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Strebausbaugestell
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Die Erfindung betrifft ein Strebausbaugestell für den Abbau mit Blasversatz
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein derartiges Strebausbaugestell zählt durch die Zeitschrift t'Glückauf"
117, Nr. 14, vom 23.7.1981, Seite 887, Bild 7 zum Stand der Technik. Die Gestellkappe
und die Gestellkufe, welche jeweils einteilig ausgebildet sind, werden hierbei durch
vier Stempel voneinander distanziert. Die Rückpfändkappe ist um eine horizontale
Achse vertikal schwenkbar an die Gestellkappe angelenkt. Der Abschirmschild besteht
aus zwei im Querschnitt U-förmigen Schalen, die sowohl untereinander als auch mit
der Gestellkappe bzw. der Gestellkufe vertikalgelenkig verbunden sind. Die Seitenwangen
beider Schalen weisen zum Abbaustoß. In der oberen Schale ist eine verschließbare
öffnung vorgesehen, über welche die Bergleute die Rohrschüsse des Blasrohrstrangs
voneinander trennen und an der Rückpfändkappe hängend in die Warteposition verlagern
können, ohne daß sie in das Versatzfeld klettern müssen.
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Die Arbeiten am Blasrohrstrang. sind im bekannten Fall an sich schon
beschwerlich und nicht ganz ungefährlich. Sie werden aber noch mühevoller und letztlich
sogar unmöglich, wenn das Strebausbaugestell in Flözmächtigkeiten unterhalb 2 m
eingesetzt werden soll. Beim Absenken der Gestellkappe knicken dann nämlich die
beiden Schalen der Versatzwand nach hinten in'das Versatzfeld hinein. Der freie
Raum zwischen der oberen Schule und der Rückpfändkappe wird dadurch letztlich so
klein, daß eshicht
mehr möglich ist, durch die Öffnung an den Blasrohrstrang
heranzugelangen. Die Bergleute müßten folglich in das Versatzfeld klettern.
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Um aber auch in niedrigeren Flözmächtigkeiten verblasen zu können,
hat man sich bislang höhenveränderbarer Blaswände bedient, die im Versatzfeld angeordnet
und dem Abbaufortschritt folgend hinter dem Ausbau selbständig nachgezogen werden.
Neben dem zusätzlichen Aufwand für die Herstellung, Bereitstellung und den Betrieb
solcher Blaswände ist ein weiterer Nachteil, daß sich die Bergleute in dem Bereich
zwischen den Blaswänden und der Ausbaureihe bewegen müssen. Darüber hinaus sind
Maßnahmen zu treffen, um die Blaswände während des Blasbetriebs in ihrer Arbeitslage
zu halten.
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Weitere Probleme würden auftreten, wenn aus Fbautechnischen Gründen
der Blasversatz mit Bruchbau kombiniert angewendet werden muß. Der Aufwand für den
Auf- und Abbau der Blaswände für die Zeit des Bruchbaus wäre erheblich und mit einem
bedeutenden Schichtverlust verbunden.
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Auch mit dem zuerst erwähnten bekannten Strebausbaugestell wäre es
zwar möglich, Bruchbau in Kombination mit Blasversatz zu betreiben. Im Hinblick
auf die besondere Konstruktion des Strebausbaugestells ist dies aber ebenfalls nur
in größeren Flözmächtigkeiten denkbar. Es müßte nämlich für die Zeit des Bruchbaus
die Rückpfändkappe nach unten geklappt werden, so daß sie dann in niedrigen Flözen
beim Abknicken der Versatzwandschalen nach hinten mit dem Versatzschirm inKollision
geraten würde.
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Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Strebausbaugestell
für den Abbau mit Blasversatz gemäß der eingangs beschriebenen Bauart zu schaffen,
das besonders für geringmächtige Flöze geeignet ist und weldhes den Bergleuten jederzeit
den ungehinderten Zugang zu den Kupplungsstellen des Blasrstrangs ermöglicht.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in den im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmalen.
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Die Relativverlagerbarkeit der beiden Wandabschnitte in vertikaler
Ebene schafft zunächst die Voraussetzung dafür, daß - selbstverständlich bei entsprechender
Längenausbildung - die Gestellkappe extrem weit abgesenkt werden kann, ohne daß
Teile des Versatzschirms in das Versatzfeld hinein abgewinkelt oder abgeknickt werden.
Da ferner jeder Wandabschnitt eine fest mit der Gestellkappe bzw. der Gestellkufe
verbundene Schale und eine weitere teleskopierbare Schale besitzt, können die Teleskopschalen
bei Bedarf in Längsrichtung des Strebs verlagert.
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werden. In Verbindung mit dem schmaler gestalteten versatzseitigen
Kufenende finden die Bergleute dadurch eine über die gesamte Höhe zwischen Gestellkappe
und Liegendes durchgehende Montagegasse vor, über die sie ohne Gefährdung der Sicherheit
auch in sehr niedrigen Flözen an die Kupplungsstellen des Blasrohrstrangs herankommen
und hier in montagegerechter Position arbeiten können. Hierbei erhalten sie einen
zusätzlichen Schutz durch die verschiebbare Rückpfändkappe. Die Verschiebbarkeit
erlaubt es darüber hinaus - selbstverständlich nach dem Abschlagen des Blasrohrstrangs
- dasselbe Strebausbaugestell in allen Flözmächtigkeiten auch bei Bruchbau einsetzen
zu können, so daß selbst die Kombination von Blasversatz und Bruchbau ohne
weiteres
beherrschbar wird. Dabei kann der Rückpfändkappe je nach den ortsbedingten Verhältnissen
mindestens ein zusätzliches Schleppblech zugeordnet werden.
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Sowohl die Gestellschalen als auch die Teleskopschalen besitzen jeweils
eine vertikal ausgerichtete, sich in Streblängsrichtung erstreckende Rückwand und
zum Abbaustoß gerichtete Seitenwangen. Im horizontalen Querschnitt stehen die Schalenwände
folglich rechtwinklig aufeinander. Die Rückwände der Gestellschalen und der Teleskopschalen
liegen aneinander und gleiten dichtend aufeinander.
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Ein vorteilhaftes, die Erfindung weiterbildendes Merkmal kennzeichnet
sich dadurch, daß die Teleskopschalen durch horizontale Zylinder mit den Gestellschalen
verbunden und mittels sich parallel zu den Zylindern erstreckender Zentrierstangen
an den Gestellschalen zwangsgeführt sind. Es ist dabei zweckmäßig, wenn jede Teleskopschale
mindestens zwei Zentrierstangen aufweist, die dann beiderseits, d.h. oberhalb und
unterhalb des Zylinders, angeordnet sind. Die Verwendung von insbesondere hydraulisch
beaufschlagbaren Zylindern hat außerdem den Vorteil, daß über die Zylinder und die
sich an den benachbarten Streb aus baugestell anlegenden Teleskopschalen auch ein
gezieltes Ausrichten des Ausbaus möglich ist.
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Die Verwindungssteifigkeit der Wandabschnitte wird dadurch verbessert,
daß gemäß der Erfindung die Gestellschalen durch vertikale Stegbleche ausgesteift
sind. Den Stegblechen kann darüber hinaus die Funktion der Halterung der Zylinder
sowie der Führung für die ZentrierstangenUberantwortet werden.
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Die einwandfreie Abdichtung zwischen zwei einander benachbarten Strebausbaugestellen
und das mögliche Ausrichten wird nach der Erfindung dadurch unterstützt, daß die
Länge der Seitenwangen des kufenseitigen Wandabschnitts etwa der Länge des verschmälerten
Endabschnitts der Gestellkufe entspricht.
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Hierdurch werden ausreichend große Dicht- und Abstützbereiche in jeder
Relativlage von zwei benachbarten Strebausbaugestellen geschaffen.
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-Bezüglich derbangendseitigen Wandabschnitte genügt es gemäß der
Erfindung, daß die Länge der Seitenwangen des kappenseitigen Wandabschnitts etwa
1/3 der Länge der kufenseitigen Seitenwangen entspricht.
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Das Eindringen von Gestein in das Strebausbaugestell aus dem Versatzfeld
wird nach einem vorteilhaften Merkmal der Erfindung dadurch verhindert, daß die
liegendseitigen Endabschnitte der Kappenschalen unter einem Winkel von etwa 450
zum Abbaustoß hin abgekantet sind. Zusätzlich können am unteren Ende der Kappenschalen
Dichtelemente angeordnet werden.
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Um die Verwendung ein und desselben Strebausbaugestells in extrem
variierenden Flözmächtigkeiten zu ermöglichen, sieht die Erfindung schließlich noch
vor, daß .dem kufenseitigen Wandabschnitt Aufsatzschalen zugeordnet sind. Solche
Aufsatzschalen können aufsteckbar oder aufschraubbar ausgebildet sein. Denkbar ist
auch eine Bauart, bei welcher die Aufsatzschalen und der kufenseitige Wandabschnitt
vertikal teleskopierbar miteinander verbunden sind. Die Teleskopierbarkeit wird
in diesem Fall durch bevorzugt hydraulisch beaufschlagbare Zylinder sichergestellt,
die mit den horizontal liegenden Zylindern gegebenenfalls steuerungstechnisch gekoppelt
sein können.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 ein Strebausbaugestell für
den Abbau mit Blasversatz in der Seitenansicht, teilweise im vertikalen Längsschnitt
gemäß der Linie I-I der Fig. 2 und Fig. 2 einen abgewinkelten Horizontalschnitt
durch drei nebeneinander angeadnete Strebausbaugestelle gemäß der Linie II-II der
Fig. 1.
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Die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Strebausbaugestelle 1 bis 3
sind untereinander identisch ausgebildet. Sie besitzen jeweils eine einteilige,
durchgehende Liegendkufe 4 sowie eine Hangendkappe 5, welche durch insgesamt drei
Stempel 6 bis 8 von einander distanziert sind. Die Stempel 6 bis 8 sind in etwa
dreieckiger Konfiguration angeordnet, wobei zwei Stempel 6, 7 - in Längsrichtung
des Strebs gesehen - hintereinander abbaustoßseitig der Liegendkufe 4 und der dritte
Stempel 8 auf einem verschmälerten versatzseitigen Endabschnitt 9 angeordnet sind.
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Am versatzseitigen Ende jedes Strebausbaugestells 1 bis 3 ist sowohl
der Gestellkappe 5 als auch der Gestellkufe 4 jeweils ein Wandabschnitt 10 bzw.
11 zugeordnet, die sich in vertikaler Richtung relativverlagerbar überlappen. Jeder
der beiden Wandabschnitte 1Q, 11 besteht wiederum aus einer mit der Gestellkappe
5 bzw. der Gestellkufe 4 fest verbundenen Schale 12. bzw. 13 und einer zu dieser
Gestellschale 12, 13 in Streblängsrichtung verlagerbaren Teleskopschale 14 bzw.
15. Jede Schale 12 bis 15 besitzt eine in Sreblängsrichtung sich erstreckende Rückwand
16-19 sowie eine zum Abbaustoß gerichtete Seitenwange 20 bis 23.
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Die Gestellschalen 12, 13 und die Teleskopschalen 14, 15 sind durch
hydraulisch beaufschlagbare Zylinder 24 zueinander relativverlagerbar. Die Gehäuse
25 der Zylinder 24 sind in den Gestellschalen 12, 13 gelagert, während die Kolbenstangen
26 an die Teleskopschalen 14, 15&igelenkt sind. Zur Stabilisierung und Führung
der Teleskopschalen 14, 15 an den Gestellschalen 12, 13 dienen Zentrierstangen 27,
die oberhalb und unterhalb der Zylinder 24 an den Seitenwangen 22, 23 der Teleskopschalen
14, 15 befestigt sind und vertikale Stegbleche 28, 29 in den Gestellschalen 12,
13 durchsetzen.
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Besonders die Fig. 2 macht deutlich, daR die Länge der Seitenwangen
21, 23 des kufenseitigen Wandabschnitts 11 etwa der Länge des verschmälerten Endabschnitts
9 der Gestellkufe 4 entspricht. Die Länge der Seitenwangen 20, 22 des kappenseitigen
Wandabschnitts 10 entspricht hingegen etwa 1/3 der Länge der kufenseitigen Seitenwangen
21, 23. Die liegendseitigen Endabschnitte 30 der Kappenschalen 12, 14 sind unter
einem Winkel von 0 etwa 45 zum Abbaustoß hin abgekantet.
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Aus der Fig. 1 ist noch in strichpunktierter Linienführung zu erkennen,
daß dem kufenseitigen Wandabschnitt 11 gegebenenfalls Aufsatzschalen 31 zugeordnet
sein können. Diese Aufsatzschalen 31 sind aufsteckbar oder aurschraubbar. Gegebenenfalls
können die Aufsatzschalen 31 und-der kufenseitige Wandabschnitt 11 aber auch vertikal
teleskierbar miteinander verbunden sein.
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Zur Halterung des Blasrohrstrangs 32 dient eine in der Gestellkappe
5 längsverschieblich geführte Rückpfändkappe 33.
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Die Rückpfändkappe 33 kann folglich beim Einsatz der Strebausbaugestelle
1 bis 3 im Bribau voll in die Gestellkappe 5 eingefahren werden.
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In der Fig. 2 ist eine Situation veranschaulicht, gemäß welcher der
endseitige Rohrschuß 34 des Blasrohrstrangs 32 abgeschlagen worden ist, um einen
neuen Abschnitt des Versatzfelds 35 verblasen zu können. Zu diesem Zweck sind die
Teleskopschalen 14, 15 des mittleren Strebausbaugestells 2 mit Hilfe der Zylinder
24 über die Gestellschalen 12,13 verschoben worden. Die Bergleute finden nunmehr
eine über die gesamte Höhe zwischen Gestellkappe 5 und Strebliegendem offene Montagegasse
36 vor, über die sie ohne Schwierigkeiten an die Kupplungsstelle 37 des Blasrohrstrangs
32 herangelangen können.
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Nach dem Abschlagen des Rohrschusses 34 werden die Teleskopschalen
14, 15 des mittleren Ausbaugestells 2 wieder an die Gestellschalen 12, 13 des Ausbaugestells
3 gedrückt und damit die Montagegasse 36 geschlossen.