DE3105006C2 - - Google Patents
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23K—FODDER
- A23K20/00—Accessory food factors for animal feeding-stuffs
- A23K20/10—Organic substances
- A23K20/142—Amino acids; Derivatives thereof
-
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Zoology (AREA)
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- Food Science & Technology (AREA)
- Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
praktisch fremdsalz-freien wäßrigen Natriummethioninat-
Lösungen durch alkalische Verseifung von 5-(β-Methylmercaptoethyl)-
hydantoin bei Temperaturen zwischen 110 und
180°C.
Die essentielle Aminosäure Methionin wird seit langer
Zeit in erheblichem Umfang synthetisch hergestellt und
als Futtermittelzusatz, insbesondere in industriell
hergestellten Mischfuttern für Geflügel, Schweine und
andere landwirtschaftliche Nutztiere, verwendet. Bei der
Lagerung und Verarbeitung des Methionins treten aber
Probleme auf. Kristallin vorliegendes Methionin ist
nicht von vornherein rieselfähig und kann während der
Lagerung zusammenbacken, wenn dies nicht durch geeignete
aufwendige Kristallisationsbedingungen vermieden wird.
Liegt das Methionin in Pulverform vor, gegebenenfalls
mit einem Zusatz an die Rieselfähigkeit erhaltenden
Mitteln, so bestehen bei der Handhabung die bei allen
pulverförmigen Substanzen auftretenden Probleme der
Staubentwicklung.
Ein weiterer Punkt ist die exakte Dosierung und homogene
Verteilung von festem Methionin im Mischfutter. Bei der
Supplementierung von Mischfuttern mit Methionin werden
niedrige Konzentrationen in der Größenordnung von etwa
0,01 bis 1,0 Gewichtsprozent angewendet. Um eine homogene
Verteilung zu gewährleisten, ist die Herstellung einer
speziellen, das Methionin in entsprechend höherer Konzentration
enthaltenden Vormischung unumgänglich.
Anstelle des festen Methionins könnte in vorteilhafter
Weise eine flüssige Formulierung eingesetzt werden.
Flüssigkeiten können exakt dosiert und durch Versprühung
mit anderen in der gewünschten Endkonzentration vorliegenden
Mischungskomponenten homogen vermischt werden.
Da das freie Methionin in Wasser nur wenig löslich ist,
sind gut wasserlösliche Salze, insbesondere das Natriummethioninat,
für die Bedürfnisse der Praxis besser
geeignet. Nun entstehen zwar wäßrige Lösungen von
Natriummethioninat ganz zwangsläufig, wenn man in einem an
sich bekannten und vielfach angewandten Verfahren zur
Herstellung von DL-Methionin eine wäßrige Lösung von
5-(β-Methylmercaptoethyl)-hydantoin mit 1,1 bis 6
Äquivalenten Natriumhydroxid und/oder Natriumcarbonat
verseift. Diese rohen Hydrolysegemische enthalten aber
ebenso zwangsläufig auch eine mehr oder weniger große
Menge an Natriumcarbonat, im allgemeinen mindestens ein
halbes bis ein Mol pro Mol Natriummethioninat. Dieses
Natriumcarbonat ist bei der Herstellung von Mischfuttermitteln
als Fremdsalz unerwünscht.
Darüber hinaus neigt es aber auch dazu, bei längerer
Lagerung teilweise auszukristallisieren, so daß die
rohen Hydrolysegemische nicht lagerungsstabil sind.
Es wäre natürlich ohne weiteres möglich, aus den rohen
Hydrolysegemischen in an sich bekannter Weise das
Methionin zu isolieren und dieses dann nachträglich in
wäßriger Natronlauge zu einer fremdsalz-freien Natriummethioninat-
Lösung aufzulösen. Einfacher und vor allem
kostengünstiger wäre es aber natürlich, wenn man unmittelbar
bei der Verseifung des 5-(β-Methylmercaptoethyl)-
hydantoins eine fremdsalz-freie Natriummethioninat-
Lösung erhalten könnte.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nun dadurch gekennzeichnet,
daß man als Verseifungsmittel ein Gemisch aus,
jeweils bezogen auf das eingesetzte 5-(β-Methylmercaptoethyl)-
hydantoin, 1 Äquivalent Natriumhydroxid und
2 Äquivalenten Calciumoxid oder -hydroxid einsetzt, nach
beendeter Verseifung das ausgefallene Calciumcarbonat abtrennt
und die hinterbleibende wäßrige Natriummethioninat-
Lösung zum Austreiben des enthaltenen Ammoniaks einengt.
Überraschenderweise ist das abgetrennte Calciumcarbonat
praktisch frei von Methionin und Methionin-Salzen, so
daß die hinterbleibende wäßrige Lösung das bei der Verseifung
zu erwartende Methionin in hoher Ausbeute in Form
von Natriummethioninat enthält. Ein zusätzlicher Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß
das ausgefallene Calciumcarbonat anscheinend bestimmte
Nebenprodukte adsorbiert. Die hinterbleibende wäßrige
Lösung ist jedenfalls von deutlich hellerer Farbe als
ein unter sonst gleichen Bedingungen, aber mit nur
Natriumhydroxid (3 Äquivalente) hergestelltes Verseifungsgemisch.
Abgesehen von der Wahl des Verseifungsmittels wird die
Verseifung des 5-(β-Methylmercaptoethyl)-hydantoins in
an sich bekannter Weise vorgenommen. Zweckmäßig ist es,
von einer 10- bis 45gewichtsprozentigen wäßrigen Lösung
von 5-(β-Methylmercaptoethyl)-hydantoin auszugehen. Die
Verseifung erfolgt bei einer Temperatur zwischen 110 und
180°C, vorzugsweise zwischen 120 und 150°C, und im
einfachsten Falle bei dem Druck, der sich bei der gewählten
Verseifungstemperatur zwangsläufig ergibt.
Die einzusetzende Menge von 1 Äquivalent Natriumhydroxid
und 2 Äquivalenten Calciumoxid oder -hydroxid ist genau
die für die Verseifung des 5-(β-Methylmercaptoethyl)-
hydantoins erforderliche. Wird eine rohe wäßrige Lösung
dieses Hydantoins eingesetzt, welche von der Synthese
her noch überschüssiges Ammoniumcarbonat enthält, so ist
es erforderlich, entweder dieses Ammoniumcarbonat vor
der Verseifungsreaktion durch eine Behandlung mit Wasserdampf
auszutreiben, oder - was einfacher ist - eine dem
Gehalt an Carbonationen äquivalente Menge an Calciumoxid
oder -hydroxid zusätzlich zuzugeben.
Nach beendeter Verseifung und Abkühlen des Hydrolysegemisches
wird das gebildete Calciumcarbonat durch Filtration
oder Zentrifugation abgetrennt. Es kann in üblicher
Weise durch Brennen wieder in Calciumoxid überführt
und dieses erneut bei der Verseifung eingesetzt
werden.
Die nach dem Abtrennen des Calciumcarbonats hinterbleibende
wäßrige Lösung enthält nun noch das bei der Verseifung
des Hydantoins freigesetzten Ammoniak, das durch
einfaches Einengen ausgetrieben werden kann. Zweckmäßig
ist es, die wäßrige Lösung so weit einzuengen, bis
der Natriummethioninat-Gehalt 40 bis 65 Gewichtsprozent
beträgt. Der jeweilige Gehalt an Natriummethioninat
läßt sich auf einfache Weise durch Titration mit Bromid/
Bromat bestimmen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
wäßrigen Lösungen von Natriummethioninat besitzen bei
ihrer Verwendung als Futtermittelzusatz die gleiche
Methioninwirksamkeit wie festes Methionin, sofern sie in
äquimolarer Menge eingesetzt werden.
Als flüssige Formulierungen erfordern sie bei der Supplementierung
von Mischfuttern mit Methionin nicht die Herstellung
von speziellen, das Methionin in entsprechend
höherer Konzentration enthaltenden Vormischungen. Sie
können vielmehr direkt in der vorgesehenen Konzentration
durch Versprühen in eine Mischkammer mit den bereits
in der gewünschten Endkonzentration vorliegenden übrigen
Komponenten des Mischfutters homogen vermischt werden.
Durch die nachfolgenden Beispiele soll das erfindungsgemäße
Verfahren näher erläutert werden. Soweit nicht
anders angegeben, bedeuten alle Prozentangaben Gewichtsprozente.
174 g (1 Mol) 5-(β-Methylmercaptoethyl)-hydantoin in
400 ml Wasser werden mit 74 g (1 Mol) Calciumhydroxid
und 40 g (1 Mol) Natriumhydroxid unter Stickstoff
4 Stunden lang bei 140°C unter Eigendruck gerührt. Nach
dem Abkühlen auf unter 100°C wird noch heiß filtriert.
Das als Filterrückstand verbleibende Calciumcarbonat wird
mit heißem Wasser nachgewaschen. Filtrat und Waschwasser
werden vereinigt und bei Normaldruck auf 350 ml eingeengt.
Der Natriummethioninat-Gehalt der Lösung beträgt dann
38% (=160 g, entsprechend einer Methioninausbeute von
93% der Theorie).
Das Beispiel 1 wird wiederholt mit dem Unterschied, daß
auf die Schutzgas-Atmosphäre verzichtet wird. Die erhaltene
Lösung enthält dann immer noch 159 g Natriummethioninat,
was einer Methioninausbeute von 93% der
Theorie entspricht.
Das Beispiel 1 wird wiederholt mit dem Unterschied, daß
auf die Schutzgas-Atmosphäre verzichtet wird, und daß
nach dem Abtrennen des Calciumcarbonats unter vermindertem
Druck (50 mbar) auf 298 ml eingeengt wird. Der
Natriummethioninat-Gehalt der Lösung beträgt dann 46%
(=164 g, entsprechend einer Methioninausbeute von 96%
der Theorie.
870 ml einer 20%igen wäßrigen Lösung von 5-(β-Methylmercaptoethyl)-
hydantoin, 56 g (1 Mol) Calciumoxid und
80 g einer 50%igen Natronlauge werden 3 Stunden lang
bei 160°C unter Eigendruck gerührt. Nach dem Abkühlen auf
20°C wird filtriert. Der Filterkuchen wird zweimal mit
je 20 ml Wasser nachgewaschen. Filtrat und Waschwasser
werden vereinigt und unter vermindertem Druck (80 mbar)
auf 350 ml eingeengt. Der Natriummethioninat-Gehalt der
Lösung beträgt dann 39% (=164 g, entsprechend einer
Methioninausbeute von 96% der Theorie).
580 g einer 30%igen wäßrigen Lösung von 5-(β-Methylmercaptoethyl)-
hydantoin, die noch 0,8 Mol Kohlensäure
in Form von Ammoniumcarbonat enthalten, werden mit 101 g
(1,8 Mol) Calciumoxid und 80 g einer 50%igen Natronlauge
versetzt und 4 Stunden lang bei 140°C unter Eigendruck
gerührt. Nach dem Abkühlen auf 50°C wird filtriert.
Der Filterkuchen wird zweimal mit je 40 ml heißem Wasser
nachgewaschen. Filtrat und Waschwasser werden vereinigt
und auf 300 g eingeengt. Der Natriummethioninat-Gehalt
der Lösung beträgt dann 54,7% (=160 g, entsprechend
einer Methioninausbeute von 94% der Theorie).
Es wird verfahren wie im Beispiel 5, jedoch eine 30%ige
wäßrige Lösung von 5-(β-Methylmercaptoethyl)-hydantoin
eingesetzt, die nur 0,2 Mol Kohlensäure in Form von
Ammoniumcarbonat enthält. Dementsprechend werden auch
nur 67 g (1,2 Mol) Calciumoxid zugesetzt. Es werden 300 g
einer Lösung mit einem Natriummethioninat-Gehalt von
55,0% (=161 g, entsprechend einer Methioninausbeute
von 94,6% der Theorie) erhalten.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von praktisch fremdsalz-freien
wäßrigen Natriummethioninat-Lösungen durch alkalische
Verseifung von 5-(β-Methylmercaptoethyl)-hydantoin bei
Temperaturen zwischen 110 und 180°C,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Verseifungsmittel ein Gemisch aus, jeweils
bezogen auf das eingesetzte 5-(β-Methylmercaptoethyl)-
hydantoin, 1 Äquivalent Natriumhydroxid und 2 Äquivalenten
Calciumoxid oder -hydroxid einsetzt, nach beendeter
Verseifung das ausgefallene Calciumcarbonat abtrennt und
die hinterbleibende wäßrige Natriummethioninat-Lösung zum
Austreiben des enthaltenen Ammoniaks einengt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die nach dem Abtrennen des Calciumcarbonats
hinterbleibende wäßrige Lösung bis auf einen
Natriummethioninat-Gehalt von 40 bis 65 Gewichtsprozent
einengt.
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