DE3120742A1 - Antiperspirans, das als antiperspirativen wirkstoff ein aluminiumchlorid und ein aluminium-zirkonium-hydroxychlorid enthaelt, sowie das verfahren zu dessen anwendung - Google Patents
Antiperspirans, das als antiperspirativen wirkstoff ein aluminiumchlorid und ein aluminium-zirkonium-hydroxychlorid enthaelt, sowie das verfahren zu dessen anwendungInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
J. REITSTÖTTER
PROF. DR. DR. DIPL. ING.
W. BUNTE (1958-1976)
DR. ING.
W. KINZBBACH
DR. PHIL. DIPL. CHBM.
K. P. HÖLLER
DR. RBR. NAT. DIPL. CHEM.
TELEFON ι (0Θ9) 37 GB TELEXl Β2Ι520Θ ISAR D
BAUERSTRASBE 22, 8000 MÜNCHEN 40
München, den 25. Mai 1981 M/22 128
BRISTOL-MYERS COMPANY 345, Park Avenue
New York, N.Y. 10022, U.S.A.
Antiperspirans, das als antxperspirativen Wirkstoff ein Aluminiumchlorid und ein Aluminium-Zirkonium-Hydroxy
chlorid enthält, sowie das Verfahren zu dessen Anwendung
M/22 128 -JS-
Die Erfindung betrifft neue, antiperspirative Mittel, insbesondere solche, welche als aktiven Bestandteil eine
Kombination eines Aluminiumchlorids und eines Aluminium-Zirkonium-Hydroxychlorids
aufweisen.
Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, Aluminiumchlorid oder Aluminium-Zirkonium-Hydroxychlorid einzeln als antiperspriative
Wirkstoffe zu verwenden. Es wurde nun gefunden, daß diese Materialien bei gemeinsamer Anwendung synergistisch
wirken, unerwartet hoch wirksam sind und gut ansprechen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit die Schaffung eines hochwirksamen Antiperspirans, das als
antxperspirativen Wirkstoff eine Kombination eines Aluminiumchlorids und eines Aluminium-Zirkonium-Hydroxychlorids
enthält.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur Verhinderung von Perspiration bei Personen, indem
man auf deren Haut eine antiperspirativ wirksame Menge an Mittel aufträgt, welches eine Kombination eines Aluminium—
Chlorids und eines Aluminium-Zirkonium-Hydroxychlorids
enthält.
Wenn nicht anders angegeben, sind in der folgenden Beschreibung und in den Ansprüchen die Prozentwerte als
Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, angegeben.
M/22 128 - -4- -
Es ist bekannt, daß bestimmte Personentypen auf spezielle
Arten von Antiperspirant-Salzen ansprechen; es ist jedoch ungewöhnlich, daß mehr als 6 0 bis 70 % einer Versuchsgruppe
auf jedes getestete Material ansprechen. Verwendet man jedoch die erfindungsgemäße Wirkstoffkombination, so
sprechen mehr als 93 % der Versuchsteilnehmer günstig an. Zudem werden überraschend hohe Wirksamkeiten berichtet;
bei 88 % war die Wirkung überlegen. Es wurde immer angenommen,
daß der Wirkungsmechanismus der verschiedenen Salze unteri
schiedlich ist. Erfindungsgemäß wurde nun ein Kombinationsprodukt
gefunden, das mehrere Wirkungsmechanismen besitzt.
Es wäre zu erwarten gewesen, daß diese Kombination die Haut besonders reizt, da der pH der Lösung sehr sauer ist. Es
wurde auch gefunden, daß das Erhöhen des pH-Wertes allein nicht genügt, um die Reizwirkung zu erleichtern. Es wurde
nun jedoch gefunden, daß die Verwendung divalenter Oxide oder Hydroxide in Kombination mit geringen Mengen Glycin
dieses Problem löst. Die Erdalkalimetallsalze oder Glycin allein, können das Problem der Reizwirkung zwar etwas
mindern, verwendet man jedoch die Kombination der divalenten Metalloxide oder -hydroxide und Glycin entsprechend der
vorliegenden Erfindung, so kann dieses Problem nahezu vollständig gelöst werden.
Die Menge des in den erfindungsgemäßen Mitteln enthaltenen
Aluminiumchlorids kann etwas variieren. Meistens machen diese Bestandteile von etwa 5 bis etwa 25 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Mittels, und vorzugsweise 7,5 bis etwa 15 Gew.-% aus. Die bei der Beschreibung der vorliegenden
Erfindung verwendete Bezeichnung "ein Aluminiumchlorid" umfaßt sowohl wasserfreies Aluminiumchlorid als auch
dessen Hydrat- und Hydroxid-formen, beispielsweise AlCl ·6Η_Ο
oder Al2(OH)5Cl.
Ι Μ/22 128
\ Die erfindungsgemäß verwendeten Aluminium-Zirkonium-Hydroxy-
; chloride sind aus dem Stand der Technik bekannt und entsprechen der allgemeinen Formel:
Al4ZnO(OH)
ClnXH2O
worxn
η Null" bis 14"
j und
1 χ Null bis 20 bedeuten kann.
j und
1 χ Null bis 20 bedeuten kann.
Beispielsweise können die folgenden Verbindungen der Formeln:
Al4 ZrO (OH)
und
Al ZrO (OH)
10
sowie deren entsprechende Hydrate genannt werden.
Auch die Menge des in den erfindungsgemäßen Mitteln enthaltenen
Aluminium-Zirkonium-Hydroxychlorids kann etwas variieren. Üblicherweise macht es etwa 2 % bis etwa 20 Gew.-%
bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels und vorzugsweise etwa 5 bis etwa 10 % aus.
Ein wichtiges Merkmal der erfindungsgemäßen Mittel ist
das Verhältnis des Aluminiumsalzes und des Al/Zr-Salzes,
das sie aufweisen. Dieses Verhältnis kann im Bereich von etwa 0,5 bis etwa 2 liegen, wobei der bevorzugte Bereich etwa
1,25 bis etwa 1,75 ausmacht.
M/22 128
Ein weiteres wichtiges Verhältnis in den erfindungsgemäßen
Mitteln ist das Molverhältnis von Metal:Chlorid. Dieses
Verhältnis muß unbedingt kleiner als 0,9 sein, damit der ionische Charakter des Komplexes, der mit der antiperspirativen
Wirksamkeit zusammenhängt, gewahrt bleibt.
Wie oben bereits aufgezeigt, ist es höchst vorteilhaft,
eine Kombination von Magnesiumhydroxid (oder -oxid) und Glycin zu verwenden, um den pH der Mittel einzustellen.
Diese Kombination verwendet man im allgemeinen, um einen pH im Bereich von etwa 2,5 bis etwa 4,5 zu erhalten. Das
Glycin wird in einer Menge von etwa 0,25 % bis etwa 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, eingesetzt;
während man das Magnesiumhydroxid (oder -oxid) in einem Anteil von etwa 1 % bis etwa 9 % einsetzt. Auch das Mengenverhältnis
von Glycin zu Magnesiumhydroxid (oder -oxid) ist ein wichtiger Faktor. Es kann im Bereich von etwa 0,025 bis
etwa 5 liegen, vorzugsweise verwendet man jedoch einen Bereich von etwa 0,1 bis etwa 1,0.
Die neue Kombination antiperspirativer Wirkstoffe und der
den pH einstellenden Mittel, wie vorstehend beschrieben, kann in eine Vielzahl von Dosierungsformen aufgenommen
werden, die zum Freigeben des antipers.pirativen Wirkstoffs
geeignet sind. Sie können in eine Lotion, eine Creme oder ein Gel, in einen Schaum, einen Aerosolbehälter, einen
Pump-Spray, aufgenorämen:".sein""öder.::a:bs::Texl röinessAntiperspirant-Stiftes
oder in Form einer Lösung in einem geeigneten Lösungsmittelträger vorliegen. Nachstehend
werden Formulierungen aufgezeigt, in welche die erfindungsgemäßen Mittel als antiperspirative Wirkstoffe aufgenommen
werden können:
M/22 128
A. "Roll-On" (Lotion und Creme)
Wirkstoffe Weichmacher oberflächenaktive Mittel Puffer-Systeme
mit Wasser auffüllen auf 25 %
2 - 4 %
2 - 4 %
2 - 7 %
B. Wasserfreie Suspension, kann bei der Formulierung von Aerosolen und Aerosol-Schäumen verwendet werden
Wirkstoffe Weichmacher Suspendiermittel Puffer
mit Wasser auffüllen auf 100 % 25 %
5 - 15 ί 2 - 5 % 2 - 4 %
Aerosol
oben stehende Zusammensetzung 70 - 85 %
Treibmittel 15 bis 30 %
C. Stifte
Wirkstoffe Gelmittel Wachse Weichmacher Puffer
25 %
2 - 4 % 5 - 20 % 5 - 20 % 2 - 4 %
2 - 4 % 5 - 20 % 5 - 20 % 2 - 4 %
externe Phase soviel wie erforderlich für 100 %
wasserfreies Lösungsmittel
M/22 128
■ Die nachstehenden Beispiele sollen die Erfindung näher verj
anschaulichen, sie jedoch nicht einschränken.
"RoIl-On" Lotion (öl in Wasser Emulsion)
Beispiel 2 | 1 | Gew.- % | |
j AlCl3 · 6H2O | Klare Wasser-Lösung (Pump-Spray) | 15,00 | |
Mg(OH)2 | AlCl3 · 6H2O | 3,75 | |
Al/Zr Trihydrochlorid | Mg(OH)2 | 10,00 | |
Brij 72 (Polyoxyäthylen 2 Stearyläther) | Glycin | 3,00 | |
Brij 78 (Polyoxyäthylen <20 Stearyläther) | Al/Zr Trihydrochlorid 1 | 1,00 | |
Glycin | H2O | 0,50 | |
Dinatrium EDTA | Procetyl AWS (PPG-5 Cetheth 20) | 0,10 | |
Polyoxypropylen (15) Stearyläther | |||
(Arlamol E) | 1 Al4ZrO(OH)11Cl3 | 1 | 4,00 |
H2O | 62,65 | ||
00,00 | |||
15,00 | |||
3,75 | |||
0,50 | |||
10,00 | |||
65,75 | |||
5,00 | |||
00,00 | |||
M/22 128
- sf ρ—
Aerosol-Antiperspirans
Al/Pulverkomplex Al/Zr Trihydrochlorid
Dibutylphthalat Cabosil M-5 Benton 34 Isobutan
6,00 4,00
11,00 0,30 0,10
78,60
100,00
Antiperspirant-Stift | 15,00 |
Al/Pulverkomplex | 10,00 |
Al/Zr Trihydrochlorid | 20,00 |
Stearylalkohol | 41,00 |
Dibutylphthalat | 10,00 |
Procetyl AWS (PPG-5 Cetheth 20) | 4,00 |
Montan-Wachs | |
100,00
Produkt hergestellt durch Sprühtrocken von AlCl3;
Mg(OH)2 und Glycin im Gewichtsverhältnis 4:1:0,5.
Al4ZrO(OH)11Cl3
M/22 128
SH-
Zum Beweis der Tatsache, daß die Kombination des Aluminiumchlorids
und des Aluminium-Zirkonium-Hydroxychlorids als Antiperspirans synergistisch wirkt, werden drei Mittel
hergestellt, die mit A, B und C bezeichnet werden und die mit Ausnahme des antiperspirativen Wirkstoffs in jeder
Beziehung gleich sind.
Mittel A enthielt 25 Gew.-% Aluminium-Zirkonium-hydroxy .-chlorid;
Mittel B enthielt 10 Gew.-% Aluminium-Zirkonium-Hydroxychlorid und 15 Gew.-% Aluminiumchlorid; und Mittel C
enthielt 25 Gew.-% Aluminiumchlorid. Jedes dieser Mittel wurde an einer Versuchsgruppe auf antiperspirative Wirksamkeit
untersucht. Das verwendete Verfahren ist beschrieben im "Federal Register, Band 43, Nr. 196, vom 10. Oktober 1978"
und wird als "Gravemetric Axillary Antiperspirant Test" bezeichnet.
Die Ergebnisses dieses Versuchs sind in der nachstehenden Tabelle I zusammengefaßt, welche die Formulierungen der
Mittel A, B und C sowie die für jedes Mittel gemessene antiperspirative Wirksamkeit aufführt.
A | 0,3 | i | B | C | |
Aluminium-Z irkonium- hydroxyd-Komplex |
25 | 10 | — | ||
Aluminiumchlorid | — | 15 | 25 | ||
Weichmacher | 2-4 | 2-4 | 2-4 | ||
oberflächenaktive Mittel | 2-4 | 2-4 | 2-4 | ||
Puffer soviel wie nötig für pH mit Wasser auffüllen auf 100 % |
3,2 + | ||||
pH zum Zeitpunkt des Tests | 3,5 | 3,2 | 3,4 | ||
Aktivität | 50 % | 62 % | 53 | ||
M/22 128
Wie sich aus der vorstehenden Tabelle ergibt, erhält man ι eine Verbesserung der antiperspiratxven Wirksamkeit um !
20 bis 25 % mit einer Kombination von Aluminiumchlorid und (
Aluminium-Zirkonium-Hydroxychlorid, verglichen mit der allein!-|
gen Verwendung von Aluminiumchlorid oder Aluminium-Zirkonium- :
Hydroxychlorid. j
Claims (10)
1. Antiperspirans, enthaltend einen Träger und als antiperspirativen
Wirkstoff eine Kombination eines Aluminiumchlorids und eines Aluminium-Zirkonium-Hydroxychlorids,
wobei das Aluminiumchlorid, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, etwa 5 bis etwa 25 Gew.-% eines Aluminiumchlorids
und etwa 2 % bis etwa 20 Gew„-% Aluminium-Zirkonium-Hydroxychlorid
enthält, und das Verhältnis von Äluminiumsalz zu Al/Zr-Salz in dem Mittel im Bereich
von etwa 0,5 bis etwa 2 liegt, und das Molverhältnis Metall zu Chlorid kleiner als 0,9 ist.
2. Mittel nachAnpruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es zum Einstellen des pH-Wertes eine Kombination von Magnesium-hydroxid oder -oxid und Glycin enthält,
wobei das Magnesium-hydroxid oder -oxid etwa 1 % bis etwa 9 Gew.-% des Mittels ausmachen und das Glycin
von etwa0,25 % bis etwa 5 Gew.-% des Mittels beträgt.
3. Mittel nach Anspruch 1 in Form einer Lotion.
4. Mittel nach Anspruch 1 in Form einer Lösung.
5. Mi'ttel nach Anspruch 1 in Form eines Stiftes.
6. Mittel nach Anspruch 1, das als Aerosol vorliegt»
M/22 128 - 2 -
!
7. Mittel nach Anspruch 1, das als Pump-Spray vorliegt.
'
8. Mittel nach Anspruch 1 in Form einer Creme oder eines
Gels.
[
9. Mittel nach Anspruch 1 in Schaumform.
j
10. Verfahren zum Inhibieren von Perspxratxon bei Personen,
wobei man auf die Haut eine antxperspxratxv wirksame j Menge eines Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis 9
I aufträgt.
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