DE3108044C2 - Vorrichtung zur Handhabung von Materialbogen - Google Patents
Vorrichtung zur Handhabung von MaterialbogenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Handhabung von Materialbogen, die eine Folge von Materialbogen von dem Abgabeende eines Bearbeitungsgerätes aufnimmt und die Materialbogen an das Eingabeende eines zweiten Bearbeitungsgerätes abgibt. Die Vorrichtung ist gekennzeichnet durch einen ersten Transportweg mit Riemen, die sich zwischen einem Eingangsende und einem Ausgangsende der Vor richtung erstrecken, durch einen zweiten Transportweg, der sich von dem Eingangsende zum Ausgangsende erstreckt und länger als der erste Transportweg ist, und Klemmwalzen bzw., welche die Riemen jedes Transportweges in Berührung mit den Materialbogen in dem ersten und dem zweiten Trans portweg bringen, um den Materialbogen eine veränderte Geschwindigkeit zu verleihen. Dabei sind die Enden des ersten und des zweiten Transportweges derart angeordnet, daß ein Materialbogen in dem zweiten Transportweg auf einem folgenden, den ersten Transportweg durchlaufenden Materialbogen abgelegt wird. An den Eingangsenden der beiden Transportwege ist eine Steuervorrichtung angeordnet, um die Materialbogen wahlweise in einen der beiden Transportwege zu lenken.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vorzugsweise zwischen einer Verarbeitungsmaschine zur Verarbeitung
von Kartonzuschniucn. welche einen Bogen von zusammenhängenden Kartonzuschnitten erzeugt, und
einer Abgabeeinheit angeordnet, welche einen Bogen von zusammenhängenden Kartonzuschnitten in einzelne
Zuschnitte unterteilt. In diesen Vorrichtungen kann die Verarbeitungsmaschine zur Verarbeitung der
Kartonzusdinitte, wie beispielsweise eine Tiegeldruckpresse,
welche die Schritte des Stanzens, Fallens und Abstreifcns ausführt, mit einer höheren Geschwindigkeit
arbeiten als eine Vorrichtung, welche einen abgestreiften Bogen von miteinander zusammenhängenden
Zuschnitten aufnimmt und weiterverarbeitet, um den Bogen in einzelne Zuschnitte zu unterteilen. Um
trotz der notwendigen Verlangsamung der Materialbögen einen Aufstau derselben vor dem nachfolgenden
Gerät zu vermeiden, werden bei bekannten Vorrichtungen beispielsweise jeweils zwei Materialbögcn aufeinandergelegt,
welche dann mit der halben Geschwindigkeit weiterbefördert werden, wobei der Durchsatz dann
konstant bleibt. Ein Beispiel einer solchen Vorrichtung ist in der US-PS 36 14 087 dargestellt. Diese Vorrichtung
ermöglicht es zwar, die Geschwindigkeit zweier übereinanderliegender Bogen auf eine Geschwindigkeit
herabzusetzen, bei der die Abgabecinheit die Materialbogen handhaben kann. Dabei treten jedoch einige
Probleme auf. Das Aufeinanderlegen der Materialbögen erfolgt in der Weise, daß jeweils jeder zweite
Materialbogen aus seiner Beförderungsrichtung abgelenkt und wieder zurückgeführt wird derart, daß seine
Vorlaufkante mit der des nachfolgenden Bogens zusammentrifft. Das Aufeinanderlegen erfolgt demnach
mit der hohen Fördergcschwindigkeit des ersten Bearbeitungsgerätes, was diesen Vorgang sehr schwer
kontrollierbar macht. Die Abbremsung erfolgt erst nach dem Aufeinanderlegen zweier Bogen; dabei können die
Bremsmittel jeweils nur an den einander abgesandten Seiten der Materialbogen angreifen, wobei die beiden
Bogen ungleich abgebremst und gegeneinander verschoben werden können, wodurch die für eine
gemeinsame Weiterverarbeitung erforderliche gleiche Ausrichtung der Bogen verlorengeht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Handhabung von Materiaibogen der
bekannten Art anzugeben, die eine genaue Ausrichtung zwischen zwei übereinandergeleg^en Materialbogen
ermöglicht und bei der nicht das Problem auftritt, daß die übereinandergelegten Materialbogen relativ zueinander
verrutschen können, bevor sie an die nächste Bearbeitungsstation abgegeben werden.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 enthaltenen Merkmale
gelöst.
Die Materialbogen werden jeweils abwechselnd durch den ersten bzw. den zweiten Transportweg
geschickt und in diesem auf die neue, geringere Geschwindigkeit abgebremst. Da die Bogen noch nicht
zusammengeführt sind, wird ihre gegenseitige Ausrichtung vom Abbremsvorgang nicht betroffen.
Da der zweite Transportweg länger ist als der erste, kann der durch den zweiten Transportweg laufende
Bogen vom nachfolgenden, mit etwa gleicher Geschwindigkeit durch den ersten Transportweg laufenden
Bogen eingeholt werden. Das Ende der Transportwege erreichen beide Bogen gleichzeitig, so daß einer
auf den anderen zu liegen kommt. Das Aufeinanderlegen der Bogen erfolgt bei der verlangsamten Geschwindigkeit,
so daß dieser Vorgang wesentlich leichter zu kontrollieren ist.
Vorzugsweise bremsen die Mittel, welche den Materialbogen eine veränderte Geschwindigkeit verleihen
sollen, die Materiaibogen auf eine Geschwindigkeit ab, die annähernd gleich der halben Anfangsgeschwindigkeit
der in die Vorrichtung eintretenden Materialbogen ist. Jede der den ersten und zweiten Transportweg
bildenden Einrichtungen verwendet eine Mehrzahl von endlosen bandförmigen, mit der neuen Geschwindigkeit
umlaufenden Piemen sowie ein Paar von Klemmwalzen, welche die Riemen gegen die Vorlaufkante eines
Materialbogens drücken, wenn die Nachlaufkante des Materialbogens von der Fördereinrichtung der ersten
Bearbeitungsmaschine freigegeben wird. Vorzugsweise werden die beiden den ersten und den zweiten
Transportweg bildenden Einrichtungen von derselben Antriebseinrichtung her angetrieben, wobei eine der
Einrichtungen, beispielsweise die erste, ein Getriebe umfaßt, das die Veränderung der Riemengeschwindigkeit
des ersten Transportweges ermöglicht, um die Lage so der Vorlaufkante eines Materialbogens in dem ersten
Transportweg relativ zu dem zugehörigen Materialbogen in dem zweiten Transportweg einzustellen und
damit die gewünschte Ausrichtung oder eine gewünschte Versetzung zwischen den beiden Materialbcgen zu
erreichen. Darüber hinaus ermöglicht es das Getriebe, den ersten Transportweg mit derselben Geschwindigkeit
wie oder einer geringeren Geschwindigkeit als die erste Bearbeitungsmaschine zu betreiben für den Fall,
daß ein Zusammenfassen von jeweils zwei Materialbogen zu einem Paar von übereinanderliegenden Materialbogen
umgangen werden soll.
Erfindungsgemäß ist weiter vorgesehen, daß die Mittel zur Änderung der Geschwindigkeit des ersten
Transportweges auch Mittel umfassen, die es erlauben, die Geschwindigkeit dieses ersten Transportweges
gleich der Eingangsgeschwindigkeit oder auch dieser eeeenüber vermindert einzustellen, wenn beispielsweise
die Materialbogen ohne Trennung und Aufeinanderlegen ohne Änderung oder mit einer Verringerung ihres
Abstandes durch die Einrichtung hindurchgeführt werden sollen.
Die Steuermittel zur wahlweisen Zuführung der Materialbogen zu einem der beiden Transportwege
umfassen eine Schwenkplatte, die durch einen mit einer rotierenden Kurvenfläche oder einer Nockenscheibe
zusammenwirkenden Nockenfolger gesteuert wird. Um alle Materialbogen oder Zuschnitte in den ersten
Transportweg lenken zu können, umfaßt die Steuereinrichtung einen Verriegelungsmechanismus, mit dem der
Nockenfolger in einer Stellung verriegelt werden kann. in der er zumindest mit einem Teil der Steuerkurve
wä-irend der Zeit nicht in Eingriff steht, in der die
Schwenkplatte sonst den Zuschnitt in den zweiten T.-ansportweg lenken würde.
Es ist zu bemerken, daß jedes der Paare von Klemmwalzen längs der Transportwege so eingestellt
werden kann, daß sie die miteinander zusammenwirkenden Transportriemen an unterschiedlichen Stellen in
enge Berührung mit den jeweiligen Materialbogen bringen, so daß Materialbogen oder Zuschnitte
unterschiedlicher Länge — gemessen in ihrer Bewegungsrichtung — verarbeitet werden können.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der
folgenden Beschreibung, welche in Verbindung mit den Zeichnungen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zur Handhabung von Materialbogen gemäß der Erfindung,
F i g. 2 einen vergrößerten Querschnitt des Eingabeendes der Vorrichtung längs der Linie H-Il in Fig.3,
F i g. 3 einen Querschnitt mit Teilen der Vorrichtung in Endansicht längs Linie III-III in F i g. 2,
F i g. 4 einen Querschnitt zur schematischen Darstellung der Kraftübertragung des Antriebes für die
Vorrichtung.
Die Grundgedanken der vorliegenden Erfindung sind besonders zweckmäßig verwirklicht in einer allgemein
mit 10 bezeichneten Vorrichtung zur Handhabung von Materialbogen, die derart angeordnet sind, daß sie eine
Folge von Materialbogen von einem allgemein mit 11 bezeichneten Bearbeitungsgerät bzw. einer Bearbeitungsmaschine
abnimmt, bei der es sich beispielsweise um eine Stanz- und Faltpresse handeln kann, die eine
Abzugsvorrichtung und ein Abgabeende aufweist, welches von einem Paar von Klemm- oder Haltrollen 12
gebildet ist. Die Vorrichtung 10 ist ferner derart angeordnet, daß sie die Folge von Materialbogen an ein
Eingabeende 13 eines zweiten Gerätes abgibt, bei dem es sich beispielsweise um eine Ausgabevorrichtung oder
ein Ausgabegerät handeln kann. Somit ist die Vorrichtung 10 Teil einer Fertigungsstraße oder -strecke mit
verschiedenen Stationen.
Die Vorrichtung 10 umfaßt einen Rahmen, bestehend aus seitlichen Rahmenelementen 15 und 16 (Fig. 3),
welche eine erste allgemein mit 18 bezeichnete Anordnung zur Bildung eines allgemein mit 19
bezeichneten ersten Transportweges tragen, der sich zwischen einem allgemein mit 20 bezeichneten Eingabeetide
nahe den Klemmrollen 12 des Ausgabeendes der Bearbeitungsmaschine 11 und einem Ausgang oder
Ausgabeende 21 erstreckt, an welches sich das Eingabeende 13 des darauffolgenden zweiten Gerätes
anschließt. Ferner trägt der Rahmen eine allgemein mit 22 bezeichnete zweite Anordnung, die einen zweiten
Transportweg 23 definiert, der sich zwischen dem Eingabeende 20 und dem Ausgabeende 21 erstreckt.
Schließlich trägt der Rahmen anschließend an das Eingabeende 20 eine Einrichtung 25, um abwechselnd
einen Zuschnitt oder Materialbogen zu dem ersten Transportweg 19 oder dem zweiten Transportweg 23 zu
leiten.
Die erste Anordnung 18 verwendet eine Mehrzahl von oberen Transportbändern oder Riemen 30 und eine
Mehrzahl von unteren kontinuierlichen Bändern oder Riemen 31. Diese endlosen Bänder oder Riemen sind in
einem Abstand zueinander angeordnet, wie man dies am besten in Fig. 3 erkennt. Jeder der in einem Abstand
zueinander angeordneten oberen Riemen 30 wird von einer Riemenscheibe 32 angetrieben, die auf einer ι^
Antriebswelle 33 sitzt. Jeder Riemen 30 erstreckt sich von der Riemenscheibe 32 nach vorne über eine
freilaufende Rolle 34 zu einer vorderen Endrolle oder Leitrolle 35, die auf einer Welle gelagert ist, die
ihrerseits von zwei um die Achse einer Welle 37 schwenkbaren Schwenkarmen 36 gehalten wird. Von
der vorderen Endrolle 35 erstreckt sich der Riemen längs des oberen Transportweges 19 zu einer rückwärtigen
Rolle 38, die auf einer Welle gelagert ist, die von um eine Achse 40 verschwenkbaren Schwenkarmen 39
gehalten wird. Von der rückwärtigen Rolle 38 verläuft der Riemen über einen Riemenspanner 41 und von dort
wieder zurück zur Antriebsrolle 32.
Jede der vorderen Endrollen 35 und der rückwärtigen oder hinteren Rollen 38 ist mit Hilfe von Spannmitteln
um ihren jeweiligen Schwenkpunkt gegen einen Anschlag gespannt. Entsprechend der Darstellung sind
diese Spannmittel beispielsweise von einem Druckluftzylinder 42 gebildet, der auf einen Hebelarm 43 einwirkt,
der mit den Schwenkarmen 39 verbunden ist, um diese im Gegenuhrzeigersinn um den Schwenkpunkt oder die
Welle 40 zu verschwenken. In gleicher Weise werden die Schwenkarme 36 durch Spannmittel wie beispielsweise
einen Druckluftzylinder 44 im Uhrzeigersinn vorgespannt.
Jeder der unteren Riemen 31 des Transpurtweges 19 umfaßt eine Antriebsrolle 46, die auf einer Antriebswelle
47 gelagert ist. Von der Antriebsrolle 46 läuft der jeweilige Riemen 31 über eine freilaufende Rolle 48 zu
einer vorderen oder Vorlaufkantenrolle 49, die auf einer Welle 50 gelagert ist. Nach dem Umlaufen der Rolle 49
erstreckt sich der Riemen längs des ersten Transportweges 19 zu einer rückwärtigen Rolle 51, die auf einer
Welle 52 gelagert ist. Von der Rolle 51 läuft der Riemen über einen Riemenspanner oder eine Spannrolle 53 und
kehrt zur Antriebsrolle 46 zurück. Wie man am besten in der Fig. 2 erkennt, weisen die Rollen auf der an dem
Rahmen befestigten Welle 50 und die vorderen Endrollen 35 selbst in deren unterster Stellung einen
Abstand voneinander auf, so daß die Riemen 30 und 31 keine enge Berührung miteinander haben.
Um die Riemen 30 und 31 in engen Eingriff mit einem Materialbogen oder Zuschnitt wie beispielsweise einem
Bogen 60 zu bringen, ist ein Paar von Klemmwalzen 61 und 62 vorgesehen, die in einem Gehäuse 63 gelagert
sind. Die Position des Gehäuses 63 kann mittels eines Zahnstangengetriebes eingestellt werden. Dieses umfaßt
zwei Zahnstangen 64 (Fig. 2), die an den Rahmenelementen 15 und 16 längs des ersten
Transportweges 19 angeordnet sind und mit je einem am Gehäuse 63 gelagerten Ritzel kämmen. Das
Gehäuse 63 schließt z. B. ein Anzeigeelement ein, das auf einer Skala am Rahmen die Einstellung der
Klemmwalzen 61 und 62 anzeigt. Kurz gesagt, wenn die Klemmwalzen 61 und 62 in die bei 67 durch gestrichelte
Linien angegebene Stellung gebracht werden (Fig. 1),
wird die Vorlaufkante eines Bogens 60 von den Riemen 30 und 31 so lange nicht erfaßt, bis sie zwischen die
Klemmwalzen 61 und 62 eingreift. Somit führt die Einstellung der Position des Gehäuses 63 zu einer
Einstellung der Position der Klemmwalzen 61 und 62 längs des Transporiweges 19 und vergrößert ihren
Abstand von den Klemmwalzen 12 des Bearbeitungsgerätes 11. Die Aufgabe der Klemmwalzen 61 und 62
besteht darin, den Punkt zu bestimmen, an dem der Bogen von den Riemen 30 und 31 fest erfaßt wird, die
sich vorzugsweise mit einer Geschwindigkeit bewegen, die geringer ist als die Geschwindigkeit, mit der sich der
Bogen bewegt, wenn er von den Klemmwalzen 12 erfaßt wird. Somit werden die Klemmwalzen 61 und 62
so positioniert, daß sie die Vorlaufkante des Bogens erfassen, wenn die Nachlaufkante die Klemmwalzen 12
durchlaufen hat und von diesen freigegeben wurde. Die Klemmwalzen 61 und 62 vermindern oder ändern die
Geschwindigkeit der Bogen 60.
Die zweite Anordnung 22, welche den zweiten Transportweg 23 bildet, umfaßt obere Riemen 70 und
untere Riemen 71. In ähnlicher Weise wie bei den Riemen des ersten Transportweges 19 läuft jeder der
oberen Riemen 70 über eine Antriebsrolle 72 auf einer Antriebswelle 73 über eine leerlaufende Rolle 74 zu
einer vorderen Rolle 75 (F i g. 3) auf einer Welle 50. Von der vorderen Endrolle oder führenden Rolle 75 auf der
Welle 50 läuft der Riemen über eine Vielzahl von freilaufenden Rollen zu einer rückwärtigen Rolle 78 auf
einer Welle 52. Die vorstehend genannten freilaufenden Rollen sind beispielsweise zu einer ersten Gruppe 76
und einer zweiten Gruppe 77 zusammengefaßt. Von der rückwärtigen Rolle 78 läuft der Riemen über eine
weitere leerlaufende Rolle 79 zu einer Spannvorrichtung 80 und von dort zurück zur Antriebsrolle 72. Jeder
der unteren Riemen 71 wird von einer Antriebsrolle 81 auf einer Welle 82 angetrieben. Von der Antriebsrolle 81
läuft der Riemen 71 über eine Spannvorrichtung oder Spannrolle 83, eine leerlaufende Rolle 84 und eine
zweite freilaufende Rolle 85 zu einer vorderen Rolle oder Leitrolle 86. Von der vorderen Rolle 86 erstreckt
sich jeder Riemen längs des zweiten Transportweges 23 über ein Paar von Klemmwalzen 88 und 89, die in einem
Gehäuse 90gelagert sind (F i g. 2).
Von den Klemmwalzen 88 und 89 tritt der Riemen zunächst in Eingriff mit der ersten Gruppe von
freilaufenden Rollen 76 und der zweiten Gruppe von leerlaufenden Rollen 77, bis er von der Antriebsrolle 81
aufgenommen wird. Wie man am besten in Fig. 3 erkennt, sind die Rollen 49 für die Riemen 31 und die
Rollen 75 für die Riemen 70 in alternierender Reihenfolge auf der Welle 50 angeordnet. Ebenso sind
die Rollen 51 und 78 in alternierender Reihenfolge auf der Welle 52 angeordnet.
Die Position der Rollen auf der Welle 50 und der Leitrolle 86 sind so gewählt, daß die Riemen 70 und 71
einen Abstand voneinander aufweisen, bis sie von den Klemrnrollen 88 und 89 in Eingriff mit einem Zuschnitt
oder Materialbogen gezwungen werden. Wie beim ersten Transportweg wird ein Zuschnitt, der in den
zweiten Transportweg gelenkt wurde, mit der Geschwindigkeit der Klemmwalzen 12 des Bearbeiiungsgerätes
11 fortbewegt, bis seine Nachlaufkante von den Klemmwalzen 12 freigegeben wurde und die Vorlaufkante
von den Klemmwalzen 88 und 89 erfaßt wurde.
Die Position der Klemmwalzen 88 und 89 sowie des Gehäuses 90, dessen Stellung mit Hilfe eines eine
Zahnstange 91 umfassenden Zahnstangengetriebes einstellbar ist, bewirkt eine Anpassung an die Länge der
zu bearbeitenden Zuschnitte. Es isi zu bemerken, daß aufgrund der Bewegung längs eines nicht horizontalen
Weges ein Gegengewicht 92 (F i g. 1) mit dem Gehäuse 90 über eine Kette 93 verbunden ist, die über eine Reihe
von Freilaufrollen 94,95 und 96 geführt ist.
Um die Zuschnitte abwechselnd in den ersten oder den zweiten Transportweg zu lenken, ist eine Einrichtung
25 vorgesehen. Gemäß der Darstellung in den F i g. 1,2 und 3 umfaßt diese Vorrichtung eine Leitplatte
oder ein Leitelement 98, das auf zwei Wellen 99 gelagert ist. Jede Welle 99 ist mittels eines Lagers 100 in einem
der seitlichen Rahmenelemente 15 und 16 schwenkbar gelagert und besitzt einen Absdiiiiü, der sich aus dem
Rahmenelement 15 bzw. 16 nach außen erstreckt. Auf jedem herausragenden Ende der Wellen 99 ist ein
L-förmiger Nockenhebel 101 gelagert (s. F i g. 4). Ein oberer Abschnitt des jeweiligen Nockenhebels 101 ist
über ein Gelenk 102 mit einer Spanneinrichtung 103 verbunden, welche den Nockenhebel in der Darstellung
der Fig. 1 und 4 im Sinne einer Drehung im Gegenuhrzeigersinn vorspannt. Der andere Abschnitt
des Nockenhebels 101 trägt einen Nockenfolger 104, der auf einer Nockenscheibe 105 läuft, die ihrerseits auf
einer von einer Rolle 107 angetriebenen Welle 106 gelagert ist. Gemäß der Darstellung in den F i g. 1 und 4
haben die Nockenscheiben 105 zwei Sektoren unter- jj
schiedlichen Durchmessers, die derart miteinander verbunden sind, daß bei Eingriff des durchmessergrößeren
Sektors mit dem Nockenfolger 104 der Nockenhebel 101 im Uhrzeigersinn verschwenkt wird, um die
Leiiplatte 98 in eine Position zu bringen, in welcher sie einen Materialbogen 60 in den von den Riemen 30 und
31 gebildeten ersten Transportweg lenkt. Wenn der Nockenfolger 104 dagegen auf dem durchmesserkleineren
Sektor läuft, wird der Nockenhebel durch die Spannmittel 103 im Gegenuhrzeigersinn bewegt, um die
Leitplatte 98 in die durch gestrichelte Linien dargestellte Position zu bringen und dadurch einen Zuschnitt 60 in
den zweiten Transportweg zu lenken. Gemäß F i g. 2 sind zwei Ablenkplatten 144 und 145 vorgesehen, um
das Einführen der Matenalbogen in einen der beiden Transportwege zu erleichtern. Die Ablenkplatte 144
unterstützt die Einführung des Materialbogens in den ersten Transportweg 19 und die Ablenkplatte 145 das
Einführen eines Materialbogens in den zweiten Transportweg 23.
Wie man in Fig. 1 erkennt, ist der zweite Transportweg 23 länger als der erste Transportweg 19,
und zwar vorzugsweise um eine Disiäiiz, die gleich der
Hälfte des Abstandes zwischen den beiden Vorlaufkanten zweier aufeinanderfolgender Matenalbogen in der
Bearbeitungsmaschine 11 ist. Wenn daher ein Materialbogen
den zweiten Transportweg 23 durchläuft und zu dem Zusammenführungsbereich gebracht wird, der
durch die Kombination der Rollen 81 und 38 definiert wird, wird er unter dem folgenden Bogen abgelegt, der
den kürzeren ersten Transportweg durchläuft. Auf diese Weise können die beiden Bogen in der gewünschten
Ausrichtung zusammengeführt oder übereinandergelegt werden. Da ferner sämtliche Riemen in dem ersten
und dem zweiten Transportweg mit einer geringeren Geschwindigkeit, vorzugsweise der Hälfte der linearen
Geschwindigkeit der Matenalbogen in der Bearbeitungsmaschine 11 laufen, werden die Matenalbogen auf
die gewünschte niedrigere Geschwindigkeit abgebremst und dann in einer Anordnung übereinander abgelegt, in
der sie durch die am Ende befindlichen Ausgabewalzen abgegeben werden. Diese Ausgabewalzen sind von
einer freilaufenden Klemmrolle 130 und einer angetriebenen Klemmrolle 131 gebildet, die auf einer Welle 132
gelagert ist, die ihrerseits an Schwenkarmen gelagert ist. Wie bereits oben beschrieben wurde, kann jede der
Klemmwalzen 61 und 62, die in einem Gehäuse 63 gelagert sind, längs des jeweiligen Weges wie
beispielsweise des ersten Transportweges 19 verstellt werden. Gemäß der Darstellung in Fig.2 erfolgt dies
mit Hilfe eines am Gehäuse 63 gelagerten Zahnrades, welches mit einer Zahnstange 64 kämmt. Nachdem die
gewünschte Position erreicht ist, die z. B. auf einer Skala mit Hilfe eines Anzeigeelementes angezeigt wird, kann
eine Klemmvorrichtung betätigt werden, urn das Gehäuse 63 in der gewünschten Position festzulegen,
wie nicht näher dargestellt ist.
Die Vorrichtung 10 wird von einer Antriebsvorrichtung 150 angetrieben, bei der es sich im dargestellten
Fall um einen Elektromotor handelt. Die Antriebsvorrichtung kann jedoch auch von der Antriebsvorrichtung
der Bearbeitungsmaschine 11 gebildet sein. Gemäß Fig.4 weist die Vorrichtung 10 eine Antriebsscheibe
151 auf, die über Kupplungen 152 und eine Kupplungsanordnung 153 mit der Antriebsvorrichtung 150
verbunden ist. Ein über die Antriebsscheibe 15!
laufender Riemen 154 erstreckt sich zu einer Rolle 155 eines ersten Winkelgetriebes 156. Von dem Winkelgetriebe
156 treibt ein Riemen 157, welcher eine Gleitanordnung 158 aufweist, eine Rollenanordnung
159, die ihrerseits eine mit der Welle 106 verbundene Rolle zum Drehen der Nockenscheiben 105 antreibt.
Aufgrund der Gleitanordnung 158 kann die Winkelstellung der Welle 106 und der jeweiligen Nockenscheibe
105 relativ zum Ausgang des Winkelgetriebes 156 eingestellt werden, um die Nockenscheibe so einzustellen,
daß die Leitplatte 98 zum gewünschten Zeitpunkt betätigt wird.
Von dem Winkelgetriebe 156 führt ein weiterer Riemen 160 zu einer Rolle 161, die mit einer
Antriebswelle 73 für die Antriebsrolle 72 des oberen Riemens 70 des zweiten Transportweges 23 verbunden
ist. Ferner verbindet ein Riemen 162 eine mit der Welle 73 verbundene Rolle 163 mit einer Rolle 164, die auf der
Antriebswelle 82 für die Antriebsrolle des unteren Riemens 71 des zweiten Transportweges 23 befestigt ist.
Es ist zu bemerken, daß die Rolle 161 je nach Wunsch mit einem Anschluß versehen sein kann, der eine
Kupplung umfaßt, welche eine Entkupplung der Rolle ermöglicht für den Fall, daß der untere Transportweg
von der Antriebseinrichtung abgekuppelt werden soll.
Von dem Winkelgetriebe 156 führt eine Welle 165 zu einem zweiten Winkelgetriebe 166. Von dem Winkelgetriebe
166 erstreckt sich ein Riemen 167 zu einem Eingangsrad 168 eines Getriebes 169. Ein Ausgangsrad
170 des Getriebes 169 treibt einen Riemen 171, der mit einer Rollenanordnung 173 verbunden ist, die ihrerseits
mit der Antriebswelle 33 zum Antrieb der Antriebsrolle 32 des oberen Riemens 30 des ersten Transportweges 19
gekuppelt ist. Eine Rolle 174 auf der Welle 33 ist über einen Riemen 175 mit einer Rolle 176 auf der Welle 47
verbunden, welche die Antriebsrolle 46 des unteren Riemens des ersten Transportweges 19 antreibt. Ferner
erstreckt sich ein Antriebsriemen 177 von einer Rolle 178 auf der Welle 33, um eine Rolle 179 anzutreiben, die
mit einer Welle 132 der angetriebenen Klemmrolle 131
verbunden ist. Bei dem Getriebe 169 kann es sich um ein herkömmliches Getriebe handeln, welches die Ände
rung der Geschwindigkeit des ersten Transportweges 19 relativ zur Geschwindigkeit des zweiten Transportweges
23 ermöglicht, so daß geringfügige Einstellungen vorgenommen werden können, um die gewünschte
Ausrichtung oder auch eine gewünschte Überlappung zwischen den übereinandergelegten Materialbogen zu
erhalten. Das Getriebe kann ferner so aufgebaut sein, daß es eine Steigerung der Geschwindigkeit des oberen
ersten Transportweges 19 in der Weise ermöglicht, daß die Geschwindigkeit gleich wie oder kleiner als die
Transportgeschwindigkeit in der Bearbeitungsmaschine 11 ist, so daß ein direkter Durchlauf der Materialbogen
durch den ersten Transportweg 19 möglich ist, wenn ein Sammeln und paarweises Übereinanderlegen der
Mäterislbo^en nicht erforderlich ist ^* in*1 σ£»σί»ηίΊΚί>Γ Ηρρ
Transportgeschwindigkeit in der Bearbeitungsvorrichtung 11 langsamere Geschwindigkeit der Riemen im
Transportweg 19 kann dann verwendet werden, wenn eine Lücke oder freier Raum zwischen aufeinanderfolgenden
Materialbogen in der Bearbeitungsvorrichtung 11 existiert, um diese Lücke oder diesen Freiraum zu
eliminieren. Dadurch erfolgt eine teilweise Reduktion der Geschwindigkeit in der Anordnung, welche von
Vorteil bei der anschließenden weiteren Bearbeitung der Materialbogen sein kann.
Wie oben ausgeführt wurde, liegt einer der Hauptvorteile
der vorliegenden Erfindung darin, daß bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Sammeln und Übereinanderlegen eines ersten Materialbogens zweier aufeinanderfolgender Materialbogen auf
den zweiten Materialbogen, die Materialbogen zunächst auf die Hälfte ihrer Anfangsgeschwindigkeit abgebremst
werden, bevor sie aufeinandergelegt werden. Da ferner die Materialbogen oder Zuschnitte beim
Zusammenführen in dem Austrittsbereich der Vorrichtung bereits auf die gewünschte Geschwindigkeit
abgebremst worden sind, wird die Möglichkeit eines Verrutschens der beiden Materialbogen oder Zuschnitte
relativ zueinander während der darauffolgenden Bearbeitung oder Handhabung verringert, da keine großen
Bremskräfte mehr auf sie ausgeübt werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Handhabung von Materialbogen, die eine Folge von Materialbogen von dem
Abgabeende eines Bearbeitungsgerätes aufnimmt und sie an das Eingabeende eines zweiten Gerätes
abgibt, die einen ersten und einen zweiten Transportweg für die zu fördernden Materialbogen
aufweist, wobei durch Steuermittel wahlweise die Materialbogen dem ersten oder zweiten Transportweg
zugeführt werden und am Ausgabeende der Vorrichtung die geförderten Materialbogen aufeinander
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rahmen (15, 16) mit einem Eingabeende (20) und einem Ausgabeende (21)
vorgesehen ist, daß der erste Transportweg (19) diTch eine erste Einrichtung (18) zwischen dem
Eingabeende (20) und dem Ausgabeende (2t) und der zweite Transportweg (23) durch eine zweite
Einrichtung (22) zwischen dem Eingabeende (20) und dem Ausgabeende (21) gebildet wird, wobei der
zweite Transportweg (23) gegenüber dem ersten Transportweg (19) um einen Betrag langer ist, der
annähernd gleich der Hälfte des Abstandes zwischen v\ den Vorlaufkanten zweier aufeinanderfolgender
Materialbogen (60) in der Bogenfolge des ersten Bearbeilungsgerätes (11) ist, und wobei die erste und
die zweite Einrichtung (18 bzw. 22) jeweils Mittel (30, 31 bzw. 70, 71) aufweisen, um dem sie
durchlaufenden Materialbogen (60) eine neue Geschwindigkeit zu erteilen und wobei die Ausgangsenden
der beiden Transportwege (19, 23) so angeordnet sind, daß der den zweiten Transportweg
(23) durchlaufende Materialbogen (60) auf einem folgenden, den ersten Transportweg (19) durchlaufenden
Materialbogen (60) abgelegt wird und beide Materialbogen (60) die neue Geschwindigkeit
erreicht haben, bevor sie aufeinandergelegt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jede der beiden Einrichtungen (18, 22) eine Mehrzahl von endlosen bandförmigen mit der
neuen Geschwindigkeit umlaufenden Riemen (30, 31; 70, 71) sowie jeweils ein Paar von Klemmwalzen
(61,62; 88,89) umfassen, die derart angeordnet sind,
daß sie die Riemen (30, 31; 70, 71) gegen die Vorlaufkante eines Materialbogens (60) drücken,
wenn dieser von einer Fördereinrichtung (12) des Bearbeitungsgerätes (11) freigegeben wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Paar von Klemmwalzen (61, 62;
88,89) in einer Lagervorrichtung (63; IiK)) gelagert ist,
die längs des jeweiligen Transportweges (19; 23) verstellbar ist, um die Handhabung von Materialbogen
(60) zu ermöglichen, die unterschiedliche Länge in Bewegungsrichtung der Materialbogen durch die
Vorrichtung aufweisen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche ! bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die
zweite Einrichtung (18; 22) von derselben Antriebsvorrichtung (150) her angetrieben sind und daß die
erste Einrichtung(18) Mittel (169) zur Änderung der Geschwindigkeit eines Materialbogens (60) in dem
ersten Transportweg aufweist, um die Vorlaufkante des den ersten Transportweg (19) durchlaufenden
Materialbogens relativ zur Vorlatifkante des von dem zweiten Transportweg (23) abgegebenen
Materialbogens einstellen zu können.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel, welche den
den ersten Transportweg (!9) und den zweiten Transportweg (23) durchlaufenden Materialbogen
(60) eine neue Geschwindigkeit erteilen, die Materialbogen (60) auf eine neue Geschwindigkeit
abbremsen, die annähernd der halben Transportgeschwindigkeit der Materialbogen (60) bei ihrem
Eintritt in die Vorrichtung entspricht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Änderung der
Geschwindigkeit in dem ersten Transportweg (19) Mittel (169) umfassen, um die Geschwindigkeit
relativ zu den Mitteln zur Veränderung der Geschwindigkeit in dem zweiten Transportweg (23)
einzustellen, wobei die Einstellmittel die Durchlaufgeschwindigkeit de." Materialbogen in dem ersten
Transportweg (19) auf eine Geschwindigkeit gleich oder kleiner der Transportgeschwindigkeit der in die
Vorrichtung eintretenden Materialbogen einstellen können, so daß ein Trennen und Übereinanderschichten
der Materialbogen umgangen werden kann.
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