DE3112913C2 - Arbeitsverfahren zum Betrieb eines Reißwerks und hiernach betriebenes Reißwerk - Google Patents
Arbeitsverfahren zum Betrieb eines Reißwerks und hiernach betriebenes ReißwerkInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist ein Arbeitsverfahren zum Betrieb eines Reißwerks hoher Leistung zur Zerkleinerung mehrschichtiger Papiere, Datenträger u.dgl. mit mindestens einem Antriebsmotor und einer Ständerwicklung, der bei Überlastung des Reißwerkes automatisch auf Rückwärtslauf umschaltbar ist. Die Erfindung hat die Aufgabe, ein Arbeitsverfahren zum Betrieb eines Reißwerkes so weiterzubilden, daß bei Beibehaltung der hohen Zerkleinerungsleistung eine sichere Vernichtung und Zerkleinerung von eingefülltem Material möglich ist, ohne daß eine Überlastung des Reißwerkes zu befürchten ist und ohne daß der Benutzer von Hand in das Reißwerk eingreifen muß. Die Lösung der Aufgabe erfolgt dadurch, daß bei Überlastung des Reißwerkes zunächst der einen Ständerwicklung eine zweite Ständerwicklung parallelgeschaltet wird. Demnach wird im Überlastungsfall nicht auf Reversier-Betrieb umgeschaltet, sondern es wird für eine begrenzte Zeit von z.B. 10 Sekunden eine zweite Ständerwicklung der ersten Ständerwicklung parallelgeschaltet.
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Arbeitsverfahren zum Betrieb eines Reißwerks und ein hiernach betriebenes
Reißwerk hoher Leistung zur Zerkleinerung mehrschichtiger Papiere. Datenträger und dgl. mit mindestens
einem Antriebsmotor und einer Ständerwicklung. der über mindestens einen Getriebezug auf Messerwalzen
des Reißwerkes arbeitet und der bei Überlastung des Reißwerkes automatisch auf Rückwärtslauf umschaltbar
ist.
Bei schweren Reißwerken besteht das Problem, daß solche Reißwerke erfahrungsgemäß immer überlastet
werden. Schwere Reißwerke werden beispielsweise als solche definiert, die einen Papierstapcl im lorniat DIN-A-4
von 3 1/2 cm Dicke mit ca. 350 Blatt in einem Durchlauf zerreißen können. Es wird hierbei beispielsweise
eine Schnittbreite von 8 mm bei den zerrissenen Papierstreifen am Auslaufende des Reißwerkes civieli.
bei einer Arbeitsbreite 450—500 mm des Reißwerks.
Solche Reißwerke sind auch in der Lage, die Metailbestaiulteile
eines DIN-A-4-Ordners ohne weiteres /u
zerkleinern. Erfahrungsgemäß werden solche schweren Reißwerke immer dadurch überlastet, daß der Benutzer
zuviel Material am Aufgabeende des Reißwerkes aufgibt, und der Antriebsmotor nicht mehr mit seinem
Drehmoment das zwischen die Messerwalzen geratende Material bewältigen kann, so daß er zum Stillstand
kommt. Aufgrund des dann fließenden Kurzschlußstromes kommt es leicht zu einer Überhitzung des A ntriebsmotors
und zu einem Durchbrennen der Ständerwicklung. Ebenso besteht Gefahr für den Getriebezug, die
übrigen Antriebselemente und die Schneidelemente, so daß zur Erreichung einer langen Lebensdauer auf jeden
Fall eine solche Überlas:ung vermieden werden soll.
Bei den bisher bekannten Reißwerken wird im Überlastungsfall automatisch auf Reversier-Betrieb umgeschaltet,
d. h„ der Antriebsmotor wird automatisch nach Erreichen eines bestimmten Ständerstromes in Rückwärtslauf
geschaltet, so daß das vorher zwischen den Messerwalzen eingezogene Materia! wieder zum Einlaufende
zurückbefördert wird. Nach genau festgelegter Zeit. z. B. 2 Sekunden, wird der Antriebsmotor wieder in
Vorwärtslauf geschaltet, so da3 das Material erneut eingezogen wird. Es wird hierbei davon ausgegangen, daß
sich das Material bei Rückwärtslauf des Antriebsmotors neu ordnet und auseinanderzieht, so daß beim erneuten
Einziehen des Maisriais in das Reißwerk eine bessere Zerkleinerung erreicht wird, und ein Kurzschluß des
Antriebsmotors nicht stattfindet.
Nachteil dieser bekannten Ausführungen ist jedoch.
jo daß im Überlastungsfall solche Maschinen zehn oder
zwanzig Mal vom Vorwärts- in den Rückwärtslauf umgeschaltet werden, und trotzdem keine ausreichende
Zerkleinerung des eingezogenen Materials erreicht wird. Der Benutzer muß dann schließlich die gesamte
J5 Maschine abschalten und mit den Händen in das Reißwerk
eingreifen, um evtl. Verstopfungen zu lösen.
Neben der umständlichen und arbeitsaufwendigen Handhabung ist dieses Verfahren im übrigen außerordentlich unfallgefährlich. weil die Gefahr besteht, daß
Neben der umständlichen und arbeitsaufwendigen Handhabung ist dieses Verfahren im übrigen außerordentlich unfallgefährlich. weil die Gefahr besteht, daß
4(i das Reißwerk in diesem Zustand versehentlich eingeschaltet
wird, und der Benutzer seine Hände in das Reißwerk bringt. Außerdem besteht Verletzungsgefahr
an spitzen Metallteilen, die sich noch im Reißwerk befinden,
und die zerkleinert wurden.
v> Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Arbeitsverfahren zum Betrieb eines Reißwerkes und ein hiernach betriebenes Reißwerk so weiterzubilden,
daß bei Beibehaltung der hohen Zerkleinerungsleistung eine sichere Vernichtung und Zerkleinern
rung von eingefülltem Material möglich ist, ohne daß eine Überlastung des Reißwerkes zu befürchten ist und
ohne daß der Benutzer vonhand in das Reißwerk eingreifen muß.
Das Reißwerk nach der Erfindung soll also betriebssicherer
unter Beibehaltung der hohen Zerkleinerungsleistung ausgebildet sein.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist das Arbeitsverfahren dadurch gekennzeichnet, daß bei Überlastung
des Rcißwerkes zunächst der einen Ständerwicklung eine zweite Ständerwicklung parallelgeschaltet wird.
Es wird ein ganz neuer Weg bei dem vorgeschlagenen
Arbeitsverfahren verwendet, denn es wird im Übcrlasiiiiisisial!
nun nicht mehr sofort auf Reversier-Betrieb umgeschaltet, sondern es wird zunächst für eine begrenzte
Zeit von /.. B. IO Sekunden eine zweite Ständerwicklung der ersten Ständerwicklung parallelgeschaltei.
Hierdurch wird das Aiitriebsmomenl des AniiiebMiiotors
wesentlich erhöhl (/. B. um einen Betrag von 40'Vn).
:in dauernder Pendelbetrieb zwischen Vorwärts- und lückwärtslauf wird dadurch vermieden und die Zerkleilerungsleistung
ist noch wesentlich verbessert, denn im Jberlaslungsfall wird kurzzeitig eine zweite Ständervicklung
(oder allgemeiner : eine zweite Antriebswickung) hinzugeschaltet, so daß das sich im Reißwerk beindende
Material mit erhöhtem Drehmoment eingezogen und vernichtet wird.
Um eine thermische Überlastung des Antriebsmotors zu vermeiden, erfolgt die Zuschaltung der zweiten Ständerwicklung
nur für eine begrenzte Zeit von z. B. 10
Sekunden. Diese Zeit hängt von den thermischen Verhältnissen des Antriebsmotors ab. d. h. von dessen Kühlung
und von der Einstellung einer thermischen Überlastungssicherung.
Erst nach Ablauf der Zuschaltzeit der zweiten Wicklung kann nach dem Gegenstand des Anspruchs 3 die
Drehrichtung des Antriebsmotor für eine begrenzte Zeit von z. B. 25 Sekunden umgekehrt werden.
Es wird hierbei bei dem genannten Verfahren bevorzugt, wenn mindestens am Einlaufende des Peißwerkes
ein Antriebs-Transport-Band vorhanden ist, auf welches das zu zerreißende Material aufgelegt wird. Dieses Einlauf-Transport-Band
ist gemäß dem Gegenstand des Anspruches 3 in seiner Drehrichtung zusammen mit der
Drehrichtung des Antriebsmotors umkehrbar, so daß bei Drehrichtungsumkehr des Antriebsmotors das am
Einlaufende sich befindliche Material mit der Umkehrung der Drehrichtung des Einlauf-Transport-Bandes
wieder zur Aufgabestelle zurücktransportiert wird, und dort neu aufgelegt und geordnet werden kann.
Bei erneuter Drehrichtungs-Umkehrung des Einlauf-Transport-Bandes und des Antriebsmotors im Sinne eines Vorwärtslaufes oder Normalbetriebes kommt es wiederum zu einer Neu-Orientierung des Materials auf dem Einlauf-Transport-Band, wodurch die Zerkleinerung noch wesentlich verbessert wird. Die Zuschaltung einer zweiten Antriebswicklung, die der ersten Wicklung paral':;lgeschaltet ist, ist für verschiedene Motortypen möglich. Es sind sowohl einfache Wechselstrom-Kurzschlußläufer möglich, die an einem Zwei-Phasen-Wechselstrom laufen, als auch schwere Drei-Phasen-Drehstrommotoren.
Bei erneuter Drehrichtungs-Umkehrung des Einlauf-Transport-Bandes und des Antriebsmotors im Sinne eines Vorwärtslaufes oder Normalbetriebes kommt es wiederum zu einer Neu-Orientierung des Materials auf dem Einlauf-Transport-Band, wodurch die Zerkleinerung noch wesentlich verbessert wird. Die Zuschaltung einer zweiten Antriebswicklung, die der ersten Wicklung paral':;lgeschaltet ist, ist für verschiedene Motortypen möglich. Es sind sowohl einfache Wechselstrom-Kurzschlußläufer möglich, die an einem Zwei-Phasen-Wechselstrom laufen, als auch schwere Drei-Phasen-Drehstrommotoren.
Für den letztgenannten Ausführungsfall wird es bevorzugt, wenn als Drei-Phasen-Drehstrommotor ein
Drehstrom-Asynchronmotor verwendet wird, dessen Ständerwicklung im Normalbetrieb im Dreieck geschaltet
ist, und dessen Rotorwicklung als Käfigläufer (Kurzschlußläufer) ausgebucht ist. Ebenso kommen jedoch
auch mit Bürsten laufende Drehstrommotoren in Betracht ufid werden von der vorliegenden Erfindung umfaßt.
Bei der Verwendung eines im Normal-Betriebsfall im Dreieck geschalteten Drehstrom-Asynchronmotors
wird als Zuschaltung einer zweiten Wicklung bevorzugt, wenn im Überlastungsfall die im Dreieck geschaltete
Ständerwicklung in zwei parallelgeschaltete Sternwicklungen umschaltbar ist.
Es ergibt sich hiermit eine um bis zu 40% erhöhte Antriebsleistung; d.h. bei einem Motor mit einer elektrischen
Antriebsleistung von 4 kW wird im Überlastungsfall eine elektrische Antriebsleistung von etwa
5,5 kW aufgenommen. Zur Beseitigung der drohenden Verstopfung dez Reißwerkes durch Umschaltung der
Dreiecks-Ständerv/icklung in eine Doppcl-Stern-Ständerwicklung wird aber nicht nur nach dem Gegenstand
der vorliegenden Erfindung die Antriebsleistung um etwa
40% erhöht: wesentlicher ist noch, daß das Kippmoment um ebenfalls etwa 40% erhöht wird. Derartige
Drehstrom-Asynchronmotoren werden nahe dem Kippmoment betrieben, um das höchstmögliche Drehmoment
zur Verfügung zu haben. Das Kippmoment ist ■>
eine gewisse kritische Grenze und das höchst erreichbare Drehmoment. Wird der Moment über sein Kippmoment
hinaus belastet, bleibt er stehen.
Nach der vorliegenden Erfindung wird der Drehmomentenbereich
um etwa 40% vergrößert, der sich zwi-IH sehen dem Anlaufmoment und dem Kippmoment ergibt.
Es zeigt
F i g. 1 schematisiert in der Seitenansicht die Darstellung eines Reißwerkes nach der Erfindung;
Fig.2 Blockschaltbild der Steuerung für den Antriebsmotor:
Fig. 3 Drehzahl-Drehmomenten-Kennlinie eines Drehstrom-Asynchronmotors:
F i g. 4 Schaltung der Ständerwicklung im Normalbetrieb;
Fig.5 schematisierte Darstellu1..; des hierfür verwendeten
Klemmbrettes mit dazugehörendem Schalter;
Fig.6 Schaltung der Ständerwicklung im Überlastungsbetrieb;
F i g 7 Schaltung am Klemmbrett hierfür;
F i g 7 Schaltung am Klemmbrett hierfür;
F i g. 8 schematisiert der Stromlaufplan für den Schalter zur Umschaltung von Dreiecks-Betrieb auf Doppel-Stern-Betrieb;
Fig.9 schematisiert gezeichnetes Stromiaufbild der
jo elektrischen Schaltung des Reißwerkes.
Das in F i g. 1 gezeigte Reißwerk 1 weist in einem Gehäuse 2 ein Einlauf-Transport-Band 3 auf, welches
das Material in Pfeilrichtung 4 dem Reißwerk, bestehend aus zwei Messerwalzen 5 und 6 zuführt. Zwischen
die Messerwalzen greifen Abstreiffinger 7, 8, mit denen vermieden wird, daß in unzulässiger Weise Material
vom Auslaufende zum Einlaufende dieser Messerwalzen 5,6 zurückgebracht wird.
Das Reißwerk 1 ist auf einem Tischgestell 9 angeordnot, und ist über einer vertikal arbeitenden Ballenpresse
10 gefahren b/.w. die Ballenpresse ist in Pfeilrichtung 11
unter das Tischgcstell 9 gefahren, wobei über die geöffnete
Einwurfplatte 52 der Ballenpresse das am Auslaßendc 13 des Reißwerkes 1 herauskommende Material in
Pfeilrichtung 14 in den Arbeitsraum der Ballenpresse hineinfällt.
Am Auslaufende 13 des Reißwerkes 1 ist ein Auslauf-Transport-Band
14 angeordnet, das in Pfeilrichtung 15 das zu Streifen zerkleinerte Material heraustransportiert.
Das AuslaufTranspori-Band weist in Gegenrichtung
zur eingczeichnei.en Pfeilrichtung 14 einen Freilauf
auf, so daß die Drehri^htung dieses Auslauf-Transport-Bandcs
14 nicht umkehrbar ist.
Alle Antriebselemente, d. h. das Einlauf-Transport-Band 3, das Auslauf-Transport-Band 14 und die Messerwalzen
5, 6 werden von dem Antriebsmotor 16 über einen Getriebezug, z. B. einen Keilriemen, synchron angetrieben.
Bei einer anderen, nicht näher dargestellten Ausfüh-
bo rungsform, könnte es auch vorgesehen sein, daß das
Einlauf-Transport-Band 3 mit einer niedrigsren Einlaufgeschwindigkeil
arbeitet, als die Messerwalzen und das Auslauf-Tninsporl-Band 14.
Fig. 2 zeigt in schematisierter Form die elektrische
b5 Steuerung, die im Übcrlastungsfall der ersten Ständerwicklung
17 eine zweite Ständerwicklung 18 parallelschaltct.
Die Wicklung 17. welche im Normal-Betriebsfall ein-
geschaltet ist. liegt über die Leitung 41, die Steuerung
19, die Leitung 42, die Leitung 34, die Kontrollsiciierung
21, die Leitung 22. am Drehstromnet/. 20. Mit der Steuerung
19 wird zunächst die Ständerwicklung 17 eingeschaltet,
wodurch die Kontrollsteuerung 21 wirksam wird, die im Normalbetriebsfall über die Leitung 22 am
Drehstromnetz 20 liegt. Im Überlastungsfall wirkt an der Kontrollstcuerung 21 ein erhöhter Strom, der durch
die Wicklung 17 fließt und der von der Kontrollsteucrung 21 festgestellt wird. Die Kontrollstcuerung 21
schaltet dann von der Leitung 22 auf die Leitung 23 um, mit der die s.weite Stiinderwicklung 18 der ersten Stan·
derwieklung 17 parallelgeschaltet wird. Über die Leitung 24 liegt die zweite Ständerwicklung 18 dann am
Drehstromnetz 20 an. Es wird hiermit in der beschriebenen Weise das Antriebs-Drehmoment, und insbesondere
bei der Verwendung eines Drehstrommotors, das Kippmoment um etwa 40% ei liülii.
Konnte auch durch die Einschaltung der /weiten Ständerwicklung 18 nicht die Verstopfung oder Störung
im Reißwerk 1 beseitigt werden, dann wird nach etwa 10
Sekunden ein Stoppschalter 43 eingeschaltet, der für etwa 2 Sekunden den gesamten, elektrischen Antrieb
stillsetzt. Der Start-Stopp-Schalter 43 steuert seinerseits über die Leitung 26 einen Reversier-Schalter 27 an, der
über die Leitung 28 auf die Kontrollsteuerung 21 wirkt. Es wird dann die Drehrichlung des Antriebsmotors 16
umgekehrt, wobei lediglich die Siänderwicklung 17 eingeschaltet
bleibt.
Mit dem Reversier-Schalter 27 wurde gleichzeitig über die Leitung 30 ein Zeitglied 31 aktiviert, das für
etwa 23 Sekunden den Reversierschalter 27 über die Leitung 32 und die Kontrollsteuerung 21 wirksam werden
läßt. Nach Ablauf des Zeitglicdes. d. h. also nach Ablauf von 23 Sekunden, geht der gesamte Antrieb wieder
in der. Norrp.a!-Betriebszustand über. d. h- die Kontrollsteuerung
21 schaltet den Antriebsmotor 16 auf Vorwärtslauf. wobei lediglich die Ständerwicklung 17
über die Leitungen 41, 42, 34, 22 am Drehstromnet/. 20
liegt.
Wesentlich bei den genannten, elektrischen Vorgängen
ist. daß mit der Drehrichtungsumkehr des Antriebsmotors 16 auch das F.inlauf-Transport-Band 3 in Pfeilrichtung
29 zurückläuft, wodurch das Material /um Aufgabeort wieder zurückgebracht wird und sich dort neu
orientiert.
F i g. 3 zeigt schematisiert die Drehzahl-Drchmomcnten-Kennlinie
eines Drehstrom-Asynchronmotors, wie er bei der vorliegenden Erfindung bevorzugt eingesetzt
wird.
Aus der genannten Drehzahl-Kennlinie nach Fig.3 geht hervor, daß bei konstantem Feld EMK. Strom und
Drehmoment mit wachsendem Schlupf 5 zunehmen.
Das Drehmoment steigt nicht linear mit dem Schlupf an. sondern beim Kipp-Schlupf Si wird das Kippmoment
Mk erreicht. Wird der Motor über sein Kippmoment
hinaus belastet, bleibt er stehen.
Im vorliegenden Ausführungsbeispie! wird der Motor
stets auf den Kennlinien-Asi zwischen dem Anlauf-Drehmoment
Mj und dem Kippmoment Mi betrieben.
Es ist eine Drehzahl-Kennlinie gezeigt, so — wie sie mit der Ständerwicklung 17 allein erziclbar wäre.
F i g. 4 zeigt die Verdrahtung des Ständer-Feldes bei dem bevorzugten Verwendungsiall eines Drehstrom-Asynchronmotor*.
Die im Dreieck geschaltete Ständerwicklung 17 besteht hierbei aus mehreren in Serie geschalteten
Einzelwicklungen, wobei an jeder Dreiecks-Seite zwei Einzelwicklungen in Serie geschaltet sind. Es
handelt sich hierbei um die Ein/clwicklungcn 35, 38; 36,
39; und 39, 40; die jeweiligen Verbindungspunktc VI.
V2, V5. V6. WI. W2. W5, W6, U\.U2. U5. (76 sind
lagenrichtig angegeben.
Fig. 5 zeigt die Verdrahtung am Klemmbrett mit
schematisierter Darstellung eines Schalters 33 und der hierfür erforderlichen Verbindungen.
Fig. b zeigt die Umschaltung der Ständerwicklung
17. in eine Doppel-Stcrn-Schalliing mit Parallelschaltung
einer zweiten Ständerwicklung 18. Wichtig ist hierbei, daß die vorher in Serie im Dreieck eingeschalteten
F.inzelwicklungen jetzt als Doppel-Stern-Wicklungen geschaltet sind, wodurch das geforderte, erhöhte Drehmoment
erzielt wird. Die erste, im Stern geschaltete Ständerwicklung 17 besteht aus den Einzelwicklungen
35,36,37, während die parallel hierzu geschaltete zweite
Ständerwicklung 18 aus den Einzelwicklungen 38, 39, An u~...,>u»
Fig. 7 zeigt den veränderten Stromlauf am Schalter
:o 33 bei Umschaltung der Wicklungen nach F i g. 6.
F i g. 8 zeigt einen solchen Schalter, mit dem die Umschaltung von einem Dreiecks-Betrieb in einen Doppel-Stern-Betrieb
möglich ist. Die Schaltsymbole des Schalters KO 1 bis KO7 wiederholen sich in dem in Fig.9
2> gezeigten Stromlaufplan der gesamten elektrischen Steuerung des erfindungsgemäßen Reißwerkes.
Lit? ύ oben ist eine Molor-Schütz-Steuerung gezeigt,
die mit einem PTC-Widerstand arbeitet.
Über den Schalter .93; K 2 wird der Normalbetrieb
eingeschaltet, der über die Betiiebslampe H 1 grün angezeigt
wird.
Über den Schalter K 2 wird die Pause für eine vorwählbare Dauer eingeschaltet, während anhand der
Schaltersymbole unter dazugehörenden Spuien gezeigt !5 ist. von welchen Stromleitungen die als Relais ausgebildeten
Schulter KO 1 his KO7 angesteuert werden.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Arbeitsverfahren zum Betrieb eines Reißwerks hoher Leistung zur Zerkleinerung mehrschichtiger
Papiere, Datenträger und dgl. mit mindestens einem Antriebsmotor (16) und einer Ständerwicklung (17),
der über mindestens einen Getriebezug auf Messerwalzen (5, 6) des Reißwerks (1) arbeitet und der bei
Überlastung des Reißwerkes automatisch auf Rückwärtslauf umschaltbar isi, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Überlastung des Reißwerkes zunächst der einen Ständerwicklung (17) eine zweite
Ständerwicklung (18) parallel geschaltet wird.
2. Verfahren nach Anspruch ί, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Ständerwicklung (18) nur
für eine begrenzte Zeit (z.B. 10 Sekunden) eingeschaltet bleibt.
3. Verfitren nach Anspruch 1 und 2. dadurch gekennzeichnet,
daß nach Ablauf der Zuschaltzeit der zweiten Wicklung (18) die Drehrichtung des Antriebsmotors
(16) für eine begrenzte Zeit (z. B. 25 Sekunden) umgekehrt wird.
4. Reißwerk hoher Leistung, betrieben nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1—3, dadurch
gekennzeichnet, daß im Normalbetrieb die Ständerwicklung (17) im Dreieck geschallet ist, und
daß im Überlastungsfall die im Dreieck geschaltete Ständerwicklung (17) in zwei parallel geschaltete
Sternwickli'ngen (Einzelwicklungen 35, 36, 37; 38,
39,40) umschaltbar ist.
5. Rei&werk nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet,
daß die im normalen Betrieb im Dreieck geschaltete Ständerwickiung (■■J) aus jeweils zwei in
einer Dreiecksseite in Serie geschalteten Einzelwicklungen (35,38; 36,39; 37,40) besteht.
6. Reißwerk nach einem der Ansprüche 4 oder 5. dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor
(16) ein Drehstrom-Asynchronmotor ist, dessen Rotor als Käfigläufer geschaltet ist. und daß die elektrische
Antriebsleistung im Norinalfall etwa 4 kW beträgt, die im Überlastungsfall durch Zuschaluing efer
zweiten Ständerwicklung (18) und etwa 5,5 kW erhöhbar
ist.
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