weise getrocknet
werden, z. B. durch Anwendung· von Wärme oder indem man das zugefügte Wasser mit einer der Komponenten
ein Hydrat bilden läßt. Das Aufschlämmen oder Anfeuchten der Komponenten und' das anschließende
Trocknen ergibt Präparate, die verhältnismäßig frei von Staub sind und bei denen keine
Trennung der Abscheidung der Komponenten während der Lagerung, des Versandes oder der Handhabung
eintritt.
Trockene Bleichpräparate können auch durch inniges Mischen der Komponenten im trockenen Zustand
hergestellt werden. Gegebenenfalls kann die Mischung zu Tabletten, Preßkuchen, Pillen oder anderen
kompakten Formen verarbeitet werden.
Ein trockenes Präparat, das 4% aktives Chlor enthält, wurde hergestellt, indem Trinatriumphosphat in
den entsprechenden Verhältnissen mit je drei Proben von chlorierter Cyanursäure, die 19, 35 bzw. 44%
aktives Chlor enthielten, gemischt wurde. Es wurde die Prozentzahl des urspünglich anwesenden Chlors,
welche während einer 14tägigen Lagerung bei Zimmertemperatur verlorenging, gemessen. Die Werte
sind in Tabelle 1 zusamengestellt. Es kann daraus ersehen werden, daß diejenigen Präparate, die mit
einer chlorierten Cyanursäure hergestellt wurden, die 19 bzw. 35% aktives Chlor enthielten, eine gute Stabilität
besaßen, während Präparate, die mit der 44°/o aktives Chlor enthaltenden Verbindung (praktisch
Trichlorcyanursäure) hergestellt worden waren, eine schlechte Stabilität besaßen.
Aktives Chlor in der
chlorierten Cyanursäure, %
chlorierten Cyanursäure, %
Trinatriumphosphat,
Teile
Teile
Chlorierte Cyanursäure,
Teile
Teile
Aktives Chlor in der
Mischung, °/o
Mischung, °/o
Chlorverlust in 14 Tagen,
% (bezogen auf die
ursprünglich anwesende
Menge)
% (bezogen auf die
ursprünglich anwesende
Menge)
19 | 35 |
79,4 | 88,6 |
20,6 | 11,4 |
4 | 4 |
1 | 0 |
44
90,8
90,8
9,2
8,9 gegenüber 35,8%, berechnet auf Dichlorcyanursäure.
Nach dem Umkristallisieren aus Acetonitril betrug der Gehalt an aktivem Chlor 35,3%.
Die Dichlorcyanursäure besaß einen Schmelzpunkt von 225 bis 226° C, die Löslichkeit betrug bei 27° C
etwa 2,6 g pro 100 g Wasser. Die Löslichkeit der Cyanursäure bzw. Trichlorcyanursäure betrug bei angenähert
gleicher Temperatur 0,13 und etwa 1,2 g pro lOO g· Wasser.
ίο Das durch Beugung durch X-Strahlen erhaltene
Spektrum von Dichlorcyanursäurekristallen war sowohl von dem der Cyanursäure als auch der Trichlorcyanursäure
verschieden und besaß die charakteristischen Eigenschaften- eines Spektrums einer einheitliehen
Verbindung.
Es wurden trockene Präparate, die 4% aktives Chlor und ein oberflächenaktives Mittel enthielten,
ao hergestellt, indem entsprechende Mengen chlorierter Cyanursäure, die 19, 35 bzw. 44% aktives Chlor enthielten,
zu einer Mischung zugegeben wurden, die etwa 30 Teile Tetranatriumpyrophosphat, 6 Teile
Alkylarylsulfonat (anionisches oberflächenaktives Mittel) und 55 Teile Natriumsulfat enthielt. Die Komponenten
wurden in trockenem Zustand gründlich gemischt und 14 Tage bei Zimmertemperatur stehengelassen;
dann wurde jede Mischung auf aktives Chlor untersucht und die Prozente des ursprünglichen Chlors,
welche verlorengegangen waren, errechnet. Die Ergebnisse sind aus Tabelle 2 zu ersehen.
Aktives Chlor in der
chlorierten Cyanursäure, % ' 19 35 44
Salzmischung, Teile 79,4 88,6 90,8
Chlorierte Cyanursäure,
Teile 20,6 11,4 9,2
Aktives Chlor in der
Mischung, % 4 4 4
Chlorverlust in 14 Tagen,
% (bezogen auf die
ursprünglich anwesende
Menge) 0 0 23,7
% (bezogen auf die
ursprünglich anwesende
Menge) 0 0 23,7
Diese Mischungen waren, wenn sie in Wasser zu einer Lösung, die 50 Teile aktives Chlor pro 1 Million
enthielt, beim Bleichen eines Baumwollgewebes, das Flecken eines alkoholischen Grasextraktes enthielt,
praktisch allen anderen Bleichlösungen gleichwertig.
19 | 35 |
79,4 | 88,6 |
20,6 | 11,4 |
4 | 4 |
0 | 0 |
Das oben verwendete, 35% Chlor enthaltende Cyanursäurederivat wurde wie folgt hergestellt:
3,25 gMol Cyanursäure wurden in 3,2 1 einer Lösung, die 6,50 gMol (etwa 8 Gewichtsprozent)
Natriumhydroxyd enthielt, gelöst. Die Lösung wurde auf 5° C abgekühlt und unter Rühren Chlor eingeleitet,
bis der pH-Wert auf 2,2 gesunken war. Die Chlorierung
dauerte 21Iz Stunden.
Die während der Chlorierung gebildeten Kristalle wurden abfiltriert, gewaschen und bei 80° C getrocknet.
Das Produkt wog 523 g, was einer 80,5%igen theoretischen Ausbeute an Dichlorcyanursäure entsprach,
und besaß einen Gehalt an aktivem Chlor von 34,4% Es wurden trockene Präparate, die 4% aktives
Chlor und ein oberflächenaktives Mittel enthielten, hergestellt, indem entsprechende Mengen chlorierter
Cyanursäure, die 19, 35 bzw. 44% aktives Chlor enthielten, mit Trinatriumsulfat und Natriumlaurylsulfat
gemischt wurden. Nach gründlicher Mischung der Komponenten wurden die Präparate 35 Tage bei
Zimmertemperatur gelagert und dann der Chlorverlust bestimmt. Die Werte sind in Tabelle 3 aufgeführt. Wie
im Falle der Proben gemäß Beispiel 1 war die Stabilität der chlorierten Cyanursäure, die 19 bzw. 35 %
aktives Chlor enthielt, gut, während die Stabilität der chlorierten Cyanursäure, die etwa 44%.aktives Chlor
enthielt, schlecht war.
Aktives Chlor in der
chlorierten Cyanursäure, %
chlorierten Cyanursäure, %
Trinatriumphosphat,
Teile
Teile
Natriumlaurylsulfate,
Teile
Teile
Chlorierte Cyanursäure,
Teile
Teile
Aktives Chlor in der
Mischung, °/o
Mischung, °/o
Chlorverlust in 35 Tagen,
% (bezogen auf die
ursprünglich anwesende
Menge)
% (bezogen auf die
ursprünglich anwesende
Menge)
19 | 35 |
74 | 83 |
5,4 | 5,6 |
20,5 | 11,4 |
4 | 4 |
3,0 | 1,5 |
44
85 5,8 9,2 4
Cyanursäure mehr als etwa 38% aktives Chlor enthielt, besitzen demnach eine geringe Beständigkeit.
Die Verluste sind so groß, daß zu ersehen ist, daß alles über etwa 38% vorhandene Chlor unter den Ver-Suchsbedingungen
sehr leicht verlorengeht.
Es wurden trockene Präparate, die 4% aktives Chlor und ein nichtionisches oberflächenaktives Mittel
enthielten, hergestellt, indem entsprechende Mengen chlorierter Cyanursäure, die 22, 35 bzw. 43 % aktives
Chlor enthielten, mit Tetranatriumpyrophosphat, einem Polyalkylenoxyd-Kondensationsprodukt (nichtionisches oberflächenaktives Mittel) und Natriumsulfat
gemischt wurden. Nach 3tägiger Lagerung bei Zimmertemperatur wurden die Proben dann auf
den Chlorverlust untersucht. Die in Tabelle 4 zusammengestellten Werte ergeben für die chlorierte
Cyanursäure, die 22 bzw. 35% aktives Chlor enthält, eine gute und für eine chlorierte Säure, die 43 %■ aktives
Chlor enthält, eine schlechte Stabilität.
Aktives Chlor | Verlust an aktivem Chlor | |
in der chlorierten Cyanursäure | aus der Aufschlämmung | |
IO | »/o | in 30 Minuten |
4,1 | 1,3 | |
9,9 | 1,3 | |
17,3 | 2,7 | |
15 | 19,4 | 1,0 |
22,2 | 1,7 | |
24,8 | 3,3 | |
25,5 | 1,6 | |
27,6 | 0,0 | |
20 | 29,5 | 1,4 |
34,2 | 1,7 | |
35,1 | 1,3 | |
35,4 | 0,6 | |
37,5 | 5,7 | |
25 | 40,0 | 12,6 |
44,6 | 32,6 | |
44,8 | 29,0 |
Aktives Chlor in der
chlorierten Cyanursäure, %
chlorierten Cyanursäure, %
Tetranatriumpyrophosphat, Teile
Polyalkylenoxyd-
Kondensationsprodukt,
Teile
Teile
Natriumsulfat, Teile ...
Chlorierte Cyanursäure,
Teile
Teile
Aktives Chlor in
Mischung, %
Chlorverlust in 3 Tagen,
% (bezogen auf die
ursprünglich anwesende
Menge)
% (bezogen auf die
ursprünglich anwesende
Menge)
22 | 35 |
30 | 30 |
4 48 |
4 55 |
18,0 | 11,4 |
4 | 4 |
0,0 | 3,7 |
43 30
4 57
23,4
Es wurden Proben von chlorierter Cyanursäure mit 4 bis 45% aktivem Chlor nach dem im Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren hergestellt. Präparate, die 3% aktives Chlor enthalten, wurden hergestellt, indem
Teile dieser Proben zu einer trockenen Mischung zugegeben wurden, die etwa 30 Teile Tetranatriumpyrophosphat,
6 Teile Alkylarylsulfonat und 55 Teile Natriumsulfat enthielt. Jede Probe wurde dann durch
Zugabe einer gleichen Menge Wasser aufgeschlämmt, die Aufschlämmung* 30' Minuten bei Zimmertemperatur
stehengelassen und die Prozentzahl der ursprünglich anwesenden Menge an Chlor, die während dieser
Zeit verlorenging, bestimmt. Die Ergebnisse sind zahlenmäßig in Tabelle 5 und graphisch in der Figur
dargestellt. Mischungen, in welchen die chlorierte
Es wurden zwei Mischungen aus chlorierter Cyanursäure, Trinatriumphosphat und Natriumsulfat
hergestellt, und zwar in solchen Verhältnissen, daß Präparate erhalten wurden, die 3% aktives Chlor,
6% Trinatriumphosphat (TSP) und als RestNatriumsulfat
enthielten.
Die chlorierte Cyanursäure enthielt in einer Probe 35% und in der anderen 44% aktives Chlor. Jede
Probe wurde mit dem gleichen Gewicht Wasser gemischt, um eine 50%ige Aufschlämmung zu erhalten.
Nach 30 Minuten Stehen bei Zimmertemperatur wurde dann das aktive Chlor bestimmt. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle 6 zusammengestellt.
Das obige Verfahren wurde unter Verwendung von Tetranatriumpyrophosphat (TSPP) als Alkalisalz
wiederholt. Die Komponenten wurden in einem solchen Verhältnis gemischt, daß das Präparat 3% aktives
Chlor, 32 % Tetranatriumpyrophosphat und als Rest Natriumsulfat enthielt. Die Ergebnisse sind aus
Tabelle 6 zu ersehen.
Das Verfahren wurde unter Verwendung von Natriumcarbonat (Na2CO3) als alkalisches Salz wiederholt.
Die Komponenten wurden in solchen Verhältnissen gemischt, daß das Präparat 3% aktives Chlor,
6% Natriumcarbonat und als Rest Natriumsulfat enthielt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 zusammengestellt.
6ο Alkalisches Salz |
Aktives Chlor in der chlorierten Cyanursäure |
Chlorverlust, bezogen auf die ursprünglich anwesende Menge % |
65 TSP TSP TSPP TSPP Na2CO3 :... 70 Na2CO3 |
35 44 35 44 - 35 44 |
2,3 33,6 1,0 33,5 2,7 33,6 |
009 588/405
Chlorierte Cyanursäure mit 44,4% aktivem Chlor wurde in einer solchen Menge zu einer Mischung von
etwa 30 Gewichtsteilen Tetranatriumpyrophosphat, 6 Teilen eines Alkylarylsulfonates und 55 Teilen Natriumsulfat
zugegeben, daß das fertige Präparat 4% aktives Chlor enthielt. Diese Mischung wurde zu einer
solchen Menge Wasser zugegeben, daß die Aufschlämmung 40 Gewichtsprozent an Feststoffen enthielt.
Die Aufschlämmung sollte dann einer Sprühtrocknung unterworfen werden. Die Aufschlämmung
gab jedoch solche Mengen an Chlor ab, daß die Arbeiter das Gebäude verlassen mußten und der Versuch,
das Material einer Sprühtrocknung zu unterwerfen, aufgegeben werden mußte.
Das im Beispiel 7 beschriebene Verfahren wurde wiederholt, wobei an Stelle des 44,4% aktives Chlor
enthaltenden Materials ein solches mit 35,1% verwendet wurde. Auch hier enthielt die Mischung 4% aktives
Chlor, bezogen auf das Gesamtgewicht der Feststoffe. Weder bei der Herstellung der Aufschlämmung
noch während des Sprühtrocknens wurde eine Chlorentwicklung festgestellt.
Die Wiederholung des Verfahrens, bei der einerseits das oberflächenaktive Mittel weggelassen wurde
bzw. das oberflächenaktive Mittel weggelassen wurde und Natriumtripolyphosphat an Stelle von Tetranatriumpyrophosphat
verwendet wurde, ergab die gleichen Ergebnisse, d. h., es wurde an keiner Stelle
Chlor entwickelt.
Das Verfahren gemäß Beispiel 7 wurde mit Dichlordimethylhydantoin
an Stelle der chlorierten Cyanursäure wiederholt. Auch hier enthielt die Gesamtmischung
der Feststoffe 4% aktives Chlor. Während der Aufschlämmung bei Zimmertemperatur wurde
kein Chlor entwickelt, jedoch entstanden beim Versuch, eine Sprühtrocknung durchzuführen, solche
Chlormengen, daß der Versuch abgebrochen werden mußte.
Es wurde ein trockenes, aktives Chlor enthaltendes Präparat hergestellt, indem 1,5 Gewichtsteile chlorierte
Cyanursäure, die 35% aktives Chlor enthielt, 58,5 Teile Natriumtripolyphosphat und 40 Teile Natriummetasilicat-pentahydrat
gemischt wurden. Dieses Präpart war bezüglich seines Gehaltes an aktivem Chlor stabil und ist als Reinigungsmittel und Sterilisationsmittel
für die mechanische Geschirrwäsche geeignet.
Es wurde eine weitere, aktives Chlor enthaltende Mischung hergestellt, indem 1,5 Teile chlorierte
Cyanursäure, die 35% aktives Chlor enthielt, 50 Teile Natriumpolyphosphat und 48,5 Teile Natriumcarbonat
gemischt wurden. Auch dieses Präparat ist bezüglich seines Gehaltes an aktivem Chlor stabil und als
Reinigungs- und Sterilisierungsmittel in der mechanischen Geschirrwäsche brauchbar.
Es wurden folgende Präparate, die als Pulver für sanitäre Zwecke oder als bleichende Scheuermittel geeignet
sind, hergestellt:
Präparat A
89 Teile gepulverter Bimsstein,
5 Teile Natriumtripolyphosphat,
5 Teile Alkylarylsulfonat,
5 Teile Natriumtripolyphosphat,
5 Teile Alkylarylsulfonat,
1 Teil Dichlorcyanursäure;
Präparat B
88 Teile gepulverter Bimsstein^
5 Teile Natriumtripolyphosphat,
5 Teile Alkylarylsulfonat,
5 Teile Natriumtripolyphosphat,
5 Teile Alkylarylsulfonat,
2 Teile Dichlorcyanursäure;
Präparat C
54 Teile gepulverter Bimsstein,
40 Teile Trinatriumphosphat,
4 Teile Seifenpulver,
2 Teile Dichlorcyanursäure.
40 Teile Trinatriumphosphat,
4 Teile Seifenpulver,
2 Teile Dichlorcyanursäure.
Es wurde ein Präparat mit einem hohen Gehalt an aktivem Chlor hergestellt, indem 90 Teile Dichlorcyanursäure,
5 Teile Trinatriumphosphat und 5 Teile Natriumsulfat gemischt wurden. Dieses Präparat, das
etwa 32% aktives Chlor enthielt, war bezüglich seines Gehaltes an aktivem Chlor stabil.
Es wurde eine Reinigungs- und Bleichlösung hergestellt, indem ein handelsübliches Hochleistungswaschmittel in einer Konzentration von 0,1% in
Wasser gelöst wurde und dann Dichlorcyanursäure in einer Menge, daß eine Konzentration von 50 Teilen
aktives Chlor pro 1 Million erzielt wurde, zugefügt wurde. Es^ wurde gefunden, daß diese Lösung ein
Baumwolltuch, das Flecken eines alkoholischen Extraktes von Gras enthielt, sehr wirksam bleichte.
Die Lösung war in ihrer Wirksamkeit einer aus Trichlorcyanursäure hergestellten ähnlichen Lösung, die
dieselbe Konzentration an aktivem Chlor enthielt, gleichwertig; gegenüber einer ähnlichen, aus Dichlordimethylhydantoin
hergestellten Lösung mit gleicher Konzentration an aktivem Chlor ergab sie eine bessere
Bleiche.
Die gleichen Ergebnisse wurden beim Bleichen eines Baumwolltuches erzielt, das Flecken eines alkoholischen
Grasextraktes enthielt, wenn die Reinigungslösung 38 statt 50 Teile aktives Chlor auf 1 Million enthielt.
Weiterhin war bei der Bleiche von ungebleichtem Musseline mit Reinigungslösungen, die 38 Teile aktives
Chlor pro Million enthielten, das Verhältnis der Wirksamkeit von Dichlorcyanursäure, Trichlorcyanursäure
und Dichlordimethylhydantoin die gleiche wie beim Bleichen des mit den Grasflecken, beschmutzten
Tuches.
In den obigen Beispielen wurde das aktive Chlor in der üblichen Weise bestimmt, indem eine Probe des
Materials mit Kaliumiodid umgesetzt und das frei gewordene Jod mit Natriumthiosulfat titriert wurde.
Claims (7)
1. Reinigungsmittel mit bleichender, oxydierender und desinfizierender Wirkung, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein Chlorierungsprodukt der Cyanursäure mit nicht mehr als 38% aktivem Chlor oder ein Salz eines solchen Chlorierungs-Produktes
enthält.
2. Reinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Chlorierungsprodukt der
Cyanursäure Dichlorcyanursäure ist.
3. Reinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Chlorierungsprodukt der
Cyanursäure Dichlorcyanursäure mit einem geringen Gehalt an Trichlorcyanursäure ist.
4. Reinigungsmittel nach. Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Hilfsmittel eine
Alkaliverbindung, insbesondere ein Alkalihydroxyd oder ein Alkalisalz, wie ein Alkaliphosphat, Alkalibicarbonat
oder Alkalisilikat, enthält.
5. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es ein oberflächenaktives
Mittel, insbesondere eines des anionischen
oder nichtionischen Typs, vorzugsweise ein Alkylarylsulfonat,
Alkylsulfat oder Polyalkylenoxyd-Kondensationsprodükt, enthält.
6. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es ein1 Füllmittel, insbesondere
Natriumsulfat, oder ein Schleifmittel, wie Ton oder Bimsstein, enthält.
7. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 bis 6, bestehend aus 1 bis 90% Dichlorcyanursäure, 1 bis
99% Alkaliverbindung und gegebenenfalls 1 bis 40%, vorzugsweise 1 bis 20%, oberflächenaktivem
Mittel.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 607 738.
USA.-Patentschrift Nr. 2 607 738.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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