DE3120031C2 - - Google Patents
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Description
Aus der DE-PS 10 86 209 sind Druckpasten für das Direkt-
oder Ätzdruckverfahren auf Textilgut aus nativer oder regenerierter
Cellulose, Naturseide oder linearen Polyamiden
bekannt. Als Farbstoffe werden dabei Küpen- und/oder
Schwefelfarbstoffe eingesetzt. Zur Herstellung von Ätzreserveeffekten
auf Mischmaterialien aus Cellulosefasern
und Polyesterfasern hat man bisher immer Farbstoffmischungen
verwendet, z. B. Reaktiv- und Küpenfarbstoffe
zum Färben des Cellulosefaseranteils und Dispersionsfarbstoffe
zum Färben des Polyesteranteils.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Bedrucken
von textilen Materialien aus Cellulosefasern oder deren
Mischungen mit Synthesefasern nach dem Ätzreserveverfahren
zur Verfügung zu stellen, bei dem man mit einer einzigen
Farbstoffklasse, nämlich Dispersionsfarbstoffen, beide
Faserarten färben kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Verfahren zum Bedrucken
von textilen Materialien aus Cellulosefasern oder deren Mischungen mit
Synthesefasern mit Dispersionsfarbstoffen nach dem Ätzreserveverfahren,
wenn man zwei verschiedene Druckposten anwendet, von denen die eine einen
ätzbaren Dispersionsfarbstoff, eine N-Methylol- oder N-Methylolether-Verbindung
von Harnstoff, Harnstoffderivaten oder Carbamidsäureestern und
ein synthetisches Verdickungsmittel enthält, welches ein Homo- oder
Copolymerisat von ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren mit 3 bis
5 Kohlenstoffatomen ist, wobei mindestens 50% der Carboxylgruppen des
Verdickungsmittels mit Ammoniak neutralisiert sind, und man mit dieser
Druckpaste die Materialien vollflächig bedruckt, und die andere Druckpaste
ein Ätzmittel, einen ätzbeständigen Dispersionsfarbstoff und ein
natürliches Verdickungsmittel enthält.
Unter textilen Materialien sollen Kammzüge, Faservliese,
Garne, Strickschläuche, Stückwaren, Gewebe und Teppiche
verstanden werden. Die textilen Materialien enthalten
Cellulosefasern oder bestehen daraus. Vorzugsweise werden
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Fasermischungen aus
Cellulosefasern und Polyesterfasern gefärbt.
Als Farbstoffe kommen ausschließlich Dispersionsfarbstoffe
in Betracht. Geeignete Farbstoffe dieser Art können dem
Colorindex entnommen werden. Dispersionsfarbstoffe sind in
Wasser schwerlösliche oder unlösliche Farbstoffe, die
den verschiedensten Farbstoffklassen angehören können,
beispielsweise kann es sich hierbei um Anthrachinon-, Azo-,
Acridon-, Cumarin-, Perinon-, Chinophthalon-, Indigo-,
Thioindigo- und Phthalocyaninfarbstoffe handeln. Ätzbare
Dispersionsfarbstoffe sind solche, die vom Ätzmittel in
farblose Komponenten zersetzt werden. Dieses ist vor allem
bei Dispersionsfarbstoffen der Fall, die sich von Azofarbstoffen
ableiten. Die ätzbeständigen Dispersionsfarbstoffe
sind hauptsächlich Derivate des Anthrachinons.
Diese Farbstoffe sind gegenüber dem Ätzmittel beständig.
Wie bei Ätzreserveverfahren üblich, benötigt man 2 verschiedene
Druckpasten, von denen die eine einen ätzbaren
Dispersionsfarbstoff und die andere einen ätzbeständigen
Dispersionsfarbstoff und das Ätzmittel oder - für die
Herstellung von Weißreserven - nur das Ätzmittel enthält.
Die Viskosität der Druckpaste, die die ätzbaren Dispersionsfarbstoffe
enthält, wird unter Verwendung synthetischer
Verdickungsmittel eingestellt. Synthetische Verdickungsmittel
sind im Handel erhältlich. Es handelt sich
hierbei beispielsweise um Homopolymerisate oder Copolymerisate
von ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren mit 3 bis
5 Kohlenstoffatomen. In erster Linie verwendet man Polymerisate
von Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid,
Fumarsäure und Itaconsäure sowie Copolymerisate
der genannten Carbonsäuren untereinander, z. B. Copolymerisate
von Acrylsäure mit Methacrylsäure im Molverhältnis
1 : 1 oder in einem anderen Molverhältnis, sowie Copolymerisate
der genannten Carbonsäuren mit anderen copolymerisierbaren
ethylenisch ungesättigten Monomeren, wie Vinylestern,
Acrylsäureestern, Methacrylsäureestern, Ethylen,
Styrol, Vinylethern und Amiden von ethylenisch ungesättigten
C₃- bis C₅-Carbonsäuren. Die Copolymerisate enthalten
mindestens 40, vorzugsweise 75 bis 99,5 Gew.-% einer ethylenisch
ungesättigten Carbonsäure.
Besondere hochmolekulare Polymerisate, die sehr wirksame
Verdickungsmittel sind, erhält man, wenn man die ethylenisch
ungesättigten Carbonsäuren sowie gegebenenfalls die
oben genannten copolymerisierbaren ethylenisch ungesättigten
Monomeren zusammen mit solchen Comonomeren polymerisiert,
die 2 oder auch mehrere ethylenisch ungesättigte
Doppelbindungen aufweisen. Solche Comonomeren sind beispielsweise
Butadien, Divinylbenzol, Butandioldiacrylat,
Glykoldiacrylat, Divinyldioxan, Diallylphthalat sowie
Divinylether und Ester von Pentaerythrit und Sorbit. Diese
Comonomeren sind zu etwa 0,05 bis 10% am Aufbau der hochmolekularen
Polymerisate beteiligt.
Die verdickende Wirkung der synthetischen Verdickungsmittel
tritt bei teilweiser oder vollständiger Neutralisation
der Polymerisate mit Basen ein. Als Basen eignen
sich beispielsweise Natronlauge, Kalilauge, Ammoniak und
Amine, z. B. Triethylamin, Butylamin, Ethanolamin, Triethanolamin,
Hexamethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylentetramin
sowie Mischungen aus Ammoniak und Morpholin
oder Hexamethylendiamin und Morpholin. Bei der Neutralisation
der synthetischen Verdickungsmittel mit den genannten
Basen erhält man wäßrige Lösungen, die bei einer
Konzentration von 1 Gew.-% und einer Temperatur von 20°C
eine Viskosität von 2000 bis 20 000 mPas aufweisen. Die
Viskosität der wäßrigen Verdickungsmittellösungen liegt
vorzugsweise in dem Bereich von 5000 bis 12 000 mPas. Die
partiellen neutralisierten synthetischen Verdickungsmittel
haben einen pH-Wert in dem Bereich von 3 bis 8,
vorzugsweise von 4 bis 6. Es hat sich als besonders vorteilhaft
erwiesen, die Neutralisation der synthetischen
Verdickungsmittel mit Ammoniak verzunehmen bzw. mindestens
50% der Carboxylgruppen der synthetischen Verdickungsmittel
mit Ammoniak zu neutralisieren. Die restliche Neutralisation,
sofern erforderlich, kann dann mit Natronlauge, Kalilauge
oder Aminen vorgenommen werden.
Die Druckpasten, die den ätzbaren Dispersionsfarbstoff enthalten,
weisen in einer Ausführungsform der Erfindung eine
N-Methylol- oder N-Methylolether-Verbindung von Harnstoff,
Harnstoffderivaten oder Carbamidsäureestern auf. Diese
Verbindungen können beispielsweise mit Hilfe der Formeln I
bis III beschrieben werden. In der Formel
sind R¹, R², R³, R⁴ Wasserstoff oder eine C₁- bis C₆-Alkylgruppe
und
R³, R⁴ zusätzlich Reste der Formel
R³, R⁴ zusätzlich Reste der Formel
miteinander verbunden sind, wobei
R⁵, R⁷ Wasserstoff, C₁- bis C₄-Alkylgruppen, niedrigmolekulare Alkoxyalkylgruppen,
R⁶, R⁸ Wasserstoff, OH-Gruppen, niedrigmolekulare Alkoxygruppen, C₁- bis C₄-Alkylgruppen,
R⁹ Wasserstoff, C₁- bis C₆-Alkylgruppen oder eine niedrigmolekulare Hydroxyalkylgruppe bedeuten.
R⁵, R⁷ Wasserstoff, C₁- bis C₄-Alkylgruppen, niedrigmolekulare Alkoxyalkylgruppen,
R⁶, R⁸ Wasserstoff, OH-Gruppen, niedrigmolekulare Alkoxygruppen, C₁- bis C₄-Alkylgruppen,
R⁹ Wasserstoff, C₁- bis C₆-Alkylgruppen oder eine niedrigmolekulare Hydroxyalkylgruppe bedeuten.
Beispiele für einzelne Stoffe der Formel I sind N-Methylolharnstoff
und Derivate aus Harnstoff, wie Monoalkyl- und
symmetrische Dialkylharnstoffe, die wenigstens 2 Hydroxymethylgruppen
oder niedrigmolekulare Alkoxymethylgruppen
enthalten, wie N,N′-Dihydroxymethylharnstoff, N,N′-Dimethoxymethylharnstoff,
N,N′-Dibutoxymethyl-N-methylharnstoff,
N,N′,N′-Trimethoxymethyl-N-ethylharnstoff und
N,N′-Diethoxymethyl-N,N′-dimethylharnstoff, die N,N′-Dihydroxymethyl-derivate
und niedrigmolekulare N,N′-Dialkoxymethylderivate von Ethylenharnstoff (=Imidazoldinon-2),
N,N′-1,2-Propylenharnstoff (=4-Methylimidazolidon-2),
Propylenharnstoff (Hexahydropyrimidon-2), 5-Hydroxyhexahydropyrimidon-2,
4-Hydroxy- und 4-Alkoxy-5,5-dialkylhexahydropyrimidonen
mit niedrigmolekularen Alkyl- und
Alkoxygruppen, wie vor allem 4-Hydroxy- und 4-Methoxy-5,5-dimethyl-
und 5,5-diethylhexahydropyrimidon-2, Hexahydro-1,3,5-triazinon-2
und seinen 5-Alkyl- und 5-Hydroxyalkylderivaten,
Glyoxalmonourein und Uronen. Als niedrigmolekulare
Alkyl-, Hydroxyalkyl-, Alkoxyl- und Alkoxymethylgruppen
werden solche bevorzugt, die 1 bis 6 Kohlenstoffatome
im Alkylteil enthalten.
Außerdem kommen N-methylolierte und/oder veretherte
N-Methylolverbindungen von Aminotriazinen, wie Melamin,
Ammelin und Ammelid, von Dicyandiamid und Thioharnstoff
in Betracht.
Für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich außerdem
Verbindungen der Formel
in der die Substituenten R¹⁰ gleich oder verschieden sind
und Wasserstoff, C₁- bis C₆-Alkylgruppen oder niedrigmolekulare
Alkoxyalkylgruppen bedeuten.
Beispiele für Stoffe der Formel II sind N-Methylol-
und/oder N-Methylolethergruppen enthaltende Acetylendiharnstoff-Derivate.
Diese Derivate enthalten mindestens
2 N-Methylol- und/oder N-Methylolethergruppen.
Geeignete Carbamidsäureester haben die Formel
in der die Substituenten R¹¹ gleich oder verschieden sind
und Wasserstoff, C₁ bis C6-Alkylgruppen oder niedrigmolekulare
Alkoxyalkylgruppen,
A = ein aliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 8 C-Atomen,
m = 1 bis 9 und
n = 0 oder 1 bedeutet.
A = ein aliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 8 C-Atomen,
m = 1 bis 9 und
n = 0 oder 1 bedeutet.
Beispiele für Stoffe der Formel III sind die Hydroxymethylderivate
und die niedrigmolekularen Alkoxymethylderivate
der Mono- und Dicarbamidsäureester (= Mono- und Diurethane),
wie Carbamidsäureethylester, Carbamidsäurepropylbutyl- und
-octylester, N-Methylcarbamidsäurepropylbutyl- und -octylester,
N-Methylcarbamidsäureäthylester, N-Ethylcarbamidsäurebutylester,
Dicarbamidsäureester und Di-N-äthylcarbamidsäureester
von Ethylen, 1,3-, 1,4-Butandiol,
1,6-Hexandiol und Polyglykolether.
1000 Gewichtsteile der fertigen Druckpaste enthalten 20
bis 250, vorzugsweise 50 bis 150 Gewichtsteile einer oder
mehrerer N-Methylol- oder N-Methyloletherverbindungen von
Harnstoff, Harnstoffderivaten und Carbamidsäureestern. Die
synthetischen Verdickungsmittel werden in einer Menge von
5 bis 20, vorzugsweise 7,5 bis 15 Gewichtsteilen pro
1000 Gewichtsteile der fertigen Druckpaste verwendet. Die
Dispersionsfarbstoffe werden in den für Druckpasten üblichen
Mengen eingesetzt, z. B. bis zu 120 Gewichtsteilen
pro 1000 Gewichtsteile Druckpaste im Fall von Schwarzfärbungen.
Die N-Methylol- oder N-Methyloletherverbindungen von Harnstoff,
Harnstoffderivaten oder Carbamidsäureestern können
in einer Verfahrensvariante als wäßrige Lösung mit einem
Feststoffgehalt von etwa 50 bis 200 Gew.-% auf das
textile Material geklotzt werden. Die Flottenaufnahme
beträgt 60 bis 100 Gew.-%. Nach dem Klotzen wird das
textile Material getrocknet und dann zur Herstellung von
Ätzreserven mit einer Druckpaste bedruckt, die einen
ätzbeständigen Dispersionsfarbstoff und ein Ätzmittel
enthält und ohne Zwischentrocknen dann mit einer Druckpaste
vollflächig gedruckt, die ein synthetisches Verdickungsmittel
und einen ätzbaren Dispersionsfarbstoff
enthält. Eine weitere Variationsmöglichkeit bei diesem
Verfahren besteht darin, die mit einer N-Methylol- oder
N-Methyloletherverbindung geklotzte Ware zunächst zu
trocknen, dann mit einer Druckpaste vollflächig zu bedrucken,
die ein synthetisches Verdickungsmittel und
einen ätzbaren Dispersionsfarbstoff enthält, die Ware
bei Temperaturen bis zu 100° zu trocknen und mit einer
ätzmittelhaltigen Druckpaste zu überdrucken. Die Ware wird
dann bei Temperaturen bis zu 140°C getrocknet und bei
Temperaturen bis zu 220°C fixiert. Das Fixieren geschieht
bei allen Verfahrensvarianten vorzugsweise in dem Temperaturbereich
von 170 bis 180°C mit Heißluft oder Heißdampf.
Danach erfolgt ein Auswaschen und Seifen mit üblichen
Waschmitteln bei Temperaturen bis zu 80°C.
Der Zusatz der N-Methylolverbindungen und die Verwendung
eines synthetischen Verdickungsmittel in der den ätzbaren
Dispersionsfarbstoff enthaltenden Druckpaste bewirkt, daß
die Baumwolle mit Dispersionsfarbstoffen anfärbbar ist.
Außerdem erzielt man zusammen mit dem Färben eine Hochveredlung
der Baumwolle. Die Viskosität der Druckpaste,
mit der der ätzbeständige Dispersionsfarbstoff auf die
Ware aufgebracht wird, wird mit Hilfe eines natürlichen
Verdickungsmittels eingestellt, weil synthetische Verdickungsmittel
wegen der Elektrolytempfindlichkeit nicht
so wirksam sind. Als natürliche Verdickungsmittel kommen
beispielsweise Kernmehlether, Stärkeether, Alginate und
Tragant in Betracht. Es ist jedoch auch möglich, bei der
Viskositätseinstellung dieser ätzmittelhaltigen Druckpaste
Mischungen aus natürlichen und synthetischen Verdickungsmitteln
zu verwenden. Als Ätzmittel werden Methansulfinsäuregruppen
enthaltende Reduktionsmittel verwendet.
Solche Verbindungen können beispielsweise mit Hilfe der
Formel IV
in der R = H, CH₃ und Me = Alkalimetall, Magnesium, Calcium,
Zink oder Ammoniumgruppe bedeutet, charakterisiert
werden. Geeignete Reduktionsmittel sind außerdem Ammoniakderivate,
die mindestens einmal den Rest eines Alkalimetall-
oder Ammoniumsalzes der Methansulfinsäure enthalten.
Verbindungen dieser Art erhält man, indem man eines
oder mehrere der an ein Stickstoffatom gebundenen Wasserstoffatome
des Ammoniaks oder von Derivaten des Ammoniaks,
beispielsweise von primären oder sekundären Aminen, z. B.
Mono- oder Diaminen, wie Methylamin, Dimethylamin, Isopropylamin,
n-Butylamin oder Ethylendiamin, des Hydrazins
oder des Hanrstoffs durch den Rest der allgemeinen Formel
-CH₂-SO₂Me (V),
in der Me = Alkalimetall oder eine Ammoniumgruppierung
bedeutet, ersetzt. Diese Ammoniakderivate werden in bekannter
Weise dadurch hergestellt, daß man Ammoniak oder
dessen Derivate, die mindestens ein an Stickstoff gebundenes
Wasserstoffatom tragen, mit Alkalimetall- oder
Ammoniumsalzen der Hydroxymethansulfinsäure (Verbindungen
der Formel IV) umsetzt. Diese Reaktion verläuft unter
Abspaltung von Wasser. Vorzugsweise verwendet man die
Natrium- und Kalisalze der Ammoniakderivate der Methansulfinsäure.
Die Ammoniumgruppierungen in Formel V können
sich auch von Aminen ableiten. Vorzugsweise verwendet man
nitrilomethansulfinsaures Natrium, das die Formel
N(CH₂SO₂Na)₃
hat und durch Umsetzung von Ammoniak mit Hydroxymethansulfinsäurenatrium
im Molverhältnis 1 : 3 hergestellt wird
und die Verbindungen der Formel
H₂N-CH₂-SO₂Na,
die durch Umsetzung von Ammoniak mit dem Natriumsalz der
Hydroxymethansulfinsäure im Molverhältnis 1 : 1 erhalten
wird.
1000 Gew.-Teile der ätzmittelhaltigen Druckpaste enthalten
5 bis 150 Gew.-Teile, vorzugsweise 20 bis 100 Gew.-Teile
eines Ätzmittels oder einer Ätzmittelmischung.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile,
die Angaben in Prozent beziehen sich auf das Gewicht der
Stoffe.
Ein Polyester/Baumwoll-Gewebe (50 : 50) mit einem Gewicht
von etwa 100 g/m² wird zuerst mit einer Druckpaste bedruckt,
die 60 Teile des ätzbeständigen roten Dispersionsfarbstoffes
der Formel
600 Teile einer 10%igen natürlichen Verdickung, bestehend
aus einer 1 : 1-Mischung von einem Kernmehlether und einem
Alginat,
50 Teile des Nitrilomethansulfinsäure-Na-Salzes und
100 Teile Glyzerin enthält und mit
190 Teilen Wasser auf 1000 ergänzt wird.
100 Teile Glyzerin enthält und mit
190 Teilen Wasser auf 1000 ergänzt wird.
Dieser Druck wird noch naß mit einem Flächendruck überdruckt,
wobei die zum Überdruck verwendete Druckpaste
wie folgt zusammengesetzt ist:
50 Teile des ätzbaren blauen Dispersionsfarbstoffe der Formel
50 Teile des ätzbaren blauen Dispersionsfarbstoffe der Formel
30 Teile eines 30%igen in Wasser aufgequollenen synthetischen
Verdickungsmittels, bestehend aus einer 1 : 1-Mischung
eines Maleinsäureanhydridisobutylether-Copolymerisates
und einer hochmolekularen, mit Divinylether vernetzten
Polyacrylsäure, die durch Neutralisieren mit NH₃
auf pH 8 eingestellt wird.
30 Teile einer 50%igen wäßrigen Polyethylendispersion und
100 Teile der Verbindung mit der Formel
Das bedruckte Gewebe wird dann bei 100°C getrocknet und
7 Minuten bei 180°C im Heißdampf fixiert. Danach wird die
bedruckte und fixierte Ware 10 Minuten bei 80°C mit 2 g/l
eines Waschmittels und 2 g/l Soda nachgereinigt,
anschließend mit klarem Wasser gespült und getrocknet.
Man erhält in dem dunkelblauen Fond ein tiefes, brillantes,
Ton-in-Ton gefärbtes rotes Ätzmuster. Der gesamte Ätzdruck
ist egal, waschbeständig und weist gute Echtheiten
auf.
Beispiel 1 wurde mit der Ausnahme wiederholt, daß die Ware
zuerst mit wäßriger Flotte, die 160 Teile der Verbindung
der Formel
enthielt, auf eine Flottenaufnahme von ca. 75% foulardiert
und bei 100°C getrocknet wurde. Dadurch entfällt der Zusatz
der Methyletherverbindung zur Druckpaste. Mit dieser
Verfahrensweise wird ein sehr egaler, einer Färbung ähnlicher
Fonddruck erreicht.
Beispiel 2 wurde wiederholt, jedoch mit dem Unterschied,
daß die Ätzdruckpaste keinen Farbstoff enthielt und als
Ätzmittel das Monizinksalz der Oxymethansulfinsäure eingesetzt
wurde.
Nach dem Fixieren und Nachwaschen erhielt man in dem
dunkelblau bedruckten Warendfond ein weiß geätztes Muster.
Ein Polyester/Baumwoll-Gewebe (67 : 33) mit einem Gewicht
von 80 g/m² wurde über die ganze Warenfläche mit einer
Druckpaste bedruckt, die folgende Bestandteile enthielt.
40 Teile des braunen Dispersionsfarbstoffes der Formel
800 Teile einer 1,5%igen 1 : 1 wäßrigen Mischung von einer
hoch- und einer niedermolekularen, mit Butandioldiacrylat
partiell vernetzten Polyacrylsäure, die mit NH₃ auf pH 6,0
eingestellt wurde,
100 Teile der Verbindung
100 Teile der Verbindung
30 Teile einer 50%igen wäßrigen Polyethylendispersion und
30 Teile Wasser.
30 Teile Wasser.
Danach wurde die vollbedruckte Ware bei 100°C getrocknet
und überdruckt mit der Druckpaste, die aus
60 Teilen des ätzbeständigen blauen Dispersionsfarbstoffes
der C. I. Nr. 63 285
500 Teilen einer 10%igen wäßrigen 1 : 1-Mischung aus einem Kernmehlether und einem Alginat,
60 Teilen des Na-Salzes der Nitrilomethansulfinsäure,
100 Teile des Glyzerin bestand und mit
280 Teilen Wasser auf 1000 Teile ergänzt wurde.
500 Teilen einer 10%igen wäßrigen 1 : 1-Mischung aus einem Kernmehlether und einem Alginat,
60 Teilen des Na-Salzes der Nitrilomethansulfinsäure,
100 Teile des Glyzerin bestand und mit
280 Teilen Wasser auf 1000 Teile ergänzt wurde.
Anschließend wurde die Ware bei 100°C getrocknet, 7 Minuten
bei 180°C im Heißdampf fixiert und wie im Beispiel 1
gewaschen. Man erhielt in dem dunkelblauen Fond ein
tiefes, blaues Ätzmuster. Der gesamte Ätzdruck ist egal,
waschbeständig und weist gute Echtheiten auf.
Das Beispiel 4 wurde wiederholt, jedoch mit dem Unterschied,
daß als N-Methylolverbindung die Verbindung der
Formel
eingesetzt wurde. Man erhielt in dem dunkelblauen Fond ein
tiefes blaues Ätzmuster mit guten Echtheiten.
Beispiel 4 wurde mit der Ausnahme wiederholt, daß als ätzbarer
Farbstoff die Verbindung der Formel
und als ätzbeständiger Dispersionsfarbstoff der Farbstoff
mit der Formel
eingesetzt wurden. Man erhält in dem organenen Fond ein
rotes Ätzmuster. Der gesamte Ätzdruck ist egal, waschbeständig
und weist gute Echtheiten auf.
Claims (6)
1. Verfahren zum Bedrucken von textilen Materialien aus Cellulosefasern oder
deren Mischungen mit Synthesefasern mit Dispersionsfarbstoffen nach dem
Ätzreserveverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß man zwei verschiedene
Druckpasten anwendet, von denen die eine einen ätzbaren Dispersionsfarbstoff,
eine N-Methylol- oder N-Methylolether-Verbindung von Harnstoff,
Harnstoffderivaten oder Carbamidsäureestern und ein synthetisches
Verdickungsmittel enthält, welches ein Homo- oder Copolymerisat von
ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen ist,
wobei mindestens 50% der Carboxylgruppen des Verdickungsmittels mit
Ammoniak neutralisiert sind, und man mit dieser Druckpaste die
Materialien vollflächig bedruckt, und die andere Druckpaste ein
Ätzmittel, einen ätzbeständigen Dispersionsfarbstoff und ein natürliches
Verdickungsmittel enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß 1000 Gewichtsteile der Druckpaste 40 bis
250 Gewichtsteile der N-Methylol- oder N-Methylolether-Verbindungen
enthalten.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als N-Methylol- oder Methylolether-Verbindungen
solche der Formel
eingesetzt werden, in der
R¹, R², R³, R⁴ Wasserstoff oder eine C₁- bis C₆-Alkylgruppe und
R³, R⁴ zusätzlich Reste der Formel miteinander verbunden sind, wobei
R⁵, R⁷ Wasserstoff C₁- bis C₄-Alkylgruppe, niedrigmolekulare Alkoxyalkylgruppen,
R⁶, R⁸ Wasserstoff, OH-Gruppen, niedrigmolekulare Alkoxygruppen, C₁- bis C₄-Alkylgruppen,
R⁹ Wasserstoff, C₁- bis C₆-Alkylgruppen oder eine niedrigmolekulare Hydroxyalkylgruppe bedeuten.
R¹, R², R³, R⁴ Wasserstoff oder eine C₁- bis C₆-Alkylgruppe und
R³, R⁴ zusätzlich Reste der Formel miteinander verbunden sind, wobei
R⁵, R⁷ Wasserstoff C₁- bis C₄-Alkylgruppe, niedrigmolekulare Alkoxyalkylgruppen,
R⁶, R⁸ Wasserstoff, OH-Gruppen, niedrigmolekulare Alkoxygruppen, C₁- bis C₄-Alkylgruppen,
R⁹ Wasserstoff, C₁- bis C₆-Alkylgruppen oder eine niedrigmolekulare Hydroxyalkylgruppe bedeuten.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als N-Methylol- oder N-Methyloletherverbindungen
solche der Formel
eingesetzt werden, in der die Substituenten R¹⁰
gleich oder verschieden sind und Wasserstoff,
C₁- bis C₆-Alkylgruppen oder niedrigmolekulare
Alkoxyalkylgruppen bedeuten.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als N-Methylol- oder N-Methyloletherverbindungen
solche der Formel
eingesetzt werden, in der die Substituenten R¹¹ gleich
oder verschieden sind und Wasserstoff, C₁ bis C₆-Alkylgruppen
oder niedrigmolekulare Alkoxyalkylgruppen,
A = ein aliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 2-8 C-Atomen,
n = 0 oder 1 und
m = 1 bis 9 bedeuten.
A = ein aliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 2-8 C-Atomen,
n = 0 oder 1 und
m = 1 bis 9 bedeuten.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Ätzmittel Methansulfinsäuregruppen
enthaltende Reduktionsmittel verwendet.
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DE19813120031 DE3120031A1 (de) | 1981-05-20 | 1981-05-20 | Aetzreserveverfahren |
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DE3120031A1 DE3120031A1 (de) | 1982-12-09 |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3321750A1 (de) * | 1983-06-16 | 1984-12-20 | Dr.Ing.H.C. F. Porsche Ag, 7000 Stuttgart | Kuehleinrichtung fuer scheibenbremsen insb. von kraftfahrzeugen |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2901823C2 (de) * | 1979-01-18 | 1983-12-08 | Basf Ag, 6700 Ludwigshafen | Verfahren zum Bedrucken von textilen Materialien |
-
1981
- 1981-05-20 DE DE19813120031 patent/DE3120031A1/de active Granted
Also Published As
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