DE319309C - Verfahren und Vorrichtung zum Veredeln des Tones von Streichinstrumenten - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Veredeln des Tones von Streichinstrumenten

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    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10DSTRINGED MUSICAL INSTRUMENTS; WIND MUSICAL INSTRUMENTS; ACCORDIONS OR CONCERTINAS; PERCUSSION MUSICAL INSTRUMENTS; AEOLIAN HARPS; SINGING-FLAME MUSICAL INSTRUMENTS; MUSICAL INSTRUMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G10D3/00Details of, or accessories for, stringed musical instruments, e.g. slide-bars
    • G10D3/02Resonating means, horns or diaphragms

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Stringed Musical Instruments (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Veredeln des Tones von Streichinstrumenten. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Veredeln des Tones von Streichinstrumenten (wie Geigen, Viölas, Celli usw.).
  • Es ist bekannt, daß neue Streichinstrumente wie auch ältere, welche nicht oder nur wenig gespielt worden sind, weder den Wohlklang und Schmelz noch die Leichtigkeit der Ansprache alter Instrumente, denen die Vorzüge richtiger Handhabung und guten, langen Einspielens zugute kamen, zu erreichen vermögen. Ebenso ist der. Ton eines Instrumentes um so ausgeglichener und vollkommener, je kunstgerechter im Laufe der Zeit darauf gespielt wurde, wobei die Beschaffenheit des Baues insofern ihre ganze Bedeutung beibehält, als ein in jeder Hinsicht ausgezeichneter Bau bessere Resultate aufweisen wird als ein minderwertiger.
  • Der Erfinder hat nun auf Grund langjähriger Beobachtungen das Wesen des »Altwerdens« des Tones sowie des Einspielens -ergründet und die Entdeckung gemacht, daß die Veredelung des Tones vor allem der während langer Jahre andauernden Wirkung des von den Saiten durch Vermittelung des Steges auf der Stegstelle der Decke ausgeübten örtlichen Druckes zuzuschreiben ist.
  • Durch diesen an der genannten Stelle angesammelten Druck findet im Laufe der Jahre gleichsam eine allmählich fortschreitende Vervielfachung der Wirkung dieses Druckes statt. Die Vervollkommnung des Tones der Streichinstrumente ist keineswegs, wie man bislang geneigt war anzunehmen, auf irgendeine Beeinflussung des Instrumentes durch die beim Spielen erzeugten Schwingungen zurückzuführen, sondern sie ist in erster Linie der Wirkung des von den Saiten sowie vom Spieler auf den Saiten ausgeübten Druckes zuzuschreiben. Dieser Druck ist mannigfaltigen Veränderungen unterworfen, entsprechend den Druckstellen sowie dem jeweiligen dynamischen Grad der Ausführung durch den Spieler im Laufe der Zeiten.
  • Die Wirkung dieses Druckes, welcher in mannigfaltiger Weise absatzweise durch den Spieler erhöht und verändert wird, erzeugt im Laufe der Zeiten eine Kompression und molekularische Verschiebung der unterhalb des Steges und in der Nähe desselben liegenden Teile der Resonanzdecke. ' Infolgedessen bilden sich an diesen Stellen Schwingungsübersetzungsschichten von besonderer Struktur, welche kraft dieser Struktur überaus geeignet sind, die beim Spielen des Instrumentes vom Steg aufgenommenen Schwingungen verfeinert und geläutert wiederzugeben. , Aus diesen Wahrnehmungen zog der Erfinder den Schluß, daß es möglich sein müsse" die andauernde Wirkung .des von den Saiten durch Vermittlung des Steges auf der Resonanzdecke ausgeübten Druckes sowie die absatzweise Beeinflussung dieses Druckes durch den Spieler, deren Wirkungen erst nach langen Jahren im Sinne der Veredelung des Tones an den Tag treten, durch eine geeignete, planmäßige Behandlung der Resonanzdecke zu ersetzen, so daß es auf diesem Wege gelingen würde, beispielsweise neue Instrumente in kurzer Zeit derart zu. veredeln, daß sie mit alten, ihrer edlen Toneigenschaften wegen gesuchten Instrumenten erfolgreich in Wettkampf treten können.
  • Das Verfahren der Erfindung besteht nun darin, daß die Resonanzdecke des zu veredelnden Instrumentes zeitweilig einem, den normalen Druck der gewöhnlichen Saiten erheblich übersteigenden, an der. Sternstelle oder in deren--Nähe - ausgeübten örtlichen Druck ausgesetzt wird.
  • Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, daß über die Resonanzdecke an Stelle der gewöhnlichen Saiten des Instrumentes Metallsaiten von geeigneter Stärke und Beschaffenheit, deren Spannung erheblich stärker ist als die der gewöhnlichen Saiten, vorzugsweise Klaviersaiten, aufgezogen und über den zweckmäßig verstärkten Saitensteg in gleicher Weise wie die gewöhnlichen Saiten geführt werden.
  • Durch diesen anhaltenden starken Druck erfahren die unterhalb und in der. Nähe des Steges ' befiildlichen Teile der Resonanzdecke in verhältnismäßig kurzer Zeit (beispielsweise in q. bis 8 Wochen) -die Strukturveränderung, welche bei bloßer normaler Benutzung des Instrumentes, und zwar selbst bei noch so starker Spannung der gewöhnlichen Saiten, erst nach einer sehr langen Zeitdauer eintreten kann, und .es erhält das Instrument, dessen Resonanzdecke auf diese Weise behandelt wurde, einen dem Ton alter und gut eingespielter Instrumente vergleichbaren Ton sowie die derartigen Instrumenten eigene leichte Ansprache.
  • Der oben angeführte Druck kann in bezug auf seine Intensität auf folgende Weise verändert werden i: Innerhalb des Zeitraumes, währenddessen die Resonanzdecke dem erhöhten Druck durch die Metallsaiten ausgesetzt wird, werden deren verschiedene Stellen, welche auf dem Instrument den: Lagen der verschiedenen Töne der Tonleiter entsprechen, abwechselnd und zeitweilig auf eine feste Unterlage, entsprechend dem Griffbrett des zum Spielen eingerichteten 'Instrumentes, genießt.
  • 2. Der schon . bei der normalen Stimmung der geeigneten Metallsaiten eintretende starke Druck wird zweckmäßig dadurch allmählich noch weiter verstärkt, ..daß die Metallsaiten nach und nach über die normale Stimmung hinaus -immer höher, gestimmt . werden, ..wodurch die Resonanzdecke einem allmählich zunehmenden Spannungsdruck ausgesetzt wird. 'Beispielsweise können die Metallsaiten, nachdem sie zuerst normal gestimmt und in dieser Stimmung während einer Woche über der Resonanzdecke gespannt gehalten waren, jeweilen von Woche zu -Woche um einen halben Ton höher gestimmt werden, soweit.dies mit Rücksicht auf die Beschaffenheit der Saiten und den von der Resonanzdecke erforderten Kompressionsgrad ausgeführt werden kann. Auf den höher gestimmten Saiten kann nach Belieben das unter i angegebene Verfahren ausgeübt «erden.
  • Zur zweckmäßigen Durchführung des Veredelungsverfahrens unter Verhütung von Beschädigungen der dem Drucke auszusetzenden Resonanzdecke kann eine Vorrichtung verwendet werden,- welche auf der Zeichnung in einer für die Behandlung von Geigen geeigneten Ausführung beispielsweise veranschaulicht ist, wobei Fig: i eine Draufsicht, und Fig. 2 eine Seitenansicht der Einrichtung darstellt.
  • Die Vorrichtung besteht aus einer festen Unterlagplatte a aus Holz oder anderem geeigneten Material, welche auf ihrer oberen Fläche mit einem Griffbrett b, nach Art eines gewöhnlichen Geigengriffbretts, und mit einem Saitenhalter c, ebenfalls nach Art des gewöhnlichen Geigensaitenhalters, beides ,in der Anordnung, wie sie für eine Geige :paßt,- versehen ist. Außerdem ist die Unterlagplatte mit Wirbelmechaniken d nach Art der bei Celli und Kontrabässen gebräuchlichen Mechaniken zur Befestigung von vier Metallsaiten und zu deren Spannen und Stimmen. versehen.
  • Die von dem Körper des zu veredelnden Instrumentes abgehobene oder noch nicht an ihm befestigte Resonanzdecke e wird derart auf die Unterlagplatte gelegt, daß sie im Verhältnis zum Griffbrett und zum Saitenhalter dieselbe Lage ,einnimmt wie bei einer zum Spielen eingerichteten Geige. Die vier den gewöhnlichen Geigensaiten entsprechenden Metallsaiten, vorzugsweise Klaviersaiten, werden über einen genau an der richtigen Stelle der Resonanzdecke angeordneten, zweckmäßig stark ausgeführten Steg f geführt und über der Resonanzdecke in derselben Weise wie die gewöhnlichen Saiten auf einer Geige aufgezogen.
  • Damit der starke Druck, welchen die Metallsaiten auf der Resonanzdecke auszuüben berufen sind, ohne jeglichen Nachteil für diese bewirkt werde, empfiehlt es sich, diejenige Stelle der Decke unter dem Steg zu stützen, .wo nicht bereits der Baßbalken g (in punktierten Linien auf der Zeichnung angegeben) eine Stütze der Decke bildet. Zu diesem Zwecke bedient man sich beispielsweise eines Holzklötzchens 1a (gleichfalls in punktierten Linien angegeben), welches der Wölbung der zu stützenden Stelle vollkommen ängepaßt und zwischen dieser und der Unterlagplatte eingeschoben ist.
  • Die zeitweilige Anpressung der Saiten auf das Griffbrett gemäß dem unter i angegebenen Verfahren kann durch beliebige Mittel, wie z. B. durch Festbinden der Saiten mittels einer starken Schnur auf der betreffenden Griffbrettstelle oder durch Aufsetzen einer geeigneten Klammer, bewirkt werden.

Claims (7)

  1. PATENT-ANSYRÜCI3E: i. Verfahren zum Veredeln des Tones von Streichinstrumenten, darin bestehend, daß die Resonanzdecke des Insrumentes während einiger Zeit einem den normalen Druck der - gewöhnlichen Saiten erheblich übersteigenden, an der Stegstelle oder in deren Nähe ausgeübten lokalen Druck ausgesetzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erzielen des den normalen Saitendruck erheblich übersteigenden Druckes starker Spannung fähige Metallsaiten über der mit einem Saitensteg versehenen Resonanzdecke eingespannt werden.
  3. 3. Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erzielen des den normalen Saitendruck erheblich übersteigenden Druckes Klaviersaiten über der mit einem Saitensteg versehenen Resonanzdecke eingespannt werden.
  4. 4. Verfahren nach Patentanspruch i, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallsaiten 'nach Art der gewöhnlichen Saiten, d. h. in gleicher Zahl und Anordnung wie die gewöhnlichen Saiten des Instrumentes, über der Resonanzdecke eingespannt werden.
  5. 5. Verfahren nach Patentanspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Zeitraumes, währenddessen die Resonanzdecke dem erhöhten Druck ausgesetzt wird, durch zeitweiliges abwechselndes Anpressen verschiedener, den Lagen bestimmter Töne am Instrument entsprechender Stellen der Metallsaiten auf eine feste Unterlage entsprechende Änderungen des Druckes bewirkt werden.
  6. 6. Verfahren nach Patent anspruchibis4, dadurch gekennzeichnet, daß die den erhöhten Druck bewirkenden Metallsaiten innerhalb der Spannungsperiode nach und nach über die normale Stimmung des Instrumentes hinaus höher gestimmt und dadurch stärker gespannt werden, zum Zwecke, die Resonanzdecke einem allmählich zunehmenden Druck auszusetzen.
  7. 7. Vorrichtung zum Durchführen der Verfahren nach Anspruch i bis 6, gekennzeichnet durch eine zurr Lagern der Resonanzdecke des zu veredelnden Instrumentes während des erhöhten Druckes dienende Unterlage, welche mit einem Halter für die den erhöhten Druck ausübenden Saiten, sowie mit Vorrichtungen für das Aufziel en, Spannen und Stimmen dieser Saiten versehen ist.
DE1919319309D 1918-05-30 1919-05-31 Verfahren und Vorrichtung zum Veredeln des Tones von Streichinstrumenten Expired DE319309C (de)

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