DE310309C - - Google Patents

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DE310309C
DE310309C DENDAT310309D DE310309DA DE310309C DE 310309 C DE310309 C DE 310309C DE NDAT310309 D DENDAT310309 D DE NDAT310309D DE 310309D A DE310309D A DE 310309DA DE 310309 C DE310309 C DE 310309C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H1/00Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue
    • C09H1/04Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue of hides, hoofs, or leather scrap

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 310309 — KLASSE 22«. GRUPPE
Dr. ALBERT WOLFF in HAMBURG. Verfahren zur Verwertung von Chromlederabfällen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Februar 1917 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft die Verwertung von .Chromlederabfällen unter Gewinnung des gesamten darin enthaltenen Fettes, Leims und Chromoxyds. Man hat bereits Verfahren zur Erreichung, des gleichen Zweckes vorgeschlagen, und zwar beruht ein Verfahren auf der Verwendung konzentrierter Schwefelsäure in der Kälte, ein anderes Verfahren auf der Verwendung verdünnter
ίο Schwefelsäure in der Siedehitze.
Bei der Entgerbung mit konzentrierter Schwefelsäure in der Kälte tritt, aber bei gleichzeitiger Zerstörung von viel Leimstoff nur mangelhafte Entgerbung ein, bei Verwendung schwächerer Säure bei erhöhter Temperatur ist die Zerstörung des Leimstoffs unter den bisher eingehaltenen Bedingungen noch stärker, auch entsteht unlöslicher Chromleim, so daß sowohl Chrom wie Leim verloren geht. Zudem halten die in Lösung" gegangenen Chromverbindungen die Verleimung des entgerbten Leders hintan. Man hat aus diesen Gründen die Entgerbung mit verdünnten Lösungen saurer Salze vorgeschlagen. Es stellte sich jedoch heraus, daß auf diese Weise eine ausreichende Entgerbung nicht erfolgt.
Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist,
mit einer verhältnismäßig geringen Menge verdünnter (5prozentiger) Schwefelsäure bei verhältnismäßig niedriger Temperatur (80 bis 900 C) Chromlederabfälle in kurzer Zeit vollständig bis auf eine geringe Menge von Haut- fäsern sowie einer kleinen Menge Verunreinigungen zu lösen und zugleich das im Leder enthaltene Fett in Freiheit zu setzen, daß es weiter möglich ist, aus der so erhaltenen Lösung durch einen kleinen Überschuß von Kalk das gesamte Chrom in Form von Chromhydroxyd vermischt mit Gips und evtl. Farbstoff als gut filtrierbaren Niederschlag zu erhalten, und a_us dem Filtrat nach Ausfällung des überschüssigen Kalks durch Kohlensäure und des Gipses durch kurzes Aufkochen mit Bariumcarbonat eine Leimlösung zu gewinnen, die beim Einengen, zweckmäßig im luftverdünnten Räume, einen hellgefärbten Leim in guter Ausbeute und von gutem Klebvermögen liefert.
■Bei Chromfalzspänen, wie sie in Chromgerbereien erhalten werden, 'ist hierbei die den Spänen gleiche Gewichtsmenge 5prozentiger Schwefelsäure zur Aufarbeitung notwendig. Chromlederabfälle, wie sie beispielsweise in Schuhfabriken erhalten werden, werden mit etwa der dreifachen Gewichtsmenge 5prozentiger Schwefelsäure behandelt. Beim Erwärmen ist es zweckmäßig, häufig umzurühren. Die Lösung ist in etwa zwei Stunden beendet.
Das sich abscheidende Fett, welches noch geringe Reste von Hautsubstanz· und gegebenenfalls von der Appretur herstammende Verunreinigungen enthält, wird abfiltriert oder abgeschöpft und durch Aufnehmen in einem der üblichen Lösungsmittel in gereinigtem Zustande gewonnen. Es zeigt sich, daß bei dieser Arbeitsweise eine- größere Ausbeute an Fettsubstanz erzielt wird als bei Auslaugung der Chromlederabfälle ohne vorangehende Behandlung mit Schwefelsäure, weil die ur-
sprünglych Jn Form von Seifen vorhandenen Fettsäuren/ als freie Fettsäuren mit ausgezogen /werden.
Die durch Abschöpfen oder Abfiltrieren vom·'.Feit befreite wäßrige Lösung wird in der'',Wärme mit Kalkmilch im geringen Überschuß./versetzt, und dann kurze Zeit gekocht. Be% /entstandene Niederschlag von Chrorri-.liyd/oxyd, Gips und gegebenenfalls Farb-
ic/stoffen (bei Abfällen von gefärbtem Chrom-■■' ■■ leder) wird abfiltriert. Aus dem Filtrat wird
. ψ. der Siedehitze durch eingeleitete Kohlensäure der Kalk, durch kurzes Aufkochen mit /etwas Bariumcarbonat der Gips ausgefällt.
i$ Nach nochmaligem Filtrieren und gegebenenfalls Entfärben mit einer Spur Natriumhydrosulfit wird die erhaltene Leimlösung in bekannter Weise im luftverdünnten Räume bei niedriger Temperatur eingeengt.
Pas Gemisch von Chromhydroxyd, Gips und gegebenenfalls Farbstoff wird zweckmäßig auf Chromalaun verarbeitet, indem es . mit der erforderlichen Menge Schwefelsäure, der die berechnete Menge Kaliumsulfat zugesetzt wurde, in der. Wärme behandelt und die Lösung in der Kälte der Kristallisation überlassen wird. Sollte bei einem ersten Ansatz noch keine Kristallisation erfolgen, so ist die erhaltene Lösung für den zweiten Ansatz nach Hinzufügung der erforderlichen Menge Schwefelsäure und Kaliumsulfat in gleicher Weise zu benutzen. Nach dem Auskristallisieren des Chromalauns wird die erhaltene Mutterlauge an Stelle von Wasser von neuem verwandt.
Ausführungsbeispiel:
In einem innen verbleiten Holzbottich von etwa 1500 1 Inhalt, der mit Rührwerk und Bleischlange zum Erhitzen mit indirektem Dampf versehen ist, werden 300 kg Falzspäne in r 000 kg sprozentiger Schwefelsäure bei einer Temperatur von 80 bis 900 C unter Umrühren gelöst. Die Lösung ist nach 3 Stunden beendet. Man läßt erkalten und entfernt zunächst das ausgeschiedene Fett. Die entfettete Lösung wird nun in der Siedehitze mit Kalkmilch bis zur. deutlich alkalischen Reaktion zwecks Ausfällung des Chromoxydhydrats versetzt. Das ausgeschiedene Chromhydroxyd, Gips usw. wird von der Leimflüssigkeit getrennt und der zurückbleibende Kuchen mit Wasser ausgewaschen. ' Filtrat und Waschwasser werden vereinigt, das gelöste Kalkhydrat durch Einleiten von Kohlensäure und der gelöste Gips mittels Bariumcarbonat in der Siedehitze gefällt. Das nunmehr erhaltene Filtrat (gereinigte Leimlösung) wird in bekannter Weise eingedampft. Man erhält etwa 60 kg cjoprozentigen Lederleim von hellgelber Farbe.
Der aus Chromhydroxyd und Gips bestehende Niederschlag wird mit 300 kg Sprozentiger Schwefelsäure, welcher etwa 20 kg Kaliumsulfat zugesetzt wurden, zur Lösung des Chromoxyds in der Wärme behandelt und gleichzeitig der Gips abgetrennt. Das Filtrat läßt man erkalten, wobei Chromalaun kristallisiert, von dem man ungefähr 90 kg erhält.
Anstatt auf Chromalaun kann auch auf jedes beliebige andere Chromoxydsalz in bekannter Weise gearbeitet/werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Verwertung von Chromlederabfällen, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfälle in der eben ausreichenden Menge annähernd Sprozentiger Schwefelsäure bei 80 bis 900 C gelöst werden, das abgeschiedene Fett durch Filtration oder · Abschöpfen gewonnen, das Chromoxydhydrat vermischt mit Gips und gegebenenfalls Farbstoff mit etwas überschüssigem Kalk ausgefällt und in bekannter Weise auf Chromalaun verarbeitet wird und die erhaltene Leimlösung in ebenfalls bekannter Weise von gelöst gebliebenem Gips und überschüssigem Kalk mittels Kohlensäure und Bariumcarbonat befreit und im luftverdünnten Räume eingedampft wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE963863C (de) * 1953-08-05 1957-05-16 Alfons Erdkamp Verfahren zur Herstellung einer Chrombeize zur Fixierung von Chromfarbstoffen auf Textilien

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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