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Lüftungseinrichtung für Ziegeldächer od. dgl. Die Erfindung betrifft
eine Lüftungseinrichtung für Ziegeldächer od. dgl. mit zwischen die Eindeckungsplatten
eingesetzten Lüftungsplatten, die jeweils eine bis zu ihrem fußseitigen Plattenrand
sich erstreckende Lüftungshaube aufweisen, und mit einem in dieser angeordneten,
vorzugsweise aus Blech bestehenden Lüftungseinsatz, der dem Querschnitt der Lüftungshaube
angepaßt ist.
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Bei einer bekannten Lüftungseinrichtung dieser Art bestehen die Lüftungsplatten
aus einem nach Art eines Lüftungsziegels ausgebildeten Blechgehäuse. Der zum Abschluß
der Öffnung der Lüftungshaube dienende Lüftungseinsatz ist durch jalousieartig angeordnete
Blechstreifen gebildet, deren Ränder an den beiden Seitenwänden des Gehäuses befestigt
sind. Durch diesen Lüftungseinsatz soll erreicht werden, daß ein Luftaustausch zwischen
dem Dachinnenraum und der Außenluft stattfinden kann, ohne daß dabei der Regen in
das Innere der Lüftungsplatte und damit auch in den Dachraum gelangt. Da der Lüftungseinsatz
fest mit dem Gehäuse der Lüftungsplatte verbunden ist, wird deren Herstellung verhältnismäßig
umständlich. Ein weiterer Nachteil dieser Lüftungsplatte besteht noch darin, daß
der fest angeordnete Lüftungseinsatz beim Stapeln der Lüftungsplatten störend wirkt.
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Bei einer anderen bekannten Lüftungseinrichtung bestehen die Lüftungsplatten
aus mit Lüftungshauben versehenen Dachziegeln. Die Öffnung ihrer Lüftungshaube ist
dabei, um das Eindringen von Vögeln, größeren Insekten od. dgl. in den Dachraum
zu vermeiden, entweder durch ein in die Lüftungshaube eingesetztes Drahtgitter od.
dgl. - oder durch eine angeformte Abschlußwand gebildet, in, der Lüftungslöcher
vorgesehen sind. Auch bei diesen Lüftungsplatten bereitet das Einsetzen und Befestigen
des aus dem Drahtgitter od. dgl. bestehenden Lüftungseinsatzes oder das Einstechen
der Lüftungslöcher in die Abschlußwand der Lüftungshaube des Rohziegels einen zusätzlichen
Arbeitsaufwand bei der Fertigung, und es verhindern auch die in den Lüftungshauben
festgelegten Lüftungseinsätze oder die Abschlußwände der Lüftungshauben ein einfaches
und raumsparendes Stapeln der Lüftungsziegel.
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Ferner ist es zur Lüftung von Ziegeldächern noch bekannt, zwischen
zwei Ziegelreihen eine im Querschnitt winkelförmig ausgebildete Lüftungsleiste einzulegen,
deren beide Schenkel versetzt zueinander liegende Lüftungsöffnungen aufweisen. Da
die Ziegel der überdeckenden Ziegelreihen beim Einlegen derartiger Lüftungsleisten
aus ihrem Verband mit den übrigen Ziegeln der Dacheindeckung gelöst werden und somit
vom Wind verhältnismäßig leicht abgehoben werden können, haben derartige Lüftungsleisten
nicht die Bedeutung erlangt, die beispielsweise den Lüftungsziegeln zukommt.
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Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, eine Lüftungseinrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die sich möglichst einfach herstellen läßt
und deren Lüftungsplatten leicht und raumsparend gestapelt werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Lüftungseinsatz
als eigener Bauteil auf dem kopfseitigen Rand der von der Lüftungsplatte überdeckten
Platte aufgesetzt und durch Halterungen, wie z. B. Rippen, in seiner Lage zu der
überdeckten Platte und zu der Lüftungsplatte festgelegt ist.
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Da der einen eigenen Bauteil bildende Lüftungseinsatz erst beim Eindecken
des Daches in der Lüftungshaube der Lüftungsplatte zu liegen kommt, kann diese,
wie jede normale Dacheindeckungsplatte, in einem Arbeitsgang hergestellt, z. B.
gepreßt, werden. Außerdem kann die Stapelung der Lüftungsplatten ohne jede Behinderung
erfolgen, da das Innere der Lüftungshaube zu dieser Zeit noch keinen Lüftungseinsatz
aufzunehmen hat.
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Nach einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung weist der Lüftungseinsatz,
parallel zur Traufe gesehen, einen umgekehrt U-förmigen Querschnitt auf und sind
die Schenkel des Lüftungseinsatzes jalousieartig ausgebildet. Die Lüftungsöffnungen
in den Schenkeln sind dabei durch parallel zueinander verlaufende Schlitze gebildet,
die jeweils durch einen aus der Ebene des betreffenden Schenkels herausgebogenen
Streifen abgedeckt sind. Die Neigung der Streifen ist so gewählt, daß im Innern
des Lüftungseinsatzes ein Luftwirbel entsteht, so daß die durch die traufseitigen
Schlitze noch eingedrungenen Fremdkörper zwischen den beiden Schenkeln aus dem
Luftstrom
ausgeschieden werden und nicht in den Dachraum gelangen. Da die Lüftungsplatten
nicht auf den Lüftungseinsätzen, sondern auf den darunterliegenden Platten aufliegen,
können die Lüftungseinsätze so viele Lüftungsöffnungen erhalten, daß verhältnismäßig
wenig Lüftungsplatten mit den entsprechenden Einsätzen genügen, um eine ausreichende
Lüftung zu erzielen.
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Ferner ist es besonders zweckmäßig, die Lüftungsplatte so auszubilden,
daß die Lüftungshaube zusammen mit der überdeckten Platte eine im Querschnitt parallelogrammartige
Öffnung bildet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine Lüftungsplatte mit dem kopfseitigen Rand der darunterliegenden
überdeckten Platte und mit einem zwischen den beiden Platten angeordneten Lüftungseinsatz
im Schnitt nach der Linie A-B in Fig.2, F i g. 2 die beiden Platten mit dem dazwischenliegenden
Lüftungseinsatz im Schnitt nach der Linie C-D in F i g. 1, F i g. 3 den Gegenstand
nach F i g. 2, jedoch ohne Lüftungsplatte, .
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F i g. 4 die Lüftungsplatte in der Draufsicht, F i g. 5 den Lüftungseinsatz
in ebenem, noch nicht endgültig profiliertem Zustand in der Draufsicht und F i g.
6 den Lüftungseinsatz gemäß F i g. 5 im Schnitt nach der Linie E-F.
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Die dargestellte Lüftungsplatte 2 und die Barunterliegende überdeckte
Platte 3 bestehen aus keramischem Material und sind nach Art von Falzziegeln ausgebildet.
Die Lüftungsplatte 2 weist eine bis zu ihrem fußseitigen Plattenrand sich erstreckende
Lüftungshaube 1 auf, die, wie sich insbesondere aus der F i g. 4 ergibt, durch eine
Verbreiterung des fußseitigen Endes des Deckwulstes gegen die Plattenmitte hin gebildet
ist. In der Eindeckung kommt die Lüftungsplatte 2 auf dem kopfseitigen Rand der
Platte 3 zu liegen, und ihre Lüftungshaube 1 bildet zusammen mit der überdeckten
Platte 3 eine im Querschnitt parallelogrammartige Öffnung, in der der dem Querschnitt
dieser Öffnung angepaßte Lüftungseinsatz 4 liegt. Dieser kann z. B. aus Blech hergestellt
sein und weist einen umgekehrt U-förmigen Querschnitt auf. In seinen beiden Schenkeln
5 und 6 sind parallel zueinander verlaufende Schlitze vorgesehen, die jeweils durch
einen aus der Ebene des betreffenden Schenkels 5 oder 6 herausgebogenen Streifen
11 abgedeckt sind. Die Neigung dieser Streifen 11 ist dabei so gewählt, daß die
durch die Schlitze strömende Luft im Innern des Lüftungseinsatzes 4 einen Wirbel
bildet, wodurch die durch die Schlitze im. traufseitigen Schenkel 5 noch eindringenden
Fremdkörper zwischen den beiden Schenkeln 5 und 6 aus dem Luftstrom ausgeschieden
werden.
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Der Lüftungseinsatz 4 ist als eigener Bauteil ausgebildet und wird
beim Eindecken des Daches auf dem kopfseitigen Rand der unteren -Platte 3 so aufgesetzt,
daß er beim Auflegen der Lüftungsplatte 2
die durch deren Lüftungshaube 1
und durch die überdeckte Platte 3 begrenzte Lüftungsöffnung satt ausfüllt. Als Lagesicherung
für den Lüftungseinsatz 4
dienen die auf der Oberseite des kopfseitigen Randes
der überdeckten Platte 3 vorhandenen Rippen 7 und 8 sowie die auf der Innenseite
der Lüftungshaube 1 liegenden Rippen 9 und 10. An Stelle dieser Rippen 9 und 10
können auch warzenförmige Vorsprünge oder andere Halterungen vorgesehen sein. Falls
die zur Dacheindeckung verwendeten Platten keine Rippen aufweisen, wie dies z. B.
bei Biberschwanzziegeln der Fall ist, kann als Lagesicherung für den Lüftungseinsatz
4 auch eine an dessen firstseitigen Schenkel 6 sich anschließende Lasche angeordnet
sein, die am kopfseitigen Rand der überdeckten Platte 3 einhäng-, bar ist.
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Der in den F i g. 5 und 6 allein dargestellte Lüftungseinsatz
4 kann aus einem ebenen Blechstreifen ohne Abfall ausgestanzt werden. Seine
endgültige Form erhält der Lüftungseinsatz 4 durch Abbiegen seiner beiden Schenkel
5 und 6 um die gestrichelt gezeichnete Knickkante. Bei der Lagerung und beim Transport
sind mehrere solcher Lüftungseinsätze 4.
zu einem Bündel vereinigt.