DE316610C - - Google Patents

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DE316610C
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Description

AUSGEGEBEN AM 2. JANUAR 1920
KLASSE 43a GRUPPE
MARTIN LEBEIS in DRESDEN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. April 1918 ab.
Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Lochen von Karten, wie solche bei statistischen Maschinen verwendet werden.
Die Erfindung bezweckt eine besonders leichte und sichere Handhabung der Maschine dadurch, daß sowohl das Lochen der Karte, als auch deren Verschiebung von einer Lochreihe auf die andere durch Kraftantrieb erfolgt und durch die Tastatur lediglich die ίο Einschaltung des Kraftaritriebes sowie dessen Schaltung auf einen bestimmten Lochstempel bewirkt wird.
Eine Ausführungsform der Maschine ist in den Zeichnungen dargestellt, und zwar zeigt: Fig. ι einen Grundriß,
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch die Maschine,
Fig. 3 ebenfalls einen senkrechten Schnitt durch C-D nach Fig. 2,
Fig. 4 einen senkrechten Schnitt durch E-F nach Fig. 2, ">
Fig. 5 eine Ansicht der Maschine von vorn,
Fig. 6 und 7 Teilschnitte nach G-H und I-K nach Fig. 1,
Fig. 8 das Wirkungsschema der Kurvenscheiben.
Die Maschine ist auf einem Grundgestell 1 (Fig. 2) aufgebaut, in welchem die Tastenhebel 2 auf einer Welle 3 gelagert sind. Die Tastenhebel wirken durch Zugstangen 4 und Hebel 5-auf Wellen 6, welche parallel den Tastenhebeln" im oberen Teile der Maschine gelagert sind. Federn 7 (Fig. 3) wirken auf die Hebel 5 und durch die Zugstangen 4 auf die Tastenhebel und halten diese in der oberen Lage. Mit den Wellen 6 sind Hebel 8 verbunden, welche auf Schieber 9 einwirken, die in dem Rahmen 10 parallel nebeneinander angeordnet sind.
Zwischen dem oberen Rahmen 10 und dem unteren Rahmen 11 sind die Lochstempel 12 angeordnet, welche durch Federn in ihrer oberen Lage gehalten werden. Oberhalb der Lochstempel ist senkrecht beweglich eTne ' Schiene 13 angeordnet, welche an ihrer unteren Seite genau den Lochstempeln gegenüber mit Zapfen 14 versehen ist. Die Schiene wird durch die Stangen 15 senkrecht geführt. Der Abstand zwischen den Zapfen 14 und den Lochstempeln 12 ist so gewählt, daß in der Ruhelage der Maschine die Zapfen die Lochstempel nicht berühren. In den genannten Schiebern 9 ist lose je eine Kugel 16 oder auch ein Stift angeordnet, und wenn durch die Bewegung eines Tastenhebels 2 unter Vermittelung der Zugstange 4, des Hebels 5, der Welle 6 und des Hebels 8 der Schieber 9 nach der Mitte verschoben wird, so gelangt die Kugel 16 zwischen einen der Zapfen 14 und den entsprechenden Lochstempeln 12. Es wird also die Bewegung der Leiste 13 auf den Lochstempel 12 übertragen.
Die Bewegung der Stangen 15 und mit j ihnen der.Schiene 13 wird bewirkt durch zwei Hebel 17, die mit einer in dem Gestell der Maschine gelagerten Welle 18 fest verbunden sind. Die Welle 18 erhält eine schwingende Bewegung durch einen Hebel 19, der von einer auf der Welle 20 angeordneten Kurvenscheibe 21 bewegt wird. Auf der Welle 20 j sind noch Aveitere drei Kurvenscheiben 35, ' 36, 37 angebracht, deren Zweck weiter unten erläutert wird.
Auf der Welle 20 (Fig. 2) ist eine Klauenscheibe 22 lose gelagert, die durch eine .Schnurscheibe 23 von einer Kraftquelle dauernd in Umdrehung versetzt wird. Der Klauenscheibe 22, welche vier ■ Klauen hat, gegenüber ist auf der Welle 20 'eine mit einer Klaue versehene Kupplungsscheibe 24 derart angebracht, daß sie unter Wirkung. einer
*o Feder 25 sich gegen die Klauenscheibe 22 zu bewegen sucht. Hieran wird sie jedoch durch, einen im Gehäuse der Maschine senkrecht gelagerten Stift 26 gehindert.
Wenn sich jedoch dieser Stift abwärts bewegt, so verschiebt sich unter der Wirkung der Feder 25 die Kupplungsscheibe 24 auf der Welle 20 und ihre eine Klaue tritt vor eine der vier Klauen der Klauenscheibe 22 und wird von dieser mitgenommen. Diese Umdrehung teilt die Kupplungsscheibe 24 unter Vermittelung des Keiles 27 der Welle 20 mit. Der Stift 26 tritt jedoch sofort nach seiner Auslösung wieder in seine Ruhelage zurück und kommt so in den Drehbereich des als Kurve ausgebildeten Fußes der Klaue 28. Diese Kurve schiebt die Kupplungsscheibe 24 in ihre Anfangslage zurück; die Klaue selbst findet an dem Stift 26 Anschlag und somit kommen Welle 20 und mit ihr die Kurvenscheiben 21, 35, 36, 37 wieder zur Ruhe, nachdem sie genau eine Umdrehung gemacht haben.
Die Auslösung des Stiftes 26 erfolgt, durch die Vermittelung einer an zwei Armen 29 um die Welle 30 schwingenden Leiste 31. Mit dieser ist ein Hebel 32 fest verbunden, deran seinem Ende drehbar einen dreiarmigen Hebel 33 trägt. Auf diesen wirkt eine am
, Gehäuse aufgehängte Feder 55 ein, die ihn und damit die Leiste 31 in der oberen Lage hält. - Der zweite Arm des Hebels 33 ist als Sperrklinke ausgebildet und greift auf das sperrzahnartig ausgebildete untere Ende des Stiftes 26. Der dritte Arm des Hebels greift mit einem Stift in einen Schlitz eines auf der Welle 3 drehbar angeordneten Lenkers 34. Wird nun einer der Tastenhebel 2 abwärts bewegt, so drückt er die Leiste 31 und damit den Hebel 32 und den Hebel 33 nach unten.
Die Sperrklinke 33 nimmt den Stift 26 so lange mit, bis der Stift" des dritten Armes das ; Ende des Schlitzes des Lenkers 34 erreicht hat. Bei weiterer Bewegung des Hebels 33 dreht sich die Sperrklinke vom Fuße des Stiftes 26 ab und gibt diesen frei, so daß er, wie vorhin beschrieben, die Kupplung 22, 24 wieder trennt. Wird der Tastenhebel losgelassen, so bewegt sich auch die Leiste 31 nach oben und der obere Arm des Hebels 33 tritt wieder über den Fuß des Stiftes 26. Zweck dieser Anordnung ist, zu bewirken, daß auch, wenn der Tastenhebel zu lange festgehalten wird, doch nur eine Umdrehung der Welle 20 erfolgen kann..
Die zu lochende Karte wird von rechts in die Maschine unter den Federn 39 (Fig. 1 und 3) hindurch so weit eingeführt, bis sie an den Federn 38 Anschlag findet. Sie ruht dann auf den Gleitschienen 40. Unterhalb dieser Gleitschienen ist ein Schlitten 41 angeordnet, welcher mittels zweier auf der Welle 43 befestigter Hebel 43, die in zwei mit dem Schlitten verbundene Führungen 44 eingreifen, um so viel verschoben werden kann,. als der Abstand zwischen zwei Lochreihen der Karte ausmacht. Dieser Abstand kann durch die Schraube'45 reguliert werden.
Die Bewegung der AVelle 42 erfolgt durch Vermittelung des Hebels 46 (Fig. 4) von der Kurvenscheibe 36. Auf dem Schlitten 41 sind die beiden Federn 39 befestigt." Diese, treten über den vorderen Rand des Schlittens vor und unter ihnen treten ebenfalls schmale Verlängerungen des Schlittens derart vor, daß zwischen diesen Verlängerungen und den Federn die Karte festgeklemmt werden kann. Die Federn 39 (Fig. 1) können von zwei Nocken 47, welche auf der Welle 48 befestigt sind, angehoben werden, so daß die Klemmung der Karte aufgehoben wird. In gleicher Weise können die Federn 38 von zwei mit der Welle 49 verbundenen Nocken 50 gehoben werden. ■
Die Welle 48 wird durch Vermittlung des Hebels 51 von der Kurvenscheibe 36 und die Welle 49 durch Vermittelung des Hebels 52 von der Kurve 37 gedreht. Die Kurven sind so zueinander gestellt, daß die Karte abwechselnd von den Federn 38 und 39 festgehalten wird., .
Außer den Tastenhebeln ist noch ein Schaltrahmen 53 vorhanden, der ebenfalls auf der Welle 3 gelagert ist. Dieser wirkt nur auf die Leiste 31 ein, löst also nur den Stift 26 aus, bewirkt infolgedessen keine Betätigung der Lochstempel, sondern nur einen Vorschub der Karte um eine Lochentfernung.
Die Wirkungsweise der ganzen' Maschine ist nun- folgende: , "
Wird beispielsweise der Tastenhebel Nr. 8
angeschlagen, so verdreht derselbe unter Vermittelung der. Zugstange 4 und des Hebels 5 eine der Wellen 6, welche einen der Schieber 9 nach der Mitte zu bewegt und dadurch die Kugel 16 zwischen den. Zapfen 14 Nr. 8 und den Lochstempel 12 Nr. 8 bringt. Die Leiste 13 federt etwas nach unten und dient dadurch als Sperrung für den Schieber 9, der nun zunächst, auch wenn die Taste losgelassen wird, nicht zurücktreten kann. Gleichzeitig ist unter Vermittelung der Leiste 31 und der Hebel 32 und 33 der Stift 26 ausgelöst worden. Die Kupplung 22 bis 24 tritt in Tätigkeit und die Welle 20 beginnt sich zu drehen. Hierdurch wird zunächst unter Vermittelung der Kurvenscheibe 21, des Hebels 19, der Hebel 17 und der Zugstangen 15 die Leiste 13 abwärts bewegt. Ihre Bewegung wird durch den Zapfen 14 Nr. 8 auf den Lochstempel 12 Nr. 8 übertragen, die Karte wird also an der entsprechenden Stelle gelocht. Die Kurvenscheibe 21 ist nun so eingerichtet, daß die Leiste 13 und mit ihr der Lochstempel 12 zunächst in ihrer Lage bleiben, die Karte also festgehalten wird. Nun tritt die Kurvenscheibe 36 in Wirksamkeit. Sie dreht unter Vermittelung dies Hebels 51 die Welle 48, und die Nocken 47 heben die Federn 39 ab. Dann läßt die Kurvenscheibe 36 den Hebel 46 frei. Durch die Wirkung der Feder 54 geht der Schlitten 41 (Fig. 3) nach rechts. Dann gibt die Kurve 36 den Hebel 51 wieder frei, die Nocken 47 bewegen sich abwärts und die Federn 39 halten die Karte fest. Jetzt bewegt sich die Leiste 13 und mit ihr der Lochstempel aufwärts und gibt die Karte frei, die Sperrung der Schieber 9 wird aufgehoben. Gleichzeitig dreht Kurve 37 den Hebel 52, mit ihm die Welle 49, und die Nocken 50 heben die Federn 38, so daß unter diesen die Karte frei durchgehen kann. Nunmehr dreht die Kurve 36 den Hebel 46, mit ihm die Welle 42, und diese schiebt mittels der Hebel 43 und der Führung 44 den Schlitten 41, auf welchen . jetzt die Karte festgeklemmt ist, von der Schraube 45 bis zum Anschlag nach links (Fig. 3). Schließlich bewirkt die Kurve 37 durch die Nocken 50 wiederum das Schließen der Federn 38, so daß auch diese die Karte wieder festklemmen. Damit ist die Drehung der Welle 20 beendet, und die Maschine ist für die nächste Lochung fertig.
In Fig. 8 sind die zeitlichen Beziehungen der einzelnen durch die Kurvenscheiben veranlaßten Bewegungen zueinander in einem Schaubilde dargestellt. Die Kurven sind auf eine senkrechte Ebene abgewickelt. Über ihnen sind als Abszissen die Winkelbewegungen in Graden eingetragen. Es ergibt sich aus dem Schaubilde, daß die Kurve 37, welche den festen Kartenhalter 38 betätigt, diesen während der ersten i8o° der Drehung geschlossen hält, dann während der Drehung von i8o° auf 22o° öffnet, bis zu 3200 offen hält und während der Drehung von 3200 bis 3400 wieder schließt, daß der bewegliche Kartenhalter 39 während der ersten 170° der Drehung geöffnet ist, sich schließt, bevor der feste Kartenhalter 38 geöffnet wird und geschlossen bleibt, bis die Karte von dem festen Kartenhalter wieder gefaßt ist, daß der Schlitten 41 durch die Kurve 35 leer nach rechts verschoben wird, während die Karte von dem festen Kartenhalter festgehalten wird und, nachdem sie von dem Locher gelocht ist, nun von diesem festgehalten wird usw.
Wird anstatt einer Taste der Tastenrahmen 53 betätigt, so wirkt dieser direkt auf den Rahmen 31 und es erfolgt zwar eine Bewegung der Leiste 13, jedoch, da kein Schieber 9 eingeschaltet ist, keine Lochung, Sondern nur ein Vorschub der Karte um einen Lochreihenabstand.

Claims (3)

P ATENT-Anspruch e:
1. Maschine zum Lochen von Zählkarten für statistische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl der Antrieb für die Lochungen selbst, als auch der Vorschub der Karte von einer Lochreihe zur andern von einer dauernd laufenden Antriebsvorrichtung abgenommen wird, und durch die Tasten lediglich de Einstellung eines Kupplungsgliedes zwischen dem Antriebe und einem bestimmten Lochstempel, sowie die Einschaltung des Kraftantriebes . erfolgt.
2. Lochmaschine nach Anspruch 1, bei welcher zur Kupplung einer durch den Kraftantrieb bewegten Leiste (13) mit den Lochstempeln (12) Schieber (9) dienen, die durch die Tasten eingestellt werden, dadurch gekennzeichnet, daß in den Schiebern "(9) lose gelagerte Kugeln (16) oder Übertragungsstifte angeordnet sind.
3. Lochmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet) daß zum Vorschub der Karte ein um den Lochreihenabstand hin und her beweglicher Schlitten (41) dient und die Karte abwechselnd von je zwei auf dem festen Teil 4er Maschine und auf dem Schlitten (41) befestigten Federn (38, 39), die durch Nocken (37, 36) zwangläufig gesteuert werden, festgehalten wird, in der Weise,
daß in der Vorschübrichtung die Karle j "tens die auf diesem befindlichen Fe-
von den auf dem Schlitten (41) befestig- - dem (39) die Karte freigeben, so daß sich
: ten Federn (39) festgehalten und so mit : der Schlitten leer zurückbewegt, wobei
dem Schlitten verschoben wird, während ! die Karte von den festen Federn (38)
bei der Rückwärtsbewegung des Schiit- j festgehalten wird..
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
BERLIN. GEDRUCKT IN DER BEfCHSDRUC)CEREI.
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