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Die Erfindung betrifft eine Walzenlagerung an Kaltwalzgerüsten zum Walzen von Blechen und Bändern, bestehend aus einem Arbeitswalzenpaar und zugeordneten Stützwalzen, die sich an je einer zugeordneten Stützbrücke über mehrere in einer jeden Stützbrücke angeordnete Segmentlager am Walzenständer abstützen.
Es ist bekannt, an Walzgerüsten vom einfachen Walzenpaar ausgehend, Stützwalzen anzuordnen, um einerseits die Arbeitswalzen mit einem geringeren Durchmesser versehen zu können und anderseits durch die Stützwalzen ein Durchbiegen der Arbeitswalzen zu vermeiden. Der geringe Durchmesser der Arbeitswalzen wird deshalb angestrebt, um den spezifischen Druck möglichst hoch zu halten. Man hat deshalb beispielsweise bei einem Vierfachwalzengerüst die Stützwalzen mit einem grösseren Durchmesser versehen und dadurch erreicht, dass die Arbeitswalzen ohne Durchbiegung hohen Drücken standhalten können. Nachteilig ist jedoch, dass die Kräfte, welche in oder entgegen der Walzgutlaufrichtung auftreten, nicht abgefangen werden.
Um diesem Nachteil zu begegnen, wurde dazu übergegangen, Stützwalzen auch vor und hinter jeder Arbeitswalze zu gruppieren, so dass auch die Bandlaufkräfte aufgenommen werden können. Diese vor und hinter den Arbeitswalzen gelagerten Stützwalzen haben aber den Nachteil, dass man sie nur unter-bzw. oberhalb der Arbeitswalzen-Achsebene anordnen konnte, damit sie nicht mit dem Walzgut in Berührung kommen. Es sind daher Anordnungen getroffen worden, Zwischenwalzen, die zwischen Arbeitswalzen und Stützwalzen liegen, vorzusehen. Dies führte schliesslich dazu, dass Vielwalzgerüste entstanden, die in der Fachwelt als Sendzimir-Walzgerüste bekannt sind. Alle diese Arbeits-Zwischen-und Stützwalzen sind im Gerüst gelagert.
Nachteilig wirkt sich hiebei aus, dass die Arbeitswalzen zwar gut abgestützt sind, jedoch kein Einfluss auf unterschiedliche Durchbiegung und beispielsweise gewünschte Balligkeit genommen werden kann.
Ausgehend von diesem Stand der Technik lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Walzenlagerung zu schaffen, die eine Möglichkeit bietet, eine gewisse Verformbarkeit der Arbeitswalzen zu gestatten, die zielführend auf das Walzgut einwirken kann. Ausserdem soll grösste Steifigkeit der Arbeitswalzen mit nur in den drei wichtigen Kraftrichtungen einwirkenden Stützwalzen erreicht werden.
Erfindungsgemäss wird das Ziel dadurch erreicht, dass drei um jede Arbeitswalze angeordnete Stützwalzen auf in den Stützbrücken angeordneten Segmentlagern abgestützt sind, die ihrerseits in an sich bekannter Weise auf mit Druckflüssigkeit beaufschlagten Stellkolben ruhen, in denen Bohrungen ausgebildet sind, durch die ein Teil der Druckflüssigkeit zwischen Segmentlagerfläche und Stützwalzenaussenfläche gelangt, um dort einen Schmierspalt zu bilden.
Durch diese Walzenlagerung ist es nun möglich, eine stabile Ausführung der Arbeitswalzen zu erzielen, wobei die Lagerung der Stützwalzen nun nicht mit seitlichen Lagern erfolgen muss, sondern die Lauffläche als Lagerstelle für die Segmentlager dient. Ausserdem besteht die Möglichkeit, gleich mit der Lagerhydraulik Einfluss auf die Form der Arbeitswalzen zu nehmen, da die Lagerstellen unabhängig voneinander mit verschieden hohen Drücken beaufschlagbar sind. Dadurch wird erreicht, dass man je nach Bedarf die Walzen von der Horizontalebene abweichend schief oder ballig einstellen kann.
An Hand eines Ausführungsbeispieles sei die Erfindung näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1 die Stirnansicht eines Achtwalzengerüstes, und Fig. 2 einen Schnitt durch die Walzenlagerung.
Gemäss Fig. 1 ist der Walzenständer --1-- aufgeteilt in einen oberen und einen unteren Teil, wobei
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sind im Winkelabstand von je 75 um die jeweilige Arbeitswalze --2-- angeordnet, wobei sich die mittlere mit ihrer Achse in der Vertikalebene durch die Arbeitswalzenachse befindet. Daraus ergibt sich, dass für jeden Teil des Walzgerüstes --1-- drei Stützbrücken --4-- vorhanden sind. An der der Arbeitswalze --2--
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auf den in der Stützbrücke --4-- gelagerten Segmentlagern --5-- aufliegen. Die Segmentlager --5-- ruhen ihrerseits auf Stellkolben--6-. Zwischen den beiden Arbeitswalzen --2-- ist das Materialband --11-- hindurchgeführt.
Die Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Walzenlagerung. In der Mitte des Walzenständers-l-sind die einander über das Band --11-- berührenden Arbeitswalzen --2-- der Länge nach eingebaut. Darüber bzw. darunter sind die Stützwalzen --3-- gelagert, wobei die Presskräfte von den in der Figur eingezeichneten drei Segmentlagern --5-- aufgenommen werden. Es können auch mehrere Segmentlager
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- -5-- angeordnet sein ; es sollen jedoch wenigstens drei sein, damit eine einfache Verstellmöglichkeit gegeben ist, auf die noch später eingegangen wird. An der rechten Seite führen die Antriebswellen --10-- der Stützwalzen --3-- au$ dem Walzgerüst heraus und sind mit einer Antriebseinrichtung verbunden.
Seitlich sind die Arbeitswalzen --2-- und Stützwalzen --3-- mit Hilfe von Endanschlägen-9- geführt, um ein Auswandern zu vermeiden. Die Segmentlager --5-- ruhen auf Stellkolben --6--, die in der Stützbrücke --4-- als hydraulischer Teil eingefügt sind. Über Leitungen --7-- sind die Stellkolben - mit einem Druckelement (Pumpe) verbunden. Die Stellkolben --6-- haben noch wenigstens zwei Zuführungsbohrungen-8--, welche vom Druckraum der Stellkolben --6-- durch die Segmentlager --5-führen. Die Zuführungsbohrungen --8-- sind so dimensioniert, dass sie einen Schmierspalt zwischen Segmentlager --5-- und Stützwalzen --3-- bilden können.
Wesentlich ist, dass die Segmentlager --5-hydraulisch in Richtung zum Zentrum der zugehörigen Arbeitswalze --2-- unabhängig voneinander verschieblich sind. Die Stützwalzen --3-- sind etwas grösser im Durchmesser ausgeführt als die Arbeitswalzen jedoch nur so gross, dass ein möglichst grosser Winkel von der Vertikalebene aus eingehalten werden kann und eine gute Auflage zu den Segmentlagern --5-- gegeben ist.
Durch diese Ausbildung eines Walzgerüstes wird erreicht, dass nur drei Stützwalzen --3-- pro Arbeitswalze --2-- notwendig sind und je nach anfallendem Kräftebedarf der Druck von der Pumpe aus verändert werden kann. Wird über eine von der Horizontalebene abweichende Lage einer Arbeitswalze verlangt, so ist auf einfache Weise mittels der Hydraulik eine Verstellung möglich. Dies kann insofern von Bedeutung sein, wenn beispielsweise das Materialband an einer Seite stärker ist und mit Hilfe des ungleichen Walzendruckes ein Ausgleich herbeigeführt werden soll. Auch ist es möglich, die Arbeitswalze beispielsweise so durchzubiegen, dass für das Walzenband eine gewisse Balligkeit gegeben ist. Eine grössere Walzenanzahl ist aber nicht erforderlich, da erhöhte Stützkräfte durch die Segmentlager aufgenommen werden.
Wesentlich ist, dass die Segmentlager-5--, welche in den Stützbrücken --4-- angeordnet sind, direkt auf die Stützwalzen --3-- einwirken und somit alle auftretenden Kräfte, wie bei Zug des Walzgutes bei Vor- und Rücklauf, aber ebenso die hohen Druckkräfte für den Walzvorgang aufgenommen werden können. Dadurch ist es möglich mit Arbeitswalzen geringeren Durchmessers auszukommen, so dass man schon von Arbeitsnadeln sprechen kann.
Die Bildung des Schmierspaltes zwischen Segmentlager --5-- und Stützwalze --3-- erlaubt eine metallisch berührungsfreie Abstützung, die hohe Standzeiten der Walzen sichert und als Achtwalzengerüst 1ille anfallenden Kräfte wirksam aufnimmt.