DE3118014A1 - Verfahren zum anbringen einer flaechenhaften elektrode auf eine von einem gipsverband bedeckte koerperstelle und einrichtung zur ausfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum anbringen einer flaechenhaften elektrode auf eine von einem gipsverband bedeckte koerperstelle und einrichtung zur ausfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Einrichtung zum Anbringen einer flächenhaften Elektrode auf eine von einem Gipsverband bedeckte Körperstelle
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Anbringen einer flächenhaften, biegsamen Elektrode auf eine von einem Gipsverband
bedeckte Körperstelle.
Es ist seit langem bekannt, dem menschlichen Körper über die Haut Wechselströme zu applizieren, um bestimmte Reizeffekte
zu erzielen, wobei man flächenhafte, biegsame Elektroden verwendet, die sich der jeweiligen Körperpartie gut anpassen
lassen. Insbesondere zur Bekämpfung eines Muskelschwundes bzw. zur Muskelentwicklung hat sich eine solche Körperbehandlung
als günstig erwiesen. In dieser Hinsicht ist die genannte Körperbehandlung erwünscht, wenn eine Körperpartie
mit einem Gipsverband versehen ist, weil eine Muskelbetätigung durch den angelegten Gipsverband verunmöglicht ist und
somit mit einem starken Muskelschwund zu rechnen ist.
Der Applizierung von Reizströmen an von einem Gipsverband
umschlossenen Körperpartien mittels einer flächenhaften Elektrode steht aber die Schwierigkeit entgegen, die Elek-
- - - j NACiHGE-HEICHT
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trode auf die betreffende Körperstelle in inniger Berührung anzulegen und wieder von der Körperstelle zu entfernen, wenn
diese vom Gipsverband bedeckt ist. Einerseits soll die Applizierung
von Reizströmen in bestimmten Zeitabständen über eine längere Zeit erfolgen, andererseits ist es aber ausgeschlossen,
die Elektrode dauernd auf der Körperstelle zu belassen.
Es ist schon versucht worden, aus dem Gipsverband eine grössere Oeffnung auszubrechen und die flächenhafte Elektrode
durch diese Oeffnung auf die Körperoberfläche anzulegen. Diesem
Vorgehen stehen aber die Nachteile einer beträchtlichen Schwächung des Gipsverbandes sowie die Unmöglichkeit entgegen, die Elektrode an mehrere Körperstellen der vom Gipsverband
umschlossenen Körperpartie zu bringen.
Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, eine Einrichtung zu schaffen, mittels welcher eine flächenhafte Elektrode
mehrmals und ohne Beeinträchtigung des Gipsverbandes unter diesen in innige Berührung mit einer beliebigen, vom Gipsverband
bedeckten Körperstelle gebracht werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe weist die erfindungsgemässe Einrichtung
die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmale auf.
Ausführungsbeispiele der Einrichtung nach der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Längsschnitt durch" einen Gipsverband,
mit einer flächenhaften Elektrode,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Gipsverband und die Elektrode der Fig. 1 mit Einzugmitteln für die Elektrode.
Wie in den Fig. 1 und 2 schematisch dargestellt ist, sind der Ober- und Unterschenkel eines Beines 1 mit einem diese
umschliessenden Gipsverband 2 versehen. Eine gewisse Zeit nach dem Anlegen des Gipsverbandes 2 bildet dieser zufolge
Veränderung des Körpergewebes und der Körpermuskulatur mit der Oberfläche des Beines 1 mindestens an einigen Stellen
einen in den Figuren nicht massstäblich dargestellten Zwischenraum 3.
Eine auf eine Körperstelle innerhalb des Gipsverbandes 2 anzulegende
Elektrode 4 ist flächenhaft ausgebildet. Sie besteht
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beispielsweise aus zwei biegsamen, miteinander verbundenen Folien aus einem Kunststoff- oder Kautschukmaterial, zwischen
welche ein sehr feines Metallgeflecht eingebettet ist, das sich über die ganzen Folienflächen erstreckt und mit Anschlussdrähten 5 versehen ist. Die Folien enthalten hierbei
eine Beimischung von leitfähigem Russ, so dass sie elektrisch leitend sind. Die Oberflächen der Folien sind glatt und wasserabstossend.
Auf die eine Fläche der Elektrode 4 ist ein elastisches Polster 6 angebracht, das im dargestellten Ausführungsbeispiel
eine mit einer glatten Kunststoff-Folie 7 bedeckte Schaumstoffplatte
ist. Statt mit einer Schaumstoffplatte kann die Elektrode 4 auch mit einem nicht dargestellten Luftkissen versehen
sein, insbesondere mit einem über einen dünnen, flexiblen Schlauch aufblasbaren Luftkissen. Die Elektrode 4 weist
ferner zwei Löcher oder Oesen 8 auf, deren Zweck nachfolgend erläutert wird.
Um nun die Elektrode 4 samt elastischem Polster 6 in den Zwischenraum
3 auf die zu behandelnde Körperstelle zu bringen, wird der Gipsverband 2 an einer Stelle, die bezüglich dieser
Körperstelle von einer stirnseitigen Oeffnung 9 des Gipsverbandes 2 abliegt, nachträglich mit zwei kleinen Löchern 10
versehen. In jedes dieser Löcher 10 wird ein langgestreckter
Zugdraht 11 eingeführt und längs der Innenfläche des Gipsverbandes
so weit geschoben, bis sein Ende aus der stirnseitigen Oeffnung/>0 austritt. Die Enden der beiden Zugdrähte 11, die
beispielsweise hakenförmig ausgebildet sind, können nun in" die Löcher oder Öesen 8 der Elektrode 4 eingehängt werden.
Hierauf werden die beiden Zugdrähte 11 in Richtung der Pfeile 12 aus den Löchern 10 des Gipsverbandes 2 gezogen, so dass
die Elektrode 4 in den Zwischenraum .^"gezogen wird, wie dies
durch den Pfeil 13 angedeutet ist. Die Zugdrähte 11 werden hierbei so lange gezogen, bis sich die Elektrode 4 in der in
den Figuren mit gestrichelten Linien dargestellten Lage entsprechend der zu behandelnden Körperstelle befindet. Da sich
hierbei die Elektrode 4 über das elastische Polster 6 gegen die Innenfläche des Gipsverbandes 2 abstützt, liegt die gegenüberliegende
Oberfläche der Elektrode 4 gleichmässig und innig auf dem Bein 1 an. Nach erfolgter Behandlung kann die
Elektrode 4 an den Anschlussdrähten 5 wieder aus dem Gipsverband 2 gezogen we.rden. Anschliessend werden die Zugdrähte 11
von der Elektrode 4 abgehängt und aus den Löchern 10 gezogen.
Um zu verhindern, dass die Zugdrähte 11 während der Behandlung im Innern des Gipsverbandes 2 verbleiben, können zum beschriebenen
Einziehen der Elektrode 4 auch nicht dargestellte Zugbänder, z.B. textile Zugbänder, verwendet werden. Hierzu werden
die Zugbänder entweder zusammen mit dem Einschieben der
Zugdrähte 11 durch die Löcher 10 eingezogen und dann mit der Elektrode 4 verbunden, oder es werden an der Elektrode 4 befestigte
Zugbänder durch die eingeschobenen, aus der Oeffnung 9 tretenden Zugdrähte 11 in das Innere des Gipsverbandes 2 und
durch die Löcher 10 wieder nach aussen gezogen.
Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung des elastischen Polsters 6 als aufblasbares Luftkissen. Die Elektrode 4 und das
nicht aufgeblasene Luftkissen lassen sich dann ohne grossen Widerstand in den Zwischenraum 3 zwischen dem Gipsverband 2
und dem Bein 1 einziehen. Das nachfolgende Aufblasen des Luftkissens bewirkt das erforderliche innige Anschmiegen der Elektrode
4 an die Oberfläche des Beins 1.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht in einfacher und beliebig wiederholbarer Weise das Anbringen einer Elektrode auf eine
von einem Gipsverband bedeckte Körperstelle, ohne dass die Einwirkung und die Lage des Gipsverbandes bezüglich der Körperstelle
in irgend einer Art verändert werden müsste.
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Claims (8)
- Aktenzeichen: P 31 18 014.0 Anmelder: H. Leuenberger AGPatentansprücheEinrichtung zum Anbringen einer flächenhaften, biegsamen Elektrode auf eine von einem Gipsverband bedeckte Körperstelle, gekennzeichnet durch eine biegsame, flächenhafte, mit Anschlussdrähten (5) versehene Elektrode (4), die auf ihrer der Körperauflagefläche gegenüberliegenden Seite mit einem elastischen Polster (6) versehen ist, sowie durch draht- und/oder bandförmige Mittel (11), welche durch mindestens ein Loch (10) im Gipsverband (2) längs dessen Innenfläche zu einer stirnseitigen Oeffnung (9) des Gipsverbandes (2) schiebbar und an der Elektrode (4) befestigbar sind, um diese unter den Gipsverband (2) einzuziehen.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Polster (6) der Elektrode aus Schaumstoff besteht.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaumstoffpolster (6) auf seiner der Elektrode3ΊΪ80Ηabgewandten Oberfläche glatt ist, z.B. mit einer Kunststoff-Folie (7) versehen ist.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Polster (6) ein Luftkissen ist.
- 5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftkissen aufblasbar ist.
- 6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (4) aus einer elektrisch leitenden, biegsamen Kunststoff- oder Kautschukplatte mit einem in dieser eingebetteten metallischen Lei-, ter, vorzugsweise einem schmiegsamen Metallgeflecht, zum Anschliessen der Elektrode besteht.
- 7. ' Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die drahtförmigen Mittel mindestens einen Zugdraht (11) umfassen, der an seinem einen Ende hakenförmig ausgebildet ist, und dass die Elektrode (4) mit einer entsprechenden Oeffnung (8) zum Einhängen des Zugdrahts (11) versehen ist.
- 8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der Elektrode (4) mindestensein Zugband befestigbar ist, und dass ein Zugdraht vorhanden ist, mit welchem das Zugband vor oder nach seiner Befestigung an der Elektrode (4) längs der Innenfläche des Gipsverbandes (2) ziehbar ist.
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