DE41000C - Zapfvorrichtung für schäumende Getränke - Google Patents

Zapfvorrichtung für schäumende Getränke

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DE41000C
DE41000C DENDAT41000D DE41000DA DE41000C DE 41000 C DE41000 C DE 41000C DE NDAT41000 D DENDAT41000 D DE NDAT41000D DE 41000D A DE41000D A DE 41000DA DE 41000 C DE41000 C DE 41000C
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Germany
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pressure
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Expired - Lifetime
Application number
DENDAT41000D
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English (en)
Original Assignee
H. GRAEGER in Halle a. S., Geist--strafse 58
Publication of DE41000C publication Critical patent/DE41000C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B67OPENING, CLOSING OR CLEANING BOTTLES, JARS OR SIMILAR CONTAINERS; LIQUID HANDLING
    • B67DDISPENSING, DELIVERING OR TRANSFERRING LIQUIDS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B67D1/00Apparatus or devices for dispensing beverages on draught
    • B67D1/08Details
    • B67D1/12Flow or pressure control devices or systems, e.g. valves, gas pressure control, level control in storage containers

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  • Devices For Dispensing Beverages (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Getränke, wie Berliner Weifsbier und ähnliche oberjährige Biere, die einen sehr hohen Gehalt an Kohlensäure besitzen, können mittelst der üblichen Bierdruckapparate nicht direct vom Fafs verzapft werden, da beim Abziehen immer Beunruhigungen des Getränkes und Verluste von Kohlensäure, infolge dessen aber Schalwerden des Getränkes eintritt. Infolge des Verzapfens unter Druck findet im Trinkglase ein solches Aufschäumen statt, dafs dasselbe nicht in richtiger Weise gefüllt werden kann.
Bei Anwendung des hier vorliegenden Apparates befindet sich die Flüssigkeit auf dem Wege aus dem Fasse bis zum eigentlichen Ausflufs stets unter dem ihrer Natur entsprechenden Drucke; der Eintritt in das Stich- oder Einhängerohr erfolgt glatt ohne schädliche Pressung und fast ohne Aenderung der Bewegungsrichtung, ebenso die Weiterbewegung durch ein die Verunreinigungen zurückhaltendes Sieb und durch die ganze Rohrleitung bis zum Schanktisch. Die Bewegung behält stets die aufwärtssteigende Richtung bei, so dafs sich keine Luftsäcke bilden, welche zu Störungen Veranlassung geben könnten. Vor dem Auslaufrohr wird die Flüssigkeit in ein Gefäfs geführt, in welchem die Entlastung von dem herrschenden Drucke, somit dann ein ruhiges Auslaufen unter dem einfachen Atmosphärendrucke ohne störendes Schäumen stattfindet. Durch angebrachte Manometer und eine besondere Hülfsluftdruckpumpe wird eine genaue Beobachtung und Correctur der im ganzen Apparat obwaltenden Druckverhältnisse vom Schanktisch aus ermöglicht.
Die Zusammenstellung des ganzen Apparates, welche Fig. 1 der Zeichnung in schematischen Umrissen wiedergiebt, ist folgende:
P ist die gewöhnliche Druckpumpe, bestimmt, Luft oder gasförmige Kohlensäure oder ein ähnliches Gas nach den beiden Druckbehältern DD1 zu pressen, mit welchen sie durch die Rohrleitung ρ mit dem Oelfänger p1 und dem Dreiwegehahn p2 verbunden ist. Der Druckbehälter D trägt einen kreuzförmigen Aufsatz d mit dem Dreiwegehahn d\ Manometer d2 und zwei Absperrhähnen dz di. Von d* aus geht die Leitung e nach dem auf dem Schanktischaufsatz befestigten Manometer m, welcher den in D herrschenden Druck auch dort stets erkennbar macht; von ds aus eine andere Leitung f, in welche das Luftfilter f1, der Bierfänger f2 und das Manometer fs eingeschaltet sind, nach dem zu entleerenden Fasse F. Von demselben Druckbehälter D können zwei oder mehrere Fässer bedient werden. In diesem Falle mufs für jedes Fafs eine, besondere Zweigleitung mit Absperrhahn f 4 angeordnet werden. Durch Verbindung des einzelnen Fasses mit dem Manometer f% nach vorherigem Abschlufs aller anderen Verbindungen ist zu erkennen, welcher Drück für dieses Fafs der geeignete ist. Die Verbindung jedes einzelnen Fasses mit dem Apparat wird durch den in dessen oberen Boden eingeschraubten Stichzapfen a bewirkt, durch welchen das Einhängerohr α2, mittelst Stopfbüchse al gut abgedichtet, hindurch bis nahe. auf den Grund des Fasses reicht. Das unterste Ende dieses Einhängeoder Stichrohres ist etwas schräg abgeschnitten. Bei den sonst üblichen Zapfvorrichtungen ist
das Stichrohr an seinem untersten Ende mit Löchern, Schlitzen und ähnlichen saugkorbartigen Bildungen versehen, welche schädliche Pressungen und Aenderungen der Bewegungsrichtung bewirken und bei stark kohlensäurehaltigen Flüssigkeiten nicht anwendbar sind. In der Seitenöffnung as, welche die das Stichrohr umgebende Bohrung des Stichzapfens a mit der Rohrleitung / und dem Druckbehälter D verbindet, ist ein Hahn α* mit Rückschlagventil angebracht, welcher wohl den Eintritt der Luft von f nach α bezw. von D nach F, nicht aber den Rückgang von Flüssigkeit oder Luft gestattet. Oberhalb der Stopfbüchse a1 ist das Stichrohr a? (Fig. 5) mit einem Absperrhahn a5 und einem nach oben erweiterten Aufsatz b versehen, in welchem das Rohrstück b1 mittelst Ueberfallmutter ά2 festgehalten ist. Dieses Rohrstück trägt an seinem unteren Ende den Siebverschlufs b'6, dessen Oeffnungen zusammen einen mindestens ebenso grofsen oder gröfseren Querschnitt haben wie das Rohr a1 (Fig. 6). Oberhalb dieses Röhrchens b1 ist noch ein Absperrhahn b* angebracht, und von diesem steigt die Rohrleitung b5 als Verlängerung von α2 weiter durch die zur Herstellung einer erwünschten Trinktemperatur dienende Schlange S nach dem Schanktisch. Die beiden Hähne a& und bl gestatten, b1 mit Sieb b3 vollkommen zu isoliren, herauszunehmen und zu reinigen, ohne Druck zu verlieren.
Am Aufsatz des Schanktisches sind die beiden Manometer m und η angebracht und durch die Dreiweghähne m1 und m3 mit den verschiedenen Leitungen, insbesondere durch e mit D, durch ηλ und n3 mit D1 und durch m2 unter einander verbunden. Vom Manometer η geht das Rohrstück n1 nach einem Bierfänger ri1 und von da durch«3 nach dem DruckbehälterZ)1; andererseits aber steht n2 durch w4 mit dem Fünfwegehahn g in Verbindung. Dieser Fünfwegehahn g, das Gefäfs H und der darunter befindliche Dreiwegehahn h sind durch Fig. 2 bis 4 in drei verschiedenen Stellungen besonders dargestellt. Der Hahn g enthält eine starke, gerade durchgehende Bohrung 1 bis 2, eine zweite, senkrecht darauf stehende 3, und zwei engere, gegen einander rechtwinklig geführte Bohrungen 4 und 5. Seitwärts schliefst sich an denselben das Luftrohr g1 an, welches in den Tropfenfänger g2 mündet. Das Gefäfs H besteht aus einem allenfalls mit Eichstrichen versehenen Glascylinder mit Messinganschlüssen. Letztere sind, wie die Zeichnung Fig. 2 bis 4 darstellt, trompetenförmig gestaltet, um alle scharfen Ecken zu vermeiden und einen ganz allmäligen Uebergang zwischen den Rohrleitungen und dem Gefäfsinnern herbeizuführen. Der Dreiwegehahn h verbindet einerseits das Steigrohr bs, andererseits das heber- förmige Auslaufrohr h1 mit dem Gefäfse H. Die Auslauföffnung des Heberrohres hl liegt höher als der tiefste Punkt des Gefäfses H. Der Absperrhahn s (Fig. 1) gestattet, H gänzlich aus der Druckleitung auszuschalten und zu reinigen, ohne Druck zu verlieren.
Der Bierfang ti2· ist aufser seinen übrigen Anschlüssen auch noch durch das Rückschlagventil /' und die Leitung / mit dem Saugventil P der Luftpumpe L verbunden, deren Druckventil P mit der Druckleitung e des Druckgefäfses D in Verbindung steht. Im Rohr / kann auch ein Absperr- oder noch besser ein Dreiwegehahn eingeschaltet sein, so dafs einerseits die Pumpe L ganz aufser Anschlufs mit n2 gesetzt, andererseits zum Ansaugen und Einpumpen von atmosphärischer Luft nach D benutzt werden kann.
Der Vorgang beim Gebrauche dieser Einrichtung ist folgender:
Durch die Pumpe P wird zuerst in beiden Druckbehältern D und D1 jener Druck hervorgebracht, welcher für Erhaltung der Kohlensäure in der Flüssigkeit nothwendig ist bezw. welcher im Fasse F herrscht; dann wird D1 durch Umstellung von p2 abgeschlossen und in D ein um so viel höherer Druck erzeugt, als zum Auftreiben der Flüssigkeit auf die gewünschte Höhe gegen den Druck in D1 nöthig ist. Beträgt beispielsweise der nothwendige Druck 2 !/2 at und die Höhe vom Boden des Fasses F bis zur Ausmündung von h1 etwa 10 m, so mufs in D1 der Druck von 2 Y2 at, in D aber ein 3Y2 at übersteigender Druck, etwa 33/4 at, hergestellt werden. Da die Verbindung von D1 bis g offen ist, so pflanzt sich der in D1 herrschende Druck bis g und bei Stellung von g und h, wie Fig. 2, und nach Oeffnung von s, b* und a5 bis in das Fafs F fort, steht somit dieses und die ganze Druckleitung unter Wirkung des Gegendruckes DK Werden nun bei Stellung von dl, wie gezeichnet, die Hähne fl und a* geöffnet, so tritt der Druck in D nach dem Fasse F über und treibt die Flüssigkeit mit jener Geschwindigkeit durch a2 b bl b5 S. nach aufwärts, welche der Druckdifferenz von D und D1 entspricht. Im Fasse vollzieht sich der Eintritt in das Stichrohr ohne Pressung und ohne jene Zersplitterung, welche bei den bisher an dieser Stelle üblichen saugkorbartigen Bildungen unvermeidlich ist. Dagegen werden etwa vorhandene Holzspäne, Pechtheile von dem Siebe b3 zurückgehalten, welches der Flüssigkeit mehr als hinreichenden Durchgang ohne Aenderung der Bewegungsrichtung gestattet. Der Eintritt in H erfolgt ruhig und ohne den geringsten Stofs. Ist H bis zu der gewünschten Höhe gefüllt, so erfolgt Schliefsung von s, und die Flüssigkeit in H bleibt ruhig unter dem Drucke D1 stehen; durch Drehung von g in
Stellung Fig. 3 wird n4 durch die Bohrung 4 und 5 mit der Luft in Verbindung gebracht und alle etwa anhaftenden Flüssigkeitstheilchen durch gl nach g1 ausgeblasen, durch Weiterdrehung von g in Stellung Fig. 4 aber das Innere von H mit der atmosphärischen Luft in Verbindung gesetzt und die nunmehr unter einfachem atmosphärischen Druck in H stehende Flüssigkeit kann nach Stellung von h, wie Fig. 4 durch k1, in das untergeführte Trinkgefäfs ruhig ablaufen. Bei diesem Ablaufen bleibt jedoch vermöge der heberartigen Gestaltung von h1 ein Rest von Flüssigkeit über dem Hahne h stehen, welcher eine bessere Abdichtung von h, somit Vermeidung jeden Druckverlustes bewirkt und ein ruhigeres Aufsteigen der Flüssigkeit bei der nächsten Operation begünstigt.
Durch die fortschreitende Entleerung von F wird der in D herrschende und nach F übertragene Druck herabgemindert. Gleichzeitig wird bei jeder Füllung von H die dieses Gefäfs vorher erfüllende Luftmenge durch g ra4 u. s. w. bis D getrieben. Dies hat zur Folge,. dafs die zur Bewegung der Flüssigkeit nöthige Druckdifferenz zwischen D und D1 stetig sinkt. Dies macht sich dem das Verzapfen besorgenden Personal einerseits durch langsameres Aufsteigen der Flüssigkeit, andererseits durch die Manometer m und η bemerkbar. Um nun die Wiederherstellung der Druckdifferenz direct zu ermöglichen, dient die Luftdruckpumpe L, und zwar kann durch die Verbindung ihres Saugventils P mit n2 gleichzeitig der Druck in Z)1 vermindert und für die Erhöhung des Druckes in D nutzbar gemacht oder aber auch direct atmosphärische Luft nach D geprefst werden. Es wirken also alle beschriebenen Einrichtungen zusammen und jede derselben für sich darauf hin, dafs die bei stark kohlensäurehaltigen Flüssigkeiten besonders schädlichen Pressungen und Aenderungen der Bewegungsrichtung sowie der Geschwindigkeit vermieden werden, dafs die Flüssigkeit durch den Apparat selbst in ein flaschenartiges Gefäfs gefüllt und aus diesem dann ohne Druck, daher ruhig in das Trinkgefäfs abgelassen wird.

Claims (3)

Patent-Anspruch: An Zapfapparaten für moussirende Getränke die gleichzeitige Benutzung nachgenannter Einrichtungen:
1. in Verbindung mit zwei unter verschiedenem Drucke stehenden Behältern D und D1 das am Schanktische angebrachte Mefsgefäfs H, in welches die zu verzapfende Flüssigkeit mit der Geschwindigkeit eintritt, welche dem Unterschiede des in den beiden Behältern herrschenden Druckes entspricht;
2. in Verbindung mit dem Mefsgefäfse H der Fünfwegehahn g, welcher das Gefäfs H durch drei Wege abwechselnd mit dem Gegendruckgefäfse jD1 und mit der äufseren Luft verbindet, mit zwei zum Ausblasen der Leitung dienenden Wegen 4 und 5;
3. die Ausrüstung des Gefäfses H mit den Hähnen g und h derart, dafs das Gefäfs H mit dem einen oder dem anderen der beiden Druckgefäfse D D' oder mit beiden zugleich in Verbindung gesetzt oder von denselben abgesperrt und mit Gasen von beliebig hohem Drucke gefüllt werden kann.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT41000D Zapfvorrichtung für schäumende Getränke Expired - Lifetime DE41000C (de)

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