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Die Erfindung bezieht sich auf eine Lüftungsvorrichtung für Dächer, bestehend aus einer in die Dacheindekkung
einzufügenden Grundplatte, in der eine durch eine ->» Lüftungshaube überdeckte öffnung vorgesehen ist, an
die sich innenseitig ein in den Dachinnenraum ragender Lüftungsschacht anschließt.
Bei den in neuerer Zeit üblich gewordenen Dachausbildungen und den dazu erlassenen Bauvorschriften r>
spielt die Entlüftung des Dachraumes sowie des zwischen Unterspannbahn und Dacheindeckung liegenden
Raumes eine immer größere Rolle. Man hat erkannt, daß die sich im Haus abspielenden Vorgänge
und die auf das Dach einwirkenden Witterungseinflüsse, w>
die sich im Bereiche des Daches in erster Linie in unkontrollierbar auftretendem Wasser äußern, schwer
zu beherrschen sind. Auf der einen Seite soll das Dach möglichst dicht sein, um Wärme, Staub, Schnee,
Sickerwasser und dergleichen zuverlässig abzuhalten, t»
auf der anderen Seite soll eine Lüftung durch das Dach möglich sein, um unter dem Dach sich ausbildende
Nässe zu beseitigen. In diesem Zusammenhang sind sogenannte Dachentlüfter bekannt, die, angepaßt an die
für das Dach vorgesehenen Dacheindeckungsplatten, aus einer in die Dacheindeckung einzufügenden
Grundplatte bestehen, in der eine durch eine Lüftungshaube überdeckte Öffnung vorgesehen ist in den
Dachinnenraum ragt ein Lüftungsschacht, der die Verbindung mit dem zu entlüftenden Dachraum
herstellt. Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der DE-OS 26 59 788 bekannt
Es hat sich herausgestellt, daß sich derartige Dachentlüfter durchaus auch unter schwierigen Bedingungen
bewähren und eine mehr als ausreichende Belüftung herstellen können. Bei extremen Staub- und
Schneebelastungen allerdings ergeben sich Probleme L-sofern, als feiner Flugstaub oder -schnee durch die
Schächte hindurchwandert und damit in den Dachraum eindringt Insbesondere Flugschnee stellt ein erhebliches
Problem dar, weil das Schmelzwasser zu weiteren Beschädigungen führen kann. Es ist daher versucht
worden, die in den Dachinnenraum ragenden Lüftungsschächte derartiger Dachraumlüfter mit Hilfe mehrerer,
sich pagodenartig überlappender Abdeckhauben abzuschirmen oder sonstige im Außenbereich angebrachte
Abschirmvorrichtungen zu verwenden. Es zeigt sich aber, daß extrem feiner Pulverschnee diese Sicherungen
durchdringt und nach innen gelangt
Es stellt sich daher die Aufgabe, eine Lüftungsvorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß
durch sie weder Staub noch Flugschnee in den Dachinnenraum gelangen kann.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit einer Lüftungsvorrichtung der eingangs angegebenen Art bei
der der Lüftungsschacht unterseitig durch eine Bodenwanne abgeschlossen ist und bei der die zwischen der
Bodenwanne und der Grundplatte liegenden Wände Luftdurchtrittsöffnungen aufweisen, die so ausgebildet
oder abgeschirmt sind, daß sie nur einen schräg zur Wandebene gerichteten bzw. umgelenkten Luftdurchtritt
zulassen, einen Durchtritt von Staub oder Flugschnee aber verhindern.
Ein vollständig mit Flugschnee gefüllter Lüftungsschacht kann nicht mehr von einem Luftstrom
durchdrungen werden; es ergibt sich damit der Vorteil, daß der Lüfter dicht geschlossen ist, also keinen
weiteren Flugschnee mehr einläßt. Die Luftdurchtrittsöffnungen und ihre Abdeckungen halten die innerhalb
des Schachtes befindliche Schneemenge zuverlässig zurück. Da aber dieser Extremzustand meist nicht sehr
lange anhält, sondern sich durch das Abtauen des Schnees von selbst wieder behebt, muß das Volumen der
Bodenwanne lediglich entsprechend dem Schmelzwasser bemessen werden. Die Lüftungsvorrichtung gemäß
der Erfindung ist in erster Linie dazu bestimmt, das Eindringen von Flugschnee in den Dachinnenraum zu
verhindern. Es ist jedoch auch ohne weiteres möglich, insbesondere in tropischen Ländern, eine derartige
Lüftungsvorrichtung auch für die Verhinderung des Staubeindringens zu verwenden, wie Versuche ergeben
haben. Allerdings muß in diesem Falle der Staub von Zeit zu Zeit manuell entfernt werden.
Als Luftdurchtrittsöffnungen in den Wänden des Lüftungsschachtes eignen sich Löcher oder Schlitze, die
durch im Abstand davon angeordnete Scheiben oder Schalen abgedeckt sind. Die Abdeckungen müssen so
angeordnet sein, daß das Herausrieseln von Schnee und Staub auch bei gefülltem Lüftungsschacht verhindert
wird. Es liegt im fachmännischen Ermessen, die Gesamtdurchtrittsfläche in Abhängigkeit von der
Gesamtfläche zu bestimmen. Ein besonders gutes Verhältnis Durchtrittsfläche : Gesamtfläche ergibt sich
dann, wenn die in den Wänden des Lüftungsschachtes vorgesehenen Luftdurchtrittsöffnungen durch die Zwischenräume
zwischen jalousieartig angeordneten Lamellen gebildet sind, die gegen das Schachtinnere hin
geneigt verlaufen.
Derartige Lamellenanordnungen sind als sogenannte Jalousie-Abdeckungen bekannt. Sie werden beispielsweise
im Maschinenbau verwendet, wenn ein guter Querluftstrom ermöglicht werden soll, ohne daß Staub
mitgeführt wird.
Im vorliegenden Fall stellt die Anwendung einer derartigen Jalousie-Dichtung jedoch einen Sonderfall
dar, da sich der Lüftungsschacht durchaus von der Bodenwanne bis zur Öffnung in der Grundplatte mit
Flugschnee füllen kann und die Anordnung der jalousieartig angeordneten Lamellen so ist, daß
trotzdem kein Schnee in den Dachinnenraum dringen kann. Die gesamte Schneemasse kann vielmehr
gefahrlos abtauen, wobei sich dann das Wasser in der Wanne sammelt. Dort verdunstet es im allgemeinen
schon nach kurzer Zeit.
V/eitere zeckmäßige Ausgestaltungen für eine Lüftungsvorrichtung gemäß der Erfindung sind Gegenstand
der Ansprüche 4 und 5.
Für besondere Extremfälle kann für den Oberlauf noch eine Wasserablaufleitung an der Bodenwanne
angebracht sein.
Ausführungsbeispiele für Lüftungsvorrichtungen gemaß
der Erfindung werden in der nachfolgenden Beschreibung anhand der Zeichnung näher erläutert,
deren einzelne Figuren folgendes zeigen
F i g. 1 eine Lüftungsvorrichtung für Dächer, bei der
der Lüftungsschacht gemäß der Erfindung ausgestaltet ist,
Fig.2 den Lüftungsschacht der Vorrichtung nach
F i g. 1 in größerem Maßstab,
F i g. 3 den Lüftungsschacht gemäß F i g. 2 in einem Schnitt längs der Linie III... III und
Fig.4 und 5 andere Seitenwände von Lüftungsschächten mit darin angeordneten Luftdurchtrittsöffnungen.
Die in F i g. 1 dargestellte Lüftungsvorrichtung weist eine in die Dacheindeckung einzufügende Grundplatte 1
auf, die die Form eines Dachziegels hat.
Die Grunüplatte 1 ist von einer Öffnung 2 durchsetzt,
über der sich ein nach außen ragender Lüftungsstutzen 3 erhebt. Der Lüftungsstutzen 3 ist abgedeckt mit einer
Lüftungshaube 5, d.h. es kann keine Luft oder Wasser direkt von oben in den Stutzen 3 eindringen. An die
öffnung 2 schließt sich nach unten ein Lüftungsschacht 4
an, der normalerweise von unten her in die öffnung 2
eingesetzt wird und mit Hilfe von Rastvorrichtungen am Lüftungsstutzen 3 befestigt werden kann. Das ganze
System weist demnach ein Oberteil auf, bestehend aus Lüftungsstutzen 3 und Haube 5, sowie ein Mittelteil,
nämlich die Grundplatte 1 in Form eines Dachziegels,
und einen von unten einschiebbaren Einsatz, den sogenannten Lüftungsschacht 4.
Die folgende Beschreibung bezieht sich auf eine Lüftungsvorrichtung gemäß Fig. 1. Die besondere
Gestalt des Lüftungsschachtes 4 ist ohne weiteres auch auf andere Ausführungsformen zu übertragen. Beispielsweise
kann für Flachdächer eine in die Dachhaut einzubringende Grundplatte in völlig ebener Form
verwendet werden. Der Lüftungsschacht 4 kann quaderförmig, prismatisch im Querschnitt rund oder
oval gestaltet sein. Die ganze Lüftungsvorrichtung kann auch einstückig sein. Bei der Lüftungsvorrichtung
gemäß der Erfindung ist insbesondere ein Gesichtspunkt wesentlich, daß der Lüftungsschacht 4 an bereits
vorhandene und bekannte Lüftungsvorrichtungen so angepaßt ist, daß er an Stelle des normalerweise
vorzusehenden Lüftungsschachts oder Anschlußstutzens verwendet werden kann.
Die Ausbildung des Lüftungsschachtes 4 gemäß dem
κι vorliegenden Ausführungsbeispiel geht detailliert aus
den F i g. 2 und 3 hervor. Der Lüftungsschacht 4 hat eine etwa quaderförmige Gestalt. Er ist nach oben offen und
mit zwei Stirnwänden 7, 8 versehen, die geschlossen sind. An den Stirnwänden 7, 8 sind Befestigungsvorrich-ί
tungen 9, beispielsweise federnde Haken, angebracht, so daß der Schacht 4 als ganzes Teil von unten her in eine
Lüftungsvorrichtung gemäß F i g. 1 einschiebbar und einhängbar ist. Die Stirnwände 7,8 erstrecken sich über
die gesamte Höhe, d. h. von einer den Lüftungsschacht 4
2» nach unten hin abschließenden Bodenwanne 10 bis zu dem oberen, bogenförmigen AbschluP 11. Die Bodenv/anrie
10 hat einen rundhenamlaufenäen, hochgezogenen
Rand.
Wie bereits angedeutet, besitzt der Lüftungsschacht 4 eine etwa quaderförmige Gestalt, wobei die in den
größeren beiden, sich gegenüberliegenden Seiienwänden 12, 13 vorgesehenen Luftdurchtrittsöffnungen
durch die Zwischenräume 18 zwischen jalousieartig angeordneten Lamellen 14, 15 gebildet sind, die gegen
«ι das Schachtinnere hin geneigt verlaufen. Wie insbesondere
aus der Fig.3 erkennbar ist, liegen sich die Lamellen 14, 15 spiegelbildlich gegenüber, wobei die
Oberkante 16 einer Lamelle 14, 15 oberhalb der Unterkante 17 der darüberliegenden Lamelle 14, 15
η liegt. In den Fig. 2 und 3 sind die Lamellen 14, 15 als
waagerechte Stege dargestellt; es ist jedoch auch möglich, von dieser Gestalt insofern abzuweichen, als
auch leichte Krümmungen oder Wellungen möglich sind. Die vorliegende Ausführungsform hat d°.n Vorteil,
4" daß sie leicht gereinigt werden kann und in der
Herstellung einfach und kostengünstig ist.
Di» Lamellen 14, 15 sind gegenüber der Waagerechten um einen Winkel geneigt, der zwischen 30° und 60°
liegt. Es hat sich bei Versuchen gezeigt, daß diese
4", Neigung zuverlässig verhindert, daß sich der in dem
Lüftungsschacht 4 anhäufende Schnee durch den Zwischenraum 18 zwischen zwei Lamellen 14, 15
hindurchtritt und in den Dachinnenraum gelangen kann. Die Lamellenanordnung ist vom Abstand und von der
'." Neigung her so gewählt, daß eine ausreichende Lüftung
gegeben ist und gleichzeitig Schnee und Staub auch bei Füllung des Schachtes 4 nicht nach außen dringen. Der
Abstand der Oberkanten 16 der Lamellen 14, 15 liegt daher beispielsweise zwischen 10 und 30 mm, wobei
■>> diese Abmessungen nicht bindend sein sollen, sondern
sich nach Anwendun^sfall, Lüftungserforderris, Durchsatz
und ähnlichen Einzelheiten für den Fachmann eventuell anders bestimmen können.
I m vorliegenden Falle sind insgesamt zwölf derartiger
Lamellen 14, 15 übereinander angeordnet. Das im Inneren des Schachtes 4 zwischen den Unterkanten 17
der Lamellen 14, 15 liegende Volumen ist selbstverständlich frei, da es ja den Schnee oder den Staub
aufnehmen muß, der eventuell durch die Öffnung 2 nach unten durchfällt.
Für Extremfälle ist s_n der Sodenwanne 10 noch eine
Wasserablaufleitung 19 angebracht.
Die jalousieartig angeordneten Lamellen 14, 15
werden festgehalten durch von den Stirnwänden 7, 8 vorspringende Wangen 20, 21. Die Lamellen 14, 15
können jedoch auch direkt mit den Stirnwänden 7, 8 verbunden sein. Insbesondere wird vorgeschlagen, den
gesamten Lüftungsschacht 4 als Kunststoff-Spritzgußteil aus einem Polyamid oder dergleichen herzustellen.
Bei den zu wählenden Ausführungsformen wird insbesondere darauf geachtet, daß die Abmessungen des
Lüftungsschachtes 4 so sind, daß er anstelle des Lüftungsschachts oder des Anschlußstutzens in bekannten
Lüftungsvorrichtungen eingebaut werden kann.
Anstelle der jalousieartig angeordneten Lamellen 14,
15 ist es auch möglich (vgl. Fig.4 und 5), die in den
Wänden 12, 13 des Lüftungsschachtes 4 vorgesehenen Lultdurchtrittsöffnungen aus Löchern 23 oder Schlitzen
-, 24 zu bilden, die durch im Abstand davon angeordnete
Scheiben 25 oder Schalen 26 abgedeckt sind. Auch derartige Abdeckungselemente können dazu dienen,
daß sich innerhalb des Lüftungsschachtes 4 aufschichtender Schnee nicht nach außen dringt, ohne daß durch
ίο sie der Querluftstrom wesentlich behindert wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen