DE3131799A1 - "walzwerk, insbesondere kalander, fuer papier- und andere materialbahnen" - Google Patents
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Description
Walzwerk, insbesondere Kalander, für Papier- und andere Materialbahnen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Walzenaggregat für Papier- und andere Materialbahnen mit wenigstens einer elastischen Walze, die
zumindest an ihrer Oberfläche aus visk^elastischem oder gummielastischem
Material besteht und mit einer Gegenwalze einen Spalt bildet, wobei die eine Walze, insbesondere die elastische Walze, einen
Walzenmantel aufweist, der von einem drehfest gehaltenen Träger durchsetzt und von einer am Träger angeordneten Mantelstützvorrichtung
mit änderbaren Lagerkräften abstützbar ist. Die Erfindung ist insbesondere für Kalander interessant, kann aber auch für Druckwerke,
Walzwerke und andere Anwendungszwecke benutzt werden.
Bei einem bekannnten Walzenaggregat dieser Art in der Form eines Kalanders (DE-OS 27 37 346) werden jeweils zwei elastische Walzen
symmetrisch von beiden Seiten gegen eine harte Walze gedrückt. Zum Zweck der Durchbiegungs-Kompensation in einer durch die Achsen
der zusammenwirkenden Walzen bestimmten Ebene ist zwischen Träger, Walzenmantel und zwei vom Träger gehaltenen Längsleisten ein sich
über die gesamte Walzenlänge erstreckender Druckraum vorgesehen, der von einem ersten hydraulischen Druck beaufschlagbar ist. Auf3erden
ist zur Durchbiegungs-Kompensation in Schwerkraftrichtung an der Oberseite des Trägers ein sich über die gesamte Walzenlänge
erstreckender Gleitschuh vorgesehen, der durch einen zweiten hy-
draulischen Druck gegen den Innenumfang des Walzenmantels drückbar
ist.
Der Walzenmantel besteht aus einer Hohlachse und einem viskoelastischen
Bezug aus einem Fasermaterial, wie Papier. Es ist aber auch bekannt, solche Bezüge aus mit Kunststoff getränktem
Traggewebe herzustellen, gegossene oder extrudierte Kunststoffe als Bezugsmaterial einzusetzen oder einen gummielastischen Kunst
stoff zu verwenden.
Die Oberflächentemperatur solcher elastischer Walzen weist über deren Länge erhebliche Unterschiede auf, die zwischen 8 und 300C
liegen. Die dabei auftretenden Temperaturspitzen können zu einer
Zerstörung der Oberflächenschicht führen. Außerdem ergibt sich über die Walzenlänge ein Temperaturprofil, das zu einer unterschiedlichen
Beeinflussung der Materialbahn führt. Diese Temperaturunterschiede findet man unabhängig davon, ob die elastische
Walze mit einer Durchbiegungsausgleichsvorrichtung versehen ist oder nicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Walzenaggregat der eingangs beschriebenen Art anzugeben, mit dem an der Oberfläche
der elastischen Walze ein gewünschtes Temperaturprofil erzielbar ist und unerwünschte Temperaturspitzen vermieden werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Temperaturmeßvorrichtung
vorgesehen ist, die über die axiale Walzenlänge Ist-Temperaturen feststellt, welche der Oberflächen_temperatur
der elastischen Walze entsprechen, daß die Mantelstützvorrichtung mehrere über die Länge des Trägers verteilte Lagerelemente
aufweist und daß eine Regelvorrichtung vorgesehen ist, die die mit Hilfe der Lagerelemente erzeugten Lagerkräfte so
ändert, daß die Ist-Temperaturen einem durch eine Temperatur-Führungsgröße vorgegebenen Temperaturprofil entsprechen.
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß das viskoelastische
oder gummielastische Material der elastischen Walze während
des Betriebs fortwährend verformt und die hierbei auftretende Formänderungsenergie zum großen Teil in Wärme umgesetzt wird. Diese
Verformung ist über die Länge der Walze nicht gleichmäßig. Sie hängt unter anderem von dem Dicken- und Feuchtigkeits-Profil,
also der Massenverteilung, der Materialbahn und von der Verformung
der Walze durch an ihr angreifende Kräfte ab, wie den am Umfang angreifenden Antriebskräften, dem Eigengewicht und den
durch Walzenzapfen und Lager gebildeten überhängenden Gewichten. Außerdem verschiebt sich bei viskoelastischen Materialien das
Stoffverhalteri durch Erhöhung ihrer Temperatur und Feuchtigkeit in Richtung viskos.
Dadurch daß die in Längsrichtung nebeneinander angeordneten Lagerelemente
den Walzenmantel in Abhängigkeit von der Oberflächentemperatur der elastischen Walze belasten, kann die Verformung
des Bezuges so geregelt werden, daß ein gewünschtes Temperaturprofil entsteht. Hierbei kann die Temperatur-Führungsgröße konstant
sein oder sich über die Länge der Walze ändern; sie kann zeitlich variabel sein oder gleich bleiben„ Sie kann auch durch
zusätzliche Größen, wie bestimmte Eigenschaften der Materialbahn, beeinflußt werden. Insbesondere fallen Temperaturspitζen fort,
die bisher häufig zu Verbrennungen und damit zu einer Zerstörung des Bezuges führten; hierdurch steigt die Lebensdauer der elastischen
Walze. Außerdem ist es möglich, die Linienkraft zwischen der elastischen Walze und der Gegenwalze und/oder die Umfangsgeschwindigkeit
der elastischen Walze ganz wesentlich zu erhöhen, ohne daß Beschädigungen am Bezug zu erwarten sind. Daher kann eine
so geregelte elastische Walze auch innerhalb eines Anlagenaggregats, z.B. einer Papiermaschine, im sogenannten "inline"-Betrieb,
eingesetzt werden. Obwohl es auch möglich ist, die Lagerelemente im Inneren einer harten Gegenwalze anzuordnen, ist es.doch zu bevorzugen,
die Mantelstützeinrichtung der elastischen Walze zuzuordnen, weil/^in der Regel mit geringeren Kräften verformt werden
kann ^-hr Walzenmantel
Die Temperaturmeßvorrichtung kann mehrere über die Länge der
elastischen Walze verteilte Fühler aufweisen. Es besteht aber
mindestens
auch die MöglichkeitYeinen längs der elastischen Walze axial ver
schiebbaren Fühler vorzusehen. Es können aber auch andere Temperaturen
als Ist-Temperaturen gemessen werden, wenn diese der Oberflächentemperatur der elastischen Walze unter den gegebenen
Betriebsverhältnissen eindeutig entsprechen. So kann beispielswe se die Temperaturmeßvorrichtung auch Ist-Temperaturen der Materialbahn
über deren Breite messen.
Die Lagerkräfte können auf die verschiedenste Art erzeugt werden Bekannt sind insbesondere elektromagnetisch oder hydrostatisch
wirkende Lagerelemente. Bei Verwendung elektromagnetisch wirkender
Lagerelemente sollte die Regelvorrichtung die Erregerströme beeinflussende Stellglieder steuern. Bei Verwendung hydrostatisc
wirkender Lagerelemente sollte die Regelvorrichtung die hydraulischen Drücke beeinflussende Stellglieder steuern.
Besonders günstig ist es, wenn die in Axialrichtung verteilten Lagerelemente je mindestens zwei in Umfangsrichtung versetzte
Lagerabschnitte aufweisen, die in Abhängigkeit von der Regelvorrichtung mit unterschiedlichen Lagerkräften arbeiten. Mit solche
in Umfangsrichtung versetzten Lagerabschnitten ist es möglich, Querverformungen der elastischen Walze, wie sie insbesondere auf
grund der am Umfang angreifenden Antriebskräfte auftreten^ zu kompensieren und allein schon durch die bessere Ausrichtung der
den Spalt begrenzenden Flächen die Verformung des Bezuges über die Länge der elastischen Walzen zu vergleichmäßigen»
Mit Vorteil ist dafür gesorgt, daß jedes Lagerelement einen Lage schuh aufweist, der in seiner der Innenfläche des Walzenmantels
zugewandten Lagerfläche mindestens zwei in Umfangsrichtung versetzte,
mit unterschiedlichen Drücken beaufschlagbare taschenartige Lagerabschnitte aufweist und durch mindestens zwei in Umfangsrichtung
versetzte, zwischen Träger und überschuh geschaltete
Kolben-Zylinder-Einheiten gegen den Walzenmantel gedrückt wird. Mit einem solchen Lagerschuh können Kräfte auf den Walzenmantel
aufgebracht werden, die sowohl eine Komponente in der di
— Q —
Achsen der beanchbarten Walzen durchsetzenden Ebene als auch eine Komponente senkrecht hierzu haben.
Insbesondere sollteidie Seitenwände der Lagerschuhe parallel zueinander
verlaufen und dicht benachbart sein0 Der Abstand dieser
Lagerschuhe kann insbesondere weniger als 20 oder gar 10 % der Breite eines Schuhs betragen» Entsprechend groß können die taschenartigen
Lagerabschnitte sein. Der Walzenmantel ist daher über den überwiegenden Teil seiner Länge abgestützt. Es genügen
verhältnismäßig kleine hydraulische Drücke, umfrie geforderten Lagerkräfte aufzubringen.
Des weiteren kann der Walzenmantel an den Enden auf Lagern gehalten
sein, die in der durch die Achsen von elastischer Walze und Gegenwalze bestimmten Ebene radial auf dem Träger geführt
sind. Das bedeutet, daß auch an den Walzenenden eine wählbare Zusammendrückung des Walzenbezuges möglich ist»
Mit Vorteil ist dafür gesorgt, daß weitere Fühler zur Messung
von Daten der Materialbahn vorgesehen sind und diese Daten der Regelvorrichtung als Hilfsgröße zur Festlegung des Temperaturprofils
zugeführt werden. Auf diese Weise läßt sich das Profil der Ist-Temperatur in Abhängigkeit von vorbestimmten Daten der
Materialbahn regeln. Solche Daten sind beispielsweise das Dickenoder Feuchtigkeitsprofil, also die Massenverteilung, der Materialbahn
oder die Härte des Materialbahnwickels. Insbesondere kann die Regelvorrichtung einen Rechner enthalten, der das Temperaturprofil
unter Berücksichtigung der Hilfs-Größe berechnet.
Günstig ist es auch, wenn weitere Fühler zur Messung von Daten über die Querdeformation der elastischen Walze vorgesehen sind
und diese Daten zur Festlegung der Aufteilung der Lagerkräfte bei den in Umfangsrichtung versetzten Lagerabschnitten der Regelvorrichtung
zugeführt werden. Mit Hilfe dieser Fühler wird erreicht, daß die Querdeformation der elastischen Walze kompensiert
wird und in dem dann genau ausgerichteten Spalt eine definierte Zusammendrückung des Bezuges erfolgt«, Insbesondere kann die
- ίο -
Regelvorrichtung einen Rechner enthalten, der die Aufteilung der Lagerkräfte anhand der zugeführten Daten berechnet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist dafür gesorgt, daß die Gegenwalze eine der elastischen Walze entsprechende zweite elastische
Walze ist. Da in beiden elastischen Bezügen durch Walkarbeit Wärme erzeugt wird, ist eine kontrollierte Wärmebehandlun
der Materialbahn von beiden Seiten möglich.
Zweckmäßigerweise steuert die Regelvorrichtung die Lagerelemente der beiden elastischen Walzen so an, daß die Lagerkräfte in jeder
Querschnittsebene einander entgegengesetzt gleich sind. Dies
führt zu einer gleichmäßigen Verformung der beiden elastishen Bezüge. Wenn die Walzen im übrigen gleich aufgebaut sind, kann
man die einander gegenüberliegenden Lagerelemente mit dem gleichen Signal ansteuern.
Außerdem empfiehlt es sich, daß die beiden elastischen Walzen den gleichen Durchmesser haben. Hiermit wird erreicht, daß die Materialbahn
auf beiden Seiten über gleich große Flächen mit den elastischen Walzen in Berührung steht.
Bei einer anderen Ausführungsform ist eine harte Walze als Gegen
walze für mindestens zwei elastische Walzen ausgebildet. Da jede elastische Walze für sich regelbar ist, kann eine Materialbahn
auf kleinstem Raum mit unterschiedlichen Temperaturen behandelt werden. Es ist vorteilhaft, die harte Gegenwalze mit einer Temperierungsvorrichtung
auszurüsten.
Mit Vorteil liegen die Achsen der harten Walze und zweier elastischer
Walzen in einer Ebene. Da die Lagerkräfte der elastischen Walzen einander entgegengerichtet sind, ergibt sich eine
sehr einfache Führung der beweglich gelagerten Walzen. Die Durchbiegung der harten Walze ist in der Regel so gering, daß
eine Kompensation überflüssig ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung dargestellter,
bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht, teilweise im Schnitt,
einer elastischen und einer harten Gegenwalze eines Kaüaiders mit zugehöriger Regeleinrichtung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Walzen der Fig. 1,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung mit den dort auftretenden Kräften,
Fig. 4 eine noch stärker vereinfachte Ansicht, teilweise im Schnitt, zweier elastischer Walzen eines Kalanders
mit zugehöriger Regeleinrichtung,
Fig. 5 einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform mit zwei elastischen Walzen und
Fig. 6 einen Querschnitt durch zwei elastische Walzen und eine gemeinsame harte Gegenwalze.
In Fig. 1 ist eine harte Gegenwalze 1 und eine elastische Walze
2 veranschaulicht, die zusammen einen Spalt 3 zur Behandlung einer
Materialbahn bilden» Die Gegenwalze 1 besteht aus Hartguß und ist mit ihren Lagerzapfen 4 und 5 in entsprechenden Lagern 6
bzw. 7 drehbar gehalten, die in nicht veranschaulichten Kalanderständern fest oder verschiebbar angeordnet sind.
Die elastische Walze 2 besitzt einen Walzenmantel 8, der aus einer
Hohlachse 8a und einem viskoelastischen Bezug 9 besteht. Der Bezug verhält sich teilweise wie ein elastischer Körper und teilweise
wie ein viskoser Körper» Er kann in üblicher Weise aus aufeinandergeschichteten
und gepreßten Blättern oder Bändern aus Papier oder ähnlichen Faserstoffen, aber auch aus mit Kunststoff
getränktem Traggewebe, einem Kunststoffguß oder einem Kunststoff
Extrusionskörper oder einem gummielastischen Material bestehen. Den Walzenmantel 8 durchsetzt ein Träger 10, dessen Zapfen 11
über einen Kugelkopf 12 drehfest in einem Lager 13 des Kalanderständers und dessen Zapfen 14 über einen Kugelkopf 15 drehfest
in einem Lager 16 des Kalanderständers gehalten ist. Der Walzenmantel
ruht mit seinen Enden über Rollenlagern 17 bzw. 18 auf Lagerringen 19 bzw. 20, die auf Führungsflächen 21 bzw. 22 geführt
sind. Diese Führungsflächen verlaufen parallel zu der die Achsen der Walzen 1 und 2 durchsetzenden Ebene. Der Walzenmantel
8 ist daher relativ zum Träger 10 in der durch Achsen der Walzer 1 und 2 bestimmten Ebene verstellbar. Außerdem ist zwischen Träger
10 und Walzenmantel 8 eine Mantelstützvorrichtung 23 vorgesehen, die aus einer Vielzahl von über die Länge der Walze 2
verteilten Lagerelementen 24 besteht, mit deren Hilfe Lagerkräft auf den Walzenmantel 8 aufgebracht werden.
Jedes Lagerelement 24 weist einen Lagerschuh 25 auf, der mit einer
Lagerfläche 26 am Innenumfang 27 des Walzenmantels 8 anliegt. In der Lagerfläche sind zwei in Umfangsrichtung versetzte
taschenartige Lagerabschnitte 28 und 29 vorgesehen. Zwischen Trä ger 10 und Lagerschuh 25 befinden sich zwei-in Umfangsrichtung
versetzte Kolben-Zylinder-Einheiten 30 und 31» die je einen am Träger befestigten Kolben 32 bzw. 33 und einen im Lagerschuh vor
gesehenen Zylinder 34 bzw. 35 aufweisen. Letztere sind über Dros
selkanäle 36 bzw. 37 mit den zugehörigen Lagerabschnitten 29 bzw
28 verbunden. Außerdem stehen sie über Kanäle 38 bzw. 39 mit ent sprechenden axialen Zuleitungskanälen 40 bzw. 41 im Träger 10
in Verbindung. Die Seitenwände 42 und 43 jedes Lagerschuhs 25
sind parallel zueinander angeordnet. Zwischen benachbarten Lagerschuhen
25 ist ein sehr kleiner Zwischenraum 44 vorgesehen.
Eine Temperaturmeßvorrichtung 45 weist mehrere fest angeordnete
Temperaturfühler 46 auf, die an der Oberfläche des Bezuges 9 anliegen oder einen sehr kleinen Abstand hiervon haben. Über
Leitungen 48 wird ein die Ist-Temperatur darstellendes Signal,
also die Regelgröße, einer Regelvorrichtung 49 zugeführt und dort mit einem Temperaturprofil verglichen, das durch eine Temperatur-Führungsgröße
vorgegeben ist» Diese Temperatur-Führungsgröße kann beispielsweise durch am Eingang 52 eingestellte Werte bestimmt
sein. Weitere Fühler 50 dienen der Messung der Dicke der Materialbahn; ihre Daten werden als Hilfsgrößen an Eingänge 51 der Regelvorrichtung
49 geleitet, um gegebenenfalls die Temperatur-Führungsgröße
und damit das Temperaturprofil zu beeinflussen. Ein Eingang
53 erlaubt die Eingabe weiterer, das gewünschte Temperaturprofil
beeinflussender Hilfsgrößen, beispielsweise die Massenverteilung
der Materialbahnen und/oder die Härte des Wickels. Ein Fühler 54
vermag die Querdeformation der elastischen Walze 2 festzustellen und gibt über die Leitung 55 ein entsprechendes Signal arj&ie Regeleinrichtung
49. Diese weist einen Rechner auf, der aus der Differenz von Temperatur=Führungsgröße und Regelgröße Stellsignale
zur Abgabe über Leitungen 56 berechnet» Er kann auch aus der Grösse
am Eingang 52 und/oder den Hilfsgrößen an den Eingängen51 und/
oder 53 eine Temperatur-Führungsgröße für ein gewünschtes Temperaturprofil berechnen«, Er kann ferner die Aufteilung der Lagerkräfte
in Umfangsrichtung in Abhängigkeit vom Dateneinang 55 ermitteln. Die Leitungen 56 führen zu Stellgliedern 57, die Druckeinstellvorrichtungen
aufweisen» Von diesen Stellgliedern geht eine Vielzahl von hydraulischen Druckleitungen 40, 41 aus, welche gruppenweise
zu den KoIben-Zylinder-Einheiten 30, 31 und den nachgeschalteten
taschenartigen Lagerabschnitten 28, 29 führen.
Die Hohlachse 8a kann aus Metall oder aus Kunststoff bestehen. Sie ist so dimensioniert, daß einerseits keine plastische Verformung
durch äußere Kräfte auftritt, die während der Herstellungsverfahren und während des Betriebes auf sie wirken, daß sie aber
andererseits leicht partiell durch die Lagerelemente elastisch verformt werden kann,, Damit vollkommen rotationssymmetrische Verhältnisse
auftreten, sind keine mechanischen Hilfen, wie Passfeder o. dgl., zur Verdrehsicherung des Bezuges 9 vorgesehen. Die Mantel
stützvorrichtung kann im übrigen eine Form haben, wie sie bei Durchbiegungsausgleichsvorrichtungen bereits bekannt oder vorgeschlagen
ist, beispielsweise aus DE-OS 29 42 002 oder aus der deutschen PatentanmeHung P 30 22 491»
Auf diese Weise wird eine räumliche, d.h. dreidimensionale Deformationsregeljung
erreicht und die resultierende Kraft präzise so eingestellt, daß die von den Fühlern 46 gemessenen Ist-Temperaturen
einem gewünschten Temperaturprofil entsprechen. Dieser Zustand wird aufrechterhalten, auch wenn sich die Betriebsverhältnisse
im einzelnen ändern oder durch Einbau einer neuen Walze andere Parameter eingeführt werden. Da für die gewünschte
Temperatureinstellung nur die im Inneren der elastischen Walze vorgesehenen Stützelemente wirksam gemacht werden müssen, ist
eine individulle Regelung unabhängig von den mit der elastischer Walze zusammenwirkenden Walzen möglich. Darüber hinaus kann mit der Mantelstützvorrichtung 23 der gesamte Liniendruck aufgebracht werden, wenn sowohl die Lager 6, 7 der harten Walze 1 als auch die Lager 13, 16 des Trägers 10 im Betrieb ortsfest fixiert sind.
Temperatureinstellung nur die im Inneren der elastischen Walze vorgesehenen Stützelemente wirksam gemacht werden müssen, ist
eine individulle Regelung unabhängig von den mit der elastischer Walze zusammenwirkenden Walzen möglich. Darüber hinaus kann mit der Mantelstützvorrichtung 23 der gesamte Liniendruck aufgebracht werden, wenn sowohl die Lager 6, 7 der harten Walze 1 als auch die Lager 13, 16 des Trägers 10 im Betrieb ortsfest fixiert sind.
Über die in einer Querschnittsebene auftretenden Kräfte gibt
Fig. 3 Auskunft. Hier ist, genauso wie in Fig. 2, angenommen,
daß die elastische Walze 3 nicht senkrecht unter der harten Walze 1, sondern seitlich zur Vertikalebene versetzt angeordnet ist
Fig. 3 Auskunft. Hier ist, genauso wie in Fig. 2, angenommen,
daß die elastische Walze 3 nicht senkrecht unter der harten Walze 1, sondern seitlich zur Vertikalebene versetzt angeordnet ist
Das Koordinaten system ist so angelegt, daß die x-Achse in Tan-
gentialrichtung des Spaltes und die y-Achse^in der die Walzenachsen
durchsetzenden Ebene verläuft. Im Spalt soll eine radiale Linienkraft Q vorhanden sein, die zu einer definierten Temperatur
des Bezuges 9 führt. In Tangentialrichtung ist im Hinblick
auf die Drehmomentübertragung eine Tangentialkraft F™ vorhanden, welche versucht, die elastische Walze 2 in x-Richtung zu verfor men. Dem taschenartigen Lagerabschnitt 28 wird ein solcher Druck zugeführt, daß der hierdurch gebildete Stützabschnitt eine Lagerkraft FL hervorruft, während dem taschenartigen Lagerabschnit 29 ein solcher Druck zugeführt wird, daß in dem durch ihn gebildeten Stützabschnitt die Lagerkraft FR herrscht. Außerdem ist da Gewicht G der elastischen Walze 2 zu berücksichtigen. Die genann ten Lagerkräfte F^, FR und G haben in der x-Richtung die Komponenten FLx, FRx und Gx sowie in y-Richtung die Komponenten F-, FR und G . Die optimale Regelung erfolgt so, daß sich die Summe
auf die Drehmomentübertragung eine Tangentialkraft F™ vorhanden, welche versucht, die elastische Walze 2 in x-Richtung zu verfor men. Dem taschenartigen Lagerabschnitt 28 wird ein solcher Druck zugeführt, daß der hierdurch gebildete Stützabschnitt eine Lagerkraft FL hervorruft, während dem taschenartigen Lagerabschnit 29 ein solcher Druck zugeführt wird, daß in dem durch ihn gebildeten Stützabschnitt die Lagerkraft FR herrscht. Außerdem ist da Gewicht G der elastischen Walze 2 zu berücksichtigen. Die genann ten Lagerkräfte F^, FR und G haben in der x-Richtung die Komponenten FLx, FRx und Gx sowie in y-Richtung die Komponenten F-, FR und G . Die optimale Regelung erfolgt so, daß sich die Summe
aller in x-Richtung erstreckenden Kraftkomponenten gleich Null ist. Hierdurch ist sichergestellt, daß die elastische Walze 2
keine Querdurchbiegung erfährt und der Spalt 3 genau geradlinig ist. Die Kräfte sind ferner so bemessen, daß die Summe aller in
Lager,
y-Richtung verlaufenden Kräfte eine resultierende %raft R ergibt
, die der Kraft Q entgegengerichtet ist, deren Größe bestimmt und so eingeregelt wird, daß sich eine für die gewünschte Temperatur
passende Zusammendrückung des Bezuges 9 ergibt.
Die harte Gegenwalze 1 kann ihrerseits mit einer Heiz- oder Kühlvorrichtung
versehen sein, um eine zusätzliche Temperaturbeeinflussung zu erzielen.
Bei der Ausführungsform nach Figo 4 werden für dieselben oder entsprechende Teile um 100 erhöhte Bezugszeichen gegenüber den
Fig. 1 bis 3 verwendet. Es sind zwei elastische Walzen 101 und 102 vorgesehen, die den gleichen Aufbau haben. Dementsprechend
sind die Bezugszeichen in der Walze 101 jeweils mit einem Apostroph versehen. Bei diesem Walzenaggregat sind elektromagnetische
Lagerelemente 124 und 124" vorgesehen, die nur schematisch dargestellt, aber beispielsweise aus DE-OS 28 51 747 bekannt
sind. Sie erzeugen jeweils eine Lagerkraft F bzw. F1. Dementsprechend
sind die Stellglieder 157 als Stromeinstellvorrichtung ausgebildet. Sie können so arbeiten, daß die Erregerströme für
einander zugeordnete Lagerelemente 124, 124' mit gleichgroßen Erregerströmen beschickt werden.
Beiden elastischen Walzen ist je ein ihre Oberflächentemperatur abtastender Meßfühler 146 bzw. I46f zugeordnet. Diese Meßfühler
sind auf durch Pfeile angedeutetei Bahnen 158 bzw. 158' über die
gesamte Länge der Walzen 102 bzw. 101 hin und her verfahrbar und geben die dabei aufgenommenen Temperatursignale über die Leitungen
147 bzw. 147' an die Temperaturmeßvorrichtung 145 weiter. Die Betriebsweise dieser Anordnung ist ähnlich derjenigen in
Fig. 1 mit dem Unterschied, daß die elastischen Beläge 109 und 109' beider Walzen durch kontrollierte Walarbeit eine gewünschte
Temperatur annehmen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 werden um 200 gegenüber den Fig. 1 bis 3 erhöhte Bezugszeichen verwendet, die für die Walze
201 zusätzlich einen Apostroph erhalten. Aus dieser Fig. ist
ersichtlich, daß man die Anordnung der Fig. 2 auch bei Verwendung zweier elastischer Walzen 201 und 202 verwenden kann, wob« dann je ein Walzenmantel 208 bzw. 208' mit zugehörigem Träger 2' bzw. 210' und Lagerlementen 224 bzw. 224' vorgesehen sind.
ersichtlich, daß man die Anordnung der Fig. 2 auch bei Verwendung zweier elastischer Walzen 201 und 202 verwenden kann, wob« dann je ein Walzenmantel 208 bzw. 208' mit zugehörigem Träger 2' bzw. 210' und Lagerlementen 224 bzw. 224' vorgesehen sind.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 werden um 300 gegenüber den Fig. 1 bis 3 erhöhte Bezugszeichen benutzt, wobei diejenigen füj
die rechte Walze zusätzlich einen Apostroph erhalten. Bei dieser Ausführungsbeispiel wirkt eine harte Walze 301 als gemeinsame
Gegenwalze für zwei elastische Walzen 302 und 302'. Beide weisei einen Walzenmantel 308 bzw. 308' auf, der einen elastischen Bezug 309 bzw. 309' besitzt und von einem Träger 310 bzw. 310'
durchsetzt wird. Wiederum sind lediglich Lagerkräfte F bzw. F1
angedeutet, um zu zeigen, wie der Walzenmantel 308 bzw. 308· gegen die harte Gegenwälze 301 gedrückt wird. Die Achsen M1, M2
und M, der drei Walzen liegen in einer gemeinsamen Ebene. Im Betrieb können mehrere solcher Walzenaggregate nebeneinander oder übereinander angeordnet werden, so daß die Materialbahn nacheinander unterschiedlich beeinflußt werden kann.
Gegenwalze für zwei elastische Walzen 302 und 302'. Beide weisei einen Walzenmantel 308 bzw. 308' auf, der einen elastischen Bezug 309 bzw. 309' besitzt und von einem Träger 310 bzw. 310'
durchsetzt wird. Wiederum sind lediglich Lagerkräfte F bzw. F1
angedeutet, um zu zeigen, wie der Walzenmantel 308 bzw. 308· gegen die harte Gegenwälze 301 gedrückt wird. Die Achsen M1, M2
und M, der drei Walzen liegen in einer gemeinsamen Ebene. Im Betrieb können mehrere solcher Walzenaggregate nebeneinander oder übereinander angeordnet werden, so daß die Materialbahn nacheinander unterschiedlich beeinflußt werden kann.
Es ist auch möglich, den Walzenmantel in Form eines selbsttragenden
Bezuges herzustellen, also auf eine Hohlachse zu verzichten. Solche selbsttragenden Mäntel sind besonders für niedrigere
Steckenlast geeignet. Bei Verwendung einer elektromagnetischen
Lagerung muß allerdings eine magnetisierbare bzw. leitfähige
Schicht eingearbeitet sein.
Lagerung muß allerdings eine magnetisierbare bzw. leitfähige
Schicht eingearbeitet sein.
Leerseite
Claims (18)
1. Walzenaggregat, insbesondere Kalander, für Papier- und andere
Materialbahnen mit wenigstens einer elastischen Walze, die zumindest an ihrer Oberfläche aus viskoelastischem oder gummielastischem,
Material besteht und mit einer Gegenwalze einen Spalt bildet, wobei die eine Walze P insbesondere die elastische
Walze, einen Walzenmantel aufweist, der von einem drehfest gehaltenen Träger durchsetzt und von einer am Träger angeordneten
Mantelstutzvorrichtung mit änderbaren Lagerkräften abstützbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Temperaturmeßvorrichtung
(45, 145, 145') vorgesehen ist, die über die axiale ¥alzenlänge Ist-Temperaturen feststellt, welche der Oberflächentemperatur
der elastischen Walze (2, 102, 102'; 202, 202'; 302,
302') entsprechen, daß die Mantelstützvorrichtung (23, 123, 123') mehrere über die Länge des Trägers (10; 110, 110'; 210,
210'; 310, 310«) verteilte Lagerelemente (24, 224, 224')aufweist und daß eine Regelvorrichtung (49, 149) vorgesehen ist,
die die mit Hilfe der Lagerelemente erzeugten Lagerkräfte so ändert, daß die Ist-Temperaturen einem durch eine Temperatur-Führungsgröße
vorgegebenen Temperaturprofil entsprechen.
2. Walzenaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturmeßvorrichtung (45) mehrere über die Länge der
elastischen Walze verteilte Fühler (46) aufweist.
3. Walzenaggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperaturmeßvorrichtung (145) mindestens einen längs der elastischen Walze (2, 102, 102') axial verschiebbaren
Fühler (146, 146«) aufweist.
4. Walzenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge^-
kennzeichnet, daß die Regelvorrichtung (149) bei Verwendung elektromagnetisch wirkender Lagerelemente die Erreger-Ströme
beeinflussende Stellglieder (157) steuert.
5. Walzenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelvorrichtung (49) bei Verwendung hydrostatisch wirkender Lagerlemente die hydraulischen Drücke
beeinflussende Stellglieder (57) steuert.
6. Walzenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die in Axialrichtung verteilten Lagerelemente (24; 224, 224') je mindestens zwei in Umfangsrichtung
versetzte Lagerabschnitte (28, 29; 228, 228', 229, 229') aufweisen,
die in Abhängigkeit von der Regelvorrichtung (49; 149 mit unterschiedlichen Lagerkräften arbeiten.
7. Walzenaggregat nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Lagerelement (24) einen Lagerschuh (25) aufweist,
der in seiner der Innenfläche (27) des Walzenmantels (8) zugewandten Lagerfläche (26) mindestens zwei in Umfangsrichtung
versetzte, mit unterschiedlichen Drücken- beaufschlagbare taschenartige
Lagerabschnitte (28, 29) aufweist und durch mindest-ens
zwei in Umfangsrichtung versetzte, zwischen Träger (10) und Lagerschuh geschaltete Kolben-Zylinder-Einheiten (30
31) gegen den Walzenmantel gedrückt wird.
8. Walzenaggregat nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (42, 43) der Lagerschuhe (25) parallel zueinander
verlaufen und dicht benachbart sind.
9. Walzenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzenmantel (8) an den Enden auf Lager ringen (19, 20) gehalten ist, die in der durch die Achsen von
elastischer Walze und Gegenwalze (1, 2) bestimmten Ebene radial auf dem Träger (10) geführt sind.
10. Walzenaggregat nach dnem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß weitere Fühler (50) zur Messung von Daten der Materialbahn vorgesehen sind und diese Daten der Regelvorrichtung
(49) als zusätzliche Größe zur Festlegung des Temperaturprofils zugeführt werden«
11. Walzenaggregat nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelvorrichtung (49? 149) einen Rechner enthält, der das
Temperaturprofil unter Berücksichtigung der zusätzlihen
Größe berechnet.
12. Walzenaggregat nach Anspruch 6, und mindestens einem der übrigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß weitere Fühler (54) zur Messung von Daten über die Querdeformation der elastischen
Walze (2) vorgesehen sind und diese Daten zur Festlegung der Aufteilung der Lagerkräfte bei den in Umfangsrichtung
versetzten Lagerabschnitten (28, 29) der Regelvorrichtung (49) zugeführt werden«
13. Walzenaggregat nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Regelvorrichtung (49, 149) einen Rechner enthält, der die Aufteilung der Lagerkräfte anhand der zugeführten Daten berechnet.
14. Walzenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenwalze (101) eine der elastischen Walze (102) entsprechende zweite elastische Walze ist.
15. Walzenaggregat nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Regelvorrichtung (149) die Lagerelemente (124, 124') der beiden elastischen Walzen (101, 102) so ansteuert, daß die
Lagerkräfte (F, F') in jeder Querschnittsebene einander entgegengesetzt
gleich sind.
16. Walzenaggregat nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden elastischen Walzen (101, 102; 201, 202) den gleichen Durchmesser haben.
17. Walzenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch g<
kennzeichnet, daß eine harte Walze (301) die Gegenwalze für mindestens zwei elastische Walzen (302, 302') ist.
18. V/alzenaggregat nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daf
die Achsen (IYL, IVL,, M,) der harten Walze (301) und zweier
elastischer Walzen (302, 302') in einer Ebene liegen.
elastischer Walzen (302, 302') in einer Ebene liegen.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |