DE3102613C2 - Anordnung zum Verhindern einer Fremdschichtbildung auf einem Hochspannungsisolator - Google Patents

Abstract

Zum Verhindern einer Fremdschichtbildung auf einem Hochspannungsisolator ist in unmittelbarer Nähe des Hochspannungsisolators mindestens ein Ventilator (8) vorgesehen, dessen Luftströmung gegen den Hochspannungsisolator gerichtet ist. Werden die Ventilatoren (8) an geerdeten Teilen (1) angebracht, so können sie entweder mit Netzspannung oder mit Solarzellen (12) betrieben werden. Bei Anbringung des Ventilators (8) auf Teilen (7), die Hochspannung führen, ist es vorteilhaft, die Enden der Ventilatorflügel (9, 21) spitz auszubilden und die dort auftretende hohe Feldstärke und Ionenbildung zum Antrieb auszunutzen.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Verhindern einer Fremdschichtbildung auf einem Hochspannungsisolator durch Beblasen mit Luft

Hochspannungsisolatoren sind in Gebieten mit in der Luft befindlichen luftfremden Stoffen überschlaggefährdet weil sich diese luftfremden Stoffe auf den Isolatoren absetzen und bei Befeuchtung durch Tau oder Nebel leitfähige Fremdschichten bilden können. Durch Wind und Regen können diese Fremdstoffschichten auf natürliche Weise von den Isolatoren entfernt werden. Wenn beide Reinigungsmöglichkeiten fehlen ist die Reinigung und somit die Isolationsfähigktit der Isolatoren stark eingeschränkt Die Isolationsminderung führt bekanntlich zu Störungen in der Energieversorgung.

Durch die DE-PS 9 57 050 ist eine Vorrichtung zum Reinigen von Freileitungsisolatoren mit Druckwasser bekannt Diese Vorrichtung besteht aus einem am Hochspannungsmast hochgeführten und drehbar angeordneten Druckwassersteigrohr, welches in geeigneter Höhe mit einem in vertikaler Ebene beweglichen Strahlrohr verbunden ist. Durch Schwenken und Drehen des Steigrohres ist die Richtung des Wasserstrahles vom Boden aus veränderbar. Dabei ist es schwierig, den Wasserstrahl in einzelne Tropfen aufzuteilen, um einen zusammenhängenden Leiter für den Strom zu vermeiden. Darüber hinaus ist ein verhältnismäßig großer Aufwand für die Zuleitung des Wassers und dessen Aufbereitung erforderlich.

Bei Hochspannungsschaltanlagen ist es zur Beseitigung von Staub auf vorzugsweise waagerechten Durchführungen aus Isolierstoff bekannt, im Oberteil Düsen zur zeitweiligen Beblasung der Durchführung mit Druckluft vorzusehen (DE-PS 8 97 276). Dabei wird die Preßluft der zur Betätigung der Schalter dienenden Preßluftanlage entnommen. Die Düsen samt Zuleitung sind gut geerdet. Diese bekannte Einrichtung ist mit wirtschaftlich tragbarem Aufwand zwar in Schaltanlagen einsetzbar, aber nicht bei Hochspannungsfreileitungen.

Aus der DD-PS 1 26 850 ist eine Anordnung zum Entfernen des festen oder flüssigen Niederschlages atmosphärischen Wassers auf Hochspannungs-Freiluftisolierungen durch Beblasen mit atmosphärischer Luft mit Hilfe von an beliebiger Stelle angebrachten Vorrichtungen bekannt. Diese auch zur Freihaltung von atmosphärischen Wasserniederschlägen dienende Anordnung besteht aus einer ringförmigen Begasungseinrichtung mit Düsen, die auf den Hochspannungsisolator gerichtet sind. Die Beblasungseinrichtung befindet sich auf Erdpotential und wird von einem Druckluftaggregat gespeist Aus hochspannungstechnischen Gründen sind s Mindestabstände zu der auf hohem Potential befindlichen Armatur einzuhalten. Eine derartige Anordnung kann zwar in Schaltanlagen eingesetzt werden, die Anwendung bei Hochspannungs-Freileitungen ist aber mit einem großen Aufwand verbunden, da Druckluft bereit

to gestellt werden muß.

Aus der DE-OS 6 49 328 ist es bekannt auf einem Freileitungsteil Räder anzuordnen, die zum Antrieb durch Erzeugen und Abstoßen von Ionen nach dem Spitzenwirkungsprinzip versehen sind und aus S-förmig

is gebogenen Metallarmen bestehen, die um eine zu ihrer Ebene senkrechte Achse drehbar sind. Diese bekannten Räder haben den Zweck, das Leitungsseil in mechanische Schwingungei. zu versetzen, die sich den durch Windströmungen verursachten Seilschwingungen überlagern, um sie zu dämpfen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung anzugeben, die sowohl bei Freiluftschaltanlagen als auch bei Hochspannungs-Freileitungen einsetzbar ist und eine Fremdschichtbildung auf den Hoch-Spannungsisolatoren mit einfachen Mitteln verhindert.

Diese Aufgabe wird bei einer Anordnung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei Anbringung mindestens eines motorlosen Ventilators auf Hochspannung führenden Teilen der Ventilator mit an Hochspannung liegenden elektrisch leitenden Spitzen zum Antrieb der Ventilatorflügel durch Erzeugen und Abstoßen von Ionen nach dem Spitzenwirkungsprinzip (Elektronenemission) versehen ist.
Auf diese Weise wird das Ablagern von Fremdstoffteilchen, insbesondere Tau, auf dem Isolator mit einem einfachen Ventilator ohne äußere Energiezufuhr verhindert und auch das Entfernen aufgefallener Teilchen, z. B. der sich bei Sonnenaufgang bildende Morgentau in einfacher Weise ermöglicht, so daß die gefürchctcn Morgenlauüberschläge vermieden werden können.

Vorzugsweise ist beim Einsatz der Anordnung für Freileitungsisolatoren die Ausladung der Schirme des Hochspannungsisolators zum Ventilator hin verjüngt. Dadurch kommt man mit einem einzigen Ventilator aus, um die gesamte Isolationsfläche des Hochspannungsisolators von der Luftströmung zu erfassen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Darin zeigt
Fi g. 1 einen an einem Hochspannungsmast angcordneten Kappenisolator mit am Leiterseil befestigten Ventilatoren und

F i g. 2 eine Draufsicht auf den Lüfterflügel der in F i g. 1 gezeigten Ventilatoren.
In Fig. 1 ist an einer Traverse eines Hochspannungsfreileitungsmastes eine Einfachhängekette angebracht, die aus einem Schäkel 2, einer Klöppelöse 3, Kappenisolatoren 4, Pfannenöse 5 und einer Tragklemme 6 für das Freileitungsseil 7 gebildet ist. An der Unterseite der Traverse 1 sind in unmittelbarer Nähe der Isolatorkette

bO Ventilatoren 8 derart angeordnet, daß die gesamte Isolationsfläche des Hochspannungsisolators von der Luftströmung erfaßt wird. Die Befestigung des Ventilators 8 ist so ausgebildet, daß die Richtung der Luftströmung entsprechend eingestellt werden kann.

b5 Wie aus der Figur zu ersehen ist. sind die einer Isolatorketle zugeordneten Ventilatoren an dem Hochspannung führenden Freileitungsseil 7 mittels Scilklemmen 20 befestigt. An den Seilklemmen 20 ist je ein einstellba-

rer Halter 23 angeordnet, der an seinem Ende einen in einem Kugellager 24 gelagerten Ventilatorflügel 21 trägt. Die Ventilatoren 8 sind motorlos ausgebildet Zum Antrieb der Ventilatorflflgel 21 wird die Bildung von Ionen an tangential abgebogenen Metallspitzen 22 und die Abstoßung der Ionen nach dem Spitzenwirkungsprinzip (Elektronenemission) ausgenuJ jt (F i g. 2).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen ίο

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Claims (2)

Patentansprüche:

1. Anordnung zum Verhindern einer Fremdschichtbildung auf einem Hochspannungsisolator durch Beblasen mit Luft, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anbringung mindestens eines motorlosen Ventilators (8) auf Hochspannung führenden Teilen (7) der Ventilator (8) mit an Hochspannung liegenden elektrisch leitenden Spitzen (22) zum Antrieb der Ventilatorflügel (21) durch Erzeugen und Abstoßen von Ionen nach dem Spitzenwirkungsprinzip (Elektronenemission) versehen ist

2. Anordnung nach Anspruch 1 für Freileitungsisolatoren, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausladung der Schirme des Hochspannungsisolators zum Ventilator (8) hin verjüngt ist