DE2427575C3 - Vorrichtung zum Krümmen einer Walze eines Walzgerüstes - Google Patents
Vorrichtung zum Krümmen einer Walze eines WalzgerüstesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Krümmen einer Walze eines Walzgerüstes durch
parallel, exzentrisch und symmetrisch zur Walzenachse an jeder Seite der Walze angreifende Kräfte, mit zu
beiden Stirnseiten der Walze angeordneten, über Zugstangen miteinander verbundenen kraftaufnehmenden
Bauteilen, an welchen mit zur Walzenachse paralleler Achsrichtung hydraulische Stellzylinder an·
greifen, deren Kolben über Kraftübertragungsglieder jeweils gruppenweise auf einen von zwei symmetrisch
zu der senkrechten, den Walzen des Walzgerüstes gemeinsamen Achsebene übereinander an den Stirnseiten
jeder Walze anliegenden bogenförmigen Druckkörper wirken, sowie mit für sich getrennt regelbaren
Druckmittelkreisläufen für die sich walzenachssymmetrisch gegenüberliegenden Stellzylinder-Gruppen.
Bei einer gattungsgleichen Vorrichtung (FR-PS 46 723) sind die hydraulischen Stellzylinder in die vor
den Stirnseiten der Walzenzapfen liegenden kraftaufnehmenden Bauteile eingelassen. Ihre Kolben wirken
direkt auf halbkreisförmige Druckkörper, die an den Stirnseiten der Walzenzapfen anliegen. Die Biegekräfte
greifen dabei also außerhalb der Walzenzapfenlager an, und es müssen auch die Walzenzapfen abgebogen
werden, obwohl nur ein Biegen des Walzenballens einen Nutzen für die Walzdicken-Regelung bietet. Vor allem
aber ist der Vorrichtung die ganze Länge beider Walzenzapfen vorgebaut, was einerseits immer noch
eine erhebliche Baulänge bedingt und andererseits eine Verwendung für die angetriebenen Arbeitswalzen eines
Duo-Walzgerüstes und auch für die Stützwalzen eines Qu&rto-Walzgerüstes, die ebenfalls angetrieben werden
müssen, ausschließt
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und die Vorrichtung so
ίο auszubilden, daß sie auch bei angetriebenen Walzen
anwendbar ist
- Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Druckkörper sichelförmig ausgebildet
sind und außerhalb der Walzenzapfen an den Stirnflächen des Walzenballens anliegen.
Bevorzugte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen festgelegJ.
Die Erfindung sei nun im einzelnen an einem ·* Ausführungsbeispel anhand der Zeichnung beschrieben.
F i g. 1 ist ein Schnitt in der Achsebene 1-1 der F i g. 2
durch die Enden einer Walze, welche mit der erfindung^gemäßen Vorrichtung zum Krümmen der
Walze ausgestattet ist,
Fig.2 ist ein Querschnitt entlang der Linie 11-11 der
Fig. 1.
Diese Beschreibung bezieht sich auf beide Zeichnungen.
Die Walze 1 mit ihrem Lagerzapfen 2, an der Antriebsseite durch den Kuppelzapfen 3 verlängert, ist
in den Zapfenlagern 4 gelagert, die ihrerseits in üblicher Weise im Walzenständer 6 gehalten sind. Die Zeichnungen
zeigen nicht die Vorrichtungen, die auf die Zapfenlager zwecks Einstellung des Walzspaltes oder
der Walzkraft einwirken, denn diese können in ganz j gewöhnlicher Bauart ausgeführt sein und haben mit der
Erfindung nicht unmittelbar zu tun.
Der antriebsseitige Bügel 8 und der auf der anderen Seite befindliche Bügel 9 sind miteinander durch
Zugstangen 10 verbunden, welche die Zapfenlager 4 in
Bohrungen 11 mit Spiel durchdringen; der Abstand zwischen den Bügeln kann leicht mittels der Haltemuttern
12 der Zugstangen eingestellt werden. Der Bügel 8 hat eine zentrale öffnung 13, durch die der Kuppelzapfen
3 hindurchgehen kann.
Jeder der beiden Bügel 8 und 9 trägt zwei Reihen von je fünf hydraulischen Stellzylindern, die konzentrisch
zur Zylinderachse in zwei Gruppen oberhalb bzw. unterhalb einer Ebene angeordnet sind, welche parallel
zur Ebene ist, in der das Walzgut durch das Walzgerüst läuft. Die Verteilung dieser Stellzylinder ist symmetrisch
sowohl zu der zur Walzebene parallelen Achsebene der Walze als auch zur senkrechten Achsebene der Walze.
Jeder der Stellzylinder besteht aus einem Zylindergehäuse 15 und einem Kolben 16, dessen Kolbenstange 17
sich an eine Kraftübertragungsstange 18 anlegt, die in einer entsprechenden, zur Walzenachse parallelen
Bohrung des Zapfenlager-Gehäuses gleitet.
Alle diejenigen Stangen 18. die der oberen Gruppe von Stellzylindern angehören, legen sich an ein und
denselben oberen sichelförmigen Druckkörper 20 an. Der Druckkörper 20 ist ausgehöhlt und liegt mit der
offenen Seite dieser Höhlung an der geschliffenen und hochfeinpolierten Stirnfläche 21 des Walzenballens an.
Der Druckkörper 20 wird in seiner Stellung gehalten durch Stütz- und Führungskörper 22 und 23 sowie durch
den vorstehenden Rand 24 des Zapfenlager-Gehäuses, der mit einem Dichtungsring zur Abdichtung des
Ganzen versehen ist.
Alle diejenigen Stellzylinder 15, welche die obere Gruppe bilden, erhalten in Parallelschaltung Drucköl
auj einem Verteiler 26, der seinerseits Drucköl
regelbaren Druckes aus einer Quelle 27 über ein Druckregelorgan 28 erhält Derselbe Drucköl-Kreislauf,
der den Verteiler 26 speist, dient auch uazu, über eine Leitung 29 unmittelbar den Hohlraum des Druckkörpers
20 mit Drucköl zu speisen. Die Fläche, auf die der Druck des im Hohlraum des Druckkörpers 20
befindlichen Öls sich auf die Stirnfläche 21 des Walzenballens auswirkt, ist etwas kleiner als die Summe
der Kolbenflächen der oberen, am Druckkörper 20 anliegenden Stellzylinder 15; so wird durch den
Überschuß der von den Stellzylindern ausgeübten Kräfte über die vom Druckkörper ausgeübte Kraft
metallisches Anliegen der Ränder der Druckkörper an der geschliffenen Stirnfläche des Walzenballens gesichert
und Drucköl-Leckage im wesentlichen verhindert. Jedoch ist die Fläche der metallischen Berührung des
Druckkörpers mit der Walze so bemessen, daß der spezifische Flächendruck von Metall auf Metall immer
etwas größer als der Öldruck ist; es sind aber kleine Ölkanäle eingearbeitet, um der Schmierung willen.
Symmetrisch in bezug auf eine zur Walzebene parallele Ebene ist ein zweiter Druckkörper 31 in
gleicher Weise wie der Druckkörper 20 angebracht und mit einer zweiten, unteren Gruppe hydraulischer
Stellzylinder, die gleich den schon beschriebenen oberen SteHzylindern sind, verbunden. Diese unteren Stellzylinder
erhalten ebenfalls und in derselben Weise in Parallelschaltung Drucköl aus einer Quelle, die in
gleicher Weise den Hohlraum des Druckkörpers 31 speist.
Und schließlich befindet sich am anderen Ende der Walze eine ganz symmetrische Anordnung mit ebenfalls
einer Gruppe von oberen Stellzylindern, die auf einen oberen Druckkörper drücken, und einer Gruppe von
unteren Stellzylindern, die auf einen unteren Druckkörper wirken; diese beiden Druckkörper liegen an der
anderen Stirnfläche des Walzenballens an. Die beiden oberen Druckkörper und die beiden Gruppen von
Stellzylindern, die an den beiden Enden der Walze angeordnet sind, erhalten zueinander gleicher Zeit und
miteinander gleichem Druck Drucköl aus der Quelle 27 und dem Öldruck-Regelventil 28. Auf dieselbe Weise
erhalten die unteren Stellzylinder Gruppen und die unteren Druckkörper beider Walzenenden zueinander
gleicher Zeit und miteinander gleichem Druck Drucköl von einer Druckölquelle über einen Druckregler, die
bzw. der in der Zeichnung nicht dargestellt, aber von völlig gleicher Bauart wie die Druckölquelle 2? und der
Druckregler 28 sind.
Wie ersichtlich, entsteht, wenn z. B. die oberen
Stellzylinder und Druckkörper mit höherem Öldruck und die unteren Stellzylinder und Druckkörper mit
niedrigerem Öldruck gespeist werden, eine Krümmung des Walzenballens, die nach oben konkav ist; eine
umgekehrte Krümmung läßt sich selbstverständlich erzeugen durch Vertauschen des höheren und des
niederen Druckes; und ebenfalls Kann man die Krümmung in stetiger Weise verstellen, indem man den
Druckunterschied zwischen den oberen und den unteren Stellzylinder-Gruppen und Druckkörpern verstellt.
Wie ferner erkennbar, ermöglicht die beschriebene "Anordnung, ein im Vergleich zu den aufgewandten
Kräften größtes Biegemoment auszuüben, da diese Kräite in dem größtmöglichen Abstand von der
Walzenachse wirken, und dabei keinerlei senkrechte Kraftkomponenten zu erzeugen, die einen Einfluß auf
die Walzkraft haben würden. Ferner wirken diese Kräfte nur innerhalb des Walzenballens und haben
keinerlei Biegung der Walzenzapfen zur Folge.
Wie außerdem ersichtlich, sind alle zur Durchführung des Verfahrens benutzten Bauteile rings um den
Walzenzapfen verteilt, und dadurch ist es möglich geworden, in der Mitte eines der Druckbügel eine
Öffnung vorzusehen, damit der Kuppelzapfen für den Antrieb der Walze hindurchgeführt werden kann. Und
wie schließlich auch noch erkennbar, bilden alle Bauteile der Vorrichtung — einbegriffen die Druckbügel und die
Zugstangen — ein Ganzes, das mit der so ausgerüsteten Walze verbunden bleibt, so daß man beim Walzenwechsel
das Ganze wie ein einziges Stück ausbauen kann; die einzigen erforderlichen Ausbauarbeiten bestehen darin,
die hydraulischen Leitungen für die Zufuhr des Drucköls abzukuppeln. Diese zum Einstellen der Walzenkrümmung
benutzte Vorrichtung bringt beim Walzenwechsel keinerlei zusätzliche Stillstandszeiten.
Bei der Erfindung kann die Anzahl der Stellzylinder von der beschriebenen Ausführungsform abweichen.
Auch könnte man, wenn die Abmessungen der Walzen-Zapfenlager das gestatten, die hydraulischen
Stellzylinder unmittelbar in den Lagern anordnen, wobei dann die Lager unmittelbar als Rückdruck· Organe
dienen würden; in diesem Falle würden natürlich die Lager durch die die Axialkräfte aufnehmenden Zugstangen
direkt miteinander verbunden werden.
Schließlich kann man die Regelung der Öldrücke in den verschiedenen Stellzylinder-Gruppen und Druckkörpern
auch von einer die Dicke des gewalzten Bandes oder Bleches regelnden Vorrichtung abhängig machen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Krümmen eiaer Walze eines ?Walzgerüstes durch parallel exzentrisch und syrametrisch
zur Walzenachse an jeder Seite der Walze ajjgceifende Kräfte, mit zu beiden Stirnseiten der
Walze angeordnetea über Zugstangen miteinander verbundenen kraftaufnehmenden Bauteilen, an welchen
mit zur Walzenachse paralleler Achsrichtung hydrauliscäie-SteJlzylinder angreifen, deren Kolben
über Krajtübertragungsglieder^eweils 'gruppenweise
auf einen von zwei symmetrisch zu der senkrechten, den Walzen des Walzgerüstes gemeinsamen
Achsebene übereinander an den Stirnseiten jeder Walze anliegenden bogenförmigen Druckkörper
wirken, sowie mit für sich getrennt regelbaren Druckmittelkreisläufen für die sich walzenachssymmetrisch
gegenüberliegenden Stellzylinder-Gruppen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkörper (20, 31) sichelförmig ausgebildet sind
und außerhalb der Walzenzapfen (2) an den Stirnflächen (21) des Walzenballens anliegen.
2. Vorrichtung nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet,
daß die kraftaufnehmenden Bauteile, wie an sich bekannt, als Bügel (8,9) ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß als Kraftübertragung durch die
Walzenzapfenlager (4) hindurchgeführte, die hydraulischen Stellzylinder (15) mit den sichelförmigen
Druckkörpern (20, 31) verbindende Kraftübertragungsstangen (18) vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die kraftaufnehmenden
Bauteile durch die Zapfenlager selbst gebildet sind, wobei dieselben dutch die Zugstangen
miteinander verbunden sind und die Stellzylinder tragen, deren Kolbenstangen unmittelbar an dem
zugehörigen Druckelement anliegen.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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FR7324370 | 1973-07-03 | ||
FR7324370A FR2236568A1 (en) | 1973-07-03 | 1973-07-03 | Mechanism controlling support rolls in sheet of strip mill - controlling forces applied parallel to roll axis eccentrically by hydraulic cylinders |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2427575A1 DE2427575A1 (de) | 1975-01-16 |
DE2427575B2 DE2427575B2 (de) | 1976-06-10 |
DE2427575C3 true DE2427575C3 (de) | 1977-01-27 |
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