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Gegendruckfüller Die Erfindung bezieht sich auf einen Gegendruckfüller
mit getrennten Räumen für die Flüssigkeit und die Rückluft und einem auf dem Flüssigkeitsbehälter
angeordneten Regelorgan zur Regelung des Druckverhältnisses zwischen Rückluft und
Flüssigkeit. Mit derartigen Füllern läßt sich be kanntlich erreichen, daß keine
dauernde Berührung der Flüssigkeit mit Luft stattfindet. Diese dauernde Luftberührung
ist für die Beschaffenheit des abzufüllenden Getränkes, besonders bei Bier, unvorteilhaft,
da dadurch die Güte des Bieres in Mitleidenschaft gezogen wird. Man hat auch bei
bekannten Füllern bereits einen Schwimmer vorgesehen, der, vom Flüssigkeitsstand
beeinflußt, diesen auf gleicher Höhe halten oder das Abblasen von frei gewordener
Kohlensäure ermöglichen soll.
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Die Erfindung besteht nun darin, daß das Regelorgan zur Beeinflussung
des Druckverhältnisses zwischen Rückluft und Flüssigkeit in einem Gehäuse untergebracht
ist, das gleichzeitig zur Aufnahme des den Flüssigkeitsstand regulierenden Schwimmers
dient. Diese räumliche Vereinigung des Regelorgans mit dem Schwimmer ergibt einen
besonders einfachen Aufbau, der insbesondere im Hinblick auf die Reinigungsmöglichkeit
und leichte Zugänglichkeit der einzelnen Regelorgane günstig ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt die Abbildung einen senkrechten Längsschnitt durch eine
Fülleinrichtung.
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Mit ro ist die Mittelsäule der Fülleinrichtung bezeichnet, auf der
mit Hilfe eines Trägers r r ein Ring befestigt ist, der aus einem Unterteil 1a und
einem Oberteil 13 besteht. Diese Teile schließen einen ringförmigen Raum 1q. sowie
einen danebenliegenden
kleineren Ringraum 15 ein, der als
Spanngaskammer dient. Als Spanngas wird Kohlendioxyd benutzt. An dem Ringteil 12
sind rings auf dem Umfang verteilt die einzelnen, in Ansicht dargestellten Füllhähne
16 angebracht. Das Füllrohr dieser Hähne ist mit 17 bezeichnet. Die Zuführung der
Flüssigkeit erfolgt durch ein zentrales Rohr 18, das über eine Stopfbüchse mit einem
Verteiler r9 verbunden ist. Von diesem Verteiler r9 führen radiale Rohre 2o zu dem
Ringteil 13. Die beiden Enden der Zuführungsrohre 2o sind durch Stopfbüchsen abgedichtet.
Auf den Ring 13 ist an einer Stelle ein Teil 21 aufgesetzt, an den sich ein Zylinder
aus Glas od. dgl. 22 anschließt. In diesem Glaszylinder befindet sich eine Schwimmerkugel
23, die ein Ventil 24 betätigt. Dieses Ventil 24 beherrscht eine nach außen
ins Freie führende Abblaseleitung 25, die in einen Dreiwegehahn 26 ausmündet. Durch
entsprechende Schaltung des Hahnes 26 kann vor Füllbeginn Kohlendioxyd über die
Spanngaskammer 15 und die Leitung 25 in den Füller geleitet werden, um die Luft
aus ihm zu verdrängen. Oberhalb des Ventiles 25 ist in einem weiteren Gehäuse 27
eine Membran 28 vorgesehen, die ein Ventil 29 betätigt. Dieses Ventil 29 beherrscht
eine Abblaseleitung 30, die über die Leitung 32 mit der von der Flüssigkeit getrennten
Rückluftkammer 31 verbunden ist. Von der Leitung 30 führt eine Steuerleitung
33 in eine Steuerkammer 34 eines Regelventiles 37, das an einer Membran 45 befestigt
ist. Eine Leitung 35 führt von der Kammer 34 in die untere Ventilkammer 36 und wird
durch ein Ventil 37 beherrscht. In die Ventilkammer 36 führt eine Leitung 38, die
von der Spanngasleitung 39 abgezweigt ist. Das Spanngas besteht vorteilhaft aus
Kohlendioxyd und wird durch ein zentrales Rohr 40 in eine Verteilkammer 41 geführt.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Die durch das zentrale
Rohr 18 zugeführte Flüssigkeit gelangt über die Leitungen 2o in den ringförmigen
Flüssigkeitsraum 14 und wird von hier über Füllbohrungen 42 und die Füllhähne 16
und Füllrohre 17 in die (nicht gezeichneten) Flaschen geleitet. In der Füllbohrung
42 kann noch ein Schwimmer angeordnet sein, der bei Flaschenbruch usw. die Leitung
abschließt. Bevor die Flüssigkeit in die Flaschen eindringt, werden die Flaschen
gespannt, indem der ringförmige Spannluftkanal 15 über Bohrungen 43 mit dem Flascheninneren
verbunden wird. Wird der Füllhahn 16 dann in die Füllstellung gebracht, dann strömt
die Flüssigkeit in die Flaschen, und gleichzeitig entweicht das Rückgas über Leitungen
44 in die zentrale Rückluftkammer 31. Der Druck in der Rückluftkammer muß stets
um einen bestimmten Betrag geringer sein als der Druck, unter dem die Flüssigkeit
in die Flaschen einfließt. Um dies zu erreichen, ist das Membranventil 29 vorgesehen,
das über die Leitungen 32, 30 mit der Rückluftkammer 3 r verbunden ist. Das
Ventil 29 ist entweder gewichts- oder federbelastet. Steigt der Druck im Rückluftraum
3 i über einen bestimmten Wert, dann wird die Abblaseleitung 46 geöffnet, bis sich
der Druck in der Kammer 3 1 wieder eingestellt hat. Die Unterseite der Membran
wird durch den über der Flüssigkeit herrschenden Druck beeinflußt. Der Druck in
der Rückluftkammer 31 muß also immer um den Betrag der Ventilbelastung kleiner sein
als der Druck, unter dem die Flüssigkeit steht.
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Der über der Flüssigkeit in dem Ringraum 14 herrschende Gasdruck kann
infolge Entbindung von in der Flüssigkeit enthaltenen Gasen so stark werden, daß
die Flüssigkeit durch diesen Druck zurückgedrückt wird und unter Umständen kein
Flüssigkeitszulauf mehr stattfinden kann. Die Füllung wäre dann gestört oder unterbrochen.
Um diesen Übelstand zu beseitigen, ist in dem Gehäuse 22 der Schwimmer 23 vorgesehen,
der das Abblaseventil 24 steuert. Sinkt infolge des hohen Gasdrukkes der Flüssigkeitsstand,
dann sinkt auch der Schwimmer 23 und öffnet das Ventil 24, so daß das Gas durch
die Leitung 25 nach außen entweichen kann und der Druck über der Flüssigkeit verringert
wird. Das Ventil 24 ist mit dem Ventil 29 gleichachsig angeordnet. Kommt es vor,
daß verschiedene Flaschen zu Bruch gehen, dann kann dauernd Gas aus der Rückluftkammer
3 r entweichen, so daß der Druck in dieser Kammer in unerwünschter Weise abfällt.
Um dies zu verhindern, ist das Ventil 37
vorgesehen. Sobald der Druck in der
Steuerkammer 34, d. h. also der Druck in der Rückluftkammer 3 r, zu stark absinkt,
überwiegt der Druck in der Kammer 36 und öffnet das Ventil 37, so daß nunmehr Spanngas
aus der Leitung 39 über dieLeitungen 35, 33 und 32 in die Rückluftkammer 3 r zuströmen
kann, bis der erwünschte Druck wieder erreicht ist. Anstatt der Spanngasleitung
kann man auch eine andere Druckgasquelle vorsehen für die Ergänzung des Druckes
in der Rückluftkammer.