EP0409773B1

EP0409773B1 - Schussfadenwechselvorrichtung für Webmaschine

Info

Publication number: EP0409773B1
Application number: EP90810469A
Authority: EP
Inventors: Peter Riesen
Original assignee: Sultex AG; Maschinenfabrik Rueti AG
Current assignee: Itema Switzerland Ltd
Priority date: 1989-07-21
Filing date: 1990-06-22
Publication date: 1994-04-20
Anticipated expiration: 2010-06-22
Also published as: EP0409773A1; DE59005415D1; US5031671A; RU1804509C

Description

Die Erfindung betrifft eine Schussfadenwechselvorrichtung, gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Aus der GB-A-2 041 419 ist eine Fadenwechselvorrichtung bekannt, bei der jeder Fadenzubringer 1 mittels einer Feder 5 in eine Ruhestellung gezogen und in dieser gehalten und mittels einer Schubstange 6 in eine Vorlegestellung gebracht wird. Die Schubstange 6 wird durch einen Schwenkhebel 13 mittels eines Mitnehmers 12 vorgeschoben, der in eine Ausnehmung 11 in der Schubstange 6 einführbar ist. Die Schubstange 6 wird mittels einer Stelleinrichtung 8, 9 gegen den Schwenkhebel 13 verschwenkt, derart, dass der Mitnehmer 12 in die Ausnehmung 11 eingeführt und bei ausser Betrieb gesetzter Stelleinrichtung durch eine weitere Feder 10 aus der Ausnehmung herausgezogen wird. Diese Feder 10 sorgt ferner dafür, dass die Schubstange 6 an der Stelleinrichtung 8, 9 ständig anliegt. Der Mitnehmer 12 ist an einem Führungshebel 25, der synchron mit dem Schwenkhebel 13 schwingt und den Mitnehmer 12 mit der Ausnehmung 11 formschlüssig verbindet, wenn die Schubstange 6 vorgeschoben wird.
Als nachteilig erweist sich bei dieser Vorrichtung, dass die Schubstange 6 gegen die Kraft der Feder 10 mit dem Schwenkhebel 13 in Eingriff gebracht wird und die Schubstange 6 durch den Schwenkhebel 13 nur vorgeschoben wird und zwar gegen die Kraft der Feder 5, wobei der Führungshebel 25 und die Verbindungslasche 26 geschwenkt werden.
Aus der EP-A-0 293 558 ist eine Schussfaden-Auswahleinrichtung bekannt, die einen Elektromagneten 25 und einen Kipphebel 23 aufweist, der bei Erregung des Elektromagneten die Schubstange 16 mit einem Nocken 32 in Eingriff bringt, so dass die Schubstange vorgeschoben und in der vorgeschobenen Stellung halten wird. Wird der Elektromagnet 25 entregt, so wird durch eine weitere Rückstellfeder 27 der Kipphebel 23 so verschwenkt, dass die Schubstange 16 durch die Rückstellfeder 21 aus dem Wirkungsbereich des Nockens gezogen wird. Der Fadenzubringer 8 wird in der Folge durch die Feder 18 zurückgezogen.
Die Nachteile dieser Vorrichtung bestehen darin, dass neben der aufwendigen Mechanik sämtliche Rückstellbewegungen mit Kraftspeichern erfolgen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schussfadenwechselvorrichtung zu schaffen, bei der die Anzahl der ständig bewegten Glieder möglichst gering ist, die gesamte Vorrichtung möglichst einfach und massearm ausgebildet ist und keine zusätzlichen bewegten Teile zum Einleiten des Fadenwechselvorganges erforderlich sind. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss mit den im Kennzeichen des unabhängigen Patentanspruches 1 genannten Merkmalen gelöst.
Der mit der Erfindung erzielbare Vorteil ist darin zu sehen, dass lediglich durch die zur Längsrichtung der Schubstange quergerichtete Auslenkung eines Abschnittes der Schubstange unter gleichzeitiger Blockierung derselben mittels des Arretierelementes eine selektive Fadenführung vorhanden ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1: eine perspektivische Uebersicht über eine Schussfadenwechselvorrichtung gemäss der Erfindung;
Fig. 2: einen Grundriss der Schubstange mit den umliegenden Teilen;
Fig. 3: eine perspektivische Teilansicht der Schussfadenwechselvorrichtung in einer Zwischenposition während des Wechselvorganges und
Fig. 4: eine Darstellung ähnlich wie Fig. 1, jedoch mit geänderter Stellung des Wechslersegments.

Die Schussfadenwechselvorrichtung 1 wird durch einen Schwenkhebel 5 angetrieben, der beispielsweise mit einem Kurvenscheibengetriebe in Verbindung steht. Der Schwenkhebel 5 gelangt dabei in eine vordere ausgezogene und hintere strichpunktierte Lage, wobei er jeweils während eines Wechselvorganges von der vorderen Lage in die hintere und wieder zurück in die vordere Lage schwingt. Anschliessend wird der Schwenkhebel 5 für die übrige Zeit des Webzyklus stillgesetzt. Während dieser Zeit kann das Stellelement 7, welches einen Hubmagnet und einen Stössel 71 aufweist, die Zuglasche 6 bei den Gelenkpunkten 51 bzw. 61 des Schwenkhebels bzw. der Schubstange ausser Eingriff bringen, indem der Stössel 71, der die Schultern 73 und 74 aufweist und dazwischen in einem Langloch 62 die Schubstange 6 führt, die Schubstange 6 bei der Bohrung 60 vom Mitnehmer 51 des Schwenkhebels abziehen. Dabei wird der Stössel 71 vom Hubmagnet 7 angezogen. Eine zweite Bohrung 66 wird dabei über ein Arretierelement 8 in Form eines Stifts gebracht, so dass das gesamte Mehrgelenkgetriebe blockiert ist. Der Hubmagnet 7 wird erregt, wenn von der Steuerung der Webmaschine ein Impuls für eine Stellungsänderung kommt, worauf der Stössel 71 wieder aus dem Hubmagnet 7 herausgezogen wird und die Schubstange 6 bei den Gelenkpunkten 51, 61 im Eingriffsbereich 60 des Schwenkhebels 5 mit der Schubstange 6 kuppelt. Die Schubstange 6 ist mit einem Umlenkhebel 9 verbunden, der auf einer Achse 10 gelagert ist. Auf der anderen Seite der Schubstange 6 ist der Umlenkhebel 9 mit einem Laschenpaar 11 gelenkig verbunden, und dieses wiederum mit dem Wechslersegment 12, das auf der Achse 13 sitzt. In der in Fig. 1 gezeigten Stellung des Mehrgelenkgetriebes 4 ist das Wechslersegment in der oberen Stellung, wobei der Fadengeber 20b in Eintragsstellung steht. Eine Klammer 21b des Fadengebers 20b ist geöffnet und ein Schussfaden 3b wird vom Eintragsorgan, einem Projektil 2, festgeklemmt und in die Webmaschine eingetragen. Ein Sensor 14 wird durch das Wechslersegment 12 bedämpft, wenn es in der oberen bzw. beim Sensor 14 in der unteren Position liegt. Der Sensor 14 dient zur Ueberwachung, ob das Wechslersegment 12 in der richtigen Position steht. Sollte dies nicht der Fall sein, würde die Steuerung der Webmaschine unter Umgehung des Steuerprogrammes für den Hubmagnet 7 diesen eine Schaltbewegung des Stössels 71 ausführen lassen, damit bei der folgenden Hin- und Herbewegung des Schwenkhebels 5 die Stellung des Wechslersegments 12 korrigiert wird.
In Fig. 2 ist die Schubstange 6 in der ausgezogenen Position in einer Stellung während des Wechselvorganges dargestellt. Der Stössel 71 ist aus dem Hubmagnet 7 ausgestossen, das Arretierelement 8 ist ausser Eingriff von der Bohrung 66 der Schubstange 6, die Schubstange 6 in der Position 6'' ist vom Mitnehmer 51 des Schwenkhebels 5 in Bewegung versetzt. Nach Beendigung des Schwenkung in die Stellung 5' wird der Stössel 71 wieder angezogen, so dass die Schubstange 6 durch die Schulter 73 in die Ruheposition 6' ausgelenkt wird, und wobei das Arretierelement 8 wieder in die Bohrung 66 eingreift. Während die Schulter 73 die Stellungsänderung der Schubstange 6 aus der Arbeitsstellung in die Ruhestellung vollzieht, wird die Schubstange 6 durch die Schulter 74 jeweils in die Arbeitsposition gedrückt. Der Bereich des Stössels 71 zwischen den Schultern 73 und 74 dient zur groben Führung der Schubstange beispielsweise bei Montagearbeiten.
In Fig. 3 wird ein Teil des Mehrgelenkgetriebes 4 wiederum während des Wechselvorganges gezeigt. Das Laschenpaar 11 zwischen Umlenkhebel 9 und Wechslersegment 12, liegt gestreckt in der Verlängerung des Wechslersegmentes. Das Projektil 2 befindet sich während des Wechselvorganges gemäss Fig. 3 gerade zwischen den beiden Fadengebern 20a und 20b.
Fig. 4 zeigt schliesslich den Abschluss des Wechselvorganges von Schussfaden 3b zum Schussfaden 3a. Der Schwenkhebel 5 ist in Richtung des Pfeils bei 51 wieder in seine Ruheposition gelangt, der Umlenkhebel 9 wurde im Uhrzeigersinn so verschwenkt, dass das Laschenpaar 11 wieder in der senkrechten Position ist, in der es das Wechslersegment 12 nach unten gedrückt hält. Auf diese Weise konnte der Schussfaden 3a dem Projektil 2 übergeben werden. Der Schussfaden 3a ist von der geöffneten Fadenklammer 21a freigegeben worden. Der Sensor 14 wird in dieser Position nicht bedämpft. Vor Einleitung des nächsten Arbeitshubes durch den Schwenkhebel 5 ist die Schubstange 6 durch den Hubmagnet 7 aus der strichpunktierten Lage 6'' in die ausgezogene Lage 6 verschoben worden.
Wie bei der Erläuterung der Fig. 1 erwähnt worden ist, wird der Hubmagnet 7 nur betätigt, wenn eine Stellungsänderung des Wechslersegments 12 vorgesehen ist. Das Programm für die Steuerung der Webmaschine sieht daher vor, dass bei Störfällen, beispielsweise bei Schussfaden- oder Kettfadenbruch, eine Impulsübermittlung an den Hubmagnet 7 unterdrückt wird. Auch wenn die Webmaschine sich im Kriechbetrieb befindet, muss eine Koppelung zwischen Schwenkhebel 5 und Schubstange 6 unterbleiben, da sonst das Laschenpaar 11 die in Fig. 3 dargestellte Strecklage nicht überwinden könnte, was ein Erliegen der Mischwechselfunktion und möglicherweise gar eine Beschädigung der Schussfadenwechselvorrichtung zur Folge hätte.

Claims

Schussfadenwechselvorrichtung an einer Webmaschine zum wahlweisen Vorlegen verschiedener Schussfäden für ein Schusseintragorgan (2) welche Vorrichtung einen Fadenzubringer (12), eine Schubstange (6), die mit dem Fadenzubringer verbunden und in Längsrichtung aus einer Ruhestellung in eine Arbeitsstellung verschiebbar ist, um einen Fadenwechsel zu bewirken, einen Schwenkhebel (5), der mit der Schubstange (6) koppelbar und entkoppelbar ist, um die Schubstange (6) zu verschieben, und eine Stelleinrichtung (7) enthält, um die Schubstange (6) mit dem Schwenkhebel gemäss einem Steuerprogramm in und ausser Eingriff zu bringen dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinrichtung (7) mit der Schubstange (6) verbunden ist, derart, dass wahlweise ein Abschnitt der Schubstange (6) quer zu ihrer Längsrichtung unter gleichzeitiger Blockierung derselben mittels eines Arretierelementes (8) auslenkbar ist, um die Schubstange (6) zur Durchführung eines Schussfadenwechselvorganges mit dem Schwenkhebel (5) in beziehungsweise ausser Eingriff zu bringen.
Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Schubstange (6) eine Bohrung (61) und der Schwenkhebel (5) einen Mitnehmer (51) aufweist, der beim Vorschieben und Rückziehen der Schubstange (6) für den Schusswechselvorgang mit der Bohrung (61) formschlüssig im Eingriff ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Schubstange (6) eine zweite Bohrung (66) aufweist und dass das Arretierelement (8) mit der zweiten Bohrung (66) in Eingriff bringbar ist, um die Schubstange (6) zu blockieren.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinrichtung einen Elektromagneten (7) und einen Stössel (71) aufweist, der mit der Schubstange (6) verbunden ist derart, dass die Schubstange (6) bezüglich dem Stössel (71) verschiebbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass die Schubstange (6) eine längliche Ausnehmung (62) aufweist, die sich in Längsrichtung der Schubstange erstreckt und dass der Stössel (71) mit mindestens einer Schulter (73, 74) versehen ist, der die Ausnehmung (62) durchgreift, derart, dass die Schulter an der Schubstange (6) anliegt.
Vorrichtung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass der Stössel (71) zwei Schultern (73, 74) aufweist, die im Abstand zueinander angeordnet sind, und dass der Stössel (71) die Schubstange (6) durchgreift, derart, dass die Schultern (73/74) beidseits der Schubstange (6) anliegen.