DE3130524C2

DE3130524C2 - Rollenrotationsdruckmaschine für Endlosdruck

Info

Publication number: DE3130524C2
Application number: DE3130524A
Authority: DE
Inventors: Hermann Dipl.-Ing. 8900 Augsburg Fischer
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 1981-08-01
Filing date: 1981-08-01
Publication date: 1987-04-09
Also published as: IT8248862A0; JPS5825962A; FR2510479A1; IT1148378B; DE3130524A1; GB2102737A

Abstract

Um einen Endlosdruck in einer Rollenrotationsdruckmaschine mit einem Druckwerk zu erzeugen, wird eine halbbreite Druckträgerbahn (3) nach dem ersten Durchlauf zwischen zwei Zylindern (22, 23) seitlich versetzt ein zweites Mal den gleichen Zylindern (22, 23) zugeführt. Beim ersten Durchlauf wird ein Druckbild (D1) und beim zweiten Durchlauf ein Druckbild (D2) übertragen. Wird die Länge der Druckbilder (D1 und D2) genau auf den halben Umfang der Zylinder (22, 23) festgelegt, so ist bei einer Festlegung der Länge der Bahnschleife (l ↓1-l ↓2) auf ein ungeradzahliges Vielfaches der Druckbildlängen sichergestellt, daß die Druckbilder (D1, D2) sich auf der Druckträgerbahn (3) lückenlos aneinanderreihen. Die erforderliche Einstellung ist mittels der Registerwalzen (24, 25) gegeben.

Description

Die Erfindung betrifft eine Rollenrotationsdruckmaschine mit mindestens einem Druckwerk, in dem eine halbbreite Druckträgerbahn beim ersten Durchlauf zwischen zwei Zylindern des Druckwerks mit einem ersten Druckbild bedruckbar ist, mit einer Vorrichtung zum Umlenken und Rückführen der Druckträgerbahn zum nochmaligen Durchlauf zwischen den gleichen Zylindern, wobei ein Zylinder nebeneinander zwei Druckbilder trägt und die halbbreite Druckträgerbahn vor dem zweiten Durchlauf durch das Druckwerk durch eine Vorrichtung um mindestens die Druckträgerbahnbreite seitlich versetzbar ist.
Aus der DE-PS 1 87 759 ist eine Rotationsdruckpresse mit Zylindern von der doppelten Länge einer Papierbahnbreite bekannt, in der entweder zwei Papierbahnen nebeneinander oder eine Papierbahn zweimal um dem Druckzylinder führbar sind. Hierfür müssen die Plattenzylinder jeweils zwei Satzformen aufnehmen können, von denen jede mit einer anderen Farbe eingefärbt wird, wenn die Papierbahn zweimal an dem Druckzylinder vorbeigeführt wird. Zur passergerechten Aufbringung der zweiten Farbe ist eine übliche Registereinstellvorrichtung vorgesehen. Kanalloser Druck ist nicht möglich.
Aus der DE-PS 2 23 974 ist eine Rotationsdruckmaschine bekannt, in der eine sogenannte halbbreite Druckträgerbahn zwischen zwei Zylindern beidseitig bedruckbar ist, wobei die Bahn nach einem ersten Durchlauf zwischen einem das Druckbild tragenden Zylinder und einem Gegendruckzylinder mittels einer herkömmlichen Wendevorrichtung gewendet und ein zweites Mal die genannten Zylinder passiert. Mit einem derartigen Druckwerk ist es nicht möglich, eine Druckträgerbahn lückenlos zu bedrucken, da infolge der für die Druckformträger, z. B. Druckplatten, erforderlichen Befestigungsmittel ein Teil des Zylinderumfanges nicht für die Übertragung von Druckbildern verwendet werden kann.
Aus der DE-PS 4 07 369 ist bereits eine Offset-Rollenrotationsdruckmaschine zum fortlaufenden doppelseitigen Bedrucken von Papier- oder Stoffbahnen bekannt. Für diesen Zweck wird die Druckträgerbahn über einen übergroßen Gegendruckzylinder geführt, an den zwei kleinere jeweils mit einem gleich großen Plattenzylinder zusammenwirkende Gummizylinder angestellt sind, die auf einen Teil ihres Umfanges das zu übertragende Druckbild aufnehmen. Um eine zwischen den beiden Gummizylindern und dem gemeinsamen übergroßen Gegendruckzylinder hindurchführbare Druckträgerbahn fortlaufend bedrucken zu können, müssen die beiden Gummizylinder unter Berücksichtigung der auf ihrem Umfang vorhandenen Druckbildlänge in einem bestimmten Abstand voneinander an den Gegendruckzylinder anstellbar sein. Nachteilig bei dieser bekannten Druckmaschine ist es, daß für den fortlaufenden Druck praktisch zwei Druckwerke, nämlich zwei Gummizylinder und zwei Plattenzylinder mit jeweils einem Feucht- und Farbwerk erforderlich sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rotationsdruckmaschine der vorgenannten Art so zu verbessern, daß mit einem einzigen Druckwerk eine halbbreite Druckträgerbahn fortlaufend, d. h. lückenlos, bedruckt werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand zweier Ausführungsbeispiele im einzelnen beschrieben, wobei Bezug auf die Zeichnungen genommen wird. In diesen zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Offset- Rollenrotationsdruckmaschine für Schön- und Widerdruck gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine Rollen-Offsetrotationsdruckmaschine für Schöndruck,
Fig. 3 in schematischer Darstellung eine Vorrichtung zum seitlichen Versetzen der Druckträgerbahn,
Fig. 4 eine Druckbildfolge.
Fig. 1 zeigt ein Einzugswerk 1, über das ein von einer Vorratsrolle 2 kommende halbbreite Druckträgerbahn 3 einem herkömmlichen Druckwerk 4 für Schön- und Widerdruck zugeführt wird. Der Ausdruck halbbreite Druckträgerbahn bedeutet, daß die Druckträgerbahn 3 nur halb so breit ist, wie die in dem Druckwerk 4 verwendeten Zylinder 5 bis 8 sind.
Das Druckwerk 4 umfaßt zwei herkömmliche Platten- und Gummizylinder 5, 6 und 7, 8. Die zur Aufnahme der Befestigungsmittel für Platte- und Gummitücher erforderlichen Gruben sind in Fig. 1 nicht näher bezeichnet. Diese Gruben sind die Ursache, daß bei einem einmaligen Durchlaufen der Druckträgerbahn 3 durch das Druckwerk 4 diese nicht fortlaufend - also lückenlos - bedruckbar ist, da der für die Gruben erforderliche Abschnitt am Umfang der Zylinder 5 bis 8 für die Druckübertragung verlorengeht.
Erfindungsgemäß bietet die Druckmaschine gemäß Fig. 1 die Möglichkeit, mittels eines einzigen Zylinderpaares auf einer Seite der Druckträgerbahn 3 einen lückenlosen Druck zu erzeugen. Durch die Verwendung des zweiten Zylinderpaares 7, 8 kann außerdem zusätzlich auf der anderen Seite ein fortlaufender Druck erzeugt werden. Die Maschine gemäß Fig. 1 ermöglicht somit, die Druckträgerbahn 3 beidseitig, d. h. im Schön- und Widerdruck, endlos zu bedrucken.
Die Druckträgerbahn 3 wird nach dem ersten Durchlauf des Druckwerksaggregates 4 über eine Papierleitwalze 9, die in herkömmlicher Weise verschwenk- oder verschiebbar sein muß, wie dies beispielsweise bei üblichen Registerwalzen der Fall ist, und weiteren Papierleitwalzen 10 und 11 einer Bahnversetzvorrichtung 12 zugeführt. Mit dieser Vorrichtung erfolgt ein seitliches Versetzen der Druckträgerbahn 3, ohne diese zu wenden, d. h. umzulegen, um mindestens die Bahnbreite B (Fig. 4) der Druckträgerbahn 3, wonach die Druckträgerbahn 3 erneut, also ein zweites Mal die Gummizylinder 6 und 7 des Druckwerkes 4 passiert.
Mit Hilfe der als Registerwalze wirkenden Papierleitwalze 9 wird nun die rückgeführte Schleife der Druckträgerbahn 3 so bemessen, daß die beim ersten Durchlaufen der Druckträgerbahn verbliebenen Lücken beim zweiten Durchlauf zugedruckt werden, so daß Abschnittslänge = Drucklänge wird. Die Papierleitwalze 9 wird so in Pfeilrichtung durch herkömmliche nicht gezeigte Vorrichtungen verschoben oder verschwenkt, daß beim zweiten Durchlauf das einzudruckende Bild D 2 mit seinem Anfang und seinem Ende genau zwischen Ende und Anfang zweier im ersten Durchlauf erzeugten Druckbildern D 1 zu liegen kommt. Dafür werden die Plattenzylinder 5 und 8 mit Druckplatten bespannt, auf denen die Druckbilder D 1, D 2 beispielsweise jeweils nur den halben Zylinderumfang U/2 einnehmen. Falls eine gewisse Überdeckung der Druckbilder gewünscht wird, ist es auch möglich, die Länge der beiden Druckbilder D 1, D 2 etwas größer als den Zylinderumfang U zu wählen. Dies kann insbesondere bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Maschine als Tapetendruckmaschine vorteilhafte Farbeffekte hervorbringen. Ferner muß die Nahtstelle zwischen den beiden Aufdrucken nicht unbedingt bei U/2 liegen; eventuell wird beim zweiten Durchgang nur der verbliebene Zylinderkanal des ersten Druckes geschlossen. Auch der Verlauf der Nahtstelle muß nicht senkrecht zur Papierlaufrichtung erfolgen, sondern kann in Anpassung an das übrige Sujet schräg, gezackt oder abgesetzt verlaufen.
Es versteht sich, daß bei der erfindungsgemäßen Verwendung der Druckmaschine die Plattenzylinder 5 und 8 zwei nebeneinander liegende Druckbilder D 1, D 2 tragen können, die entweder identisch oder unterschiedlich sein können, wobei stets das erste Bild D 1 beim ersten Durchlauf zwischen dem jeweiligen Gummizylinderabschnitt und das zweite Bild D 2 beim zweiten Durchlauf zum Ausfüllen der verbliebenen Lücken übertragen wird.
Fig. 2 zeigt eine Offset-Rollenrotationsdruckmaschine für Schöndruck, die ein Einzugswerk 13 umfaßt, über welches die von einer Vorratsrolle 14 kommende Druckträgerbahn 3 einem Druckwerk 15 zugeführt wird. Das Druckwerk 15 umfaßt einen Plattenzylinder 16, einen Gummizylinder 17 sowie einen Gegendruckzylinder 18. Wenn die Druckträgerbahn 3 zum ersten Mal das Druckwerk 15 durchlaufen hat, wird diese über als Längenregister wirkende Papierleitwalzen 19 und 20 einer Bahnversetzvorrichtung 21 zugeführt, in welcher die Druckträgerbahn 3 wiederum um die Papierbahnbreite B seitlich versetzt und ein zweiten Mal dem Druckwerk 15 zugeführt wird. Die Anordnung der Druckbilder auf dem Plattenzylinder 16 und somit auf dem Gummizylinder 17 ist prinzipiell identisch mit der Anordnung gemäß der Druckmaschine von Fig. 1.
Fig. 3 zeigt eine aus herkömmlichen Papierleitwalzen bestehende Vorrichtung zum seitlichen Versetzen der Druckträgerbahn 3, die in den in Fig. 1 und 2 gezeigten Maschinen verwendet werden kann. Fig. 3 läßt erkennen, daß die als Druckbildübertragungszylinder verwendeten Gummizylinder 22 und 23 nebeneinander zwei Druckbilder D 1 und D 2 tragen. Beim ersten Durchlaufen der Druckträgerbahn 3 mit der Breite B wird zunächst das Druckbild D 1 übertragen und nach dem Durchlaufen der Bahnversetzvorrichtung das Druckbild D 2. Wie bereits erläutert, kann durch eine entsprechende Abstimmung der Druckbildlängen auf beispielsweise jeweils den halben Zylinderumfang der in Fig. 4 gezeigte kanallose, d. h. ununterbrochene Druck erzeugt werden.
Nachdem die Druckträgerbahn 3 die Gummizylinder 22 und 23 zum ersten Mal passiert hat, wird sie über verschiebbare Papierleitwalzen 24 und 25 einer Umlenkstange 26 zugeführt, die bezogen auf die Bahnlaufrichtung in einem 45°-Winkel angeordnet ist, so daß die Druckträgerbahn 3 nunmehr rechtwinklig zu der ursprünglichen Laufrichtung geführt wird. Nachdem die Druckträgerbahn 3 weitere Papierleitwalzen 27 und 28 passiert hat, erfolgt wiederum eine Richtungsumkehr an einer Umlenkstange 29, die parallel aber in einer anderen Ebene bezogen auf die Umlenkstange 26 angeordnet ist. Durch die Umlenkstange 29 wird der Druckträgerbahn 30 wieder die ursprüngliche Richtung gegeben, so daß sie nach Überlaufen weiterer Papierleitwalzen 30 und 31 seitlich versetzt ein zweites Mal die Gummizylinder 22 und 23 passieren kann, wobei das zweite Druckbild D 2 übertragen wird.
Die zwischen der Drucklinie verlaufende Länge der Papierbahnschleife 11-12 muß zur Erzeugung eines lückenlosen Druckes mit Hilfe der verschiebbaren Papierleitwalzen 24 und 25 auf ein ungeradzahliges Vielfaches der Druckbildlänge, d. h. von U/2, festgelegt werden. Dadurch ist sichergestellt, daß jeweils Druckende von D 1 mit dem Druckanfang von D 2 und Druckende von D 2 mit dem Druckanfang D 1 lückenlos zusammenfällt.

Claims

1. Rollenrotationsdruckmaschine mit mindestens einem Druckwerk, in dem eine halbbreite Druckträgerbahn beim ersten Durchlauf zwischen zwei Zylindern des Druckwerks mit einem ersten Druckbild bedruckbar ist, mit einer Vorrichtung zum Umlenken und Rückführen der Druckträgerbahn zum nochmaligen Durchlauf zwischen den gleichen Zylindern, wobei ein Zylinder nebeneinander zwei Druckbilder trägt und die halbbreite Druckträgerbahn vor dem zweiten Durchlauf durch das Druckwerk durch eine Vorrichtung um mindestens die Druckträgerbahnbreite seitlich versetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß durch mindestens eine Bahnlängeneinstellvorrichtung (9; 19, 20; 24, 25) die Druckträgerbahn (3 ) beim zweiten Durchlauf durch das Druckwerk (4, 15) in ihrer Bahnlänge derart einstellbar ist, daß die nach dem ersten Durchlauf zwischen dem jeweils ersten Druckbild (D 1) verbliebenen Drucklücken mit dem zweiten Druckbild (D 2) ohne Zwischenraum volldruckbar sind.

2. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurchgekennzeichnet, daß die Länge der Druckbilder (D 1, D 2) auf dem Zylinder (6, 17) jeweils dem halben Zylinderumfang (U/2) entsprechen.

3. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Druckbilder tragenden Zylinder (6, 7) die Gummizylinder einer Offsetdruckmaschine für Schön- und Widerdruck sind.

4. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der die Druckbilder (D 1, D 2) tragende Zylinder (17) der Gummizylinder einer Offsetdruckmaschine für Schöndruck ist.