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Einsteckschloss
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Die Erfindung betrifft ein Einsteckschloß gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Um das Schloßeingerichte eines derartigen Einsteckschlosses gegen
Anbohren und anschließender unbefugter Betätigung zu schützen, ist es durch die
ältere Anmeldung P 30 30 393.6-15 vorgeschlagen worden, eine im Querschnitt winkelförmige
Schutzplatte vorzusehen, die sich bis über den Tourenstift hinausragend in Richtung
des Riegel kopfes erstreckt. In dem entsprechenden Bereich versperrt diese Schutzplatte
den Zugang zum Schloßeingerichte. Allerdings erweist sich der Bereich zwischen Stulpplatte
und Schließzylinder-Durchstecköffnung als unzureichend geschützt. Hier kann unbefugterweise
das Einsteckschloß angebohrt und mittels Hilfswerkzeuge der vorgeschlossene Riegel
zurückgeschoben werden. Die diesen Bereich abdeckende Funktion kann die Schutzplatte
jedoch nicht übernehmen wegen des vorhandenen Wechselhebels.
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Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Einsteckschloß
der vorausgesetzten Gattung so auszugestalten, daß unter Erzielung einer erhöhten
Einbruchssicherheit der Riegel nach Anbohren der Schloßgehäusewand nicht zurückschiebbar
ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen des Anspruchs 1.
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Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßes Einsteckschloß
von erhöhtem Sicherheitswert angegeben. Bei einem unbefugten Öffnungsversuch des
verriegelten Einsteckschlosses durch Anbohren im Bereich zwischen Schließzylinder-Durchstecköffnung
und Stulpplatte wird von dem Bohrer die schloßeinwärts abbiegbare Sperrzunge verlagert,
die sich dann hinter die Sperrausnehmung hinter dem Kopf des Riegels legt. Das Zurückziehen
des Riegels läßt sich - dann nicht mehr vornehmen. Diese Sperrzunge vermag dabei
hohe Kräfte aufzunehmen.
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Das Einsteckschloß kann seine bewährte Bauform beibehalten. Die Sperrzunge
ist ausschließlich das zusätzliche Bauteil. Sie ist so beschaffen, daß sie die Funktionen
des Schlosses im von ihr abgedeckten Bereich, nämlich die Wechselbetätigung, nicht
beeinträchtigt.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, daß die Sperrzunge
zwischen flächig aufliegendem Befestigungsabschnitt und einem neben dem Riegelschwanz
angeordneten Sperrabschnitt eine Biegezone verringerten Querschnitts besitzt. Einerseits
ist hierdurch die ausreichende stabile Befestigung der Sperrzunge gewährleistet.
Andererseits verwirklicht sie die erforderliche Biegbarkeit, so daß schon bei geringen,
schloßeinwärts auf die Sperrzunge wirkenden Kräften die Sperrzunge sich schloßeinwärts
verbiegt und mit Sicherheit in die Bewegungsbahn einer Sperrausnehmung hinter dem
Kopf des Riegels tritt.
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Von Vorteil erweist es sich dabei, daß die die Querschnittsverringerung
bildende Einbuchtung fluchtend zu dem einen Beschlagschrauben-Durchtrittsloch liegt
und einen Schloßwand-Befestigungsbolzen umgreift. Der Einbrecher ist daher gezwungen,
bei einem Anbohren der Schloßgehäusewand
den Bereich zu wählen,
in dem sich auch die Sperrzunge erstreckt. Bohrt er einen unterhalb der Einbuchtung
liegenden Bereich der Sperrzunge an, kann er nicht an das Schloßeingerichte gelangen.
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Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung beschrieben. Es zeigt: Fig. 1 eine Ansicht eines Einsteckschlosses mit
im Bereich zwischen Stulpplatte und Schließzylinder-Durchstecköffnung angeordneter,
schloß kasteninnenseitig befestigter Sperrzunge, Fig. 2 den Schnitt nach der Linie
I í - I I in Fig. 1, und zwar in vergrößerter Darstellung, Fig. 3 eine Ansicht auf
das Schloßeingerichte bei abgenommener Schloßgehäuse-Decke bei zurückgeschlossenem
Riegel, Fig. 4 in vergrößerter Darstellung den Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig.
3, Fig. 5 eine Ansicht auf das dem Riegel zugeordnete Schloßeingerichte bei fortgelassener
Schutzplatte und Wechselhebel, Fig. 6 den Schnitt nach der Linie Vl-Vl in Fig. 5,
Fig.
7 eine Ansicht des unteren Bereiches des Einsteckschlosses bei vorgeschlossenem
Riegel nach Anbohren des Bereiches zwischen Stulpplatte und Schließzylinder-Durchstecköffnung,
Fig. 8 den Schnitt nach der Linie VIII-VIII in Fig. 7 und Fig. 9 den Schnitt nach
der Linie IX-IX in Fig. 7.
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Das Einsteckschloß weist einen rechtwinklig zur Stulpplatte 1 angeordneten
Schloßgehäuseboden 2 auf, parallel zu welchem sich eine Schloßgehäusedecke 3 erstreckt,
die mittels der in Befestigungsbolzen 4 eintretenden Schrauben 4' gehalten ist.
Die Schloßgehäusedecke 3 ist mit einem abgewinkelten Rand 5 ausgestattet, der die
Schloßkasten-Schmalwand darstellt.
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Der Schioßgehäuseboden 2 und die Schloßgehäusedecke 3 lagern eine
Nuß 6, welche an der die Stulpplatte 1 durchsetzenden Falle 7 angreift.
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Letztere setzt sich aus einem Fallenkopf 7' und einem Fallenschwanz
7" zusammen.
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Unterhalb der Falle 7 erstreckt sich ein Riegel 8, der einen gegenüber
dem Riegelschwanz 8' verdickt ausgebildeten, die Stulpplatte 1 durchsetzenden Riegel
kopf 8" aufweist. Der Riegelschwanz 8' ist mit einem in Riegelausschlußrichtung
verlaufenden Längsschlitz 9 ausgestattet, in den ein schloßkastenseitiger Führungsbolzen
10 eintaucht. An der Unterkante des Riegelschwanzes 8' befinden sich SchI ießeing
riffsöffnungen
11, 12 für einen strichpunktiert dargestellten Schließbart
13 eines in die Schließzylinder-Durchstecköffnung 14 des Schloßkastens einzusetzenden,
nicht dargestellten Schließzylinders.
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Der Riegelschwanz 8' besitzt an seiner Oberkante Ausnehmungen 15,
16, 17, welche mit dem Tourenstift 18 einer Zuhaltungsplatte 19 zusammenwirken.
Letztere erstreckt sich zwischen Schloßgehäuseboden 2 und Riegelschwanz 8' und ist
um einen im rückwärtigen Bereich des Schloßkastens ortsfest angeordneten Stehbolzen
20 quadratischen Querschnitts gelagert. Letzterer nimmt eine Spiralfeder 21 auf,
die die Zuhaltungsplatte 19 in Eingriffsrichtung belastet. Bei zurückgeschlossenem
Riegel 8 befindet sich dann der Tourenstift 18 in der Ausnehmung 15 des Riegels,
vergl. Fig. 5. Zusätzlich zum Tourenstift 18 ist noch ein weiterer Sperrzahn 22
an der Zuhaltungsplatte 19 vorgesehen, der ebenfalls mit den entsprechenden Ausnehmungen
des Riegelschwanzes 8' zusammenwirkt. Mit ihrem unteren Bereich ragt die Zuhaltungsplatte
19 bei zurückgeschlossenem Riegel 8 in die Schließeingriffsöffnung 11 hinein und
liegt damit im Weg des Schließbartes 13 des Schließzylinders.
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Unterhalb des Stehbolzens 20 erstreckt sich ein weiterer Stehbolzen
23 quadratischen Querschnitts. Beide Stehbolzen 20, 23 durchsetzen senkrecht verlaufende
Führungsschlitze 38, 39 einer den Riegelschwanz 8' überfangenden Schutzplatte 40.
Diese setzt sich in Richtung des Riegel kopfes 8" in einen stufenförmig abgesetzten
Abschnitt 40' fort.
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Letzterer ist an seiner Oberkante mit einer fensterförmigen Öffnung
41 ausgestattet, in welche das freie Ende des Tourenstiftes 18 der Zuhaltungsplatte
19
ragt. Es liegt dabei ein formschlüssiger Eingriff des Tourenstiftes 18 vor.
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Der Mittelbereich der Schutzplatte 40 ist mit einem in Schließrichtung
des Riegels 8 verlaufenden Längsschlitz 42 versehen. In dessen rückwärtigen Bereich
ragt eine vom Riegel 8 ausgehende Nase 43. Der Längsschlitz 42 ist im Bereich seiner
beiden einander gegenüberliegenden Schlitziängskanten mit einander gegenüberliegenden
Nischen 44 ausgestattet, die zum formschlüssigen Eingriff der Nase 43 dienen. Die
Nischen sind so gestaltet, daß die Nischen ränder in einander zugekehrte Spitzen
45 auslaufen. Es liegt eine solche Ausrichtung der Spitzen vor, daß sie das Vorschließen
des Riegels 8 nicht beeinträchtigen.
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Beim Zurückschließen des Riegels muß jedoch die Schutzplatte 40 von
dem Schließbart 13 um das richtige Maß angehoben werden, so daß die Nase 43 des
Riegels 8 den Raum zwischen den einander zugekehrten Spitzen 45 durchlaufen kann.
Die Schutzplatte 40 erfüllt daher noch eine Zuhaltungsfunktion. Zu ihrer Steuerung
dient die am stufenförmigen Abschnitt 40' vorgesehene Steuerkurve 55, die in die
Bewegungsbahn des Schließbartes 13 ragt.
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Damit die Schutzplatte 40 stets in ihre von den Stehbolzen 20, 23
begrenzte Grundstellung zurückkehrt, wird sie von einer Spiralfeder 54 beaufschlagt,
die ebenfalls auf dem Stehbolzen 20 angeordnet ist.
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Von der Schutzplatte 40 ist ein Winkelschenkel 28 abgebogen, welcher
sich bis zum Schloßboden 2 hin erstreckt und die Zuhaltungsplatte 19 sowie den Riegelschwanz
8' von der Rückseite her verdeckt.
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Dem Einsteckschloß ist ein zweigeteilter Wechselhebel 29 zugeordnet.
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Der eine Teil 30 desselben lagert um den unteren Stehbolzen 23, welcher
eine Öffnung 31 dieses im unteren Bereich breitflächig ausgestalteten Teils 30 durchsetzt.
Der breitflächige untere Bereich desselben ragt nahezu bis an den die Zuhaltungsplatte
19 lagernden Stehbolzen 20 und bis zur Rückflanke 8"' des Riegel kopfes 8" und setzt
sich in einen aufwärts gerichteten Finger 32 fort, der mit dem Fallenschwanz 7"
gekuppelt ist.
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In dem breitflächigen Bereich des Teils 30 befindet sich, dem Riegelkopf
8" benachbart, ein etwa senkrecht verlaufender Längsschlitz 33, in den ein Mitnehmerzapfen
34 des anderen Teils 35 des zweigeteilten Wechselhebels 29 ragt. Der Teil 35 bildet
einen Längsschlitz 36 aus, in den ein vom Riegelschwanz 8' ausgehender Kupplungszapfen
37 eintaucht.
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Das untere Ende 35' des Teils 35 liegt in der Bewegungsbahn des Schließbartes
13, so daß bei entsprechender Drehrichtung desselben über den Wechselhebel 29 die
Falle 7 schloßeinwärts gezogen wird.
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Im Bereich zwischen der Schließzylinder-Durchstecköffnung 14 und der
Stulpplatte 9 ist an der Innenfläche der einen Schloßgehäusewand, nämlich die Schloßgehäusedecke
3, eine Sperrzunge 56 befestigt. Hierzu dienen Niete 57, die den Befestigungsabschnitt
58 der Sperrzunge 56 durchsetzen. Anstelle der Nietung könnte bspw. auch eine Punktschweißung
vorgenommen werden.
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Zwischen dem Befestigungsabschnitt 58 und einem bei vorgeschlossenem
Riegel 8 neben dem Riegelschwanz 8' angeordneten Sperrabschnitt 59 besitzt die Sperrzunge
56 eine Biegezone 60 verringerten Querschnitts.
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Gebildet ist diese durch eine von der der Schließzylinder-Durchstecköffnung
14 zugekehrten Seite ausgehende Einbuchtung 61. Diese liegt fluchtend zu dem einen
Beschlagschrauben-Durchtrittsloch 62, welche eine Büchse 63 aufnimmt. In die Krümmungszone
der Ausbuchtung 61 ragt der untere Schloßwand-Befestigungsbolzen 4.
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Der Sperrabschnitt 59 liegt bei vorgeschlossenem Riegel in paralleler,
benachbarter Ebene zum Riegelschwanz, und zwar auf Höhe einer Sperrausnehmung 64
hinter dem Kopf 8" des Riegels 8.
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Wird bei vorgeschlossenem Riegel 8 in die Schloßgehäusewand 3 ein
Loch 65 gebohrt, so beaufschlagt die in Fig. 8 strichpunktiert dargestellte Bohrerspitze
66 den Sperrabschnitt 59 und biegt diesen um die Biegezone 60 in die in Fig. 8 und
9 veranschaulichte Lage. Dann ragt die Schmalkante 67 des Sperrabschnitts 19 in
die Bewegungsbahn der Sperrausnehmung 64 des Riegels 8. Selbst nach Auslösen der
Schutzplatte und der Zuhaltung aus ihrer den Riegel 8 sichernden Stellung läßt sich
dann der Riegel 8 nicht zurückbewegen.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.