DE30505C

DE30505C - Vorrichtung zum selbsttätigen Aufrollen der Waare an Wirkstühlen

Info

Publication number: DE30505C
Application number: DENDAT30505D
Authority: DE
Original assignee: C. F. HUNGER und W. R. CLAUSS in Chemnitz, Auevorstadt 31
Anticipated expiration: 1904-07-08

Description

Wenn der Waarenbaum c eines Wirkstuhles die Waare a mit immer gleichbleibender Spannung abziehen soll, so darf er nicht direct und stetig vom Betriebsmechanismus umgedreht werden, er würde sonst bei wachsendem Durchmesser die Waare nach und nach immer mehr spannen. Um dies zu vermeiden, läfst man den Baum c durch Klinkrad e und Klinke f nur dann drehen, wenn entsprechend Waare geliefert und ihre Abzugsspannung vermindert worden ist. Hierzu dient folgender Apparat:

Der Klinkhebel g h i wird entweder direct von einem Excenter der Triebwelle / oder, wie in der Zeichnung an einem Kettenstuhl angegeben ist, von dem Hebel \ k des Vortreibers vorwärts bewegt und von einer Feder t wieder zurückgezogen. Im angenommenen Beispiel schwingt er um denselben Bolzen Zz₁ wie der Vortreiber Zi₁ k und greift oben bei i seitlich um ihn herum. Bei jedem Rückzuge der Klinke / durch die Feder t stöfst der Hebel g mit dem Stifte 0 gegen den Haken p, welcher ihn aufhält, noch ehe die Klinke f einen neuen Zahn von e erfafst hat. Bei dem nächsten Stofs vorwärts wird also das Rad e und der Baum c nicht gedreht. Das obere Ende i liegt auch nicht dicht am Hebel Zz₁ k und wird folglich, von diesem auch nicht während seines ganzen Hubes mit fortgenommen. Der Haken ρ ist um q drehbar und ruht auf dem im Winkel abgebogenen Arm η m, welcher um m schwingt und in Gemeinschaft mit einem ähnlichen Arm n_x M₁ der anderen Seite, mit dem er auch durch einen Stab zu einem Rahmen verbunden sein kann, eine Spannrolle b der Waare α trägt. Ist diese Waare straff gespannt, so wird durch sie die Rolle b und der Arm η nach links gezogen, der letztere hält also ρ in höchster Lage. Wird Waare gearbeitet, also die Spannung derselben geringer, so schwingt b und η in Richtung des Pfeiles r nach rechts, dabei sinkt η etwas, und auch ρ sinkt nach und nach so tief, dafs ο nicht mehr anstöfst, also der Klinkhebel g nicht mehr vom Haken ρ q gefangen wird, sondern weit zurück bis zum Anstofs an ä schwingt. So oft dies geschieht, so oft erfafst auch die Klinke f einen neuen Zahn von e, dreht den Baum c und rollt die gelieferte Waare auf; hierdurch verkürzt sich das Waarenstück wiederum zwischen dem Baum c und den Nadeln, zieht b und η nach links und hebt durch η den Haken p, an welchem ο wieder aufgehalten wird, bis wieder Waare gearbeitet ist. Das Spiel wiederholt sich regelmäfsig, so dafs je nach etlichen Reihen einmal oder mehrmals gewickelt wird.

Pateντ-Anspruch:

Eine Vorrichtung zum selbstthätigen Aufrollen der Waare an Wirkstühlen, bei welcher die zur Umdrehung des Waarenbaumes erforderliche Schwingungsweite des angewendeten Schalthebels jedesmal dann herbeigeführt wird, wenn eine Spannrolle (b), um welche die Waare herumgeführt ist, infolge ihres Eigengewichtes und der Waarenbildung über eine vorgeschriebene Grenzlage hinaus sinkt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRÜCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 25: Flecht- und Strickmaschinen.

in CHEMNITZ.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. Juli 1884 ab.