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Walzenlagerung an Walzgerüsten
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Die Erfindung betrifft eine Walzenlagerung an Kaltwalzgerüsten zum
Walzen von Blechen und Bändern, bestehend aus einem Paar Arbeitswalzen, deren jede
über eine Zwischenwalze von einer oberen bzw. unteren Stützwalze und beiderseits
von einer gegen hydrostatische Stützelemente gedrückten seitlichen Stützwalze abgestützt
ist (Zehnwalzengerüst).
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Eine derartige Walzenlagerung dient dazu, die Arbeitswalzen trotz
Belastungen durch das Walzgut in einem konstanten Abstand zu halten und die Kräfte
auf das Gestell oder Gerüst abzuleiten. Dabei werden nicht nur die stärkeren vertikalen
Kräfte, sondern auch die durch das laufende Materialband in horizontaler Richtung
auftretenden Walzkräfte ausgenommen.
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Es ist ein Mehrwalzengerüst nach DE-PS 940 162 bekannt, insbesondere
ein Vierwalzengerüst, das aus den beiden Drbeitswalzen besteht und zur Abstützung
stärkere Stützwalzen verwendet. Außerdem werden durch Hilfswalzen und Stützrollen
die seitlichen Kräfte aufgenommen, wobei durch eine seitliche Lagerung der Stützrollen
die Arbeitswalzen am Durchbiegen gehindert werden. Diese Einrichtung besteht aus
einer Anzahl von Haltern, mit deren Hilfe ein auftretendes Spiel wirksam ausgeglichen
wird.
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Weiterhin ist nach AT-PS 339 854 ein Walzwerk bekannt geworden, bei
dem die Arbeitswalzen und auch die Stützwalzen mit Hilfe von hydrstatischen Elementen
abgestützt werden, d. h., daß durch diese Einrichtungen die auftretenden Kräfte
in das Walzgerüst abgeleitet werden.
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Auch hier ist vorzugsweise ein Vierwalzengerüst beschrieben, bei dem
paarweise in horizontaler Ebene die hydrostatischen Elemente an den Arbeitswalzen
anliegen bzw. in vertikaler Richtung die Stützwalzen durch ebensolche Elemente im
Gerüst getragen werden.
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Auch wurde bereits, wie aus AT-PS 359 459 ersichtlich, ein Achtwalzengerüst
vorgeschlagen, bei dem die Arbeitswalzen durchZwischenwalzen und diese wiederum
durch hydrostatische Elemente im Gestell geführt sind. Dabei sind mehrere solche
hydrostatische Elemente aneinandergereiht, um ein Durchbiegen der Zwischenwalzen
und der zugehörigen Arbeitswalzen zu verhindern.
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Diese vorhin genannten Walzeinrichtungen haben jedoch den Nachteil
gemeinsam, daß die Walzen, insbesondere die kleineren Arbeits- und Zwischenwalzen
nur sehr schwer ausgebaut, bzw. erneuert werden können. Es liegt klar auf der Hand,
daß die Standzeit der Walzen nicht immer das gewünschte Maß erreicht und daher Sorge
getroffen werden muß, das Walzwerk auf einfache Weise wieder arbeitsbereit zu erstellen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Walzenlagerung an
Kaltwalzgerüsten zu erstellen, die es erlaubt, auf einfache Weise die kleineren
Arbeits- und Stützwalzen und die zugehörigen Stützelemente auszutauschen, um eine
möglichst kurze Unterbrechung beim Austauschvorgang der Walzwerkseinrichtung sicherzustellen.
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Erfindungsgemäß wird dieses Ziel dadurch erreicht, daß die hydrostatischen
Stützelemente in bekannter Weise im spitzen Winkel zur Ebene des Walzgutes stehen
und die seitlichen Stützwalzen den 1,2-fachen Durchmesser der Arbeitswalzen, hingegen
die Zwischenwalzen den doppelten und die obere bzw. untere Stützwalze den 6-fachen
Durchmesser der Arbeitswalzen aufweisen, wobei die die Arbeitswalzen berührenden
Stütz- und Zwischenwalzen sowie die hydrostatischen Stützelemente in einer als Lageriement
dienenden Stützbrücke zu einer austauschbaren Einheit zusammengefaßt sind.
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Um auf besonders einfache Weise die Austauschbarkeit gewährleisten
zu können, wird nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung die Stützbrücke in
einer Vertikalebene symmetrisch ausgebildet und beweglich im Gestell geführt.
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Durch diese besondere Walzenlagerung wird nun erreicht, daß auf einfache
Weise die auf hohem spezifischen Druck ausgerichtete Walzenanordnung leicht austauschbar
ist und darüberhinaus diese als Lagerelement dienende Einheit für Reparaturzwecke
auch an bestehenden Walzwerken verwendbar ist.
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Anhand eines Ausführungsbeispieles sei die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch das Walzgerüst mit der
Anordnung der Walzen, Fig. 2 den Längsschnitt durch das Walzgerüst.
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In Fig. 1 ist der Querschnitt des Walzgerüstes dargestellt, wobei
nur die einzelnen Walzen veranschaulicht sind. Im Gestell 7 ist in bekannter Weise
eine Längsführung 9 vorgesehen, in der die einzelnen Walzenlagerteile untergebracht
sind. Etwa in der Mitte sind die beiden Arbeitswalzen 1 angeordnet, zwischen denen
das Walzgut 14 hindurchgeführt wird. An den Arbeitswalzen 1 liegen je oben und unten
Zwischenwalzen 2 an und an diese schließen dann Stützwalzen 3 an, die mit dem Gestell
7 in Verbindung stehen. Darüberhinaus sind noch seitliche Stützwalzen 4 vorgesehen,
die im Bereich der Arbeitswalzen 1 und Stützwalzen 2 seitlich gelagert sind, derart,
daß sie wohl ander Arbeitswalze 1 anliegen, nicht jedoch an der Zwischenwalze 2.
Die seitlichen Stützwalzen 4 werden durch hydrostatische Stützelemente 5 aufgenommen.
Die Zwischenwalzen 2 und die Stützwalzen 4 sind mit den hydrostatischen Stützelementen
5 in einer Stützbrücke 6 gelagert. Diese Stützbrücke 6 ist als Austauschteil aufgebaut
und vorzugsweise symmetrisch ausgebildet und im Gestell 7 beweglich gelagert, um
es sowohl für die obere als auch für die untere Walzenlagerung verwenden zu können.
Die Stützwalzen 3 sind ihrerseits in einer Führung 8 gelagert, die in der Längsführung
geringfügig auf und ab gleiten kann. Die Führung 8 wird durch eine sinnbildlich
dargestellte Spindel 10 im Gestell 7 ahgestützt. Die Spindel 10 wird mit Hilfe eines
Antriebes 11 verstellt. In der Praxis sehen diese Verstelleinrichtungen zwar anders
aus, es soll jedoch nur zum Ausdruck gebracht werden, daß die Grobeinstellung der
Stützwalzen 3 durch Verstellung der Führungen 8 mit Hilfe der Spindel 10 erfolgt.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Arbeits-
walzen
1 möglichst dünn als Walznadeln ausgebildet werden, wobei die seitlichen Stützwalzen
4 etwa den 1,2-fachen Durchmesser aufweisen und die Stützwalzen 2 doppelt so stark
sind wie die Arbeitswalzen 1. Zur kräftigen Abstützung dienen die Stützwalzen 3,
die den 6-fachen Durchmesser der Arbeitswalzen aufweisen. Es ist vorteilhaft, die
seitlichen Stützwalzen so unterzubringen, daß die hydrostatischen Stützelemente
5 in bekannter Weise etwa im spitzen Winkel zur Ebene des Walzgutes 14 liegen.
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Die Fig. 2 zeigt den Längsschnitt durch das Walzgerüst, wobei wiederum
die Arbeitswalzen 1 ersichtlich sind, die von den Zwischenwalzen 2 und den Stützwalzen
3 getragen werden. Da die Arbeitswalzen 1 schwimmend gelagert sind, bedarf der seitliche
Bewegungsbereich einer Begrenzung, die durch Endanschläge 12 erreicht wird. Der
Walzantrieb 13 erfolgt nur über die Zwischenwalzen 2. Ferner ist noch ersichtlich,
daß in jeder Lagerebene ein Walzgerüst als Gestell 7 vorhanden ist, das unabhängig
voneinander durch die Spindel 10 einstellbar ist.
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Durch diese besondere Walzenlagerung wird erreicht, daß die Betriebsunterbrechung
zur Erneuerung der Arbeits-und Stützwalzen auf ein Minimum reduziert wird, da auf
einfache Weise die komplette Stützbrücke,in der sich schon die Arbeits-, Stütz-,
und Zwischenwalzen mit den hydrostatischen Stützelementen befinden, ausgetauscht
werden kann. Das dabei entstandene Zehnwalzengerüst kann durchaus auf vorhandene
Quarto-Walzgerüste übertragen werden, da man hier auf einfache Weise die Arbeitswalzen
durch Austausch der Stützbrücke ersetzen kann und so eine Reparatur von vorhandenen
Kaltwalzgerüsten möglich ist.