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Einrichtung für die Lagerung von Zuckerrüben
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B e s c h r e i b u n g Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für
die Lagerung von stückigen Gütern, insbesondere Zuckerrüben, in mehreren nebeneinander
angeordneten großräumigen Silo-Kammern, aus denen die Zuckerrüben durch einen Hochdruck-Wasserstrahl
abförderbar sind, der durch einen außerhalb der Silo-Kammern angeordneten Spritzkopf
gegen die Zuckerrüben gerichtet wird.
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Auf dem BetriebsgeXände von Rübenzuckerfabriken werden die angelieferten
Zuckerrüben während der Verarbeitungssaison in großräumigen Silo-Anlagen gelagert.
Diese bestehen aus mehreren nebeneinander angeordneten, vorwie-
gend
rechteckigen Silo-Kammern mit erheblichem Fassungsvermögen. Die Entnahme der Zuckerrüben
aus den Silo-Kammern erfolgt durch einen Hochdruck-Wasserstrahl, der von der Austrittsseite
der Silo-Kammern her gegen den Zuckerrüben-Vorrat gerichtet wird. Das Wasser verläßt
die Silo-Kammern mit den Zuckerrüben über Kanäle -sogenannte Schwemmstromkanäle
-, die an ein umfängliches Kanalsystem als Transportmittel für die Zuckerrüben anschließen.
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Der Hochdruck-Wasserstrahl wird bei diesem Entleerungsverfahren durch
entsprechend ausgebildete und beaufschlagte Spritzköpfe erzeugt, die den lenkbaren
Wasserstrahl durch ein verstellbares Düsenrohr gegen die Zuckerrüben richten. Die
Spritzköpfe sind dabei an ein Hochdruck-Rohrleitungssystem angeschlossen.
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Bei einer bekannten Einrichtung der eingangs genannten Art werden
leichtgewichtige, von Hand transportierbare Spritzköpfe innerhalb der Silo-Kammern
alternativ mit Anschlußstutzen des Hochdruck-Leitungssystems verbunden. Eine Mehrzahl
derartiger Anschlußstutzen ist etwa in der Längsmittelebene der Silo-Kammer jeweils
mit Abstand voneinander angeordnet.
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Diese bekannte Ausführung hat sich wegen des Bedienungsaufwandes und
der Belastung für das Bedienungspersonal, aber auch wegen der komplexen Installation
als nicht sinnvoll erwiesen.
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Eine andere bekannte Lösung der vorliegenden Einrichtung sieht vor,
daß jeweils hochleistungsfähige Sprtzköpfe einer Silo-Kammer zugeordnet und jeweils
vor dieser, nämlich im Ausgangsbereich, montiert sind. Jeder dieser Spritzköpfe
hat demnach die Entleerung einer Silo-Kammer zu besorgen.
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Auch diese Ausführungsform ist aufwendig in bezug auf die Installation
von hochwertigen Arbeitsgeräten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung für die
Lagerung von Zuckerrüben oder anderen stückigen Gütern vorzuschlagen, die bei geringem
Vorrichtungs- und Arbeitsaufwand eine hohe Leistung beim Entleeren der Silo-Kammern
zu erbringen vermag.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Einrichtung dadurch
gekennzeichnet, daß mehreren Silo-Kammern ein gemeinsamer Spritzkopf zugeordnet
ist, der außerhalb der Silo-Kammern verfahrbar und an Rohrstutzen eines zentralen
Rohrleitungssystems anschließbar ist.
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Bei der Erfindung ist demnach der gesamten, aus einer Mehrzahl von
Silo-Kammern bestehenden Silo-Anlage ein einziger hochleistungsfähiger Spritzkopf
zugeordnet.
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Dieser ist in der Lage, einen Hochdruck-Wasserstrahl von außen her
über die gesamte Länge einer Silo-Kammer zu richten. Dieser Spritzkopf wird im Zuge
der Entleerung der Silo-Anlage von Silo-Kammer zu Silo-Kammer bewegt, und zwar durch
Verfahren längs einer Förderbahn, insbesondere längs einer Tragschiene. Jeweils
im Bereich einer Arbeitsstation, insbesondere im Bereich eines Ausgangs der Silo-Kammer,
wird der Spritzkopf momentan an einen Rohrstutzen des Hochdruck-Leiungssystems angekuppelt.
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Der Spritzkopf ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung in besonderer
Weise an der Fördereinrichtung, also insbesondere an der Tragschiene gelagert, derart,
daß nach Lösen einer Rohrkupplung der Spritzkopf selbsttätig von dem betreffenden
Rohrstutzen freikommt und sodann leichtgängig von Hand zur nächsten Arbeitsstation
verfahren werden kann. Dieser Effekt wird vorzugsweise
durch eine
außermittige Lagerung des Spritzkopfes an der Tragschiene erreicht, derart, daß
der Spritzkopf nach Lösen von dem Rohrstutzen eine Kippbewegung ausführt. Die Gewichtsverteilung
ist so gewählt, daß beim Anschließen des Spritzkopfes an einen Rohrstutzen nur geringe
Kraft aufzuwenden list, um die erforderliche Anschlußbewegung (Kippbewegung) durchzuführen.
Der Spritzkopf ist mit einem Fahrwerk über Laufrollen formschlüssig an der Tragschiene
fixiert.
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Die Tragschiene kann erfindungsgemäß an geeigneter Stelle gelagert
sein, z. B. auf einer stirnseitigen Silo-Wand, aber auch außerhalb des Silos auf
gesonderten Stützen, an den Rohrstutzen od. dgl.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der
Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Silo-Anlage mit einer Mehrzahl von Silo-Kammern
im schematischen Grundriß, Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Silo-Kammer, Fig.
3 den stirnseitigen Bereich einer Silo-Kammer mit Spritzkopf in vergrößertem Maßstab,
Fig. 4 eine Grundrißdarstellung zu Fit. 3, Fig. 5 einen Spritzkopf in Seitenansicht
als Detail, Fig. 6 den Spritzkopf gemäß Fig. 5 in Fahrstellung.
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Die in den Zeichnungen dargestellte Silo-Anlage dient zur Lagerung
von vorzugsweise Zuckerrüben auf dem Betriebsgelände einer Rübenzuckerfabrik. Gemäß
Fig. 1 besteht diese Silo-Anlage aus einer Mehrzahl von Silo-Kammern 10. Diese sind
unmittelbar aneinander anschliessend angeordnet und mit rechteckigem Grundriß ausgebildet.
Jeweils in der Längsmittelebene einer Silo-Kammer 10 ist eine Ablaufrinne 11 gebildet,
die sich an der tiefsten Stelle eines im Querschnitt trichterförmig ausgebildeten
Bodens 12 erstreckt. Die Ablaufrinne 11 tritt im Bereich einer Stirnwand 13 einer
jeden Silo-Kammer 10 aus dieser aus und bei bogenförmigem Verlauf in eine Sammelrinne
14 ein. Diese führt zu einer verzweigten Schwemmstromanlage zur Förderung von Zuckerrüben
in einem Wasserstrom. Im Bereich des Austritts der Ablaufrinne 11 aus der Silo-Kammer
10 ist deren Stirnwand 13 mit einer Austrittsöffnung 15 für die Zuckerrüben versehen.
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Jede der Silo-Kammern 10 wird mit einem hoch aufgetürmten Vorrat 16
an Zuckerrüben gefüllt. Danach oder während der Füllung beginnt auch die Entleerung
der Silo-Kammern 10 je nach dem Bedarf an Zuckerrüben, der sich aus der Verarbeitung
derselben ergibt. Die Entleerung erfolgt jeweils aus einer der Silo-Kammern 10,
bis diese vollständig geräumt ist.
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Zur Entnahme der Zuckerrüben -aus de-n Silo-Kammern 10 wird ein Hochdruck-Wasserstrahl
17 gegen den Vorrat 16 an Zuckerrüben in der Silo-Kammer 10 gerichtet, und zwar
von der Seite der Stirnwand 13 her. Hier ist zu diesem Zweck etwa in der Längsmittelebene
der Silo-Kammer 10 ein Spritzkopf 18 montiert, der den Hochdruck-Wasserstrahl 17
erzeugt und durch ein bewegbares Düsenrohr 19 gesteuert gegen die Zuckerrüben richtet.
Der Spritzkopf 18 ist dabei an eine zentrale Hochdruckleitung 20 angeschlossen.
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Die aus mehreren Silo-Kammern 10 bestehende Silo-Anlage ist mit vorzugsweise
einem für alle Silo-Kammern 10 gemeinsamen Spritzkopf 18 ausgestattet. Dieser ist
von Silo-Kammer 10 zu Silo-Kammer 10 bewegbar, und zwar bei dem Vorliegenden Ausführungsbeispiel
auf einer durchgehenden Tragschiene 21, die im Bereich der Stirnwand 13, nämlich
auf oder neben dieser, vor den Silo-Kammern 10 entlanggeführt ist. Der Spritzkopf
18ist auf dieser Tragschiene 21 bewegbar gelagert bzw. abgestützt. Zu diesem Zweck
ist am Spritzkopf 18 im vorliegenden Fall ein Fahrwerk 22 mit jeweils zwei Paaren
von Laufrollen 23 und 24 angebracht. Diese stützen sich auf Laufbahnen der Tragschiene
21 ab, im vorliegenden Fall auf Flanschen 25, 26 eines Doppel-T-Profils. Unter Benutzung
beispielsweise eines Handgriffs 27 kann der Spritzkopf 18 mühelos von Hand auf der
Tragschiene 21 verfahren und in eine Spritzposition im Bereich einer Silo-Kammer
10 gebracht werden.
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Hier ist jeweils ein ortsfester, aufrechter Rohrstutzen 28 im Bereich
der Bewegungsbahn des Spritzkopfes 18 vor jeder Silo-Kammer 10 montiert und mit
der Hochdruckleitung 20 verbunden. Durch Anschluß des Spritzkopfes 18 an diesen
Rohrstutzen 28 kann ersterer mit Hochdruckwasser versorgt werden.
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Die (zeitweilige) Verbindung zwischen dem Spritzkopf 18 und dem betreffenden
Rohrstutzen 28 wird bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch Aneinanderschließen
von Rohrflanschen 29, 30 am oberen Ende des Rohrstutzens 28 sowie am unteren Ende
des Spritzkopfes 18 bewirkt. Die in Kupplungsstellung horizontal gerichteten Rohrflansche-29,
30 werden durch entsprechende Relativbewegung des Spritzkopfes 18 gegenüber der
Tragschiene 21 aneinandergedrückt und durch eine Schnellkupplung, insbesondere durch
Klappschrauben 31, miteinander verbunden.
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Der Spritzkopf 18 ist in besonderer Weise gelagert, nämlich an der
Tragschiene 21, derart, daß nach Lösen der Verbindung mit dem Rohrstutzen 28 der
Spritzkopf 18 bzw. dessen Rohrflansch 30 selbsttätig von dem Rohrstutzen 28 bzw.
dem Rohrflansch 29 freikommt. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird dies durch
eine Kippbewegung des Spritzkopfes 18 in einer Ebene quer zur Tragschiene 21 bewirkt.
In dieser Stellung kann der Spritzkopf 18 ohne Behinderung durch die Rohrstutzen
28 an diesen vorbeibewegt werden.
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Das Fahrwerk 22 ist zu diesem Zweck so ausgebildet, daß in der an
den Rohrstutzen 28 angekuppelten Stellung des Spritzkopfes 18 die Laufrollen 23,
24 von ihren Laufbahnen freikommen (Fig. 5). Der Spritzkopf 18 wird in dieser Position
ausschließlich durch den Rohrstutzen 28 getragen. Wird die Verbindung gelöst, nämlich
durch Lösen der Klappschrauben 31, kippt der Spritzkopf 18 um einen geringen Winkelbetrag,
der ausreicht, um den Rohrflansch 30 vom Rohrstutzen 28 abzuheben (Fib. 5). Dabei
stützt sich die eine Seite des Fahrwerks 22, nämlich die Laufrollen 23, auf einem
unteren Flansch 25 der Tragschiene 21 ab, während die gegenüberliegenden Laufrollen
24 an der Unterseite des gegenüberliegenden oberen Flansches 26 der Tragschiene
21 anliegen. Der Spritzkopf 18 ist nunmehr in der gekippten Stellung formschlüssig
fixiert und kann problemlos verfahren werden.
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Zur Durchführung dieser selbsttätigen Kippbewegungen ist der Schwerpunkt
32 des Spritzkopfes 18 außermittig, also außerhalb der durch die Längsmitte der
Tragschiene 21 bestimmten Ebene gebildet, und zwar auf der zum Anschluß an den Rohrstutzen
28 gegenüberliegenden Seite.
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Die Ungleichgewichtigkeit ist jedoch so gewählt, daß der Spritzkopf
18 zum Anschluß an den Rohrstutzen 28 (Fig. 5) manuell ohne Kraftanstrengug zurückgekippt
werden kann.
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Die Tragschiene 21 kann, wie in Fig. 3 ersichtlich, mit Stützen 33
auf der Stirnwand 13 der Silo-Kammern 10 gelagert sein. Alternativ oder zusätzlich
ist eine Verbindung über Winkelträger 34 mit den aufrechten Rohrstutzen 28 möglich.
Statt dessen können aber auch gesonderte Pfosten oder sonstige Tragorgane für die
Tragschiene 21 vorgesehen sein, die einen größeren oder kleineren Abstand von den
Silo-Kammern 10 einnehmen können.
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Der Spritzkopf 18 ist in besonderer Weise gestaltet.
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Der Rohrflansch 30 ist am unteren Ende eines Bogenstücks 35 quer-
bzw. horizontalgerichtet angebracht. Das Bogenstück 35 ist auf dem zum Rohrflansch
30 gegenüberliegenden Ende mit einem geradlinigen Zwischenrohr 36 verbunden, an
das wiederum ein gegenläufig geformtes Bogenstück 37 anschließt. Es folgt dann wiederum
ein kurzes, geradliniges Rohrstück 38. In der Folge danach ist eine Drehvorrichtung
39 angeschlossen. Es folgt sodann ein Bogenstück 40, das einen spitzen Winkel einschließt.
Am Endes dieses Bogenstücks 40 ist wiederum eine Drehvorrichtung 41 angebracht,
mit der schließlich das ebenfalls abgewinkelte bzw. abgebogene Düsenrohr 19 verbunden
ist.
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Die Drehvorrichtungen 39 und 41 bestehen aus Antriebsmotor 42, Ritzel
43 und Zahnkranz 44. Mit Hilfe dieser in bestimmter Relativstellung angeordneten
Drehvorrichtungen kann der Hochdruck-Wasserstrahl 17 in alle erforderlichen Richtungen
gelenkt werden.
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Das Fahrwerk 22 ist im Bereich des (geradlinigen) Rohrstücks 36 und
des nachfolgenden Bogenstücks 37 über Laschen 45 mit dem Spritzkopf 18 verbunden.