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Walzblock zum Walzen von Draht und einfachen Feinstahlprofilen Anwendungsgebiet
der Erfindung Die Erfindung betrifft einen Walzblock zum Walzen von Draht und einfachen
Feinstahlprofilen wie Rund, Vierkant, Sechskant, Rippenstshl, der im wesentlichen
aus einem Grundrahmen, mehreren gemeinsam oder gruppenweise angetriebenen im Wechsel
horizontal und vertikal angeordneten Walzeinheiten mit fliegend gelagerten Walzen
und einem Antrieb der Walzeinheiten über Verteilergetriebe und Längswellenstränge
besteht.
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Gharakteristik der bekannten technischen Lösungen Die hisher bekannten
Walzblöcke zeichnen sich in der Regel durch sehr schwere und teure Grundrahmen-Zwischenständer-Eonstruktionen
aus (DB-AS 1 427 974) deren Anordnung u. a. gewährleisten soll, daß die Längswellenstränge
für den Gruppenantrieb der Walz~ einheiten gut zugänglich sind0 Daneben sind Walzblöcke
bekannt (Neue Hütte, Bdo 21, 1976, H. 4, S. 247-248), bei denen auf Zwischenständer
zwischen Grundrahmen und Walzeinheiten verzichtet wird. Die horizontalen Walzeinheiten
sind dabei auf einer gemeinsamen horizontalen Fläche und die vertikalen Walzeinheiten
an einer vertikalen Seitenfläche des Grundrahmens befestigt. Jedoch führt die dadurch
bedingte
große Höhe des Grundrahmens und der zeitlich außerhalb der Fundamentauflage des
Grundrahmens ruhende Schwerpunkt des Blockes zu hohem erfordarlichen Materialaufwand
und zu Erschwernissen bei der Montage.
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Außerdem können horizontale und vertikale Walseinheiten nicht gegeneinander
austauschbar gestaltet werden.
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Ziel der BrSindung Ziel der Erfindung ist es, den Materialaufwand
und die Bearbeitungskosten zu senken und aufwendige Ausrichtarbeiten bei der Montage
zu vermeiden.
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Darlegung des Wesens der Erfindung Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, einen Walzblock mit weitestgehend unifizierten Walzeinheiten zu schaffen,
die auf einen Grundrahmen mit vereinfachter geometrischer Borm angeordnet sind.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein im Querschnitt
flach und annähernd rechteckig ausgeführter Grundrahmen eine einzige durchgehende
ebene Spannfläche für alle Walzeinheiten unabhängig von ihrer horizontalen oder
vertikalen Anordnung und walzenseitig kammartig nur teilweise vom Fundament unterstützte
Vorsprünge und sich in das Fundament erstreckende Aussparungen aufweist, durch welche
die vertikal angeordneten Walzeinheiten hindurchgesteckt sind, so daß der Antriebswellenstrang
für die letzteren unterhalb der seitlich über die Fundament kante hinausragenden
Vorsprünge des Grundrahmens angeordnet ist. Die Gehäuse der für horizontale und
vertikale Anordnung gleich ausgeführten Walzeinheiten besitzen in Anordnung und
Bemaßung zur Kalibermitte der Walzen fein tolerierte feste Ausricht- und Spannelemente
für die horizontale und vertikale Montage der Walzeinheiten, die gegen entsprechende
feste, auf der Spannfläche des Grundrahmens angeordnete,
zur Walzlinie
parallele und im Abstand zu ihr fein tolerierte horizontale und vertikale Ausrichtebenen
bildende Ausricht- und Spannelemente verspannbar sind.
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Als ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Walzblockes ist
die einfache und massearme Ausführung des Grundrahmens sowie der Fortfall von Zwischenständern
zu nennen. Neben Einsparungen an Material und Bearbeitung ist ein derartig ausgeführter
Walzblock weniger schwingungsanfällig.
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Ein weiterer Vorteil ist die weitestgehend unifizierte Ausführung
der Walzeinheiten, so daß eine Umrüstung einer vertikal angeordneten in eine horizontal
angeordnete Walzeinheit durch geringfügige Montagearbeiten möglich ist. Beim Auswechseln
einzelner Walzeinheiten ist das Vorhandensein selbstausrichtender Befestigungselemente,
die eine genaue Lage und Bemaßung (mit Abweichungen von 0,1 mm und darunter) zur
Walzkalibermitte kennzeichnen, sehr zeitsparend.
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Ausftihrunsbe isoiel Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen: Fig. 1 einen Walzblock
in der Draufsicht, Fig. 2: den Schnitt A-A nach Fig. 1 Fig. 3: den Schnitt B-B nach
Fig. 1.
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Der in Fig. 1 dargestellten Walzblock besitzt einen durchgehenden
Grundrahmen 1, auf dem je drei horizontale und vertikale Walzeinheiten 3 bzw. 4
mit fliegend gelagerten Walzen befestigt sind. In den Gehiusen 9 der Walzeinheiten
3, 4 befinden sich, ohne dargestellt zu sein, die Walzenlagerung, Walzenanstellvorrichtung,
der gelenkspindellose Antrieb der Walzen, das Eammwalzenpaar sowie ein Kegelradpaar,
über welches das Drehmoment für die jeweilige Walzeinheit von einem der Antrieb
£wellenstränge
7, 23 des Gruppenantriebea abgezweigt wird. Der Antrieb der Wellenstränge 7, 23
erfolgt von einem Motor 24 aus über ein Verteilergatrie be 25.
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Der flach und annähernd rechteckig im Querschnitt ausgebildete Grundrahmen
1 weist eine durchgehende horizontale Spannfläche 2 auf.
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Walzenseitig ist der Grundrahmen 1 mit kammartigen Vorsprüngen 5 und
Aussparungen 6 versehen. In den bussparungen 6 finden die vertikal angeordneten
Walzeinheiten 4 Platz. Der Abstand von der Kalibermitte 10 zur Spannfläche 2 ist
dabei jedoch im Sinne einer stabilen Befestigung der Walzeinheiten 3, 4 und einer
kompakten massearmen Ausführung des gesamten Walzblockes so klein gewählt, daß die
vertikalen Walzeinheiten 4 bis unter die Grundplatte 1 hinaus in die Aussparungen
6 des Fundamentes ragen, so daß der Antriebswellenstrang 7 unterhalb der seitlich
über die Fundament kante 8 hinausragenden Vorsprünge 5 angeordnet ist.
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Auf der Spannfläche 2 des Grundrahmens 1 sind sehr schiedene Gruppen
von Ausricht- und Spannelementen 19, 20 fest angeordnet, welche die Montage der
einzelnen Walzeinheiten nur in einer einzigen, bei der Erstmontage der Walzbiöcke
genau festgelegten Stellung zulassen. Dabei bilden die Ausricht- und Spannelemente
19 für die auflage der horizontal angeordneten Walzeinheiten 3 zusammen mit den
Ausricht- und Spannelementen 20 für die Auflage der vertikalen Walzeinheiten 4 eine
Ausrichtebene 16, deren Abstand zur Walzlinie, welche die vorgegebene gerade Verbindungslinie
der Kalibermitten 10 aller Walzeinheiten 3, 4 darstellt, fein toleriert ist. Es
wäre aber auch in Abweichung vom vorliegenden Ausührungsbeispiel möglich, daß die
AusrSoht- und Spannelemente 19 einerseits und 20 andererseits zwei verschiedene
Ausrichtebenen bilden, wobei für jede einzelne von ihnen die
worstehendenBedingungen
erfüllt sein müßten0 Die Ausricht- und Spannelemente 19 dienen zur Aufnahme der
horizontal angeordneten Walzeinheiten 3. Zu diesem ZweEk besitzen die Gehäuse 9
ihrerseits Ausricht- und Spannelemente 12, deren Auflageflächen einen fein tolerierten
Abstand zur Kalibermitte 10 der Walzen 11 aufweisen. Für die Spannelemente 20 gilt
das gleiche im Zusammenhang mit den vertikal angeordneten Walzeinheiten 4 und den
für diese Anordnung am Gehäuse 9 vorgesehenen Ausricht- und Spannelementen 13. Im
Zusammenwirken der Ausnicht- und Spannelemente 12 und 19 bzw.
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13 und 20 wird die genaue Montage der Walzeinheiten 3, 4 in vertikaler
Richtung zur Walzlinie gewährleistet. Für die genaue Montage der Walzeinheiten 3,
4 in horizontaler Richtung quer zur Walzlinie bilden die Ausricht-und Spannelemente
21 und die Ausrioht- und Spannelemente 22, welche ebenfalls auf der Spannfläche
2 des Grundrahmens 1 fest angeordnet sind, mit ihren seitlichen Anlageflächen jeweils
eine Ausrichtebene 17 für die horizontal und eine Ausrichtebene 18 für die vertikal
angeordneten Walzeinheiten 4, die in der bereits erwähnten Weise mit den entsprechenden
am Gehäuse 9 angearbeiteten Ausricht- und Spannelementen 14 und 15 zusammenwirken0
Somit ist eine sehr genaue Lage der Ealibermitte 10 zur vorgegebenen Walzlinie bei
der Montage der Walzeinheiten 3, 4 im einfachsten Fall durch Aufsetzen der Walzeinheiten
und Festspannen mit Schrauben (je eine Schraube pro Ausricht- und ßpannstelle) gewährleistet.
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AuSstellung der verwendeten Bezugszeichen 1 Grundrahmen 2 Spannfläche
3 Walzeinheit, horizontal 4 Walzeinheit, vertikal 5 Vorsprung 6 Aussparung 7 Antriebswellenstrang
8 Fundament kante 9 Gehäuse 10 Kalibermitte 11 Walze 12; 13t 14; 15 Ausricht- und
Spannelement 16; 17; 18; Ausrichtebene 19; 20; 21; 22 Ausricht- und Spannelement
23 Antriebswellenstrang 24 Motor 25 Verteilergetriebe