DE309647C - - Google Patents
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- DE309647C DE309647C DENDAT309647D DE309647DA DE309647C DE 309647 C DE309647 C DE 309647C DE NDAT309647 D DENDAT309647 D DE NDAT309647D DE 309647D A DE309647D A DE 309647DA DE 309647 C DE309647 C DE 309647C
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Classifications
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- D06P5/001—Special chemical aspects of printing textile materials
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- Textile Engineering (AREA)
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Description
KAISERLICHES A
PATENTAMT.
Bisher wurden die Zeichnungen als Vorlagen zum Zeugdruck gewöhnlich ganz unabhängig
von dem Verfahren, nach welchem die entsprechenden Muster auf dem Stoff erzeugt werden, hergestellt. Solch ein farbiges Muster
wird den einzelnen Farben gemäß in ebenso viel Zeichnungen zerlegt und werden nach
den letzteren die Walzen graviert. Gleichfalls auf Grund dieser Zeichnungen wählt der
ίο Kolorist die nötigen Farben. Die Zeichnung
wird also angefertigt ohne die Eigenschaften, welche die Druckfarben besitzen, in Betracht
zu ziehen, andererseits ist aber sowohl- für die Gravur als auch für die Kolorierung und
für den Druckprozeß nur diese Zeichnung maßgebend.
Vorliegendes Verfahren hat den Zweck, die einzelnen Prozesse des Zeugdrucks, wie: Herstellung
der Zeichnung, Gravur, Kolorierung
so und das Drucken selbst voneinander abhängig
zu machen. Dieser Zusammenhang ermöglicht
,. es, mit geringen' Mitteln und auf einfache
Weise ganz neue, verschiedenartige und effektvolle Druckmuster zu erhalten, welche
durch ihre Eigenartigkeit sofort auffallen und dabei nach einem anderen Verfahren nicht
zu erzielen sind. Nach dem vorliegenden Verfahren können Druckmuster erzeugt werden,
in denen feine Linien, Einzelheiten usw. sich ohne Unterbrechung im Farbton verändern,
d. h., daß an den Übergangsstellen des einen Farbtones in den anderen — sei die Veränderung
im Farbton scharf oder allmählich — die Umrisse des Musterbildes ganz regelmäßig
und ununterbrochen bleiben (Fig. 1, 2 und 3), Dasselbe Verfahren, gibt die Möglichkeit,
auf einfache und daher billige Weise die verschiedensten Reliefmuster zu bekommen. Ferner kann man nach diesem Verfahren
auf dem' Stoff mehr Farbtöne erzeugen, ' als die Zahl der dazu verwendeten Walzen
beträgt.
Zur sicheren Erzielung aller dieser Effekte in einer beabsichtigten Regelmäßigkeit ist es
nicht einmal notwendig, wie bisher, die endgültigen Zeichnungen des Musters, d. h. wie
dasselbe in der fertigen Ware aussieht, herzustellen, es genügt schon eine verhältnismäßig
sehr einfache, nur für die Gravur erforderliche Zeichnung, z. B. Fig. 5, welche
aber unter Berücksichtigung 411er der modernen
Zeugdruckerei zur Verfügung stehenden Mittel angefertigt wird, um im Endergebnis
verschiedene Effekte, wie z. B. Fig. 6, 7, 8 und 9, zu erzielen. „
Zur näheren Erklärung des Veriahreris wird
in nachstehendem eine Beschreibung der bei-;
liegenden Zeichnungen gegeben. -
Fig. ι veranschaulicht die Anordnung 4
verschiedener Farben eines Teilmusters, das mit vier gravierten Walzen erzeugt wird.
Fig. 2 veranschaulicht das Muster der Hauptwalze, die entsprechend dem Muster
der Fig. 1 Ätzen oder Reserven auf das Gewebe aufträgt. Die gravierten Stellen dieser
Walze sind schwarz bezeichnet.
' Fig. 3 stellt das endgültige Druckergebnis vor, das durch gleichzeitiges Auftragen ' auf
das Gewebe der beiden Muster Fig. ι und 2 bei Zusammentreffen der Punkte α und b der
Fig. 2 mit den Punkten A und B der Fig. 1 erhalten wird.
Fig. 4 veranschaulicht die Fläche eines Stoffes, der mit irgendeinem ätzbaren oder
reservierbaren Farbstoff gefärbt ist.
Fig. 5 veranschaulicht das Muster einer gravierten Walze.
Fig. 6 veranschaulicht das endgültige Muster, das auf dem gefärbten Gewebe
(Fig. 4) durch gleichzeitiges Drucken vermittels zwei vollkommen identischer Walzen
(Fig. 5) erzeugt wird: die eine dieser Walzen trägt auf das Gewebe eine Ätze bzw. Reserve,
die andere einen schwarzen oder anderen ätzbaren Farbstoff auf. .
Fig. 7 veranschaulicht dieselbe Kombination wie Fig. 6 mit dem Unterschiede, daß
eine der Walzen statt eines ätzbaren Farbstoffes einen unätzbaren aufträgt.
Fig. 8 veranschaulicht dieselbe Kombination wie Fig. 6 mit dem Unterschiede, daß
eine der Walzen statt eines ätzbaren Farbstoffes einen Farbstoff aufträgt, der sich verhältnismäßig
schwer ätzen läßt, oder einen - Farbstoff, der eine Mischung eines ätzbaren
Farbstoffes mit einem unätzbaren darstellt. Die diagonalen Striche in einer Richtung bezeichnen
diejenigen Stellen, auf welchen ein Teil des schwerätzbaren Farbstoffes oder der
ühätzbare Teil der obenerwähnten Mischung geblieben ist; es sind dies die Stellen, wo die
beiden identischen Walzen sich treffen.
Fig. 9 veranschaulicht dieselbe Kombination wie Fig. 8, aber auf ungefärbtem Stoff,
wobei die Ätze bzw. Reserve mit einem unätzbaren Farbstoff illuminiert ist, was in
dieser Zeichnung durch feine Striche angegeben wird.
Fig. 10 veranschaulicht die Anordnung zwei verschiedener Farben und stellt entweder den
Fond oder einen Teil des zweiten Teilmusters vor.
Fig. ir. Das in dieser Zeichnung veranschaulichte
Muster ist auf zweierlei Weise zu erhalten: a) eine der Walzen druckt eine Ätze bzw. Reserve, welche die Farben des
Fonds (Fig. 10) vernichtet, die zweite Walze Tannin oder eine andere Beize, welche die
Farben des Fonds· verstärkt; b) eine der Walzen trägt ebenfalls eine Ätze bzw. Reserve
auf, welche die Farben des Fonds vernichtet, . wogegen die zweite Walze, bei der jedoch
nicht die schwarz bezeichneten Stellen (Fig. 5), sondern die weißen graviert sind,
eine Halbätze bzw. Halbreserve druckt, welche nur einen Teil der Farben des Fonds wegätzt
bzw. reserviert. In diesem Falle müssen die Farben des Fonds (Fig. 10) dunkler sein als
im Falle a, was auch auf dieser Zeichnung durch fettere Striche gezeigt ist.
Fig. 12. 'Eine Walze druckt eine Ätze oder
Reserve, welche die Farben des Fonds vernichtet, während die andere Walze eine Ätze,
Reserve oder irgendein Reagenz druckt, welches die Farben des Fonds verändert. Auch
in dieser Zeichnung sind die Farben des Fonds dunkler als bei Fig. 10 genommen worden. >
Fig. 13 veranschaulicht die Anordnung der beiden Teilmuster im Falle der Beleuchtung
aus einem Punkte (A), der sich im Mittelpunkt des Musters befindet. Das Hauptmuster
ist mit ununterbrochener Linie und > das Schattenmuster mit punktierter Linie gezeichnet.
Die nach vorliegendem Verfahren zu erzielenden Drucke entstehen durch teilweises
oder vollständiges Übereinanderdrucken zweier Teiimuster. Das eine von ihnen ist
meist einfarbig und wird also mit einer Walze oder im 'Handdruck mit einer Model
gedruckt. Die Gravur dieser Hauptwalze (Fig. 2 und 5) zeigt entweder die Silhouette
des fertigen Drucks oder die von ihr gedruckte Hauptfarbe läßt gerade sie frei und
dann fallen ihre ungravierten Stellen regelmäßig und vollständig unter oder auf die
Farben des zweiten Musters. Das zweite Teilmuster ist mehrfarbig und wird von so
vielen Walzen gedruckt wie Farben vorhanden sind (Fig. 1). Es ist dabei einerlei, ob
mehrere Farbtöne vorhanden sind, oder ein Farbton in mehreren Schatten. Immer wird
dieses Muster durch das Hauptmuster mehr oder weniger verändert. Die Anordnung
dieser Farben kann, in bestimmter Beziehung (Fig. 1) zur Zeichnung des ersten Teilmusters
stehen, ohne daß dies der Fall zu sein braucht (Fig. 10). Es ist manchmal zweckmäßig,
daß die Farben des zweiten Musters die ganze Gewebefläche lückenlos bedrucken. In anderen
Fällen kann man, um Farbe zu sparen, oder, um reinere Farbtöne zu erzielen, die von dem eigentlichen· Muster des fertigen
Drucks entfernteren Teile der Gewebefläche frei lassen.
Die Hauptfarbe hat meist den Charakter einer Bunt- oder Weißreserve bzw. -ätze.
Ist nun die Hauptwalze als Decker graviert, so daß nur die Silhouette des fertigen Drucks
von ihr unbedruckt bleibt, so erhält man auf diese Weise, farbige Muster auf einfarbigem
oder weißem Grunde, und die Farben des zweiten Musters, müssen alle ätzbar sein oder
sich reservieren lassen. Um den gewünschten Effekt sicher zu erzielen, müssen sich die
beiden Teilmuster in diesem Falle in hin- iao
reichend breiten Flächen, die den äußeren Konturen des fertigen Musters folgen, überdecken.
Zeigt dagegen die Gravur der Hauptwalze die Silhouette des fertigen Musters, so sind
zwei Fälle zu unterscheiden:
I. Die Hauptwalze bedeckt genau die Stellen des Gewebes, die nachher das fertige
Muster zeigen sollen.
ίο II. Der Abdruck der Hauptwalze ist kongruent (Fig. 5 und folgende) oder geometrisch
ähnlich (Fig. 13) dem Abdrucke einer der Walzen des zweiten Teilmusters allein
oder dem gemeinsamen Abdruck mehrerer von ihnen. Die beiden kongruenten Abdrucke
sind gegeneinander verschoben und schneiden oder überdecken sich.
Im Fall I erhält man bunte Muster, z. B. mit Tanninfarben auf weißem Grunde. Die
Hauptfarbe ist dann keine Ätze oder Reserve, sondern enthält eine verdickte Beize, z. B.
Tannin (Fig. 11). Die Farben des zweiten Teilmusters sind dagegen verdickte Beizenfarbstoffe
ohne den sonst üblichen Zusatz von Beize. An den Stellen, wo das Muster der Hauptwalze das zweite Teilmuster überdeckt,
entwickelt und fixiert sich der Farblack in Dampf; an den anderen Stellen bleibt der
Farbstoff unfixiert und fällt in der Fabrikationsλväsche
ab. Im Falle von Tanninfarben gibt man hinterher ein Brechweinsteinbad, wenn man nicht vorzieht, Brechweinstein den
Farben des zweiten Teilmusters zuzusetzen.
Im Fall II erhält man den sogenannten Schattendruck, d. h. solche Aiuster, die den
Eindruck machen, als ob sie vom Gewebe abstehen, oder sich aus demselben reliefartig
erheben. Sind Haupt- und Schattenmuster kongruent, so wird man den Eindruck einer
parallelstrahligen Beleuchtung erhalten, sind sie nur ähnlich, den einer Beleuchtung aus
einem Punkt, der sich im Mittelpunkt des Musters befindet. Solche Muster bestehen
aus drei Teilen (Fig. 6).
I. Das zunächst ins Auge fallende einfarbige Hauptmuster; es wird von der Hauptwalze
gedruckt.
II. Die Abbildung des Schattens dieses Hauptmusters. Sie darf natürlich nur an den
von ihm freigelassenen Stellen sichtbar sein; sie kann mehrfarbig sein und in Strichen,
Picots usw. oder nach den Rändern zu abschattiert graviert sein. Die allgemeine Zeichnung
muß aber mit der des Hauptmusters kongruent oder geometrisch ähnlich sein.
III. Der für das Auge hinten liegende Fond. Solche Muster werden folgendermaßen erzeugt:
Die Hauptwalze druckt das Hauptmuster auf das Gewebe, Dieses Hauptmuster kann
auch mehrfarbig sein' und benötigt dann natürlich jeder farbige Teil desselben eine eigene
Hauptwalze. Das Schattenmuster wird von einer oder mehreren Walzen gedruckt. Es ist,
wie erwähnt, die Silhouette des Hauptmusters und gegen dieses in der gedachten Einfallrichtung
des Lichtes verschoben, um eine möglichst vorteilhaft erscheinende Strecke. Diese Verschiebung erzeugt die Vorstellung
der Schattenwirkung. Der Fond kann durch Färbung (Fig. 4) oder Druck (Fig. 10) erzeugt
werden. Er kann ein- oder mehrfarbig gemustert oder weiß (Fig. 9) sein; weiß nur
dann, wenn das Hauptmuster farbig ist. Das Aufdrucken des Haupt- und des zweiten
(Schatten-) Musters geschieht gleichzeitig in einem Arbeitsgang, und auch unter Umständen
gleichzeitig mit der Erzeugung des Fonds, im Falle derselbe mit gravierten Walzen hergestellt
ist. Die nötigen Farben können Ätz-, Reserve- oder Überdruckfarben sein, wie dies auch sonst beim Zeugdruck üblich
ist. Wenn das Hauptmuster mittels einer Ätze oder Reserve gedruckt wird, so müssen
j alle Farben des Schattenmusters und des Fonds ätz- bzw. reservierbar sein.
Bei Herstellung des Fondmusters mit Tanninfarben wird das Schattenmuster zweckmäßig
mit einer verdickten Tanninlösung gedruckt. Dadurch entsteht ein mehrfarbiger go
sehr natürlich erscheinender Schatten, denn überall an den Schattenstellen wird die Farbe
des Fonds in erhöhtem Maße fixiert und daher dunkler erscheinen (Fig. 11). Bedingung ist,
daß die zur Erzeugung des Untergrundes verwendeten Farben mehr Farbstoff enthalten,
j als durch das vorhandene Tannin gebunden j werden kann. Dieselbe Wirkung, d. h. die
Erzeugung eines Ton- in Tonschattens kann auch bei passend anderen Farben erzielt werden
durch Verwendung einer Halbätze oder Reserve. Im letzteren Falle drucken die Schattenwalzen nicht den Schatten selbst,
sondern seine Zwischenräume.
Claims (3)
1. Verfahren zum Drucken mehrfarbiger Zeugmuster, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Arbeitsgang nacheinander zwei Muster (aufgedruckt werden, von
denen das zweite das erste oder Hauptmuster ganz oder teilweise überdeckt, um scharfe Musterumrisse ohne Unterbrechung
und in beabsichtigter Regelmäßigkeit zu erzielen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptwalze entweder
nur das Muster selbst, oder nur dessen Zwischenräume druckt und beim
Zusammentreffen mit den Druckfarben des zweiten mehrfarbigen Teilmusters die
letzteren entweder teilweise (Fig. 8, 9, 11) oder vollständig" (Fig. 3 und 6) zerstört,
oder im Farbton verändert (Fig. 12), oder verstärkt (Fig. 11), oder schließlich verdeckt
(Fig. 7).
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdruck
der Hauptwalze kongruent (Fig. 5 und 6 und andere) oder geometrisch ähnlich (Fig. 13) ist mit den Abdrucken des zweiten
(Schatten-) Musters und gegen dieses um einen gewissen Betrag verschoben ist zwecks Hervorrufung einer Schattenwirkung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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Country | Link |
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