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Kennwrot: "Magnetsteuerung"
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Greifer-Webmaschine Die Erfindung betrifft eine Greifer-Webmaschine
mit einer Jacquardmaschine für die Fachbildung der waagerecht verlaufenden Kettfäden
und der Betätigung einer Farbwähleinrichtung mit drei Lochreihen für den mit zwei
gegenläufig arbeitenden Greifer einzutragenden Schußfaden, wobei die Farbwähleinrichtung
acht Fadenführungshebel für die von der Gewebekante zu den Vorratsrollen führenden
Schußfäden aufweist, mit denen der jeweils ausgewählte Schuß faden in die Bewegungsbahn
eines Zuführers und mit mit diesem zu einem der beiden Greifer bringbar ist und
der Greifer einen Halter für den zugeführten Schuß faden aufweist und den von der
Gewebekante herführenden Teil des Schußfadens beim ersten Teil seiner Eintragbewegung
einer vor der Gewebekante angeordneten Trennvorrichtung zuführt und das freie Ende
des Schußfadens bis zur Mitte der herzustellenden Gewebebahn führt und dem zweiten
Greifer übergibt, der das freie Ende des Schußfadens durch den zweiten Teil der
herzustellenden Gewebebahn zieht.
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Bei diesen bekannten Greifer-Webmaschinen arbeitet die von der Jacquardmaschine
mit drei Lochreihen gesteuerte Farbwähleinrichtung vollständig mechanisch. Die drei
von der Jacquardmaschine kommenden Schnüre oder Bowdenzüge greifen an schwenkbar
miteinander verbundene Hebel an und steuern somit einen Farbwählhebel
jeweils
auf die Mitte einer von acht Farbplatinen. Jede Farbplatine weist in ihrer Längserstreckung
einen Nocken auf, der eine Verschwenkung der Farbplatine bewirkt, wenn der Farbwählhebel
eine Bewegung in Längsrichtung der Farbplatine durchführt. Durch diese Verschwenkung
der Farbplatine wird der zugehörige Fadenführungshebel aus der Grundstellung verschwenkt,
so daß der von dem Fadenführungshebel geführte Faden dem Greifer zugeführt werden
kann. Dem Fadenführungshebel ist eine Verrastung zugeordnet, der den Fadenführungshebel
in der Wirkstellung hält, bis durch die Jacquardmaschine gesteuert, eine andere
Farbplatine verschwenkt wird.
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Diese mechanische Steuerung der Farbwähleinrichtung erfordert viele
Einzelteile und eine genaue Einstellung dieser Teile, wobei Verschleiß und eine
große Störanfälligkeit nicht zu vermeiden sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Greifer-Webmaschine
der eingangs erläuterten Art zu schaffen, bei der solche Nachteile vermieden sind
und die Farbwähleinrichtung verschleißfrei und somit störungsunanfällig arbeitet.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Fadenführungshebel
der Farbwähleinrichtung mit Elektromagneten entgegen der Wirkung von Kraftspeichern
in die Wirkstellung elektronisch gesteuert überführbar sind. Die Signale der Jacquardmaschine
werden somit in einfacher Weise elektronisch in Einschaltbefehle für die Elektromagnete
umgewandelt, so daß die Fadenführungshebel der Farbwähleinrichtung durch das Einschalten
eines der Elektromagnete in die Wirkstellung überführt werden können. Verschleißteile
werden dadurch in einfacher Weise weitgehenst vermieden.
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Die Fadenführungshebel können als Winkelhebel ausgebildet sein, wobei
jeder Winkelhebel einen langen Hebelarm mit in seinem freien Ende vorgesehenen Fadenauge
aufweist, während der zweite, winklig dazu angeordnete Hebelarm wesentlich kürzer
ausgebildet und jeweils mit dem Anker eines der Elektromagnete verbunden ist.
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Durch die Bewegung des Ankers des Elektromagnetes ist somit in einfacher
Weise ein Überführen des Fadenführungshebels in die Wirkstellung möglich.
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Die Fadenführungshebel können in ihren Grundstellungen mit dem das
Fadenauge aufweisenden Hebelarm gegen eine Anschlagleiste anliegen, wobei an diesem
Hebelarm zugleich auch die vorzugsweise von einer Schraubenzugfeder gebildete Rückholfeder
angelenkt ist. Nach dem Ausschalten des Elektromagnetes werden somit die Fadenführungshebel
mit der von einer Schraubenzugfeder gebildete Rückholfeder in die Grundstellung
zurückgeführt, wobei die das Fadenauge aufweisenden Hebelarme gegen eine Anschlagleiste
zur Anlage kommen.
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Die Acht Fadenführungshebel können auf einer gemeinsamen Achse schwenkbar
mit kleinen Abständen zueinander angeordnet sein.
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Dadurch sind in einfacher Weise alle Fadenführungshebel auf einer
gemeinsamen Achse mit geringen Abständen zueinander schwenkbar angeordnet, so daß
wenig Platz beansprucht wird.
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Die Anker der Elektromagnete können über in der Bewegungsrichtung
der Anker verlaufende Verbindungsstangen mit schwenkbaren Winkelhebel und die Winkelhebel
über rechtwinklig zur Bewegungsrichtung der Anker verlaufende Stößelstangen mit
den kurzen Hebelarmen der Fadenführungshebel verbunden sein. Dadurch sind in einfacher
Weise
die Bewegungsrichtungen der Anker der Elektromagnete rechtwinklig zur Bewegungsrichtung
der Stößelstangen der Fadenführungshebel angeordnet, um Platz für die Elektromagnete
zu schaffen.
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Die acht Elektromagnete können dabei zu zweien nebeneinander in vier
Reihen hintereinander, auf Lücke zueinander, angeordnet sein. Trotz der verhältnismäßig
großen Ausbildung der Elektromagnete können somit die Fadenführungshebel mit geringem
Abstand zueinander angeordnet werden, da die Elektromagnete zu zweien nebeneinander
in vier Reihen hintereinander, auf Lücke zueinander, angeordnet sind.
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Die in vier hintereinanderliegenden Reihen angeordneten Elektromagnetpaare
können abwechselnd als Zug- und Druckmagnete ausgebildet und die über die Verbindungsstangen
damit verbundenen Winkelhebel jeweils einer Reihe Zugmagnete mit den Winkelhebeln
der benachbarten Reihe Druckmagnete auf einer gemeinsamen Schwenkachse angeordnet
sein. Die Winkelhebel der einen Reihe Zugmagnete sind somit auf der gleichen Achse
mit den Winkelhebeln der benachbarten Reihe Druckmagnete angeordnet, so daß die
Winkelhebel und damit die Fadenführungshebel mit geringem Abstand zueinander angeordnet
werden können.
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Jeweils eine Schwenkachse für die Winkelhebel können zwischen der
ersten und der zweiten Reihe und zwischen der dritten und der vierten Reihe Elektromagnetpaare
angeordnet sein. Dadurch wird in einfacher Weise eine raumsparende Anordnung der
Elektromagnete gewährleistet.
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Die wahlweise Betätigung der Elektromagnete kann mit einer elektronischen
Steuerung in Abhängigkeit von der Stellung der Hauptwelle der Webmaschine erfolgen
und die elektronische Steuerung ihrerseits mit drei Lochreihen der Jacquardmaschine
gesteuert sein. Die Jacquardmaschine gibt somit die Eingangssignale für die elektronische
Steuerung, die ihrerseits die Elektromagnete betätigt, wobei der Zeitpunkt für die
Erregung der Elektromagnete von der Stellung der Hauptwelle der Webmaschine abhängig
ist, um zu gewährleisten, daß die Farbwähleinrichtung und die Verschwenkung des
Fadenführungshebels im richtigen Zeitpunkt zum Eintragen des Schußfadens erfolgt.
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Die drei für die Farbwähleinrichtung vorgesehenen Schnüre bzw.
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Bowdenzüge der Jacquardmaschine können an ihren freien Enden Schwenkhebel
für eine berührungslose Betätigung von drei Eingangsmagnetschalter der elektronischen
Steuerung für die Eingangssignale aufweisen. Die drei Eingangsmagnetschalter der
elektrischen Steuerung werden so berührungslos betätigt, so daß ein Verschleiß ausgeschlossen
ist.
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Die elektronische Steuerung kann die acht unterschiedlichen Eingangssignale
jeweils in eine Einschaltfunktion für eines der acht Elektromagnete umwandeln und
speichern. Mit den Eingangssignalen der Jacquardmaschine werden somit die Fadenführungshebel
gesteuert und für die benötigte Zeit in der Wirkstellung festgehalten, bis der Schußfaden
vom Greifer übernommen wird.
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An der Hauptwelle der Webmaschine kann ein Betätigungsglied vorgesehen
sein für eine berührungslose Betätigung eines Magnetschalters
der
die Einschaltfunktion an das zugehörige Elektromagnet weitergibt. Durch das an der
Hauptwelle der Webmaschine vorgesehene Betätigungsglied kann der zugehörige Magnet
schalter berührungslos betätigt werden, wobei die Betätigung des Magnete schalters
in Abhängigkeit von der Stellung der Hauptwelle der Webmaschine erfolgt, um den
Fadenführungshebel zum richtigen Zeitpunkt in die Wirkstellung zu überführen.
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An der Hauptwelle der Webmaschine kann ein zweites Betätigungsglied
vorgesehen sein für eine berührungslose Betätigung eines zweiten Magnetschalters,
wobei das zweite Betätigungsglied bis auf einen Umfangswinkel von etwa 300 den gesamten
Umfang erfaßt und an der Unterbrechungsstelle den ausgewählten Elektromagneten ausschaltet
und die Speicherung löscht. Dadurch wird in einfacher Weise der Fadenführungshebel
lange genug in der Wirkstellung gehalten, damit der Schußfaden von dem Greifer übernommen
werden kann. Durch die Unterbrechungsstelle wird der Elektromagnet ausgeschaltet
und die Speicherung gelöscht.
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Die eine Einschaltung eines der Elektromagnete bewirkende Betätigung
des ersten Magnetschalters kann mit dem an der Hauptwelle der Webmaschine vorgesehenen
Betätigungsglied etwa nach einem Drehen der Hauptwelle um etwa 2350 aus der O-Stellung,
in der die Anschlaglade ihre Wirkstellung einnimmt, erfolgen und somit den von der
Jacquardmaschine ausgewählten Schußfaden für die mit der nächsten Umdrehung der
Hauptwelle erfolgende Schußeintragung bereithalten. Abhängig von der Stellung der
Hauptwelle der Webmaschine wird somit der Fadenführungshebel für die nächste Schußeintragung
bereitgehalten.
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Die eine Ausschaltung bewirkende Betätigung des zweiten Magnetschalters
mit dem an der Hauptwelle der WEbmaschine vorgesehenen Betätigungsglied kann etwa
nach einem Drehen der Hauptwelle um etwa 2000 aus der O-Stellung, in der die Anschlaglade
ihre Wirkstellung einnimmt, erfolgen und den Elektromagneten für den bei dieser
Umdrehung der Hauptwelle eingetragenen Schußfaden abschalten. Der Elektromagnet
wird somit in Abhängigkeit von der Stellung der Hauptwelle der Webmaschine abgeschaltet,
nachdem der zugehörige Schuß faden vom Greifer erfaßt worden ist, um eine erneute
Betätigung eines der Elektromagnete für die Bereithaltung des Schußfadens für die
nächste Schuteintragung zu ermöglichen.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt
und zwar zeigen.
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Fig.1 eine Greifer-Webmaschine in schematischer Darstellung, Fig.2
eine Jacquardkarte für die Greifer-Webmaschine mit den Lochreihen für die Farbwähleinrichtung,
teilweise abgebrochen, Fig.3 ein Schaltbild der elektronischen Steuerung für die
Farbwähleinrichtung, Fig.4 die Fadenführungshebel der Farbwähleinrichtung mit den
zugehörigen Elektromagneten in Seitenansicht,
Fig.5 eine der Fig.4
entsprechende Seitenansicht, wobei jedoch einer der Fadenführungshebel in die Wirkstellung
überführt ist, Fig.6 die Anordnung der Elektromagnete in schematischer Darstellung
in Draufsicht, Fig.7 die Übergabestelle des Schußfadens an den Greifer in Draufsicht,
Fig.8 eine der Fig.7 entsprechende Draufsicht, jedoch in einer anderen Stellung
des Schußfadens und Fig.9 die in der Fig.8 dargestellte Einrichtung in Vorderansicht.
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Die Fig.1 zeigt eine erfindungsgemäße Greifer-Webmaschine in Vorderansicht,
wobei der Einfachheit halber lediglich die wichtigsten Teile der Maschine dargestellt
sind. Die Greifer-Webmaschine weist eine Hauptwelle 10 auf, mit der alle Teile der
Webmaschine angetrieben werden. Die Hauptwelle 10 ist dabei mit zwei Exzenter 11
versehen, an denen die nicht näher dargestellte Weblade angelenkt ist. Mit dieser
nicht näher dargestellten Weblade wird der eingetragene Schußfaden 12 angedrückt.
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Bei jeder Umdrehung der Hauptwelle 10 erfolgt dabei eine Schußeintragung.
Die Stellung der Hauptwelle ist dann erreicht, wenn die Weblade die Anschlagstellung
einnimmt.
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Die Greifer-Webmaschine ist mit einer Jacquardmaschine 13 ausgerüstet.
Mit dieser Jacquardmaschine 13 werden in bekannter
Weise über durch
das Chorbrett 14 gezogene Schnüre 15, die waagerecht durch die Maschine verlaufenden
Kettfäden 16, die in der Fig.1 nicht näher dargestellt sind, angehoben und /oder
abgesenkt um das Fach für die Schußeintragung zu bilden.
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Von den Schnüren 15 sind dabei der Einfachheit halber lediglich vier
Stück dargestellt. Die Eintragung des Schußfadens 12 in das Fach erfolgt mit zwei
Greifer 17 und 18. Von den beiden Greifern 17 und 18 ist der Greifer 17 rechts von
der herzustellenden Gewebebahn und der Greifer 18 links von der herzustellenden
Gewebebahn 75 angeordnet. Die beiden Greifer 17 und 18 sind stangenförmig ausgebildet
und mit ihren freien Enden an Schwingen 19 befestigt, mit denen die Greifer 17 und
18 eine waagerechte, gegenläufige Bewegung durchführen können. Der Greifer 17 weist
an seinem in das Fach eingreifenden Ende einen Halter 20 für das freie Ende des
Schußfadens 12 auf. Mit dem Greifer 17 wird somit der Schußfaden 12 mit seinem freien
Ende voran bis etwa zur Mitte der herzustellenden Gewebebahn 75 transportiert. Das
freie Ende des Schußfadens 12 wird dann von einem Halter 21 übernommen, der am Greifer
18 vorgesehen ist. Von der Mitte der herzustellenden Gewebebahn wird dann bei dem
folgenden Auseinanderschwingen der Greifer 17 und 18 das freie Ende des Schußfadens
12 weitergezogen und somit der Schußfaden 12 in die gesamte Breite der herzustellenden
Gewebebahn 75 eingebracht. Nach dem Erreichen der linken Endstellung des Greifers
18, die in der Fig.1 dargestellt ist, läßt der Halter 21 das freie Ende des Schußfadens
12 los. Nach dem Schließen des Faches und dem Anschlagen des eingetragenen Schußfadens
12 wird dann mit der Jacquardmaschine 13 ein neues Fach gebildet und der nächste
Schußfaden 12 eingetragen.
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Die Greifer 17 und 18 mit den Haltern 20 und 21 sind der Einfachheit
halber lediglich schematisch dargestellt worden, da sie eine bekannte Ausbildung
ausweisen können.
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Die Jacquardmaschine 13 dient in bekannter Weise nicht nur der Fachbildung
sondern auch für die Betätigung einer Farbwähleinrichtung. Hierzu sind drei Schnüre
22, 23 und 24 vorgesehen, die in bekannter Weise von drei Lochreihen 25, 26 und
27 der Jacquardkarte 28 gesteuert werden. Die Jacquardkarte 28 ist dabei in der
Fig.2 in Draufsicht dargestellt, wobei die Lochreihen für die Fachbildung der Einfachheit
halber weggelassen worden sind. Lediglich die Lochreihen 25, 26 und 27 für die Farbwähleinrichtung
sind dargestellt. Aus der dargestellten Jacquardkarte 28 ist dabei ersichtlich,
daß durch die Anprdnung bzw. Nichtanordnung von Löchern 29 in den drei Lochreihen
25, 26 und 27 acht unterschiedliche Kombinationen möglich sind.
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Jede Kombination entspricht dabei einer anderen Farbe der Farbwähleinrichtung.
Die Querreihe 30 ergibt die Kombination 000, die Querreihe 31 die Kombination 010,
die Querreihe 32 die Kombination 001, die Querreihe 33 die Kombination 011, die
Querreihe 34 die Kombination 100, die Querreihe 35 die Kombination 110, die Querreihe
36 die Kombination 101 und die Querreihe 37 die Kombination 111.
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Wie insbesondere aus der Fig.3 ersichtlich, sind an den freien Enden
der Schnüre 22, 23 und 24 Schwenkhebel 38 für eine berührungslose Betätigung von
drei Eingangsmagnetschaltern 39, 40 und 41 einer elektronischen Steuerung für die
Eingangssignale 000, 010, 001, 011, 100, 110, 101 und 111 vorgesehen. Diese
acht
unterschiedlichen Eingangssignale werden in dem Teil 42 der elektronischen Steuerung
in eine Einschaltfunktion für Elektromagnete 43 bis 50 umgewandelt. Je nach dem
Eingangssignal 000, 010 usw. wird dabei eine Einschaltfunktion für das Elektromagnet
43 oder 44 usw. gebildet. Die Einschaltfunktion wird in den Teil 51 der elektronischen
Steuerung weitergegeben.
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Eine Weitergabe der Einschaltfunktion in den Teil 52 der elektronischen
Steuerung erfolgt erst nach einem Einschalten des Magnetschalters 53. Die Betätigung
des Magnetschalters 53 erfolgt mit einem Betätigungsglied 54, welches an der Hauptwelle
10 der Webmaschine vorgesehen ist. Die berührungslose Betätigung des Magnetschalters
53 mit dem an der Hauptwelle 10 vorgesehenen Betätigungsglied 54 erfolgt somit in
Abhängigkeit von der Umdrehung der Hauptwelle 10 und somit vom Arbeitstakt der Webmaschine.
Die Betätigung erfolgt dabei etwa nach einem Drehen der Hauptwelle 10 um etwa 235°
aus der O-Stellung, in der die nicht dargestellte Anschlaglade ihre Anschlagstellung
einnimmt. Durch die Einschaltung des Magnetschalters 53 wird der Einschaltimpuls
an eines der Elektromagnete 43 bis 50 weitergegeben und gleichzeitig dieser Einschaltimpuls
in dem Teil 52 der elektronischen Steuerung gespeichert, damit der jeweils beaufschlagte
Elektromagnet 43 bis 50 weiter beaufschlagt bleibt, auch wenn die Eingangssignale
bereits wieder gewechselt haben.
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An dem Teil 52 der elektrischen Steuerung ist ein weiterer Magnetschalter
55 vorgesehen, welches mit einem zweiten an der Hauptwelle 10 der Webmaschine vorgesehenen
Betätigungsglied 56 betätigbar ist. Das zweite Betätigungsglied erfaßt bis auf einen
Umfangswinkel von etwa 300 den gesamten Umfang und schaltet an der Unterbrechungsstelle
57 den ausgewählten
Elektromagenten 43 bis 50 ab. Die Unterbrechungsstelle
57 des Betätigungsgliedes 56 der Hauptwelle 10 kommt etwa nach einem Drehen der
Hauptwelle 10 um etwa 2000 aus der Stellung in Wirkverbindung mit dem Magnetschalter
55, so daß der ausgewählte Elektromagnet 43 bis 50 nach einem DRehen der Hauptwelle
10 aus der Stellung um etwa 2000 ausgeschaltet wird. Die vorher beschriebene Einschaltung
mit dem Magnetschalter 53 erfolgte bereits bei der vorherigen Umdrehung der Hauptwelle
10 und zwar bei einer Drehung der Hauptwelle um etwa 2350 aus der O-Stellung.
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Dies bedingt, daß auch in der Jacquardkarte 28 die Farbauswahl eine
Reihe vor der Fachbildung, also jeweils um eine volle Umdrehung der Hauptwelle vor
der Fachbildung, erfolgen muß.
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An dem Teil 58 sind acht Leitungen 59 vorgesehen, die den von einem
Transformator 60 kommenden Strom zu den Elektromagneten 43 bis 50 führen. Die Rückführung
erfolgt über die Leitung 69.
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Wie insbesondere aus den Fig. 4 und 5 ersichtlich, werden mit den
Elektromagneten 43 bis 50 Fadenführungshebel 61 in ihre Wirkstellung überführt.
In der Fig.4 nehmen alle acht Fadenführungshebel 61 ihre Grundstellung ein, in der
sie unter der Wirkung der Rückholfeder 62 gegen die Anschlagleiste 63 anliegen.
In der Fig.5 ist der eine Fadenführungshebel 61 in die Wirkstellung überführt, während
die anderen sieben Fadenführungshebel 61 in der Grundstellung verblieben sind.
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Die Fadenführungshebel 61 sind als Winkelhebel ausgebildet, wobei
jeder Winkelhebel einen langen Hebelarm 64 mit in seinem freien Ende vorgesehenen
Fadenauge 65 aufweist, während der zweite,
winklig dazu angeordnete
Hebelarm 66 wesentlich kürzer ausgebildet ist und jeweils mit dem Anker 67 eines
der Elektromagnete 43 bis 50 verbunden ist. Die acht Fadenführungshebel 61 sind
dabei auf einer gemeinsamen Achse 68 schwenkbar und mit kleinen Abständen zueinander
angeordnet.
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Die Anker 67 der Elektromagnete 43 bis 50 sind über in der Bewegungsrichtung
der Anker 67 verlaufende Verbindungsstangen 70 mit schwenkbaren Winkelhebeln 71
verbunden. Die Winkelhebel 71 sind ihrerseits über rechtwinklig zur Bewegungsrichtung
der Anker 67 verlaufende Stößelstangen 72 mit den kurzen Hebelarmen 66 der Fadenführungshebel
61 verbunden.
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Wie insbesondere aus der Fig.6 ersichtlich, sind die Elektromagnete
43 bis 50 zu zweien nebeneinander in vier Reihen hintereinander, auf Lücke zueinander,
angeordnet. Dadurch ist in Verbindung mit den Winkelhebeln 71 eine Anordnung der
Fadenführungshebel 61 mit geringen Abständen zueinander möglich.
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Die in vier hintereinanderliegenden Reihen angeordneten Elektromagnetpaare
43, 44; 45,46; 47,48; 49,50 sind abwechseln als Zug- und Druckelemente ausgebildet.
Die Elektromagnete 43 und 44 sind somit als Zugmagnete, die Elektromagnete 45, 46
als Druckmagnete, die Elektromagnete 47,48 als Zugmagnete und die Elektromagnete
49,50 wiederum als Druckmagnete ausgebildet. Aus den Fig.4 und 5 ist weiterhin zu
ersehen, daß die Winkelhebel 71, die mit den Verbindungsstangen 70 mit den Elektromagneten
43, 44, 45 und 46 verbunden sind, auf einer gemeinsamen Achse 73 angeordnet sind.
Die Winkelhebel 71, die über die Verbindungsstangen 70 mit den Elektromagneten 47,
48, 49 und 50 verbunden sind, besitzen
die gemeinsame Achse 74.
Dabei ist die Schwenkachse 73 für die Winkelhebel 71 zwischen der ersten und der
zweiten Reihe und die Schwenkachse 74 zwischen der dritten und der vierten Reihe
Elektromagnetpaare angeordnet.
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In den Fig.7, 8 und 9 ist die Übergabe des ausgewählten Schußfadens
an den rechten Greifer 17 dargestellt. Einer der acht Fadenführungshebel 61 ist
dabei durch die Einschaltung des zugehörigen Elektromagnetes in die Wirkstellung
überführt, während die anderen sieben Fadenführungshebel 61 in der Grundstellung
verblieben sind. Die Fadenaugen 65 der Fadenführungshebel 61 nehmen die von der
Gewebebahn 75 und zu den nicht dargestellten Vorratsrollen führenden Schußfäden
12 auf. Durch das Überführen des einen Fadenführungshebels 61 in die Wirkstellung
wird der damit geführte Schußfaden 12 von den anderen Schußfäden 12 in einen seitlichen
Abstand gebracht, wie es aus der Fig.7 ersichtlich ist. Dadurch kann dieser in einem
seitlichen Abstand von den anderen Schußfäden 12 angeordnete Schußfaden 12 mit einem
Niederdrücker 76 nach unten gedrückt werden. Der Niederdrücker 76 ist dabei in der
Fig.9 in seiner unteren Endstellung dargestellt. Bei dieser Bewegung des Niederdrückers
76 in Richtung des Pfeiles 77 kommt der Schuß faden 12 gegen die Unterseite des
Niederdrückers zur Anlage. Zwischen dem Niederdrücker 76 und dem Fadenführungshebel
61 ist der Schußfaden 12 über eine Auflagestange 78 geführt, so daß beim Niederdrücken
des Schußfadens 12 mit dem Niederdrücker 76 der Schußfaden 12 gegen die Oberseite
der Auflagestange 78 zur Auflage kommt. Nach dem Überführen des Niederdrückers 76
in seine untere Endstellung, die in der Fig.9 dargestellt ist, wird somit der Schußfaden
12 in einer genau vorbestimmten Lage zwischen dem Niederdrücker 76 und der Auf lagestange
78 gehalten.
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Hierdurch ist der Teil des Schußfadens 12, der sich zwischen dem Niederdrücker
76 und der Auflagestange 78 erstreckt, in der Bewegungsbahn eines Zuführers 79 gehalten.
Der Zuführer 79 kann dabei eine Verschiebebewegung in Richtung des Pfeiles 80 durchführen.
Der Zuführer 79 ist in der Fig.7 in seiner Grundstellung dargestellt, in der er
den Schußfaden 12 noch nicht erfaßt hat. Bei seiner Verschiebebewegung in Richtung
auf den Greifer 17 zu wird der Schußfaden 12 einerseits von der obenliegenden gabelförmigen
Aufnahme 81 und andererseits von dem darunterliegenden, sich seitlich erstreckenden
Arm 82 erfaßt und in Richtung auf den Greifer 17 mitgenommen. In der Fig.8 ist die
Stellung des Zuführers 79 dargestellt, in der der Schußfaden 12 an den Greifer 17
übergeben werden kann. Der zwischen der gabelförmigen Aufnahme 81 und dem Arm 82
des Zuführers 79 sich erstreckende Teil des Schußfadens 12 liegt dann in der Bewegungsbahn
des Greifers 17, so daß der am Greifer 17 vorgesehene und nicht näher dargestellte
Halter 20 den Schuß faden 12 erfaßt und in das Fach der Kettfäden 16 mitnimmt. Bei
dieser Bewegung des Greifers 17 kommt der gegen die Rückseite einer Trennvorrichtung
83 vorbeigeführte Schußfaden gegen einen nicht näher dargestellten beheizten Faden,
der den Schußfaden 12 durchschmilzt, so daß der bereits eingetragene Schuß faden
nunmehr von dem neu einzutragenden Schußfaden getrennt wird. Der Greifer 17 hält
nunmehr das freie Ende des einzutragenden Schußfadens 12 und bringt dieses etwa
bis zur Mitte der herzustellenden Gewebebahn 75 und wird dann von dem zweiten Greifer
18 übernommen und bei dessen Herausziehen aus der herzustellenden Gewebebahn bis
zur linken Seite der herzustellenden Gewebebahn 75 mitgenommen.
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Bei der Rückbewegung der beiden Greifer 17, 18 aus der herzustellenden
Gewebebahn 75 heraus hat bereits eine neue Farbauswahl stattgefunden, so daß mit
dem entsprechenden Fadenführungshebel 61 der nächste Schußfaden 12 bereits gehalten
wird, der mit der nächsten Eintragungsbewegung der Greifer 17, 18 in die herzustellende
Gewebebahn 75 eingetragen wird.
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Wie bereits erwähnt, ist die dargestellte Ausführung lediglich eine
beispielsweise Verwirklichung der Erfindung und diese nicht darauf beschränkt. Vielmehr
sind noch mancherlei andere Ausführungen und Abänderungen möglich.