DE312484C

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Publication number: DE312484C
Application number: DENDAT312484D
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Description

AUSGEGEBEN AM 27. MAI 1919

Zum Füllen eines Fasses mit Bier ist es notwendig, daß vor dem Biereintritt erst Preßluft in das Faß eingeführt wird, damit Gegendruck vorhanden ist, um ein Schäumen des Bieres zu verhindern. Dies erfolgte bisher in der Weise, daß die Preßluft dem Sammelbehälter α entnommen wurde. War also das Faß durch Öffnen des Hahnes d₂ mit Preßluft gefüllt, dann wurde das Füllrohr Ci₁ ganz

ίο in das Faß eingeschoben. Durch Aufstoßen des Füllrohres auf die Faßwandung öffnet sich selbsttätig ein im Rohrende angeordnetes Fußventil, dessen Beschaffenheit ebenso wie die des Abfüllhahns d als bekannt vorausgesetzt wird. Das Bier strömt nun in das Faß ein und verdrängt die vorher eingelassene Preßluft wieder nach dem Sammelbehälter zurück. Dieser Kreislauf der Luft wiederholt sich bei jedem zum Füllen angelegtem Faß, die Beschaffenheit der Luft verschlechtert sich also stets, erst recht, wenn minder gut gereinigte Fässer angelegt werden und wirkt schädlich auf die Beschaffenheit des Bieres.

Diese Mängel der bisher üblichen Abfüllart werden bei. dem Erfindungsgegenstand beseitigt. Derselbe ist äußerlich nach Art der bekannten Abfüllapparate gebaut. Zwei Seitenständer % tragen einen Sammelbehälter a zur Aufnahme einer größeren Menge Bier.

Die Abfüllhähne d sind derart an der Abfüllanlage angeordnet, daß sie auf das untergelegte Faß / aufgepreßt werden können. Die Art der Aufpressung wird als bekannt vorausgesetzt. Auf dem Tisch g, der durch zwei an den Seitenständern befestigte Schienen gebildet wird, ist eine Schaumabscheidungslaterne c angeordnet. Eine Rohrleitung e, die zAvischen den Seitenständern a_x gelagert ist, dient zur Zuführung von Preßluft durch Lufthahn rf, nach den zu füllenden Fässern.

Auf dem Sammelbehälter α ist ein Druckausgleichventil b angeordnet, dessen untere Kammer B₁ mit dem Innenraum des Sammelbehälters und dessen obere Kammer b₂ mit dem aufzufüllenden Faß in Verbindung steht. Im Gegensatz zu den bekannten Systemen fehlen aber am Sammelbehälter des neuen Systems sämtliche Luftschläucbe nach den Hähnen, weil ein Überleiten der zum Füllvorgang benötigten Luft zwischen Sammelbehälter und Abfüllhähhen vermieden werden soll.

Die Benutzung und Wirkung der Neuerung ist nun folgende: In den Sammelbehälter a läßt man durch Stutzen a_s Bier einlaufen, wobei¹ man durch Öffnen des Lufthahns a₂ den Behälter entlüftet. Der Bierdruck im Sammelbehälter wirkt dann auf die untere Membranseite b_x des Druckausgleichventils, die Membrane b₇ wird nach oben durchgebogen. Wird nun der Abfüllhahn d auf das zu füllende Faß / aufgepreßt, so tritt durch Lufteinlaßhahn d₂ Preßluft aus der Kompressorleitung e in das leere Faß ein. Öffnet sich nun der Bierzulauf, so wird die eben eingetretene Luft ■ wieder aus dem Faß durch

Hahn ti₃ zunächst nach der Schaumabscheidungslateriie c gedruckt und setzt hier etwa, mitgerissenen Schaum ab. Von hier aus gelangt sie nach der Membranseite b₂ des Drücli-

- 5 ausgleichventils b, überwindet hier mit Kufe. der Spiralfeder b_s den Bierdruck des Sammelbehälters, wobei die Membrane b₇ wieder nach unten durchgebogen wird, was zur Folge hat, daß das Ventil b._i vom Sitze abgehoben und der Luft den Weg ins Freie durch Ausgangsstutzen b_s freigibt. Mit Hilfe der Druckmutter b_e kann der Kegel b._t durch Spannung der Spiralfeder b_s so belastet werden, daß die abgehende Luft unter beliebig einstellbarem Druck abgelassen werden kann. Das Hauptmerkmal, auf das sich die Patentwürdigkeit stützt, ist, daß bei Anwendung des Druckausgleichventils der Druckausgleich nicht mehr im Sammelbehälter stattfindet, das

ao den letzteren durchströmende Bier ist keinerlei wechselnden Luftströmungen ausgesetzt, die schon bei mehreren vorausgegangenen Füllungen verwendet wurden.

Claims

P A T E N T - A N S P R U C H :

Abfüllvorrichtung zum Füllen von Fässern und Flaschen mit schäumenden Flüssigkeiten mit vom Sammelbehälter getrennter Luftzu- und -abführung der zum Füllvorgang in den abzufüllenden "Gefäßen benötigten Luft, dadurch gekenn- , zeichnet, daß ein auf dem Sammelbehälter angeordnetes Druckausgleichventil (/;) den im Sammelbehälter (α) herrschenden Arbeitsdruck auf der unteren Membranseite (/^₁) aufnimmt, während der Druck der aus den sich füllenden Gefäßen verdrängten Luft auf die obere Membranseite (b₂) wirkt, die bei eintretendem Überdruck ein Auslaßventil (b₄) öffnet, wodurch der Druckausgleich der Luft- und Bierströmungen nicht: im Sammelbehälter, sondern in den sich füllenden Gefäßen (f) und der oberen Membranseite (b.,) des Druckausgleichventils geregelt wird.

Hierzu 1 Bkitt Zeichnungen