DE3101503A1 - "verfahren zum entschwefeln von geschmolzenem eisen" - Google Patents
"verfahren zum entschwefeln von geschmolzenem eisen"Info
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C1/00—Refining of pig-iron; Cast iron
- C21C1/02—Dephosphorising or desulfurising
Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Entschwefelung von geschmolzenen
eisenhaltigen Metallen und insbesondere auf das geregelte Einblasen eines Gemischs aus einem nicht-oxidierenden
Material und aus einem teilchenförmigen kohlenstoffhaltigen Material in geschmolzenem Eisen, um eine Entschwefelung
zu erreichen.
Die vorliegende Erfindung stellt eine Verbesserung gegenüber der in der US-PS 3 998 625 beschriebenen Erfindung dar.
In der US-PS 3 998 625 ist ein Entschwefelungsverfahren beschrieben,
bei welchem ein teilchenförmiges nicht-oxidierendes Material, wie z.B. Kalk, und ein teilchenförmiges magnesiumhaltiges
Material gesondert von entsprechenden Vorräten abgezogen werden, um in einem nicht-oxidierenden Trägergas
ein fluidisiertes Gemisch zu bilden, worauf dieses Gemisch in ein geschmolzenes eisenhaltiges Metall eingeblasen wird.
Die Magnesiumkomponente des eingeblasenen Gemischs dient als kräftiges Entschwefelungsmittel im eisenhaltigen Metall.
Ein Hauptvorteil des in der US-PS 3 998 625 beschriebenen Verfahrens liegt darin, daß die Einblasgeschwindigkeit des
magnesiumhaltigen Materials während der Einblaszeit verändert werden kann, um Verfahrensvariable in Rechnung zu stellen,
wie z.B. die Tatsache, daß die Wirksamkeit der Magnesiumentschwefelung abnimmt, wenn der Schwefelgehalt im geschmolzenen
Metall geringer wird.
Das Kalk/Magnesium-Verfahren, das in der US-PS 3 998 625
beschrieben ist, hat sich in der Großtechnik als erfolgreich
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erwiesen. Jedoch ist die magnesiumhaltige Komponente, die
bei diesem Verfahren verwendet wird, verhältnismäßig teuer. Dies hat die Fachleute auf diesem Gebiet veranlaßt, ein
billigeres aber genau so wirksames Entschwefelungsverfahren zu suchen.
In der DE-OS 2 301 937 ist ein Entschwefelungsverfahren beschrieben,
bei welchem feiner Kalk und feingranulierte gesättigte Kohlenwasserstoffe gemischt und dann in geschmolzenes
Eisen eingeblasen werden, wobei vorzugsweise als Träger ein kohlenmonoxidhaltiges Gas verwendet wird. Diese OS lehrt,
daß das Kalk/Kohlenwasserstoff-Gemisch ungefähr 5 Gew.-% Kohlenwasserstoffe enthalten soll, daß der Anteil aber bis
zu 20 Gew.-% reichen kann.
In der DE-OS 2 337 9 57 ist eine Verbesserung des Kalk/Kohlenwasserstoff-Einblasverfahrens
beschrieben. Die Verbesserung besteht darin, daß die feinen Kalkteilchen mit dem
Kohlenwasserstoff beschichtet werden. Auch hier wird festgestellt, daß die beschichte :en Kalkteilchen Kohlenwasserstoffe
im Bereich von 5-20 Gew.-% enthalten sollten.
In keiner dieser DE-0Sen ist ein bestimmter Kohlenwasserstoff
für die Verwendung bei diesem Verfahren beschrieben, Die geeigneten Kohlenwasserstoffe werden lediglich mit der
Formel CnH- ~,bezeichnet, worunter ein gesättigter Kohlenwasserstoff
der Alkan~Famil:: <=» zu verstehen ist. Weiterhin
erwähnt keine der DE-OSen irgendein Verhältnis von Kalk oder Kohlenwasserstoff zur Menge des zu entschwefelnden Eisens.
Auch sind darin keine Angaben über die Einblasgeschwindigkeiten oder über andere Verfahrensparameter enthalten.
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— ο —
Es wurde festgestellt, daß das Einblasen von festen Kohlenwasserstoffen
in Mischung mit feinzerteiltem Kalk in eingeschmolzenes Eisen eine heftige Rührwirkung im geschmolzenen
Eisen ergibt, wenn die Einblasgeschwindigkeiten des Kohlenwasserstoffs verhältnismäßig hoch sind. Wenn sich
das geschmolzene Eisen in einer herkömmlichen Torbedopfanne befindet, dann hat dieses Rühren ein unerwünschtes Spritzen
oder Auswerfen zur Folge, wenn die Pfanne bis zu ihrer vorgesehenen Kapazität gefüllt ist. Der Grund für dieses heftige
Rühren ist die Dissoziation des Kohlenwasserstoffs, wenn dieser mit dem geschmolzenen Metall in Berührung kommt,
wobei innerhalb des Metalls Wasserstoffgas in Freiheit gesetzt wird.
Wenn man beispielsweise vom geringsten in der obigen DE-OS empfohlenen Gewichtsprozentsatz, nämlich 5 Gew.-%, ausgehend
die Kohlenwasserstoffeinblasgeschwindigkeit ausrechnet, dann
bedeutet dieser Gewichtsprozentsatz eine Kohlenwasserstoffeinblasgeschwindigkeit
von ungefähr 3,08 kg/min, bezogen auf eine Kalkeinblasgeschwindigkeit vqn 59,0 kg/min. Diese
Kalkeinblasgeschwindigkeit ist gemäß der US-PS 3 998 625 für eine glatte Entschwefelung von Roheisen mit einem typischen
Schwefelgehalt erwünscht. Das Einblasen eines Kohlenwasserstoffs, beispielsweise Polypropylen, mit einer Geschwindigkeit
von 2,72 kg/min ergibt in der Pfanne ein Spritzen, das nur bei einer drastischen Verringerung der Menge des geschmolzenen
Metalls in der Pfanne toleriert werden kann. Die wesentlich höheren Kohlenstoffeinblasgeschwindigkeiten,
die erhalten werden, wenn man vom oberen Ende des in der DE-OS erwähnten Gewichtsprozentbereichs an Kohlenwasserstoff
ausgeht, sind selbstverständlich indiskutabel.
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310150?
Ein Verfahren unter Verwendung von Polypropylen in Mischung mit Kalk hat bei Beachtung der Lehren in der erwähnten
DE-OS einen zusätzlichen Nachteil zur Folge. In der US-PS 3 998 625 ist angegeben, daß die Kalkteilchen
vorzugsweise eine solche Größe besitzen sollen, daß 9fi?;
weniger als ungefähr 44 um Durchmesser besitzen. Wenn rr.an
den Lehren der DE-OS folgt, und zwar insbesondere der Leare, daß die festen Kohlenwasserstoffe und der feine Kalk annähernd
die gleiche Korngröße von vorzugsweise weniger als
1 nun aufweisen sollten, dann haben die Polypropylenteilchen im wesentlichen die gleiche Größe. Wenn jedooh die Korngrösse
des Polypropylens unter ungefähr 7 5 um verringert wird, dann ist das Material Pyrophor, woraus sich Staubexplosionsgefahren
ergeben.
Durch die vorliegende Erfindung werden die Nachteile der bekannten Verfahren zur Entschwefelung von eisenhaltigen
Metallen überwunden. Sie betrifft ain Verfahren, welches geschmolzene eisenhaltige Metalle wirksam entschwefelt,
wobei die Wirksamkeit und die Materialkosten optimal si.'.c1
Das Verfahren kann wirksam bei der Entschwefelung von Roheisen verwendet werden, das einen Schwefelgehalt von 0,060%
oder weniger aufweist. Es ist besonders wirksam bei Schwefelgehalten von 0,040% und darunter.
Die vorliegende Erfindung kann entsprechend einem Verfahre·! solcher Art, wie es in der US-PS 3 998 625 beschrieben ist,
verwendet werden, wobei ein Il'i^disiertc-j Gemisch aj.s ueiJ-chenförmigem
Kalk und einem weiterer, aktiven Miccel ±r.\
einem nicht-oxidierten Trägergas gebildet wird und das Gg misch hierauf unter die Oberfläche des schwefelhaltig . <.--.-schmolzenen
Eisenmetalls, das sich in einem feuerfest ausre-
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kleideten Behälter befindet, eingeblasen wird. Es wurde festgestellt, daß Erdgas ein besonders wirksames Trägergas
ist. Die Gründe hierfür werden weiter unten erörtert. Die Komponente, die mit dem Kalk beim erfindungsgemäßen Verfahren
gemischt wird, ist ein teilchenförmiges kohlenstoffhaltiges Material, welches den Kalk (CaO) unter Bildung von
freiem Calcium reduzieren kann, das sich mit Schwefel im geschmolzenen Metall vereinigt. Die beim erfindungsgemäßen
Verfahren ablaufende Schwefelentfernung kann allgemein wie folgt dargestellt werden.
(1) CaO + C CO +Ca (in heißem Metall)
(2) Ca (in heißem Metall) + S (in heißem Metall) ^ CaS
(zur Schlacke)
Das beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendete teilchenförmige kohlenstoffhaltige Material ist vorzugsweise Graphit,
kann aber auch eine Verbindung sein, die Kohlenstoff enthält und die sich bei Kontakt mit geschmolzenem Eisen
unter Bildung von freiem Kohlenstoff dissoziiert. Wenn bei einer solchen Dissoziation die weitere(n) Komponente(n)
ein im wesentlichen nichtreaktives Gas ergibt, wie dies beispielsweise bei Kohlenwasserstoffen der Fall ist, dann wird
im geschmolzenen Eisen ein nützlicher Rühreffekt erzeugt. So können neben Graphit Verbindungen als teilchenförmiges
kohlenstoffhaltiges Material verwendet werden, die zumindest Kohlenstoff und Wasserstoff in Verhältnissen im Bereich von
CH zu CH- enthalten. Beispiele für solche Verbindungen
sind Kohlenwasserstoffe, insbesondere Polypropylen und Kohlenwasserstoff
harze.
Wenn Graphit als teilchenförmiges kohlenstoffhaltiges Material
verwendet wird, dann kann der Graphit in das schwefel-
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haltige Metall mit einer Geschwindigkeit bis zu 20 Gew.-%,
vorzugsweise 5-12 Gew.~%, der Xaixeinblasgeschwindigkeit
eingeblasen werden. Wenn Kohlenwasserstoffe als kohlenstoffhaltige
Mittel verwendet werden, dann sollte eine niedrigere Einblasgeschwindigkeit im Bereich bis zu 5 %, vorzugsweise
3 - 4 %, der Kalkeinblasgeschwindigkeit eingehalten werden. Diese geringere Einblasgeschwindigkeit ist nötig, um ein
übermäßiges Rühren des geschmolzenen Bads durch Freisetzung von Wasserstoffgas und ein damit verbundenes Auswerfen vcn
Metall und Schlacke aus dem Behandlungsbehälter zu vermeiden. In dieser Hinsicht ist die praktische maximale Wasserstoff
bildungsgeschwindigkeit, die bei dem erfindungsgemaßen
Verfahren toleriert werden kann, weniger als 1,0 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr 0,7 Gew.-% der Kalkeinblasgeschwindigkeit.
Die vorliegende Erfindung betrifft also ein Verfahren zum Entschwefeln
von geschmolzenem Eisen in einem Behälter, welches dadurch ausgeführt wird, daß man teilchenförmigen Kalk und
ein teilchenförmiges kohlenstoffhaltiges Material mit einem
nicht-oxidierenden Trägergas inter die Oberfläche des geschmolzenen Eisens einbläst, um Schwefel aus dem Eisen zu
entfernen, wobei man die Einblasgeschwindigkeit des teilchenförmigen kohlenstoffhaltigen Materials so einstellt, daß ein
beträchtliches Auswerfen des geschmolzenen Eisens aus dem Behälter vermieden wird. Der Ausdruck "beträchtliches Miswe^ferV',
wie er hier verwendet wird, bedeutet eine Menge, die ausreicht,
daß entweder Gefahren für die Gesundheit des Bedienungspersonals oder das Risiko einer P^schädigung der für die Durchführung
des Verfahrens verwendeten Vorrichtung besteht.
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Andere Details und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung hervor.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird mit der Vorrichtung
und mit den Einblasverfahren durchgeführt, die näher in der US-PS 3 998 625 beschrieben sind. Beim erfindungsgemässen
Verfahren wird anstelle des magnesiumhaltigen Materials,
das dort beschrieben ist, ein festes kohlenstoffhaltiges Material eingesetzt, wobei natürlich andere Einblasgeschwindigkeiten
des kohlenstoffhaltigen Materials zu beachten sind.
Die Verwendung von Graphit als kohlenstoffhaltiges Mittel bringt eine Anzahl von Vorteilen mit sich, wie z.B. geringere Kosten und sicherere Handhabung. Die Schlacke, die
beim Kalk/Graphit-Einblasverfahren erhalten wird, besitzt eine granuläre Form und ist deshalb leichter aus dem Behälter
für das geschmolzene Metall abzutrennen als die Schlacke, die beim Entschwefelungsverfahren gemäß der
US-PS 3 998 625 anfällt. Graphit wirkt außerdem als Fließstabilisator für Kalk und kann somit eine Verringerung
der Menge an Mittel gestatten, die für eine Fließfähigkeit des Kalks erforderlich ist.
In der US-PS 3 998 625 wird die Verwendung von gesonderten Verteilern für die beiden Bestandteile des einzublasenden
Gemischs beschrieben. Die Verwendung von Graphit
als teilchenförmiges kohlenstoffhaltiges Material gemäß
der Erfindung ermöglicht es jedoch, den Kalk und den Graphit vorzumischen, und zwar durch gemeinsames Pulverisieren,
und zwar auf Grund der Ähnlichkeit des Malverhaltens
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der beiden Materialien. In einem solchen Fall kann das Betriebspersonal das vorliegende Verfahren mit einem einzigen
Verteiler ausführen. Die bevorzugte Teilchengröße des Graphits ist derart, daß eine sichere Handhabung und Lagerung
des Graphits möglich ist, d.h. also, daß er kein pyrophores Material ist.
Graphit gibt den weiteren Vorteil, daß er bei der Einführung in geschmolzenes Eisen nicht heftig reagiert.
Demgemäß wird der Auswurf, der oftmals bei Einblasentschwefelungsverfahren
angetroffen wird, durch die Verwendung von Graphit nicht gefördert. Wie jedoch bereits oben angegeben
wurde, ist es erwünscht, ein Mittel für ein mildes Rühren des geschmolzenen Eisens während des erfindungsgemäßen Verfahrens
anzuwenden, um sicherzustellen, daß alle Teile des geschmolzenen Eisens der Entschwefelung des eingeblasenen
Kalks ausgesetzt werden.
Da Graphit bei Kontakt mit geschmolzenem Eisen kein Gas erzeugt, hat es sich als wünschenswert erwiesen, als Trägergas
für die Kalk/Graphit-Teilchen ein Gas zu verwenden, das sich bei Berührung mit dem geschmolzenen Eisen dissoziiert,
vorzugsweise ein Kohlenwasserstoffgas, und insbesondere
Erdgas. Erdgas dissoziiert und bildet dabei Wasserstoffgas,
welches das geschmolzene Eisen durch Aufwärtsbewegung nach seiner Bildung rührt. Die Dissoziierung von Erdgas ergibt
außerdem eine weitere Quelle für Kohlenstoff, um den eingeblasenen Graphit zu ergänzen. Stickstoffgas eignet sich
ebenfalls als Trägergas, da es eine gewisse Badrührung ergibt, jedoch ist Stickstoff weniger erwünscht, weil es nicht
dissoziiert und natürlich auch keinen Kohlenstoff liefert.
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Die Einblasgeschwindigkeit des Trägergases bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren sollte so gewählt werden, daß ein ausreichendes Rühren des geschmolzenen Metalls erhalten
wird, aber kein so starkes Rühren, daß Metall oder Schlacke aus dem Behandlungsbehälter ausgeworfen wird.
Das Erfordernis des Rührens des geschmolzenen Metalls während des erfindungsgemäßen Verfahrens wird erfüllt, wenn
das eingeblasene teilchenförmige kohlenstoffhaltige Material selbst dissoziiert und dabei ein Gas in Freiheit setzt.
So ist ein Material, das Kohlenstoff und Wasserstoff enthält, worin das Verhältnis dieser beiden Komponenten von CH>Q zu CH2
variiert, gemäß der Erfindung brauchbar. Beispiele für solche Materialien sind polymere Kohlenwasserstoffe, wie z.B.
Polypropylen, CH3-(CH2)n"CH3),Polystyrol,(CgHg)n, gewisse
Kohlenwasserstoff harze, wie z.B. solche der Formel (C.oH<j) ,
Äthylcellulose, (C1 ^2O5)n und Polycarbonate, (ci6H14°3^n"
Im allgemeinen gilt, je kürzer die Kettenlänge der vorstehenden Verbindungen ist, desto besser ist das Verfahren bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Bei der Verwendung von Kohlenwasserstoffverbindungen im erfindungsgemäßen Verfahren gibt es einen praktischen Grenzwert
hinsichtlich der Wasserstoffentwicklungsgeschwindigkeit im Vergleich zur Kalkeinblasgeschwindigkeit. Er beträgt
ungefähr 1 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr 0,7 Gew.-%. Wenn beispielsweise eine Charge von 160 NT heißem Material
mit 45,4 kg/min Kalk behandelt wird, dann können nur ungefähr 0,31 kg/min in in geschmolzenem Metall in Freiheit
gesetztes Wasserstoffgas toleriert werden.
Die Verwendung von pulverisiertem Polypropylen als Kohlenwasserstoffverbindung
gemäß der Erfindung hat den Vorteil
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geringer Kosten, guter Verfügbarkeit, exzellenter Fließfähigkeit
und Sicherheit. Weiterhin verlassen die Reaktionsprodukte der Bestandteile von Polypropylen (CO, CO2
und Hj) das geschmolzene Metall in Form von Gasen, weshalb
sie nicht zusätzliche Stoffe in das geschmolzene Metall einführen, die unter Umständen entfernt werden müßten.
Mit Polypropylen ist jedoch Vorsicht geboten, soweit es die Teilchengröße anbelangt, da Polypropylen, wie bereits
festgestellt, unterhalb einer Teilchengröße von 7 5 um Pyrophor ist. Deshalb beträgt die bevorzugte Teilchengröße
für Polypropylen ungefähr 100 um oder mehr.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Torpedopfanne mit geschmolzenem Roheisen unterhalb
des Strahlrohrs angeordnet. Nach einer gegebenenfalls notwendigen Entschlackung und Analysierung wird das
Strahlrohr in das geschmolzene Eisen bis zu einer solchen Tiefe eingetaucht, daß seine öffnung ungefähr 30 cm über
dem Boden der Pfanne liegt. Das Kalkeinblasen wird dann begonnen und so stark aufgedreht, wie es das Eisenspritzen gestattet.
Diese Geschwindigkeit kann zwischen 36,3 und 81,6 kg/min für eine Roheisencharge von 160 + 20 NT (Nettotonnen)
in der Torpedopfanne variieren. Vorzugsweise beträgt die Kalkeinblasgeschwindigkeit für eine Charge dieser Größe
40,8 bis 54,5 kg/min. Dann wird das Einblasen des teilchenförmigen kohlenstoffhaltigen Materials begonnen und so
stark aufgedreht, daß eine glatte nichtspritzende Metalloberfläche
bestehen bleibt. Für Graphit liegt diese Geschwindigkeit im Bereich bis zu 20%, vorzugsweise 5 - 12%,der
Kalkeinblasgeschwindigkeit. Für pulverisiertes Polypropylen liegt die Einblasgeschwindigkeit zwischen 1 und 5%, vorzugsweise
3-4%, der Kalkeinblasgeschwindigkeit. Nachdem vorbestimmte Mengen an Kalk und kohlenstoffhaltigem Material
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in das Metall eingebracht worden sind, wird das Einblasen des kohlenstoffhaltigen Materials abgebrochen, das Strahlrohr
wird angehoben, und das Einblasen von Kalk wird verringert, so daß es aufhört, wenn die Mündung des Strahlrohrs
die Schlackeschicht auf dem Metall durchquert. Nach einer gegebenenfalls nötigen Entschlackung und Analysierung
wird das entschwefelte heiße Metall den nötigen Raffinierungsprozessen
zugeführt.
In den folgenden Tabellen sind die Ergebnisse einer Anzahl von Entschwefelungsverfahren angegeben, die gemäß den obigen
Verfahren ausgeführt wurden:
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Tabelle 1
KALK - GRAPHIT
KALK - GRAPHIT
Versuch | Schwefel | Ende | Heißes Metall | Kalk | kg/min | Graphit | kg/min | Entschwefelungs | |
No. | Anfang | 0,025 | NT | kg/total | 41,7 | kg/total | 2,86 | wirkung des Kalks, % | |
543 | 0,060 | 0,013 | 140 | 1044 | 32,2 | 71,2 | 2,86 | 7,5 | |
540 | 0,033 | 0,018 | 158 | 681 | 42,6 | 37,2 | 2,67 | 7,0 | |
546 | 0,042 | 0,018 | 153 | 940 | 48,1 | 39,9 | 0 | 6,2 | |
1011-02+ | 0,025 | 0,021 | 155 | 817 | 43,5 | 0 | 2,17 | 2,1 | |
1211-10 | 0,041 | 0,010 | 168 | 1090 | 53,1 | 54,4 | 3,04 | 4,9 | |
2111-11 | 0,026 | 0,004 | 153 | 953 | 49,5 | 54,4 | 2,76 | 4,1 | |
to
O |
0511-09 | 0,040 | 0,045 | 165 | 1135 | 43,6 | 63,5 | 2,17 | 8,3 |
O | 0111-13 | 0,113 | 0,050 | 145 | 1307 | 41,7 | 65,3 | 4,76 | 9,2 |
co | 1811-14 | 0,087 | 0,021 | 155 | 795 | 40,4 | 90,8 | 7,94 | 2,8 |
O | 1311-13 | 0,032 | 0,012 | (135) | 604 | 51,3 | 118,9 | 1,49 | 3,9 |
cn cn |
1411-12 | 0,023 | 0,017 | 153 | 613 | 43,1 | 18,1 | 1,13 | 4,3 |
co | 0811-02 | 0,028 | 160 | 863 | 22,7 | 3,2 | |||
Außerhalb der Grenzwerte
Bezug
Bezug
Tabelle 2
KALK - POLYPROPYLEN
KALK - POLYPROPYLEN
Versuch | Schwefel | Ende | Heißes Metall | Kalk | kg/min | Polypro | pylen | Entschwefelungs | |
No. | Anfang | 0,022 | NT | kg/total | 52,6 | kg/tota | 1 kg/min | wirkung des Kalks, % | |
049 | 0,038 | 0,019 | 153 | 971 | 57,2 | 6,35 | 0,363 | 4,0 | |
054 | O,O44 | 0,014 | 155 | 826 | 51,3 | 7,26 | 0,544 | 7,5 | |
058 | 0,026 | Ο,Ο22 | 167 | 422 | 63,1 | 4,99 | 0,998 | 7,5 | |
O69+ | 0,041 | 0,030 | 158 | 1385 | 45,8 | 0 | 0 | 3,4 | |
U) O |
084 | 0,052 | 0,003 | 156 | 754 | 45,4 | 12,7 | 0,907 | 7,2 |
O | 097 | 0,022 | 0,010 | 156 | 1149 | 42,6 | 29,5 | 1,27 | 4,1 |
co | 098 | 0,026 | 0,027 | 151 | 931 | 43,1 | 29,5 | 1,50 | 4,1 |
/0559 | 133 4. — 1 |
0,047 Βθ7ΠΓΓ |
148 | 840 | 36,7 | 1,91 | 5,6 | ||
Die Entschwefelungswirkung des Kalks, wie sie in den obigen Tabellen angegeben ist, ist ein relatives Maß
darüber, wie gut das kohlenstoffhaltige Material mit dem Kalk zwecks Entschwefelung gemäß den obigen Gleichungen
(1) und (2) reagiert hat. Die Entschwefelungswirkung von Kalk wird dadurch berechnet, daß man das
Gewicht des entfernten Schwefels auf entfernte Mole Schwefel umrechnet und daß man hierauf diesen Wert
mit den in das geschmolzene Metall eingeführten Molen an Kalk dividiert. Beispielsweise wurden beim Test
No. 543 von Tabelle 1 0,035 % Schwefel aus 140 Tonnen heißem Metall entfernt. 0,035% Schwefel entsprechen
3,06 Mol Schwefel. Die 1044 kg Kalk, die bei diesem Test verbraucht wurden, entsprechen 41,07 Mol Kalk. Daraus ergibt
sich:
—Ip^7 χ 100 = 7,5 % Entschwefelungswirkung
des Kalks.
Es wurde gefunden, daß Entschwefelungswirkungen von KalK
im Bereich von ungefähr 5 bis 10% gegenwärtig das beste Gesamtverhalten des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben.
Je höher dieser Wert ist, desto besser ist natürlich das Verhalten.
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Claims (7)
1. Verfahren zum Entschwefeln von geschmolzenem Eisen in einem Behälter, dadurch gekennzeichnet ,
daß man teilchenförmigen Kalk und ein teilchenförmiges kohlenstoffhaltiges Material mit einem nicht-oxidierenden
Trägergas unter die Oberfläche des geschmolzenen Eisens einbläst, um Schwefel aus dem Eisen zu entfernen, wobei
man die Einblasgeschwindigkeit des teilchenförmigen kohlenstoffhaltigen
Materials so einstellt, daß ein beträchtliches Auswerfen des geschmolzenen Eisens aus dem Behälter
vermieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß als teilchenförmiges kohlenstoffhaltiges
Material Graphit verwendet wird und daß die Graphit-
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— O _
einblasgeschwindigkeit im Bereich bis zu ungefähr 2o%
der Kalkeinblasgeschwindigkeit beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Graphiteinblasgeschwindigkeit
ungefähr 5 - 20% der Kalkeinblasgeschwindigkeit beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß als teilchenförmiges kohlenstoffhaltiges
Material eine Verbindung verwendet wird, die zumindest Kohlenstoff und Wasserstoff in Verhältnissen im
Bereich von CH zu CH« enthält und daß die Einblasgeschwindigkeit
dieser Verbindung so gewählt wird, daß die Entwicklung von Wasserstoffgas im geschmolzenen Eisen
ungefähr 1 Gew.-% der Kalkeinblasgeschwindigkeit nicht überschreitet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß als Verbindung, die zumindest Kohlenstoff
und Wasserstoff enthält, Polypropylen verwendet wird und daß die Wasserstoffentwicklungsgeschwindigkeit
ungefähr 0,7 Gew.-% der Kalkeinblasgeschwindigkeit nicht überschreitet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß das Polypropylen eine durchschnittliche
Korngröße von mehr als ungefähr 75 um besitzt.
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3 1 O 1 S O 3
7. Verfahren nacr. einem der Ansprüche 1, 2 und 4, dadurch
gekennzeichnet , daß als nicht-oxidierendss Trägergas ein Xchlenwasserstoffgas verwendet wird.
130C43/0559
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19813101503 Withdrawn DE3101503A1 (de) | 1980-01-22 | 1981-01-19 | "verfahren zum entschwefeln von geschmolzenem eisen" |
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