DE3100382C2 - - Google Patents
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- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
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Description
Die Erfindung betrifft eine Harzmasse, die in unbeschichteter
Form im Freien, das heißt als der
Witterung ausgesetztes, unbeschichtetes Material
verwendet werden kann und die ein ausgezeichnetes
Aussehen, eine hohe Schlagfestigkeit und eine hohe
Witterungsbeständigkeit besitzt.
Bislang war es üblich, harte oder starre Harze mit
einem Elastomeren zu verstärken, um dem Harz eine
Schlagfestigkeit zu verleihen. Wenngleich die ABS-
Harze (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere) ein
typisches Beispiel für diese Sorte von Harzen darstellen,
besitzen sie den wesentlichen Nachteil, daß
sie einen Dienkautschuk als Elastomerkomponente enthalten,
was zur Folge hat, daß die Witterungsbeständigkeit
des Materials gering und seine Einsetzbarkeit
im Freien beschränkt sind. Dieser Nachteil kann teilweise
dadurch überwunden werden, daß man eine Ultraviolettabsorber
oder ein Antioxidans zusetzt, wenngleich
die Witterungsbeständigkeit der ABS-Harze in
dieser Weise nicht wesentlich verbessert werden kann.
Demzufolge ist der derzeigte Stand der Dinge derjenige,
daß die Oberfläche des ABS-Harzes überzogen
oder beschichtet wird, um deren Witterungsbeständigkeit
zu verbessern und ihre Einsetzbarkeit im Freien
zu ermöglichen. Eine solche Behandlung der Oberfläche
der ABS-Harze macht jedoch eine Reihe von Verfahrensschritten
erforderlich, die an dem Problem leiden,
daß sie Umweltverschmutzungen nach sich ziehen können.
Bei Anwendungen im Freien, wie bei Automobilen und
elektrischen Haushaltsgeräten, die im Freien eingesetzt
werden, ist es daher besonders erwünscht, eine thermoplastische
Harzmasse zu entwickeln, die ihr ausgezeichnetes
Aussehen, ihre hervorragende Schlagzähigkeit
und ihre hohe Witterungsbeständigkeit auch dann
beibehält, wenn sie während längerer Zeitdauern im
Freien verwendet worden ist, ohne daß ihre Oberfläche
überzogen oder beschichtet worden ist.
Als Maßnahme zur Erfüllung dieses Wunsches wurde bereits
in verschiedener Weise die Verwendung eines
gesättigten Kautschuk als Elastomerer vorgeschlagen.
Ein Beispiel hierfür ist die Verwendung eines Acrylesterkautschuks,
der in dieser Hinsicht vielfältig
untersucht worden ist. Der Acrylesterkautschuk besitzt
jedoch den Nachteil, daß er eine langsamere
Rückverformung als der Dienkautschuk besitzt und daß
dann, wenn eine Harzmasse, die einen solchen Kautschuk
und ein hartes oder starres Harz enthält, durch Spritzverformen
verformt wird, die Kautschukteilchen stark
orientiert werden, so daß sich in der Nähe der Spritzöffnung
ein perlenartiges Muster bildet, das im Hinblick
auf das Aussehen unerwünscht ist und den kommerziellen
Wert des Produkts verringert.
Untersuchungen der Anmelderin haben gezeigt, daß man
das Auftreten des perlartigen Musters bei der Verwendung
eines Acrylesterkautschuks verhindern kann, wenn
man in das Innere der Acrylesterkautschukteilchen ein
vernetztes Harz einbringt. Bei weiteren Untersuchungen
hat sich jedoch gezeigt, daß bei der Verwendung eines
solchen Polymeren der Glanz, die Härte und die
Witterungsbeständigkeit nachlassen, selbst wenn die
Entwicklung des perlenartigen Musters in der Nähe der Austrittsöffnung des geformten
Produktes beträchtlich vermindert werden kann, so daß ausreichend zufriedenstellende
Eigenschaften für die oben angesprochenen speziellen Anwendungen auf dem Automobilsektor
und dem Sektor der im Freien eingesetzten elektrischen Haushaltsgeräten nicht erreicht
werden können.
Aus der US-PS 38 30 878 ist ein wetterbeständiges und stoßfestes Polymerharz bekannt,
welches im wesentlichen aus drei Komponenten besteht, nämlich einem vernetztem Elastomers
aus einem Acrylester, einem damit copolymerisierbaren Monomeren und einem
Vernetzer, einer Monomermischung aus einer aromatischen Vinylverbindung und einem
Acrylester bzw. Acrylnitril und einem starren Copolymer mit Styrol- und Acryl-Einheiten.
Dabei liegt das vernetzte Elastomer in Form eines Latex vor aus Elastomerteilchen mit mindestens
zwei Schichten, die sich hinsichtlich ihres Quellungsgrades unterscheiden und in
bestimmter Weise aufgebaut sind.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Harzmasse für der Witterung
ausgesetzte, unbeschichtete Materialien anzugeben, die ein hervorragendes Aussehen,
eine hohe Schlagfestigkeit oder Schlagzähigkeit und eine gute Witterungsbeständigkeit
besitzt, so daß sie während längerer Zeitdauern im Freien eingesetzt werden kann, ohne
daß es erforderlich ist, die Oberfläche des aus der Harzmasse geformten Produktes mit
einem Überzug oder einer Beschichtung zu versehen, wie es bei ABS-Harzen der Fall ist. Es
hat sich nunmehr gezeigt, daß diese Aufgabe dadurch gelöst werden kann, daß man ein
Pfropfcopolymeres mit hohem Kautschukgehalt in bestimmten Mengenverhältnissen mit
einem harten oder starren Harz, das durch Suspensionspolymerisation oder dergleichen
gebildet worden ist und gegebenenfalls zusätzlich mit einem einen Dienkautschuk enthaltenden
thermoplastischen Harz vermischt, wobei das Pfropfcopolymere durch Pfropfcopolymerisation
eines vernetzten Acrylkautschuks mit mehrschichtiger Struktur gebildet worden
ist, welche mehrschichtige Struktur der Teilchen einen Kern mit einem Durchmesser
innerhalb eines bestimmten Bereiches aus einer spezifischen Menge eines harten vernetzten
Harzes und eine Mischung anderer Monomerer in der Außenschicht umfaßt, so daß der
Anteil des vernetzten Acrylkautschuks 50 Gew.-%
oder mehr beträgt.
Gegenstand der Erfindung ist daher die Harzmasse gemäß
Anspruch 1. Die Unteransprüche betreffen besonders
bevorzugte Ausführungsformen dieses Erfindungsgegenstandes.
Die Erfindung betrifft somit eine Harzmasse, die unbeschichtet
im Freien eingesetzt werden kann und
schlag- und witterungsbeständig ist, ein hervorragendes
Aussehen besitzt und die gekennzeichnet ist durch einen Gehalt an
10 bis 70 Gew.-% eines Pfropfcopolymeren (I) mit
hohem Kautschukgehalt, das durch Polymerisieren von
50 bis 10 Gew.-% einer Monomerenmischung (c) aus
10 bis 90 Gew.-% mindestens eines aromatischen Vinylmonomeren und
90 bis 10 Gew.-% mindestens eines äthylenisch ungesättigten Monomeren der allgemeinen Formel
50 bis 10 Gew.-% einer Monomerenmischung (c) aus
10 bis 90 Gew.-% mindestens eines aromatischen Vinylmonomeren und
90 bis 10 Gew.-% mindestens eines äthylenisch ungesättigten Monomeren der allgemeinen Formel
CH₂=CRX
worin
R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe und
X eine CN- oder COOR₁-Gruppe (wobei R₁ für eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht)
bedeuten,
in Gegenwart eines Latex aus einem vernetzten Acrylkautschuk mit mehrschichtiger Struktur, der in seinen Teilchen 5 bis 30 Gew.-% eines harten, vernetzten Harzes (a) mit einem Kernteilchendurchmesser von 0,25 bis 0,40 µm und eine Außenschicht aus 45 bis 85 Gew.-% eines vernetzten Acrylesterpolymeren (b), das überwiegend aus einem Acrylester aufgebaut ist, aufweist, so daß die Gesamtmenge der Bestandteile (a) bis (c) 100 Gew.-% beträgt, erhältlich ist;
90 bis 30 Gew.-% eines harten bzw. starren oder steifen, thermoplastischen Harzes (II), das aus
10 bis 90 Gew.-% mindestens eines aromatischen Vinylmonomeren und
90 bis 10 Gew.-% mindestens eines äthylenisch ungesättigten Monomeren der allgemeinen Formel
R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe und
X eine CN- oder COOR₁-Gruppe (wobei R₁ für eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht)
bedeuten,
in Gegenwart eines Latex aus einem vernetzten Acrylkautschuk mit mehrschichtiger Struktur, der in seinen Teilchen 5 bis 30 Gew.-% eines harten, vernetzten Harzes (a) mit einem Kernteilchendurchmesser von 0,25 bis 0,40 µm und eine Außenschicht aus 45 bis 85 Gew.-% eines vernetzten Acrylesterpolymeren (b), das überwiegend aus einem Acrylester aufgebaut ist, aufweist, so daß die Gesamtmenge der Bestandteile (a) bis (c) 100 Gew.-% beträgt, erhältlich ist;
90 bis 30 Gew.-% eines harten bzw. starren oder steifen, thermoplastischen Harzes (II), das aus
10 bis 90 Gew.-% mindestens eines aromatischen Vinylmonomeren und
90 bis 10 Gew.-% mindestens eines äthylenisch ungesättigten Monomeren der allgemeinen Formel
CH₂=CRX
worin
R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe und
X eine CN- oder COOR₁-Gruppe (wobei R₁ für eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht)
bedeuten,
aufgebaut ist; und
0 bis 50 Gew.-% eines einen Dienkautschuk enthaltenden, thermoplastischen Harzes (III),
welche Bestandteile derart miteinander vermischt sind, daß die Gesamtmenge der Bestandteile (I) bis (III) 100 Gew.-% beträgt.
R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe und
X eine CN- oder COOR₁-Gruppe (wobei R₁ für eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht)
bedeuten,
aufgebaut ist; und
0 bis 50 Gew.-% eines einen Dienkautschuk enthaltenden, thermoplastischen Harzes (III),
welche Bestandteile derart miteinander vermischt sind, daß die Gesamtmenge der Bestandteile (I) bis (III) 100 Gew.-% beträgt.
Wenn bei herkömmlichen Methoden Kautschuke des Acrylestertyps
verwenden wurden, mußte der Durchmesser der
Kautschukteilchen derart gesteuert werden, daß er
im Bereich von 0,1 bis 0,3 µm liegt, da sich das Aussehen
des geformten Produkts mit dem Durchmesser der
Kautschukteilchen ändert und verschiedene Probleme,
wie mangelnder Glanz, Verlust der Schlagzähigkeit
und dergleichen in Abhängigkeit von dem Durchmesser
der Kautschukteilchen auftreten. Demzufolge war es
bei dem oben angesprochenen früheren Verfahren der
Anmeldering, gemäß dem ein vernetztes Harz im Inneren
des Kautschukteilchens des Acrylestertyps angeordnet
wird, erforderlich, den Teilchendurchmesser
des Latex des vernetzten Harzes derart zu steuern,
daß er 0,24 µm oder weniger beträgt, um den oben
angesprochenen Einfluß des Durchmessers der Kautschukteilchen
zu verringern.
Im Gegensatz dazu ist eines der wesentlichen Kennzeichen
der vorliegenden Erfindung darin zu sehen,
daß man eine Harzmasse mit ausgezeichnetem Aussehen,
hohem Glanz, guter Schlagfestigkeit und
hervorragender Witterungsbeständigkeit etc. dadurch
erhalten kann, daß man den Teilchendurchmesser des
Latex des harten vernetzten Harzes, das den Kern
der vernetzten Acrylkautschukteilchen mit mehrschichtiger
Struktur bildet, größer macht als den
Durchmesser der herkömmlichen Teilchen und gleichzeitig
eine Mischung mit hohem Kautschukgehalt verwendet,
wobei man ein Pfropfcopolymeres mit hohem
Kautschukgehalt, das durch Pfropfcopolymerisation
des vernetzten Acrylkautschuks mit mehrschichtiger
Struktur mit einer Mischung anderer Monomerer, so
daß der Anteil des ersteren Materials 50 Gew.-% oder
mehr beträgt, erhältlich ist, mit einem harten oder
starren thermoplastischen Harz und gegebenenfalls
zusätzlich mit einem einen Dienkautschuk enthaltenden
thermoplastischen Harz vermischt. Die Tatsache, daß
die oben angesprochenen ausgezeichneten Eigenschaften
dadurch erhalten werden können, daß man den Durchmesser
der harten, vernetzten Harzteilchen, die den
Kern der Latexteilchen bilden, erhöht und ein Gemisch
mit einem hohen Kautschukgehalt bildet, war
bislang auf dem Gebiet der Harzmassen, die einen
Acrylkautschuk als Hauptbestandteil enthalten, nicht
bekannt und stellt eine überraschende Tatsache dar.
Da die erfindungsgemäße Harzmasse eine Kernstruktur
aus einem harten, vernetzten Harz im Inneren der
Teilchen aus dem vernetzten Acrylesterpolymerkautschuk
enthält, können sich die Kautschukteilchen
zum Zeitpunkt des Verformens nicht ohne weiteres zu
Aggregaten zusammenlagern, so daß sich in der Nähe
der Austrittsöffnung des geformten Produkts kein
perlenartiges Muster entwickelt. Somit besitzt die
erfindungsgemäße Harzmasse ein ausgezeichnetes Aussehen
und zeigt gleichzeitig eine hervorragende
Beständigkeit gegen Schlag, Witterungseinflüsse und
dergleichen.
Wenngleich die Mischung aus dem Pfropfcopolymeren
mit hohem Kautschukgehalt und dem harten thermoplastischen
Harz, wie sie oben angesprochen wurde,
die oben angegebenen verschiedenen ausgezeichneten
Eigenschaften als solche aufweist, kann man erforderlichenfalls
diese Masse mit einem einen Dienkautschuk
enthaltenden thermoplastischen Harz in
geeigneten Mengenverhältnissen vermischen, um die
besten Eigenschaften beider Materialien zum Tragen
zu bringen. So besitzt der Acrylesterkautschuk einen
höheren Glasübergangspunkt als Dienkautschuk, so
daß er im allgemeinen eine schlechte Schlagfestigkeit
im unteren Temperaturbereich besitzt, was man
dadurch verbessern kann, daß man das Material mit
einem Dienkautschuk vermischt.
Das harte oder starre bzw. steife vernetzte Harz (a),
das erfindungsgemäß zur Bildung des Kerns oder der
inneren Schicht der mehrschichtigen Teilchen aus dem
vernetzten Acrylkautschuk verwendet wird, ist in
seiner Auswahl nicht besonders eingeschränkt, vorausgesetzt,
daß es bei normalen Temperaturen hart,
starr oder steif ist und durch übliche Emulsionspolymerisation
gebildet werden kann. Vorzugsweise
handelt es sich jedoch um ein Produkt einer vernetzenden
Polymerisation des das Propfcopolymerharz
bildenden Monomeren, wie es später noch angesprochen
wird, oder einer Mischung davon. Als Vernetzungsmittel
kann man vernetzende Monomeren, die mindestens
zwei nichtkonjugierte Kohlenstoff-Kohlenstoff-
Doppelbindungen aufweisen, wie beispielsweise Ester
ungesättigter Säuren mit Polyolen, wie Äthylenglykoldimethacrylat
oder Butandioldiacrylat; Ester
ungesättigter Alkohole mit mehrbasigen Säuren, wie
Triallylcyanurat und Triallylisocyanurat; Divinylverbindungen,
wie Divinylbenzol; und Ester ungesättigter
Alkohole mit ungesättigten Säuren, wie Allylmethacrylat
und Diallylphthalat, verwenden. Die
Menge, in der das Vernetzungsmittel verwendet wird,
beträgt 0,01 bis 3 Gew.-% und vorzugsweise 0,1 bis
2 Gew.-%. Wenn diese Menge weniger als 0,01 Gew.-%
beträgt, ergibt sich ein verschlechteres Aussehen
des letztendlich gebildeten geformten Produktes. Wenn
die Menge 3 Gew.-% übersteigt, ergibt sich eine unerwünschte
Verschlechterung der Fließeigenschaften
und der Schlagzähigkeit. Erfindungsgemäß ist es
wesentlich, den Teilchendurchmesser des vernetzten
Harzlatex bei der Herstellung dieses harten vernetzten
Harzes derart zu steuern, daß er im Bereich
von 0,25 bis 0,40 µm liegt. Wenn der Teilchendurchmesser
dieser Kernteilchen innerhalb des angegebenen
Bereiches liegt, läßt sich eine hohe Schlagfestigkeit
oder Schlagzähigkeit erreichen.
Als Acrylester, der den Hauptbestandteil des vernetzten
Acrylesterpolymeren (b) bildet, das die
äußere Schicht der Kautschukteilchen bildet, kann man
Alkylester, deren Alkylgruppe 1 bis 12 Kohlenstoffatome
aufweist, wie Methylgruppen, Äthylgruppen,
n-Propylgruppen, n-Butylgruppen, 2-Äthylhexylgruppen,
n-Laurylgruppen oder dergleichen; aromatische Ester,
wie Benzylacrylat und Phenäthylacrylat; und dergleichen
verwenden. Damit das Polymere unterhalb Raumtemperatur
seinen kautschukartigen Zustand beibehält,
ist es erforderlich, den Acrylester und vorzugsweise
den Alkylester mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und in
einer Menge von 60 Gew.-% oder mehr, bezogen auf die
Monomeren, die das vernetzte Acrylesterpolymere (b)
bilden, einzusetzen. Als Monomere, die mit diesen
Acrylestern copolymerisiert werden können, kann man
Methacrylester, wie Methylmethacrylat und n-Butylmethacrylat
sowie Acrylnitril, Styrol und dergleichen
nennen. Dieser Acrylesterkautschuk muß im allgemeinen
eine vernetzte Struktur aufweisen. Auch erfindungsgemäß
muß er eine vernetzte Struktur bilden. Zur
Bildung der vernetzten Struktur vermischt man das
Monomere oder die Monomermischung, die im wesentlichen
aus dem oben angegebenen Acrylester besteht,
mit einem Vernetzungsmittel, das mindestens zwei
nichtkonjugierte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
aufweist, und polymerisiert das Material dann.
Beispiele für Vernetzungsmittel dieser Art sind
Ester aus ungesättigten Säuren und Polyolen, wie
Äthylenglykoldimethacrylat und Butandioldiacrylat;
Ester aus ungesättigten Alkoholen und mehrbasigen
Säuren, wie Triallylcyanurat und Triallylisocyanurat;
Divinylverbindungen, wie Divinylbenzol; und Ester
aus ungesättigten Alkoholen und ungesättigten Säuren,
wie Allylmethacrylat und Diallylphthalat. Man kann
auch ein organisches Peroxid, wie Benzoylperoxid,
nach der Polymerisation zusetzen und dann den Latex
erhitzen. Es ist weiterhin möglich, diese beiden
Methoden in Kombination anzuwenden.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten
mehrschichtigen Teilchen aus dem vernetzten Acrylkautschuk
wird die Methode der sogenannten Impfpolymerisation
angewandt, die darin besteht, 45 bis
85 Gew.-% einer Mischung (b), die aus einem Monomeren
oder einer Monomerenmischung, das bzw. die überwiegend
aus dem obenerwähnten Acrylester besteht,
und dem oben beschriebenen Vernetzungsmittel in
Gegenwart von 5 bis 30 Gew.-% (als Feststoff gerechnet)
des obenerwähnten Latex aus dem harten, vernetzten
Harz (a) mit einem Teilchendurchmesser von
0,25 bis 0,40 µm unter solchen Bedingungen zu polymerisieren,
daß die Bildung neuer Teilchen unterdrückt
wird. Weiterhin kann man die Nach-Vernetzungsmethode
anwenden, die darin besteht, das Monomere
oder die Monomerenmischung zu polymerisieren und dann
ein organisches Peroxid zuzugeben, so daß die Gesamtmenge
aus organischem Peroxid und dem verwendeten
Monomeren 45 bis 85 Gew.-% beträgt, und dann das
Ganze in Form eines Latex zu erhitzen. Im Hinblick
auf die physikalischen Eigenschaften ist es bevorzugt,
wenn der in dieser Weise erhaltene mehrschichtige,
vernetzte Acrylkautschuk einen Quellgrad
von etwa 5 bis 15 und einen Gelgehalt von etwa 85
bis 95 aufweist. Zu diesem Zweck wird das Vernetzungsmittel
vorzugsweise zu dem Zeitpunkt der Impfpolymerisation
oder bei der Nach-Vernetzung in einer solchen
Menge zugesetzt, daß sich ein Quellgrad und ein
Gelgehalt ergeben, die innerhalb der oben
angegebenen Bereiche liegen. Im allgemeinen setzt man
das Vernetzungsmittel in einer Menge von 0,1, bis
10 Gew.-% ein. Der Quellgrad und der Gelgehalt des
mehrschichtigen, vernetzten Acrylkautschuk werden
wie folgt bestimmt. Man bereitet aus dem Latex eine
Folie und taucht sie während 48 Stunden bei 30°C in
Methyläthylketon. Dann bestimmt man den Quellgrad und
den Gelgehalt als W₁/W₂ bzw. W₂/₀×100, wobei W₀
für das Gewicht der Folie nach dem Quellen und W₂ für
das Gewicht der absolut trockenen Folie nach dem
Quellvorgang stehen.
Anschließend werden 50 bis 10 Gew.-% der harzbildenden
Monomerenmischung (c), die 10 bis 90 Gew.-% mindestens
eines aromatischen Vinylmonomeren und 90 bis 10 Gew.-%
mindestens eines äthylenisch ungesättigten Monomeren
der oben angesprochenen allgemeinen Formel CH₂=CRX
in Gegenwart des mit Hilfe des oben beschriebenen
Verfahrens erhaltenen mehrschichtigen, vernetzten
Acrylkautschuklatex propfpolymerisiert, indem man die
Monomerenmischung (c) entweder in einer Portion oder
in mehreren Portionen oder kontinuierlich in Gegenwart
eines Radikale bildenden Initiators zu dem Latex in der
Weise zusetzt, daß die Gesamtmenge von hartem, vernetztem
Harz (a), vernetztem Acrylesterpolymeren (b)
und der harzbildenden Monomerenmischung (c) 100 Gew.-%
beträgt, so daß man schließlich das Pfropfpolymere (I)
erhält. In diesem Fall ist es möglich, den Harzbestandteil
durch ein mehrstufiges Pfropfverfahren zu bilden,
bei dem man den Pfropfgrad und den Polymerisationsgrad
variieren kann, oder eine Emulsions-Suspensions-
Methode anzuwenden, um das System zum Zeitpunkt der
Pfropfpolymerisation von einem Emulsionssystem in ein
Suspensionssystem umzuwandeln. Durch die mehrstufige
Pfropfpolymerisation kann man die Schlagzähigkeit und
das Fließverhalten der letztendlich erhaltenen Harzmasse
weiter verbessern.
Als aromatisches Vinylmonomeres kann man Styrol und
α-Methylstyrol einsetzen. Bevorzugte Vertreter der
Verbindungen der allgemeinen Formel CH₂=CRX sind Acrylnitril,
Methacrylnitril und die Methyl-, Äthyl-,
Propyl- und Butyl-Ester von Acrylsäure und Methacrylsäure
und dergleichen.
Der Grad, in dem Pfropfharz (c) auf den mehrschichtigen,
vernetzten Acrylkautschuk, der aus den
oben angesprochenen Bestandteilen (a) und (b) besteht,
aufgepfropft wird, beträgt vorzugsweise mindestens
10%. Der Pfropfgrad wird dabei über die Beziehung
(W₄-W₅)/W₅×100
ermittelt, dadurch, daß man ein Pfropfpolymeres mit
einem bekannten Gewicht W₃ direkt während 2 Stunden
in bei 70°C am Rückfluß siedenden Aceton behandelt,
die unlösliche Fraktion durch Zentrifugieren isoliert
und ihr Gewicht nach dem vollständigen Trocknen ermittelt,
das als W₄ bezeichnet wird. W₅ steht für das
Gewicht des mehrschichtigen, vernetzten Acrylkautschuks
in dem Pfropfpolymerem mit dem Gewicht W₃.
Es ist eines der kennzeichnenden Merkmale der vorliegenden
Erfindung, daß der Anteil des mehrschichtigen,
vernetzten Acrylkautschuks in dem Pfropfpolymeren
(I), das mit Hilfe des oben beschriebenen Verfahrens
erhalten wird, im Bereich von 50 bis 90 Gew.-% liegt,
was zur Folge hat, daß die erfindungsgemäße Harzmasse
für unbeschichtete Materialien eingesetzt werden kann,
die im Freien verwendet werden können und verschiedene
ausgezeichnete Eigenschaften besitzen.
Anschließend vermischt man 10 bis 70 Gew.-% des in
dieser Weise erhaltenen Pfropfpolymeren (I) mit
hohem Kautschukgehalt mit 90 bis 30 Gew.-% des in
anderer Weise gebildeten harten oder steifen bzw.
starren thermoplastischen Harzes unter Bildung (II)
verschiedener Formmassen. Man erhält das harte,
starre oder steife thermoplastische Harz (II) durch
Polymerisieren einer Monomerenmischung aus 10 bis
90 Gew.-% mindestens eines aromatischen Vinylmonomeren
(wobei konkrete Beispiele hierfür den oben angegebenen
entsprechen) und 90 bis 10 Gew.-% mindestens
eines äthylenisch ungesättigten Monomeren der allgemeinen
Formel CH₂=CRX (wobei konkrete Beispiele
für Verbindungen dieser Art oben bereits angegeben
worden sind), so daß man Produkte erhält, wie Styrol/
Acrylnitril-Copolymere, α-Methylstyrol/Styrol/Acrylnitril-
Copolymere, Styrol/Acrylnitril/Methylmethacrylat-
Copolymere und dergleichen. Wenngleich das
Polymerisationsverfahren zur Herstellung dieser harten
thermoplastischen Harze nicht besonders eingeschränkt
ist, sind die durch Suspensionspolymerisation
oder durch Polymerisation in der Masse erhaltenen
Polymeren wegen verschiedener Eigenschaften,
wie ihre Härte, ihrem Glanz und dergleichen bevorzugt.
Die erfindungsgemäße Harzmasse kann man in Form einer
Mischung aus dem oben angesprochenen Pfropfpolymeren
(I) und dem harten thermoplastischen Harz (II) verwenden.
Falls erforderlich, kann man diese Mischung
jedoch mit einem einen Dienkautschuk enthaltenden
thermoplastischen Harz (III) vermischen, das einen
Dienkautschukgehalt von mindestens 10 Gew.-% aufweist,
so daß der Gehalt des kautschukhaltigen thermoplastischen
Harzes (III) in der gesamten Harzmasse 0 bis
50 Gew.-% beträgt und die Gesamtmenge der Bestandteile
(I) bis (III) 100 Gew.-% ausmacht. Als einen solchen
Dienkautschuk kann man Polybutadien, Butadien/Styrol-
Copolymere, Butadien/Acrylnitril-Copolymere und dergleichen
nennen. Als typisches Beispiel für ein erfindungsgemäß
anwendbares, einen Dienkautschuk enthaltendes
thermoplastisches Harz kann man ABS-Harze
erwähnen.
In Abhängigkeit von dem angestrebten Anwendungszweck
kann man die für unbeschichtete, im Freien anzuwendende
Materialien einsetzbare erfindungsgemäße Harzmasse
mit verschiedenen Farbstoffen, Licht- und Wärmestabilisatoren,
anorganischen oder organischen,
körnigen, pulverförmigen oder faserförmigen Füllstoffen,
Schäummitteln oder dergleichen versetzen.
Die erfindungsgemäße Harzmasse, die in unbeschichteter
Form für im Freien einzusetzende Materialien verwendet
werden kann, kann mit Hilfe verschiedener Bearbeitungsmethoden
verformt werden, wie durch Spritzguß, durch
Strangpreßverformung und dergleichen, und kann in Form
von verschiedenartigen Formprodukten mit ausgezeichnetem
Aussehen, hoher Witterungsbeständigkeit, hoher
Schlagzähigkeit etc. eingesetzt werden und insbesondere
für Formprodukte für die Automobilindustrie und für
im Freien zu verwendende elektrische Haushaltsgeräte.
Die Harzmasse kann auch für die Herstellung von Baumaterialien
eingesetzt werden, beispielsweise als
äußerste Schicht eines mehrschichtigen Schichtgefüges.
Die Erfindung sei im folgenden näher anhand der folgenden
Beispiele erläutert. In den Beispielen sind alle
Prozentsätze und Teile auf das Gewicht bezogen, wenn
nichts anderes angegeben ist.
Die Teilchendurchmesser wurden wie folgt bestimmt:
Unter Anwendung eines nicht-vernetzten Harzlatex aus einem Methylmethacrylat/Acrylnitril/Styrol- Copolymeren (20/20/60 Gew.-%) wurde eine Eichkurve ermittelt bezüglich des Zusammenhangs zwischen dem elektronenmikroskopisch bestimmten Teilchendurchmesser und der Extinktion einer Verdünnung (0,5 g/l) des Latex bei einer Wellenlänge von 700 µm. Die Teilchendurchmesser der verschiedenen Latices wurden dann durch Bestimmen ihrer Extinktion und Ablesen der Durchmesser von der Eichkurve ermittelt. Die Eichkurve ist in der Fig. 1 dargestellt.
Unter Anwendung eines nicht-vernetzten Harzlatex aus einem Methylmethacrylat/Acrylnitril/Styrol- Copolymeren (20/20/60 Gew.-%) wurde eine Eichkurve ermittelt bezüglich des Zusammenhangs zwischen dem elektronenmikroskopisch bestimmten Teilchendurchmesser und der Extinktion einer Verdünnung (0,5 g/l) des Latex bei einer Wellenlänge von 700 µm. Die Teilchendurchmesser der verschiedenen Latices wurden dann durch Bestimmen ihrer Extinktion und Ablesen der Durchmesser von der Eichkurve ermittelt. Die Eichkurve ist in der Fig. 1 dargestellt.
Man beschickt ein Reaktionsgefäß mit 200 Gewichts
teilen entionisiertem Wasser. Nach dem Spülen
mit Stickstoff erhöht man die Temperatur, bis die
Innentemperatur einen Wert von 80°C erreicht hat.
Dann gibt man 0,06 Gewichtsteile Kaliumpersulfat in
das Reaktionsgefäß und gießt dann die folgende
Mischung im Verlaufe von 30 Minuten kontinuierlich
zu:
Bestandteile | |
Gewichtsteile | |
Methylmethacrylat (MMA) | |
2,4 | |
Acrylnitril (AN) | 2,4 |
Styrol (St) | 7,2 |
Triallylisocyanurat (TAIC) | 0,06 |
Dioctylsulfosuccinat-Emulgiermittel | 0,3 |
Etwa 1 Stunden nach dem Eingießen der Mischung ist
die exotherme Reaktion beendet. Der in dieser Weise
erhaltene Latex aus dem vernetzten Harz besitzt Teilchen
mit einem Durchmesser von 0,26 µm.
Zu dem unter A) erhaltenen Latex des vernetzten Harzes
gibt man 0,24 Gew.-Teile Kaliumpersulfat, wonach
man die nachstehend angegebene Mischung kontinuierlich
im Verlaufe von 2 Stunden zugießt:
Bestandteile | |
Gewichtsteile | |
n-Butylacrylat (BuA) | |
43,2 | |
Acrylnitril | 4,8 |
Triallylisocyanurat | 0,24 |
Dioctylsulfosuccinat-Emulgiermittel | 0,30 |
Der in dieser Weise erhaltene vernetzte Acrylkautschuk,
der das obengenannte vernetzte Harz als Kern
aufweist, besitzt einen Quellgrad von 8,0, einen Gelgehalt
von 90% und einen Teilchendurchmesser von
0,30 µm.
Anschließend gießt man die nachstehend angegebene
Mischung kontinuierlich im Verlaufe von 2 Stunden
zu dem in der Stufe B) erhaltenen Latex des vernetzten
Acrylkautschuks:
Bestandteile | |
Gewichtsteile | |
Methylmethacrylat | |
8 | |
Acrylnitril | 8 |
Styrol | 24 |
n-Octylmercaptan | 0,04 |
Benzoylperoxid | 0,20 |
Der in dieser Weise erhaltene Latex wird unter Rühren
in das Fünffache seiner Menge einer wäßrigen
Calciumchloridlösung gegossen, um den Latex zu
koagulieren, wonach man das Material von der Flüssigkeit
befreit, wäscht und trocknet unter Bildung
eines Pfropfpolymeren mit hohem Kautschukgehalt.
Man vermischt 50 Gew.-Teile des in der Stufe C) erhaltenen
Pfropfpolymeren mit 50 Gew.-Teilen von Suspensionsteilchen,
die unter Verwendung einer Monomerenmischung
aus Methylmethacrylat, Acrylnitril und
Styrol (MMA/AN/St=20/20/60 (Gew.-%)) gebildet
worden sind, so daß der Gehalt des mehrschichtigen
vernetzten Acrylkautschuks der gesamten Harzmasse
30 Gew.-% beträgt. Zu der in dieser Weise erhaltenen
Harzmasse gibt man weiterhin 1 Gew.-Teil Bariumstearat
und 0,1 Gew.-Teile eines Ultraviolettabsorbers, wonach
man die erhaltene Mischung mit Hilfe einer
Extrudiereinrichtung zu Pellets verformt. Dann bildet
man durch ein Spritzgußverfahren verschiedene
Teststücke und bewertet deren Eigenschaften. Die hierbei
erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle I zusammengestellt.
Die in der Tabelle I angegebene Izod-Kerbschlagzähigkeit
wurde gemäß der ASTM-Vorschrift D-256
bestimmt. Der Schmelzindex (MI) wurde dadurch gemessen,
daß man die Menge des Polymeren in Gramm mißt,
die während 10 Minuten bei 200°C unter einer Belastung
von 5 kg ausfließt. Der Oberflächenglanz des Materials
wird dadurch bestimmt, daß man eine flache Platte
mit einer Dicke von 3,17 mm (1/8 inch) bildet und
ihren reflektierten Glanz bei einem Einfallswinkel
und einem Ausfallswinkel von 60° gemäß der ASTM-
Vorschrift D-523-62T mißt. Die gleichen Bewertungsmethoden
werden auch in den weiteren Beispielen und
Vergleichsbeispielen angewandt. Der Quellgrad und der
Gelgehalt des vernetzten Acrylkautschuks wurden mit
Hilfe der oben beschriebenen Methode ermittelt.
Man wiederholt die Maßnahmen und Bewertungsmethoden
die in Beispiel 1 unter A), B), C) und D) angegeben
sind, mit dem Unterschied, daß man in der Stufe A)
Latices vernetzter Harze mit unterschiedlichem Teilchendurchmesser
bildet. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse
sind ebenfalls in der Tabelle I zusammengestellt.
Aus den in der Tabelle I angegebenen Ergebnissen ist
ersichtlich, daß die letztendlich erhaltene Harzmasse
eine ausgezeichnete Schlagzähigkeit besitzt, wenn der
Teilchendurchmesser des Latex des vernetzten Harzes
größer ist als 0,25 µm, während sich eine schlechte
Schlagzähigkeit ergibt, wenn der Teilchendurchmesser
geringer ist als 0,25 µm. Es ist weiterhin erkennbar,
daß im letzteren Fall das Fließverhalten schlecht und
das Aussehen des Formprodukts nicht gut sind.
Man bereitet Pfropfpolymere nach der Verfahrensweise
von Beispiel 1, wobei man für die Herstellung des
harten vernetzten Harzes (a) eine Acrylnitril/Styrol/
Triallylcyanurat-Mischung (25/75/0,5 (Gew.-Teile)),
für die Herstellung des vernetzten Acrylesterpolymeren
(b) eine n-Butylacrylat/Acrylnitril/Triallylcyanurat-
Mischung (90/10/0,5 (Gew.-Teile)), für das Pfropfharz
(c) eine Acrylnitril/Styrol-Mischung (25/75 (Gew.-
Teile)) verwendet und die Anteile der Bestandteile
(a), (b) und (c) nach der in der nachstehenden Tabelle II
angegebenen Weise variiert. Man vermischt die
Pfropfpolymeren mit Suspensionsteilchen aus einem
Acrylnitril/Styrol-Copolymeren (25/25 (Gew.-Teile)),
so daß der Gehalt an dem mehrschichtigen vernetzten
Acrylkautschuk in der gesamten Harzmasse 30 Gew.-%
beträgt. Aus diesen Harzmassen bereitet man nach der
Verfahrensweise von Beispiel 1 verschiedene Teststücke,
deren Eigenschaften man bewertet. Die hierbei
erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle II
zusammengestellt.
Das Vergleichsbeispiel 3 verdeutlicht den Fall, daß
in den Acrylkautschukteilchen kein Harzkern enthalten
ist. Die Vergleichsbeispiele 4 bis 5 betreffen den
Fall, daß das Gleichgewicht des mehrschichtigen
vernetzten Acrylkautschuks nicht dem erfindungsgemäßen
entspricht, während das Vergleichsbeispiel 6 den
Fall verdeutlicht, bei dem der Gehalt an dem mehrschichtigen
vernetzten Acrylkautschuk in dem Pfropfpolymeren
klein ist, und das Vergleichsbeispiel 7
jenen Fall verdeutlicht, bei dem der Gehalt dieses
Kautschuks größer ist als erfindungsgemäß definiert.
Aus den in der Tabelle II angegebenen Ergebnissen ist
ersichtlich, daß wenn die Anteile aus dem harten vernetzten
Harz (a), dem vernetzten Acrylesterpolymeren (b) und
dem gepfropften Harz (c) in dem Pfropfpolymeren außerhalb
der erfindungsgemäß definierten Bereiche liegen,
die Ausgeglichenheit des mehrschichtigen, vernetzten
Acrylkautschuks derart schlecht wird, daß entweder
die Schlagzähigkeit oder das Aussehen des Formprodukts
verschlechtert wird.
Durch Wiederholen der Maßnahmen von Beispiel 1 bereitet
man ein Pfropfpolymeres, das man vermischt, zu verschiedenen
Teststücken verarbeitet und deren Eigenschaften
bewertet, mit dem Unterschied, daß man bei der Herstellung
des Pfropfpolymeren in der Stufe C) des Beispiels 1
anstelle einer Methylmethacrylat/Acrylnitril/
Styrol-Mischung (8/8/24 (Gew.-Teile)) ein Acrylnitril/
Styrol-Gemisch (10/30 (Gew.-Teile)) einsetzt. Die
hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle III zusammengestellt.
Durch Wiederholen der Verfahrensweise von Beispiel 1
bereitet man verschiedene Teststücke und bewertet
ihre Eigenschaften, mit dem Unterschied, daß man bei
der Pfropfpolymerisation der Stufe C) von Beispiel 1
ein Pfropfpolymeres bildet durch Polymerisieren einer
Mischung aus dem das aufgepfropfte Harz bildenden
Monomeren, Mercaptan und Benzoylperoxid, die in einem
Verhältnis von 60 : 40 in zwei Portionen geteilt wird.
Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind ebenfalls in
der Tabelle III zusammengestellt.
Aus den Ergebnissen der Tabelle III ist ersichtlich,
daß das mit Hilfe der mehrstufigen Pfropfpolymerisation
in der Stufe C) erhaltene Pfropfpolymere die Schlagfestigkeit
der letztendlich gebildeten Harzmasse verbessert.
Durch Wiederholen der Verfahrensweise von Beispiele 1
bereitet man Pfropfpolymere, vermischt sie, bildet
daraus verschiedene Teststücke und untersucht ihre
Eigenschaften, mit dem Unterschied, daß man für die
Herstellung des Latex aus dem vernetzten Harz in der
Stufe A) und für die Herstellung des Pfropfpolymeren
in der Stufe C) die in der nachstehenden Tabelle IV
angegebenen Monomeren verwendet. Die erhaltenen Ergebnisse
sind ebenfalls in der Tabelle III zusammengestellt.
Durch Wiederholen der Verfahrensweise von Beispiel 1
bildet man verschiedene Teststücke und untersucht
ihre Eigenschaften, mit dem Unterschied, daß man beim
Vermischen in der Stufe D) von Beispiel 1 50 Gew.-Teile
des Pfropfpolymeren mit 50 Gew.-Teilen eines pulverförmigen
harten thermoplastischen Harzes vermischt,
das man aus einer α-Methylstyrol/Acrylnitril/Styrol-
Mischung (50/25/25 (Gew.-%)) gebildet hat. Die erhaltenen
Ergebnisse sind ebenfalls in der Tabelle III
zusammengestellt.
Man wiederholt die Maßnahmen des Beispiels 1 und bildet
verschiedene Teststücke, deren Eigenschaften man
untersucht, mit dem Unterschied, daß man in der
Stufe D) von Beispiel 1 ein ternäres Mischungssystem
einsetzt, das neben dem Pfropfenpolymeren und dem harten
thermoplastischen Harz ein ABS-Harz mit einem Butadien-
Styrol-Kautschukgehalt von 50 Gew.-% in einem
Mischungsverhältnis von 10 : 50 : 40 (Beispiel 15)
oder 10 : 30 : 60 (Beispiel 16) in der angegebenen
Reihenfolge verwendet. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse
sind ebenfalls in der Tabelle III zusammengestellt.
Durch Wiederholen der Maßnahmen von Beispiel 1 bereitet
man verschiedene Teststücke, deren Eigenschaften man
untersucht mit dem Unterschied, daß man in der Stufe D)
von Beispiel 1 das Pfropfpolymere und die Suspensionsteilchen
derart vermischt, daß der Gehalt an dem
mehrschichtigen, vernetzten Acrylkautschuk in der
gesamten Harzmasse 40 Gew.-% beträgt. Die hierbei erhaltenen
Ergebnisse sowie die Ergebnisse der gemäß Beispiel 1
erhaltenen Teststücke sind ebenfalls in der
Tabelle III zusammengestellt.
In der nachstehenden Tabelle III ist die Schlagwitterungsbeständigkeit
als Aufrechterhaltung der
Schlagzähigkeit (Dynstat) nach einer beschleunigten
Belichtung während 600 Stunden angegeben.
Claims (12)
1. Harzmasse für der Witterung ausgesetzte, unbeschichtete
Materialien mit ausgezeichnetem
Aussehen, hoher Schlagfestigkeit und Witterungsbeständigkeit,
gekennzeichnet durch
einen Gehalt an
10 bis 70 Gew.-% eines Propfcopolymeren (I) mit hohem Kautschukgehalt;
90 bis 30 Gew.-% eines harten, thermoplastischen Harzes (II), das aus
10 bis 90 Gew.-% mindestens eines aromatischen Vinylmonomeren und
90 bis 10 Gew.-% mindestens eines äthylenisch ungesättigten Monomeren der allgemeinen Formel CH₂=CRXworin
R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe und
X eine CN- oder COOR₁-Gruppe (wobei R₁ für eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht)
bedeuten,
aufgebaut ist; und
0 bis 50 Gew.-% eines einen Dienkautschuk enthaltenden, thermoplastischen Harzes (III),
welche Bestandteile derart miteinander vermischt sind, daß die Gesamtmenge der Bestandteile (I) bis (III) 100 Gew.-% beträgt;
wobei das Pfropfpolymere (I) mit hohem Kautschukgehalt gebildet worden ist durch Polymerisation von
50 bis 10 Gew.-% einer Monomerenmischung (c) aus
10 bis 90 Gew.-% mindestens eines aromatischen Vinylmonomeren und
90 bis 10 Gew.-% mindestens eines äthylenisch ungesättigten Monomeren der allgemeinen FormelCH₂=CRXworin
R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe und
X eine CN- oder COOR₁-Gruppe (wobei R₁ für eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht)
bedeuten,
in Gegenwart eines Latex aus einem vernetzten Acrylkautschuk mit einer mehrschichtigen Struktur der Teilchen, die
5 bis 30 Gew.-% eines harten, vernetzten Harzes (a) mit einem Kerndurchmesser der Teilchen von 0,25 bis 0,40 µm und
eine Außenschicht aus 45 bis 85 Gew.-% eines vernetzten Polymeren (b) des Acrylestertyps, das überwiegend aus einem Acrylester gebildet worden ist, umfaßt,
wobei die Gesamtmenge der Bestandteile (a) bis (c) 100 Gew.-% beträgt.
10 bis 70 Gew.-% eines Propfcopolymeren (I) mit hohem Kautschukgehalt;
90 bis 30 Gew.-% eines harten, thermoplastischen Harzes (II), das aus
10 bis 90 Gew.-% mindestens eines aromatischen Vinylmonomeren und
90 bis 10 Gew.-% mindestens eines äthylenisch ungesättigten Monomeren der allgemeinen Formel CH₂=CRXworin
R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe und
X eine CN- oder COOR₁-Gruppe (wobei R₁ für eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht)
bedeuten,
aufgebaut ist; und
0 bis 50 Gew.-% eines einen Dienkautschuk enthaltenden, thermoplastischen Harzes (III),
welche Bestandteile derart miteinander vermischt sind, daß die Gesamtmenge der Bestandteile (I) bis (III) 100 Gew.-% beträgt;
wobei das Pfropfpolymere (I) mit hohem Kautschukgehalt gebildet worden ist durch Polymerisation von
50 bis 10 Gew.-% einer Monomerenmischung (c) aus
10 bis 90 Gew.-% mindestens eines aromatischen Vinylmonomeren und
90 bis 10 Gew.-% mindestens eines äthylenisch ungesättigten Monomeren der allgemeinen FormelCH₂=CRXworin
R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe und
X eine CN- oder COOR₁-Gruppe (wobei R₁ für eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht)
bedeuten,
in Gegenwart eines Latex aus einem vernetzten Acrylkautschuk mit einer mehrschichtigen Struktur der Teilchen, die
5 bis 30 Gew.-% eines harten, vernetzten Harzes (a) mit einem Kerndurchmesser der Teilchen von 0,25 bis 0,40 µm und
eine Außenschicht aus 45 bis 85 Gew.-% eines vernetzten Polymeren (b) des Acrylestertyps, das überwiegend aus einem Acrylester gebildet worden ist, umfaßt,
wobei die Gesamtmenge der Bestandteile (a) bis (c) 100 Gew.-% beträgt.
2. Harzmasse nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das harte, vernetzte
Harz (a) gebildet worden ist durch vernetzende
Polymerisation von entweder
- (1) mindestens eines aromatischen Vinylmonomeren oder
- (2) mindestens eines äthylenisch ungesättigten Monomeren der allgemeinen Formel CH₂=CRX, worin R und X die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen besitzen, oder
- (3) einer Mischung aus den Monomeren (1) und (2).
3. Harzmasse nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die vernetzende
Polymerisation in Gegenwart von 0,01 bis 3 Gew.-%
eines Vernetzungsmittels durchgeführt wird.
4. Harzmasse nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vernetzungsmittel
ausgewählt ist aus Estern ungesättigter
Säuren mit Polyolen, Estern ungesättigter Alkohole
mit mehrbasigen Säuren, Divinylverbindungen
oder Estern ungesättigter Alkohole mit ungesättigten
Säuren.
5. Harzmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das vernetzte Polymere
(b) des Acrylestertyps derart aufgebaut ist,
daß der Alkylester mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen
60 Gew.-% oder mehr der das Polymere bildenden
Monomeren ausmacht.
6. Harzmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das vernetzte Polymere
(b) des Acrylestertyps dadurch gebildet
worden ist, daß man entweder
- (1) ein Vernetzungsmittel mit dem Monomeren vermischt und dann die Mischung polymerisiert, oder
- (2) nach der Polymerisation des Monomeren ein organisches Peroxid zusetzt und dann die Mischung erhitzt, oder
- (3) die obigen Maßnahmen (1) und (2) kombiniert.
7. Harzmasse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vernetzungsmittel
ausgewählt ist aus Estern ungesättigter Säuren
mit Polyolen, Estern ungesättigter Alkohole mit
mehrbasigen Säuren, Divinylverbindungen oder
Estern ungesättigter Alkohole mit ungesättigten
Säuren.
8. Harzmasse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge des Vernetzungsmittels oder des organischen Peroxids
0,1 bis 10 Gew.-% beträgt.
9. Harzmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der aus den Bestandteilen
(a) und (b) aufgebaute vernetzte Acrylkautschuk
mit mehrschichtiger Struktur einen
Quellgrad von 5 bis 15 und einen Gelgehalt von
85 bis 95 aufweist.
10. Harzmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Propfpolymere
(I) mit hohem Kautschukgehalt mit Hilfe eines
mehrstufigen Propfpolymerisationsverfahrens gebildet
worden ist, gemäß dem die Monomerenmischung
(c) portionsweise zu dem Latex des vernetzten
Acrylkautschuks mit mehrschichtiger Struktur
zugesetzt wird.
11. Harzmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Propfgrad der
Monomerenmischung (c), die auf den vernetzten
Acrylkautschuk mit mehrschichtiger Struktur aufgepropft
wird, mindestens 10% beträgt.
12. Harzmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dienkautschukgehalt
des Dienkautschuk enthaltenden thermoplastischen
Harzes mindestens 10 Gew.-% beträgt.
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